Der Wixxer

Der Wixxer
Filmdaten
Deutscher Titel: Der WiXXer
Originaltitel: Der WiXXer
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2004
Länge: 82 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Tobi Baumann
Drehbuch: Oliver Kalkofe,
Oliver Welke,
Bastian Pastewka
Produktion: Christian Becker,
David Groenewold,
Anita Schneider,
Oliver Kalkofe
Musik: Andreas Grimm
Kamera: Gerhard Schirlo
Schnitt: Ueli Christen,
Marco Pav D’Auria
Besetzung

Der WiXXer ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 2004, welche die Edgar-Wallace-Filme der 1950er und 1960er Jahre, vor allem Der Hexer, parodiert. Hiervon zeugt die Tagline „Nach keinem Roman von Edgar Wallace“. Ebenfalls werden die Filme Matrix, E. T., Mission: Impossible II und Das Schweigen der Lämmer parodiert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In den Wäldern bei London liegt das mysteriöse BlackWhite-Castle, eines der letzten „Schwarz-Weiß-Schlösser“ im Vereinigten Königreich. Dort residiert der Earl of Cockwood, der dort seinen üblen Machenschaften nachgeht. Eines Tages verirrt sich das Ehepaar Dubinsky aus Bitterfeld in jenen Wäldern und wird Zeuge eines Mordes. Ein Lieferwagen fährt den Mönch mit der Peitsche tot: Der WiXXer hat mal wieder zugeschlagen. Er ist ein gefährlicher, mit Zylinderhut und einem knöchernen Schädel maskierter Verbrecher, der die Herrschaft in der Londoner Unterwelt übernehmen will und deshalb diverse Banditen aus der britischen Verbrecherszene tötet.

Scotland Yard setzt daraufhin seinen – vermeintlich – besten Mann auf den Fall an: Chief Inspector Even Longer. Unterstützung bekommt der Chief Inspector von seinem neuen Partner Inspector Very Long – schließlich hat Der WiXXer doch auch den ursprünglichen Partner Rather Short auf dem Gewissen. Very Long ist ein begnadeter Yo-Yo-Spieler. Als Hauptverdächtiger gerät der Earl of Cockwood ins Visier der beiden Fahnder. Der Earl ist offiziell Mopszüchter, obwohl er eigentlich mit anderen (kriminellen) Dingen beschäftigt ist und einen gutgehenden Schmugglerring für Girlgroups leitet. Doch letztlich bereitet Der WiXXer auch ihm Kopfzerbrechen – wie der gesamten Unterwelt Englands.

Die Ermittlungen führen die beiden Inspektoren schließlich zurück nach London, wo sie auf den dubiosen Harry Smeerlap treffen, einen Handlanger Cockwoods, der mit allen Mitteln versucht, seine Machenschaften und die seines Brötchengebers zu verheimlichen. Schließlich können Very Long und Even Longer die Bande des Earls ausschalten und den WiXXer überwältigen – und so seine wahre Identität offenbaren.

Ursprung

Ursprünglich war „Der Wixxer“ eine „Krimiserie“ in der Radio-Comedysendung „Das Frühstyxradio“. Als in der letzten Folge die Identität des Wixxers bekannt werden sollte, goss Onkel Hotte seinen Kaffee – mit Milch, Zucker und etwas Senf – in die Bandmaschine, so dass die Identität nicht offiziell gelöst wurde.

In einem alternativen Ende, das im Zuge einer Sondersendung (Kalk und Welk in Die Stunde, die es nicht gibt) ausgestrahlt wurde, ist der Wixxer der Erzähler, der den Schwachsinn der Protagonisten aufhalten wollte und somit böse wurde.

