U 60 (Kriegsmarine)

U 60 (Kriegsmarine)
U 60
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:

II C

Feldpostnummer:

M-11 306

Werft:

Deutsche Werke, Kiel

Bauauftrag:

21. Juli 1937

Baunummer:

259

Kiellegung:

1. Oktober 1938

Stapellauf:

1. Juni 1939

Indienststellung:

22. Juli 1939

Kommandanten:
  • 22. Juli 1939 - 19. Juli 1940
    Kapitänleutnant Georg Schewe
  • 19. Juli 1940 - 5. November 1940
    Oberleutnant zur See Adalbert Schnee
  • 6. November 1940 - 30. September 1941
    Oberleutnant zur See Georg Wallas
  • 1. Oktober 1941 - Mai 1942
    Oberleutnant zur See Kurt Pressel
  • Mai 1942 - 6. Dezember 1942
    Oberleutnant zur See Hans-Dieter Mohs
  • September 1942 - Dezember 1942
    Leutnant zur See Otto Hübschen (i. V.)
  • 7. Dezember 1942 - 15. Februar 1944
    Oberleutnant zur See Ludo Kregelin
  • 16. Februar 1944 - 28. Februar 1945
    Oberleutnant zur See Herbert Giesewetter
Einsätze:

9 Feindfahrten

Versenkungen:

3 Schiffe mit 7.561 BRT

Verbleib: Am 5. Mai 1945 selbstversenkt

U 60 war ein U-Boot vom Typ II C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Auftrag für das Boot wurde am 21. Juli 1937 an die Deutschen Werke in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 1. Oktober 1938, der Stapellauf am 1. Juni 1939, die Indienststellung unter Oberleutnant zur See Georg Schewe fand schließlich am 22. Juli 1939 statt.

Das Boot gehörte von der Indienststellung am 22. Juli 1939 bis zum 31. Dezember 1939 als Ausbildungs- und Frontboot zur U-Flottille "Emsmann" in Kiel. Nach der Neugliederung der Flottillen gehörte U 60 vom 1. Januar 1940 bis zum 18. November 1940 zur 1. U-Flottille in Kiel. Nach seiner aktiven Zeit als Frontboot wurde es vom 19. November 1940 bis zum März 1945 als Schulboot in der 21. U-Flottille in Pillau eingesetzt. Es wurde schließlich am 5. Mai 1945 in Wilhelmshaven selbstversenkt.

U 60 unternahm während seiner Dienstzeit neun Feindfahrten, auf denen es drei Schiffe mit einer Gesamttonnage von 7.561 BRT versenken und ein Schiff mit 15.434 BRT beschädigen konnte.

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot lief am 4. November 1939 um 7.00 Uhr von Kiel aus und lief am 21. November 1939 wieder dort ein. Auf dieser 18 Tage dauernden Unternehmung in die Nordsee und westlich der Orkneys wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Das Boot verlegte am 4. Dezember 1939 von Kiel nach Wilhelmshaven.

Zweite Feindfahrt

Das Boot lief am 12. Dezember 1939 um 13.00 Uhr von Wilhelmshaven aus und lief am 19. Dezember 1939 um 22.34 Uhr in Kiel ein. Auf dieser sieben Tage dauernden Minenunternehmung wurden neun TMB-Minen vor Lowestoft gelegt und ein Schiff mit 4.373 BRT versenkt.

  • 19. Dezember 1939: Versenkung des britischen Dampfers City of Kobe mit 4.373 BRT. Das Schiff wurde durch einen Minentreffer versenkt. Es hatte Kohle und Stückgut geladen und war auf dem Weg von Antwerpen über Tyne und Hull nach Alexandria. Das Schiff gehörte zum Konvoi FS-5 mit 53 Schiffen. Es gab einen Toten und 30 Überlebende.

