Forst (an der Weinstraße)

Forst (an der Weinstraße)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Forst an der Weinstraße
Forst an der Weinstraße
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Forst an der Weinstraße hervorgehoben
49.4238888888898.1897222222222110Koordinaten: 49° 25′ N, 8° 11′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Verbandsgemeinde: Deidesheim
Höhe: 110 m ü. NN
Fläche: 3,59 km²
Einwohner: 841 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 234 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67147
Vorwahl: 06326
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 017
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Bahnhof 5
67146 Deidesheim
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Hans Spindler (FWG)
Pfarrkirche

Forst an der Weinstraße ist eine Ortsgemeinde in der Vorderpfalz im Landkreis Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz). Sie gehört zur Verbandsgemeinde Deidesheim.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt am Westrand der Oberrheinischen Tiefebene an der Deutschen Weinstraße im pfälzischen Weinbaugebiet. Nachbarorte sind Wachenheim im Norden, Friedelsheim im Nord- und Niederkirchen im Südosten sowie Deidesheim im Süden.

Geschichte

Johann Graf im Kraichgau, Neffe von Kaiser Heinrich IV. und 1090–1104 als Johann I. Bischof von Speyer, gab im Jahre 1100 seine persönlichen Besitzungen im Speyergau, darunter auch Deidesheim, schenkungsweise an das Hochstift Speyer. Das enorme Waldgebiet nördlich von Deidesheim (auch „Vorst“ bzw. „Forst“ genannt) war von dieser Regelung ausgenommen und blieb der fürstbischöflichen Jagd vorbehalten. In diesem Forst liegen die Anfänge des Dorfes.

Am 10. Mai 1525 im Bauernkrieg musste Kurfürst Ludwig V. in Forst mit den aufständischen Bauern des Geilweiler und Bockenheimer Haufens verhandeln.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen, die zuletzt 2004 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden.

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: Geteilt und unten gespalten, oben auf grünem Boden in Silber sieben grüne Bäume unterschiedlicher Länge, unten rechts in Blau ein durchgehendes silbernes Kreuz, unten links in Grün mit rotem Boden ein silbernes Gotteslamm mit goldenem Nimbus und Kreuzesfahne.

Es wurde 1902 vom bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1725. Das silberne Kreuz in Blau erinnert an die ehemalige Zugehörigkeit zum Hochstift Speyer.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Innerörtlich

Das „Forster Ungeheuer“ am nördlichen Ortseingang
Hansel-Fingerhut-Brunnen
Das „Forster Ungeheuer“ am südlichen Ortseingang
  • Nördliches Ungeheuer, Steinskulptur am nördlichen Ortseingang von Steinbildhauer-Meisterin Janet Weisbrodt, Niederkirchen bei Deidesheim
  • Katholische Kirche St. Margareta, erbaut 1716–1723, mit 40 m hohem Turm
  • Kriegerdenkmal, 1933 in den Kirchenhügel gebaut als offene Krypta mit dreiteiligem Kreuzgewölbe
  • Eichbrunnen
  • Pechsteinbrunnen
  • Hansel-Fingerhut-Brunnen
  • Südliches Ungeheuer, Steinskulptur am südlichen Ortseingang von Steinbildhauer-Meisterin Bettina Morio, Deidesheim

Außerhalb

  • Lagenstein mit eingravierten Forster Weinlagen (Aussichtspunkt westlich des Dorfes)
  • Madonnen-Statue in der Weinlage Mariengarten (Aussichtspunkt westlich des Dorfes)
  • Hahnenböhler Kreuz in der Weinlage Hahnenböhl, als hölzernes Wetterkreuz 1803 errichtet und 1886 durch ein Kreuz aus Eisen ersetzt (Aussichtspunkt westlich des Dorfes)
  • Bismarckhöhle, westlich des Ortes nahe am Waldrand 1885 geschaffen zu Ehren des 70. Geburtstages von Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Gedenktafel am Eingang trägt eine Inschrift, deren Anfangsbuchstaben von oben nach unten gelesen den Namen „Bismarck“ ergeben:
Bringt Wetter dich
In Not,
So kehre bei mir ein.
Männiglich
Arm wie
Reich,
Christ oder Heid,
Künftig soll geschützet sein.
  • Pechsteinkopf, westlich von Forst gelegen, mit Basaltvorkommen, das bis ins 20. Jahrhundert abgebaut und mit einer Drahtseilbahn zu Tal geschafft wurde.

Feste

  • Hansel-Fingerhut-Spiel mit Winterverbrennung (an Lätare)
  • Weinkerwe beim Ungeheuer (Erstes Augustwochenende)
  • Erlebnistag Deutsche Weinstraße (Letzter Sonntag im August, überregional)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Die Fruchtbarkeit der Böden und das milde Klima veranlassten bereits die Römer, hier Mandeln, Feigen und Zitrusfrüchte anzupflanzen, speziell aber den Weinbau einzuführen. Forst ist berühmt für seine Weinlagen, vor allem Forster Ungeheuer, Forster Kirchenstück und Pechstein. Die Rebsorte Riesling dominiert mit einem Anteil von etwa 85 % an den rund 180 ha Rebfläche. Die Erwerbstätigkeit ist in zunehmendem Maße auch durch den mit dem Weinbau zusammenhängenden Fremdenverkehr und die Gastronomie geprägt.

Verkehr

Forst ist ein Straßendorf. Das bedeutet, es gab ursprünglich nur eine einzige Straße, die den Ort von Nord nach Süd durchzieht, heute mit einer Länge von ca. 1,2 km als Teilstück der Deutschen Weinstraße. Dies war anfangs zugleich die Bundesstraße 271, die Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße verbindet.

Eine erste kleine Umgehungsstraße wurde um 1970 direkt am östlichen Dorfrand gebaut; diese ist inzwischen jedoch vom Ort „eingeholt“ worden. In den 1990er Jahren wurde die B 271 für die gesamte Region einen Kilometer nach Osten verlegt und berührt die Weinorte nicht mehr. Über die B 271 und deren Anschluss Deidesheim besteht seitdem auch eine schnelle Anbindung an die Bundesautobahn 65 (Anschlussstelle 11 Deidesheim), über die in ca. 25 Minuten Ludwigshafen oder in ca. 50 Minuten Karlsruhe erreicht werden kann. In nördlicher Richtung gelangt man auf der B 271 nach Bad Dürkheim und zur dortigen Anschlussstelle der Bundesautobahn 650 (Bad Dürkheim–Ludwigshafen).

Religionen

2007 waren 52,4 Prozent der Einwohner katholisch und 29,6 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[2]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die vor Ort gewirkt haben

Einzelnachweise

  1. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
  2. KommWis, Stand: 31.12.2007

Weblinks


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