Literatur

Hintergrund und Sonstiges

Trivia

  • Der Film wurde aus Kostengründen in Tschechien gedreht. Drehorte waren u.a. die Hostivar-Studios, das Bergwerk Kladnice sowie die nähere bis weitere Umgebung von Prag. Der Film entstand innerhalb von sechs Wochen im Frühjahr 2003. Das Drehbuch entstand durch Ideen von Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe und Oliver Welke.
  • Die in einer Szene sichtbaren japanischen Schaulustigen wurden von ortsansässigen Vietnamesen dargestellt, da in ganz Tschechien auf die Schnelle keine japanischen Statisten aufzutreiben waren.
  • Mit Grit Böttcher als Kellnerin, Eva Ebner als Miss Drycunt und Wolfgang Völz als Sir John wirken drei Schauspieler mit, welche bereits in den Edgar-Wallace-Filmen mitgespielt haben. Ursprünglich wollten die Macher auch Joachim Fuchsberger dafür gewinnen, der allerdings empört ablehnte, als er den Titel hörte. Nachdem er eine DVD des Films erhalten hatte, sagte er für eine Fortsetzung zu.
  • Der Titelsong The Wizard wurde von der Band „Right Said Fred“ gemeinsam mit Anke Engelke (als Doris Dubinsky) gesungen. The Wizard ist eine Coverversion eines Stücks der Band Madness und erschien im Original 1999 auf dem Album Wonderful. Kalkofe ist seit langer Zeit bekennender Madness-Fan. Für den Nachfolgefilm Neues vom Wixxer konnte er die Band selbst für eine Zusammenarbeit gewinnen und musste nicht mehr auf eine Coverversion zurückgreifen. Das Soundtrack-Album zum zweiten Film enthält auch das Madness-Original von The Wizard.
  • Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka haben im Film Doppelrollen: Kalkofe mimt eine dicke, kreischende Frau im Kerker während Doris Dubinskys Casting; Pastewka taucht mehrmals in seiner Paraderolle als indischer Rosenverkäufer aus seiner Zeit bei der „Wochenshow“ auf.
  • Außerdem tritt Entertainer Achim Mentzel auf, der zu Zeiten von Oliver Kalkofes Fernsehsendung „Kalkofes Mattscheibe“ dessen bevorzugtes Opfer war.
  • Das Budget des Films betrug 4,7 Millionen Euro.

Die Namen

Die Namen der Protagonisten sind einerseits entfernt an die Namen der Personen aus den Wallace-Streifen angelehnt, andere Namen in diesem Film haben einen sexuell bezogenen, vulgären Hintersinn. Diese Art der Namensgebung ist ein Running Gag, welcher mit den James-Bond-Filmen bekannt und mit den Austin-Powers-Filmen persifliert wurde.

  • Very Long: Sehr lang (engl.) (ein Inspektor Long kommt in dem Edgar-Wallace-Roman und -Film „Die Bande des Schreckens“ vor)
  • Even Longer: Sogar/Noch länger (engl.)
  • Rather Short: Eher/Ziemlich kurz (engl.), phonetische Anspielung auf die Miss-Marple-Darstellerin Margaret Rutherford.
  • Earl of Cockwood: Übersetzung: Earl = Graf; Cock (vulg.) = der Schwanz (vulg.); wood = Wald/Holz (vulg. auch Latte)
  • Freddy Fartface: der richtige Name des Earl of Cockwood:. Übersetzung: Fart = Furz, Face = Gesicht
  • Mrs. Drycunt: Übersetzung: dry = trocken; cunt (vulg.) = die Scheide/Fotze (vulg.).
  • Harry Smeerlap: Smeerlap sollte einfach nur die „schlechte“ Übersetzung von Schmierlappen sein; wird auch einmal als alias genannt: Laus Linski für Klaus Kinski, da Harry Smeerlap die typische „Kinskirolle“ in den klassischen Edgar-Wallace-Filmen persifliert. Dementsprechend verweisen die beiden weiteren Spitznamen „Fritz Karaldo“ und „Horst Feratu“ auf die Filme Fitzcarraldo und Nosferatu – Phantom der Nacht des Regisseurs Werner Herzog, in denen Kinski jeweils die Titelrolle spielte. Weiterhin hat der Name Smeerlap auch eine doppeldeutige, da sexuell angehauchte Bedeutung: Smeer ist englisch für schmierig und feucht, lap das englische Wort für „Schoß“.
  • Dr. Brinkman: Der Name des Gerichtsmediziners ist angelehnt an „Prof. Dr. Brinkmann“ aus der Schwarzwaldklinik.
  • Dubinsky: Anlehnung an den ehemals durch das Fernsehen bekannten Ingo Dubinski.
  • Ms. Mini-Pony: Sekretärin von Sir John; der Name ist angelehnt an die Sekretärin „Ms. Moneypenny“ bei James Bond.
  • Jennifer Pennymarket: Pennymarket = Penny-Markt (= Supermarkt in Deutschland); eine weitere Anspielung auf Ms. Moneypenny; von Dieter Dubinsky als „Versprecher“ auch einmal „Aldi-Frau“ genannt
  • Alfons Hatler: Butler; der Name ist wie die ganze Figur eine Anspielung auf Adolf Hitler.
  • Der taube Jake: der Name ist wie die ganze Figur eine Anspielung auf „Der blinde Jake“ aus Die toten Augen von London

