- Hirschau (Oberpfalz)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Amberg-Sulzbach Höhe: 411 m ü. NN Fläche: 74,58 km² Einwohner: 6112 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km² Postleitzahl: 92242 Vorwahl: 09622 Kfz-Kennzeichen: AS Gemeindeschlüssel: 09 3 71 127 Adresse der Stadtverwaltung: Am Rathausplatz 1
92242 HirschauWebpräsenz: Bürgermeister: Hans Drexler (CSU) Hirschau ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Hirschau liegt direkt an der Bundesstraße 14 Nürnberg - Prag und ca. 20 km östlich der A 6 Amberg - Heilbronn, und ca. 15 km westlich der A 93 Regensburg - Hof. Die Stadt liegt in etwa ca. 70 km östlich von Nürnberg. Außerdem ist Hirschau nur 2 km von der Kleinstadt Schnaittenbach entfernt.
Ortsteile
- Burgstall
- Dienhof
- Ehenfeld
- Krickelsdorf
- Kricklhof
- Krondorf
- Massenricht
- Obersteinbach
- Steiningloh
- Untersteinbach
- Weiher
Geschichte
Wollte man einer alten Sage vertrauen, so würde Hirschau seine Entstehung einem böhmischen König Wenzel verdanken. Mit ihm ist aber der hl. Wenzeslaus gemeint, der am 28. September 936 ermordet wurde, nur Herzog, nicht aber König war und im bayerischen Nordgau keinerlei Besitzungen hatte.
Der Ursprung der Stadt ist vielmehr in der Zeit zu suchen, da die Grafen von Hirschberg im Besitz des Umlandes waren. Zwar ist keine Gründungsurkunde vorhanden, doch lässt sich mit Sicherheit sagen, dass ihnen Hirschau seinen Ursprung verdankt.
Kern der späteren Stadt ist ohne Zweifel das Schloss, das ursprünglich wohl Wasserschloss und als Stützpunkt Hirschbergischer Macht gedacht war.
Auch der ungefähre Zeitraum der Entstehung Hirschaus lässt sich festlegen. Die Umgebung von Hirschau lag schon vor 1050 im Herrschaftsbereich der Grafschaft Sulzbach. Die Tochter Sophie des Grafen von Sulzbach war mit Graf Gebhard I. von Tollenstein und Kregling verheiratet und brachte ihm die Grafschaft Sulzbach zu. Sein Sohn Gebhard III. schrieb sich seit 1205 von Hirschberg. Sein Geschlecht aber war bis zu seinem Erlöschen 1305 im Besitz Hirschaus. Somit scheint die Annahme berechtigt, dass die ersten Anfänge der Siedlung im 13. Jahrhundert zu suchen sind.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hirschau am 23. April 1271, als die Grafen Gebhard, Rapoto und Diepold von Murach ihren Besitz in den Ämtern Nabburg und Amberg an Herzog Ludwig II. den Strengen von Oberbayern verkauften.
Im Mittelalter führte die Goldene Straße durch den Ort.
1373 erlangten die Wittelsbacher die Stadtherrschaft. Zu der Zeit wurde Hirschau eine Stadt, die erste Nennung als Stadt stammt aus dem Jahr 1367.
Im 15. Jahrhundert wurde die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gebaut, die zusammen mit dem Rathaus das Stadtbild prägt.
Die Stadt Hirschau war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt Amberg des Kurfürstentums Bayern. Hirschau besaß ein Stadtgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand dann mit dem Gemeindeedikt von 1818 die politische Gemeinde Hirschau.
Am 20. Oktober 1812 erwarb Andreas Dorfner das Braurecht und gründete die Schlossbrauerei Hirschau, die einzige noch bestehende Brauerei in Hirschau. Als Braustätte wählte er das Pflegschloss, welches er im Laufe des Jahres 1817 zur Brauerei umbaute.
