- Freschluneberg
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Cuxhaven Samtgemeinde: Beverstedt Höhe: 5 m ü. NN Fläche: 17,25 km² Einwohner: 2511 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km² Postleitzahl: 27616 Vorwahl: 04748 Kfz-Kennzeichen: CUX Gemeindeschlüssel: 03 3 52 033 Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 14
27616 LunestedtWebpräsenz: Bürgermeister: Manfred Woltmann (CDU) Lunestedt ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Beverstedt im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen, welche 1968 durch eine Gebietsreform aus den Gemeinden Freschluneberg und Westerbeverstedt hervorging. Die Gemeinde erstreckt sich auf einer Fläche von 17,27 km². Im Jahre 2008 ging der Ort als Sieger im Landkreis Cuxhaven aus dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" hervor.[1]
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt einen goldenen aufrecht stehenden Biber auf grünem Grund und in der nichtheraldisch rechten oberen Ecke des Wappenschildes eine silberne nach nichtheraldisch links geöffnete Mondsichel. Am Schildfuß befindet sich ein silbern-blauer Wellenlauf. Das Ortswappen zeigt damit Sinnbilder der beiden früheren Ortsteile Westerbeverstedt und Freschluneberg.
Geografie
Die Gemeinde liegt an dem Flüsschen Lune, einem Nebenfluss der Weser, und an der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven. Der Bahnhof an der 1862 eingerichteten Strecke zwischen Bremen und Geestemünde wurde 1879 eröffnet.
Am Kreuzungsbereich "Am Geeren" / "Breslauer Straße" befindet sich eine Senke, von der Geologen sicher sind, dass es ein Überbleibsel der Eiszeit ist - entweder ein Toteiskessel oder eine Bodeneisbildung.
Geschichte
Die Gemeinde Lunestedt ist unter diesem Namen erst 1968 im Zuge der Gebietsreform aus den Gemeinden Freschluneberg und Westerbeverstedt entstanden. Der Ort Westerbeverstedt wurde erstmalig 860 durch die Aufzeichnung des Erzbischofs Ansgar über die Wunderheilung am Grabe des Heiligen Willehad genannt. Hügel- und Großsteingräber zeugen von wesentlich früherer Besiedlung auf den Geesteinseln nördlich der Lune. Genaueres ist nachzulesen auf der Internetseite des Ortsheimatpflegers.
Auf dem Gut Altluneberg (Ortsteil von Wehdel, Gemeinde Schiffdorf) wurden Unterlagen gefunden über einen Hexenprozess, der 1607 in Heyerhöfen (zwischen Beverstedt und Heerstedt) geführt wurde. Die Dorfwirtin Engell von Grollen aus Westerbeverstedt (heute Ortsteil von Lunestedt) wurde der Hexerei angeklagt.[2]
1927 gehören die heutigen Ortsteile Freschluneberg und Westerbeverstedt zum Kreis Geestemünde, Amtsgericht Wesermünde-Geestemünde, Post Freschluneberg, Finanzamt Wesermünde-Land
Einwohnerentwicklung[3]
Freschluneberg: 385 Einwohner (1925) 420 Einwohner (1933) 419 Einwohner (1939)
Westerbeverstedt: 544 Einwohner (1925) 576 Einwohner (1933) 561 Einwohner (1939)
Politik
Gemeinderat
- CDU - 7 Sitze
- SPD - 4 Sitze
- Einzelkandidat - 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl 2006)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport / Vereine
TSV (Turn- und Sportverein, 1200 Mitglieder), Lunestedter Tennisverein (130), Schützenverein Westerbeverstedt (380), Schützenverein Freschluneberg (150), Angelsportverein (350), Freunde des Lubibades
Zum Schwimmen ging es in den 1960er Jahren in die Baggerkuhle - am Wegesrand nach Düring gelegen. Heute gibt es das "Lubibad", das einzige Bad im südlichen Kreis Cuxhaven mit wettkampfgerechten Bahnen.