Interessante Details

Allgemein

  • In der Szene, in der der WiXXer mit dem toten Mönch mit der Peitsche auf der Kühlerhaube lachend davon fährt, hört man eine Stimme „Hallo, hier spricht Edgar Wallace sein Nachbar“. Dies ist eine Anspielung auf die Worte „Hallo, hier spricht Edgar Wallace“ am Anfang der Wallace-Filme. Die Stimme gehört Helmut Krauss, Darsteller des Nachbar Paschulke in Peter Lustigs Löwenzahn.
  • Harry Smeerlap und der Earl of Cockwood schmuggeln Girlgroups. Aus einer der Kisten im Hafen, in denen die Girlbands transportiert werden, springen die No Angels heraus (Gastauftritt - Cameo).
  • Auf dem Grabstein von Rather Short steht nicht (wie im Englischen üblich) „Rest in Peace“ (deutsch: „Ruhe in Frieden“), sondern „Rest in Pieces“ (deutsch ~ „Ruhe in Stücken“); eine Anspielung auf die Todesart von Short.
  • In einer weiteren Szene wird Edvard Munchs Gemälde „Der Schrei“ (mit einem Mops-Kopf) eingeblendet, unter dem Miss Pennymarket einen gellenden Schrei abgibt, nachdem Inspektor Longer sie zum siebten Mal gefragt hat, ob sie einen festen Freund hat.
  • Das Outfit von Rather Short ähnelt sehr stark dem von Gottlieb Wendehals.
  • Als Long mit seinem Yo-Yo den WiXXer angreift - und bei anderen Kampfszenen, wird die Bullet Time-Technik aus Matrix verwendet.
  • Die Zelle von Doris Dubinski erinnert an die von Hannibal Lecter in Das Schweigen der Lämmer.
  • Während Miss Drycunt die Vorgeschichte von Miss Pennymarket erzählt, spielt Dubinsky im Hintergrund auf der Orgel die Intromusik von Dalli Dalli, einer Fernsehshow des ZDF.

Zeitungen & Zeitschriften

In der Anfangsszene sind einige Aufmacher zum Thema von bekannten Zeitungen und Zeitschriften zu erkennen:

  • „Wer ist der WiXXer?“ (The Times)
  • „Der WiXXer hat wieder zugeschlagen!“ (Daily Telegraph)
  • „Eine Stadt in Angst!“ und „Ich bin NICHT der WiXXer!“ (International Herald Tribune)
  • „London im Würgegriff des WiXXers“ (Financial Times)
  • „ABGEWIXXT – Tötet das Schwein“ (The Sun)
  • „WiXXer immer noch auf freiem Fuß“ (The Guardian)
  • „England in Angst: Der WiXXer schlägt wieder zu!“ (Spiegel)
  • „England's most wanted“ (Time)
  • „WiXXer erwürgt Rauhaardackel“ (Wild und Hund)
  • „Bussi Bär gegen den WiXXer“ (Bussi Bär)
  • „Heisse Lümmelspiele mit dem WiXXer“ (Coupé)
  • „Very Long tauscht JoJo gegen Polizeiuniform“ (The Islington Observer)
  • „Der WiXXer – Warum kommt er nicht in den Osten?“ (SUPERillu)
  • „Erste Bilder: So sieht der WiXXer von Innen aus“ (P.M.)
  • „Voll krass: So geht das coole WiXXer-Outfit!“ (Bravo)