Einwohnerentwicklung
Im Jahre 1925 zählte Hirschau 2319 Einwohner, 1933 2623 Einwohner und 1939 3126 Einwohner. Bei der Volkszählung am 27. Mai 1970 hatte Hirschau 6427 Einwohner, bei der Volkszählung am 25. Mai 1987 waren es 6067. Ende 2002 wohnten in der Gemeinde Hirschau 6376 Menschen.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat hat 20 Mitglieder:
Wappen
Das Wappen der Stadt Hirschau besteht seit dem 14. Jahrhundert.
Amtliche Wappenbeschreibung
„In Rot ein springender, golden bewehrter, silberner Hirsch, dem vorne ein Schildchen mit den bayerischen Rauten aufgelegt ist.“
Wappengeschichte und Bedeutung der Symbole
Das Schildchen mit den bayerischen Rauten deutet auf die Stadtherrschaft der Wittelsbacher hin. Darum wird vermutet, dass das Wappen aus dieser Zeit stammt. Urkundlich belegt ist es seit 1467. Das so genannte redende Wappen mit dem abgebildeten Hirsch steht für den Namen der Ortschaft. Um zusätzlich den Begriff „Au“ zu symbolisieren, wurden in späteren Abbildungen in das Wappen kleine Bäumchen eingefügt, über die der Hirsch hinwegspringt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (1753)
Vierzehnnothelferkirche (auch: Gottesackerkirche) im Norden der Stadt: Akanthusschnitzwerk (1710). 18 Figuren: Die 14 Nothelfer, Maria, Florian, Rochus, Sebastian. Emporenbrüstung: Bilder (18. Jh.): 12 Apostel, Christus als Salvator, Maria, Paulus. Orgel: Johann Adam Funtsch, 7. Juni 1764
Sehenswert ist der Monte Kaolino, ein 120 m hoher Berg aus 32 Millionen Tonnen Quarzsand. Er ist auch Austragungsort der jährlichen Sandboard-WM.
Quarzsand ist ein Nebenprodukt des Kaolinabbaus, der hier seit 1826 im Tagebau von diversen Kaolin-Werken erfolgt. Kaolin wird unter anderem für die Herstellung von Porzellan und Papier verwendet.
Der Berg wird als Sommerskigebiet genutzt.
Nicht weit entfernt von Hirschau, auf dem Berg Rotbühl, befindet sich ein Rundfunksendemast von Media Broadcast. Er überträgt analog das Bayerische Fernsehen (Kanal 43 / 320 kW Strahlungsleistung) und das ZDF (Kanal 37 / 350 kW Strahlungsleistung). Voraussichtlich wird der Sender ab 29. Oktober 2008 digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) ausstrahlen.
Außerdem wird das Programm von Radio Ramasuri übertragen (95,3 MHz / 1 kW Strahlungsleistung).
Wirtschaft und Infrastruktur
Kaolin
Das Kaolinrevier Hirschau-Schnaittenbach ist das größte Kaolingebiet Deutschlands, in dem bereits seit 1833 Kaolin-Bergbau betrieben wird. Die Rohstoffreserven reichen noch für einige Jahrzehnte. Neben der bereits seit langem laufenden Rekultivierung wurde für das gesamte Revier ein Nachfolgenutzungskonzept erarbeitet. Danach erfolgt die Umgestaltung der großen Tageabbaue zu einer Seenlandschaft.
Conrad Electronic
Der Firmensitz von Conrad Electronic befindet sich in Hirschau.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Betty Bösl (* 1926), ehem. Leiterin der Sozialstation Hirschau, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Pfannmüller(1490–1562), Orgelbauer
- Jakob Bauer (1787–1854), bayerischer Politiker
- Oliver Fink (* 1982), deutscher Fußballspieler
Weblinks
- Hirschau: Wappengeschichte vom HdBG
- Luftbilder der Stadt
- Die Goldene Straße im Amberg-Sulzbacher Land
- Soziografisches Profil der Stadt Hirschau im Stadtgeschichten-Wiki
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