Musik / Chöre
Ansgari-Chor, Kinderchor, L'unisono-Chor, Posaunenchor Beverstedt / Lunestedt, Lunedudel-Ensemble, Trianti, Musikschule Axel Hühnken
sonstige Vereine
Feuerwehr (400 Mitglieder), Landfrauen, DRK/JRK (300), Gewerbeverein, Fahrtengruppe Lunestedt
Bauwerke
Marion Köser hatte gegenüber der Schule ein Fachwerkhaus renoviert und dort seit 1976 Heimatfreunde um sich geschart - den "Lunekring". Nachdem sie am 6. Mai 2005 plötzlich verstarb, konnte das geschichtliche Kulturgut, das der Lunekring zusammengetragen hatte, nicht mehr im Haus Köser bleiben. Das Haus stand zum Verkauf.
In der Nachfolge des Lunekrings bildete sich der "Arbeitskreis Lunekring im Heimatverein der Samtgemeinde Beverstedt". Er hat 2007 ein Fachwerkhaus in Köhlen abgetragen und zwischengelagert. Am 19. Juni 2008 wurde das neben Feuerwehr und Schule aufgebaute "Dorphuus"[4] gerichtet. Darin wird dann die Sammlung aus dem Hause Köser wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Arbeitskreis Lunekring plant nach der Fertigstellung zur 1150 Jahr-Feier des Ortes[5] auch kulturelle Veranstaltungen.
Parks und dörfliches Grün
Lunestedt ist ein Dorf mit viel Grün. Durch Fuß- und Radwege sind Neubaugebiete strukturiert. An mehreren Stellen stehen Bäume mitten auf der Straße. 13 Feldgehölze wurden vor mehr als 15 Jahren in Lunestedts Feldmark angelegt. Im jährlich von den Vereinen des Ortes durchgeführten Umwelttag sind mehr als 60.000 Bäume gepflanzt und die Landschaft gepflegt worden. Das Otterbiotop (ehemalige Teichkläranlage) an der Lune wird instand gehalten vom "Forum Natur-Lunekring". Die Gruppe legte auch einen Naturlehrpfad an.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der Ort feiert jedes Jahr am Sonntag nach Pfingsten den Gewerbetag in der Wesermünder Straße und am Sonnabend vor dem ersten Advent den Weihnachtsmarkt am Dorphuus, alle vier Jahre ein Dorfgemeinschaftsfest und - versetzt dazwischen - alle vier Jahre ein großes Erntefest. Das nächste Fest ist die 1150-Jahr-Feier (3. - 6. Juni 2010). Das Dreamteam Lunetown (DTL) veranstaltet alle zwei Jahre ein Sommerfest - vor allem für junge Leute. In der Ansgari-Kirche findet am Sonnabend vor dem zweiten Advent die Lunestedter Weihnachtsmusik statt. Jährlich befreien im Frühjahr am Umwelttag Jugendliche aus mehreren Vereinen die Feldmark von Unrat und pflanzen Büsche und Bäume.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Lunestedt werden 1.270 ha der Gemeindefläche (etwa 75%) landwirtschaftlich als Acker- und Grünland genutzt. 13 Betriebe haben eine Größe zwischen 20 und 100 ha. Aufgrund der günstigen Verkehrsverbindungen und einer regen Bautätigkeit ist mit einem stetigen Anwachsen der Bevölkerung zu rechnen. An der Bahnhofstraße befindet sich ein Gewerbegebiet mit einer Möbelfabrikation und der Zentrale einer landwirtschaftlichen Genossenschaft. Im neu ausgewiesenen Gewerbegebiet "Ortsmitte" (am Bahnhof) nutzen erste Betriebe die Erweiterungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. An der Straße nach Heyerhöfen befindet sich eine Biogas-Anlage. Lunestedter Betriebe haben sich zum Gewerbeverein zusammengeschlossen, der alljährlich am Sonntag nach Pfingsten einen Gewerbetag in der Wesermünder Straße zwischen Bahnhof und Hauptstraße veranstaltet.