Auch im „Kleingedruckten“ sind noch einige interessante Überschriften, welche nicht den WiXXer als Hauptthema haben, zu entdecken, allerdings nur in Zeitlupe. Sämtliche Texte sind, soweit erkennbar, in Landessprache gehalten, alle Titel jedoch in Deutsch:

The Times:

  • "Dieter Bohlen hält Rede vor der UNO"
  • "Inside: Camp X-Ray hope"
  • "Bush und Blair: Bald Adoption?"
  • "Nach Schwarzenegger: Gottschalk Gouverneur in Florida, Stahnke in North Carolina"

The Sun:

  • "Jetzt bewiesen! Franzosen sind doof und stinken!"
  • "Endlich: BUSH adoptiert BLAIR."
  • "Lady Di und Elvis: heimliche Trauung in Las Vegas"

The Islington Observer

  • "US-Truppen finden großes Lager von angespitzten Stöckchen im Irak - Bush und Blair zufrieden" (Anspielung auf einen Sketch der englischen Comedy-Gruppe Monty Python)
  • "Robbie W.: Was ich an Frieda so liebe ist ihre Natürlichkeit - Seite 12"
  • "Frieda O.: Wenn ich noch länger die natürliche geben muss, platze ich - Seite 13"

Bravo:

  • "Scooter schockt: Jetzt lernt er singen!"
  • "Zum abgruseln: Küblböck-Maske für Halloween"

Cosmopolitan:

  • "Welche Handtasche passt zu meinem Sternzeichen?"

The Sun (Andere, wahrscheinlich "spätere" Ausgabe):

  • "Wissenschaftler beweisen: Engländer haben kleine Pimmel! Psychologen sehen Zusammenhang zu überproportionierten Uhrtürmen" (Interessanterweise gehört der Text zu einem Artikel über Flugzeugpiloten, evtl. eine Anspielung auf den 11. September 2001)
  • "Jetzt übertreibt die deutsche Gesundheitsministerin aber: Warnhinweise künftig auch auf Heroinbriefchen"
  • "T.M. LEWIN - Shitmakers since 1898 - everything 1/2 price - shirts from £69 to £29.50".

DVD

Der Film ist auf DVD erhältlich, wobei es eine einfache Version und eine Doppel-Deluxe-Edition gibt. Letztere enthält auf einer zweiten Disk umfangreiches Bonusmaterial, unter anderem ein Making-Of, entfernte bzw. veränderte Szenen, Outtakes, Probeaufnahmen, Herstellung der Actionszenen, Biographien, sowie einen Auftritt von Oliver Kalkofe beim Edgar-Wallace-Fantreffen. Die Menüs sind zudem mit Begleitkommentaren von Alfons-Hatler-Darsteller Christoph Maria Herbst unterlegt.

Filmfortsetzungen

Die Macher von Der WiXXer planen, eine Trilogie zu produzieren, wieder in Anlehnung an den Film Der Hexer. Nach Der Hexer gab es den Folgefilm Neues vom Hexer. Entsprechend lautet der Titel des zweiten Teils von Der WiXXerNeues vom WiXXer“. Darüber hinaus müsse es nach Ansicht der Produzenten schon wegen des Titels einen dritten Teil geben. Besagter dritter Teil soll den Titel „Triple WixXx“, in Anlehnung an den Film xXx – Triple X, tragen. Neues vom WiXXer startete am 15. März 2007 in den deutschen Kinos, in Vorpremieren war der Film bereits einen Tag zuvor zu sehen. Der dritte Film ist laut Kommentar von Oliver Kalkofe 2010 zu erwarten (Quelle: 1Live-Interview).

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