Dritte Feindfahrt

Das Boot lief am 9. Januar 1940 um 13.20 Uhr von Kiel aus und lief am 21. Januar 1940 um 14.53 Uhr in Wilhelmshaven ein. Auf dieser 13 Tage dauernden und 1.504 sm langen Unternehmung in die Nordsee und an die britische Ostküste wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Vierte Feindfahrt

Das Boot lief am 14. Februar 1940 um 6.45 Uhr von Wilhelmshaven aus und lief am 29. Februar 1940 um 18.45 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 16 Tage dauernden und 1.981 sm über und 272 sm unter Wasser langen Unternehmung in die Nordsee wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Fünfte Feindfahrt

Das Boot lief am 4. April 1940 um 8.12 Uhr zum Unternehmen Weserübung von Wilhelmshaven aus und lief am 27. April 1940 um 2.03 Uhr in Kiel ein. Das Boot lief am 14. April 1940 um 11.53 Uhr zur Ergänzung in Bergen ein und lief am gleichen Tag um 17.23 Uhr wieder aus. Auf dieser 23 Tage dauernden und 2.055 sm über und 467,6 sm unter Wasser langen Unternehmung vor Bergen wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Sechste Unternehmung

Das Boot lief am 18. Mai 1940 um 9.10 Uhr von Kiel aus und lief am 11. Juni 1940 um 9.35 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 22 Tage dauernden und 1.790 sm über und 432 sm unter Wasser langen Unternehmung in die Nordsee und den Ärmelkanal wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Siebente Feindfahrt

Das Boot lief am 30. Juli 1940 um 8.00 Uhr von Kiel aus und am 18. August 1940 um 10.57 Uhr in Lorient ein. Das Boot lief am 3. August 1940 um 23.08 Uhr zur Ergänzung in Bergen ein und am 4. August 1940 um 22.25 Uhr wieder aus. Auf dieser 24 Tage dauernden und 2.337,2 sm über und 247,8 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik und den Nordkanal wurde ein Schiff mit 1.787 BRT versenkt.

  • 13. August 1940: Versenkung des schwedischen Dampfers Nils Gorthon mit 1.787 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte 743 t Holzbrei geladen und war auf dem Weg von St. John’s nach Ridham Dock. Es gab vier Tote und 17 Überlebende.

Achte Feindfahrt

Das Boot lief am 21. August 1940 um 19.00 Uhr von Lorient aus und lief am 6. September 1940 um 20.38 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 17 Tage dauernden und 2.195 sm über und 192,6 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, den Nordkanal und zu den Hebriden wurde ein Schiff mit 1.401 BRT versenkt und ein Schiff mit 15.434 BRT beschädigt.

  • 31. August 1940: Beschädigung des niederländischen Dampfers Volendam mit 15.434 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos beschädigt. Er hatte Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Liverpool nach New York.
  • 3. September 1940: Versenkung des britischen Dampfers Ulva mit 1.401 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte Kohle geladen und befand sich auf dem Weg von Newport nach Gibraltar. Es gab drei Tote und 17 Überlebende.

Neunte Feindfahrt

Das Boot lief am 16. September 1940 um 16.00 Uhr von Lorient aus und lief am 8. Oktober 1940 um 13.02 Uhr in Kiel ein. Das Boot lief am 2. Oktober 1940 um 20.30 Uhr zur Ergänzung in Bergen ein und am 5. Oktober 1940 um 1.00 Uhr wieder dort aus. Auf dieser 22 Tage dauernden und 2.671 sm über und 247 sm unter Wasser langen Unternehmung im Pentland Firth und der Nordsee wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Verbleib

Das Boot wurde am 5. Mai 1945 in der Westkammer der IV. Einfahrt (Raederschleuse) in Wilhelmshaven bei der Operation Regenbogen selbstversenkt und nach Kriegsende verschrottet.

Literatur

  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 1 : Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1996, ISBN 3-8132-0490-1
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 2 : Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1997, ISBN 3-8132-0512-6
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 3 : Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0513-4
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0514-2
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Bootwaffe von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn, ISBN 3-8132-0515-0
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 1: Die Jäger 1939-1942 Wilhelm Heyne Verlag München 1998, ISBN 3-453-12345-X
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 2: Die Gejagten 1942-1945 Wilhelm Heyne Verlag München 1996, ISBN 3-453-16059-2
  • Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944, J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00552-4
  • Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen, J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2

Siehe auch

Weblinks

  • u-bootarchiv.de, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (deutsch)

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