Im Ort gibt es einen Einkaufsmarkt, zwei Schlachtereien, eine Bäckerei, einen Getränkemarkt, eine Apotheke, ein Modegeschäft, drei Restaurants und einen zusätzlichen Saal. In Bahnhofsnähe gibt es eine Kfz-Werkstatt. Eine Arzt-, zwei Zahnarzt- und eine Heilpraktiker-Praxis stellen die Gesundheit der Bevölkerung sicher.
Insgesamt werden 220 Arbeitsplätze im Ort vorgehalten.
Die St. Ansgari-Kirche ist eine evangelische Kirchengemeinde im Kirchenkreis Wesermünde-Süd des Sprengels Stade.
Verkehr
Lunestedt hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven. Im Stundentakt fahren Nahverkehrszüge nach Bremen und nach Bremerhaven. Ab 2020 wird die Bahn in eine S-Bahn-Strecke umgewandelt. Ein Taxi-Unternehmen sorgt für Mobilität ohne Fahrplan, und das Anruf-Taxi fährt fahrplanmäßig innerhalb der Samtgemeinde.
Die A 27 verläuft 11 Kilometer westlich. Ab dem Jahr 2020 (Schätzung) könnte die A 22 an der Ortsgrenze zu Heerstedt verlaufen.
Der Ort ist aus allen Himmelsrichtungen durch Radwege erreichbar.
Bildung
Eine voll ausgebaute Grundschule mit Turnhalle, Sport- und Hartplatz steht in der Schulträgerschaft der Samtgemeinde und befindet sich im Ortsteil Westerbeverstedt. An der Grundschule werden etwa 160 Schülerinnen und Schüler aus den Gemeinden Heerstedt, Hollen und Lunestedt von 12 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Im Kindergarten werden vier Gruppen betreut (inkl. Integrationsgruppe, Krippe und Hort). Für den Sport steht ein weiterer Sportplatz zur Verfügung. Das solarbeheizte Lubi-Schwimmbad wird in den Sommermonaten auch von vielen Einwohnern anderer Gemeinden genutzt.
Persönlichkeiten
- Marie Grab (1901 - 1982): langjährige Dorfchronistin, Mitarbeiterin der Nordsee-Zeitung, Mitbegründerin des Lunekrings und Heimatdichterin
- Hildegard Wesche (1914 - 1992): Gründungsmitglied des DRK-Ortsvereins (12. Oktober 1952) erhielt 1985 das Bundesverdienstkreuz
- Karl-Heinz Ahrens (geb. 1920): Bürgermeister von 1956 bis 1988, 1982 ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz
- Marion Köser (1926 - 2005): Gründerin und Sponsorin des Lunekrings, Sammlerin dörflichen Kulturgutes im Hause Köser
- Ursula Schauer: promovierte Ozeanografin am AWI in Bremerhaven, die an der Hochschule Bremerhaven als Honorarprofessorin für Physikalische Ozeanografie lehrt
Sagen und Legenden
- Die Pestgruben. In der Feldmark von Westerbeverstedt haben Bauern Pestgruben weitab vom Dorf angelegt, "um wenigstens ein paar Tiere zu retten". Davon sollen einige noch erkennbar sein.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilung des Siegers beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf der Seite des Landkreises Cuxhaven
- ↑ Kurt Eckert: Gesche Milden und ihr Buhle, Nordsee-Zeitung, Bremerhaven vom 13. April 1950
Dr.Wilhelm Stölting: Westerbeverstedt, 1100 Jahre Geschichte eines Dorfes, Nordwestdeutscher Verlag Ditzen & Co, Bremerhaven, 1960
Lutz Hoeppner: Swatte Smeer, Chronik des Pfarrers Johann Weisvogel über den Beverstedter Hexenprozess 1607, Selbstverlag (L. Hoeppner, Lunsheide 9, 27616 Beverstedt) 2007, ISBN 978-3-00-022426-3 - ↑ "Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 von Dr. Michael Rademacher M.A."
- ↑ Internetseite "Dorphuus"
- ↑ 1150 Jahr-Feier vom 3. - 6. Juni 2010
- ↑ Männer vom Morgenstern: Hake Betken siene Duven; Das Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. 1999, ISBN 3-931771-16-4
Weblinks
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