Altpreußisches Infanterieregiment No. 2

Altpreußisches Infanterieregiment No. 2
Regimenter der Frühen Neuzeit
Übersicht Liste der Stehenden Heere der Frühen Neuzeit
Territorium Preußen
Gattung Infanterie
Nummer No. 2
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Alternativname Regiment zu Fuß & Name des Chefs
Gründung 1655
Garnison bis 1756 Rastenburg, Gerdauen; 1763-1765 Rastenburg, Angerburg, Nordenburg, Drengfurt, ab 1765 Königsberg/Pr.
Kanton/Werbung kantonsfrei, aus der restlichen Armee und Werbung
Regimentschefs 1656 Bogusław Radziwiłł, 1668 Friedrich von Dönhoff, 1696 Otto Magnus von Dönhoff, 1717 Erhard Ernst von Roeder, 1743 Samuel von Schlichting, 1750 Hans Wilhelm von Kanitz, 1768 Joachim Friedrich von Stutterheim, 1783 Heinrich Wilhelm von Anhalt, 1786 Viktor Amadeus Henckel von Donnersmarck, 1793 Wilhelm Magnus von Brünneck, 1805 Ernst Friedrich Wilhelm von Rüchel
Schlachten 1656 Warschau, 1697 Zenta, 1745 Hohenfriedberg, 1757 Groß-Jägersdorf, 1759 Zorndorf, 1759 Kay, 1759 Kunersdorf, 1760 Torgau, 1762 Reichenbach
Kriege Großer Türkenkrieg, Spanischer Erbfolgekrieg, Zweiter Nordischer Krieg, Polnischer Erbfolgekrieg, Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Koalitionskriege
Verbleib überlebte die Koalitionskriege im Reserve-Corps wurde Grenadier-Regiment Nr. 1

Das Altpreußische Infanterieregiment No. 2 war ein Regiment zu Fuß, das seit dem 17. Jahrhundert unter verschiedenen Bezeichnungen in der brandenburgischen bzw. preußischen Armee bestand. Im 19. Jahrhundert führte das 1. Ostpreußische Grenadierregiment Nr. 1 "Kronprinz" seine Tradition fort (in der Reichswehr bezog sich das Infanterieregiment 9 (9. und 12. Kompanie) auf das Regiment). In ihrer Garnison in Königsberg wurden die Soldaten schlicht die "Ersten Grenadiere" genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Regiment wurde am 20. Dezember 1655 unter Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg durch Bogusław Radziwiłł in Pommern und der Neumark errichtet und wurde erstmalig in der Schlacht von Warschau (1656) eingesetzt. Die Soldaten wurden 1657 in das preußische Gebiet (Rastenburg und Gerdauen) versetzt. Die Einheit kämpfte für das Kurfürstentum Brandenburg im Krieg gegen die Franzosen und Schweden. Als Teil der Reichsarmee kämpfte der Verband 1697 bei Zenta und nahm als preußischer Heeresverband am Spanischem, Polnischem Erfolgkrieg, Erstem und Zweitem Schlesischem Krieg sowie am Siebenjährigem Krieg teil.

Während der Teilnahme an den Koalitionskriegen wurde die Einheit in ihren letztendlichen Namen 1. Ostpreußische Grenadierregiment Nr. 1 "Kronprinz" umbenannt. Nach den Kämpfen der Koalitionskriege (u.a. als Teil der Grande Armée) wurde das Regiment 1849 nach Danzig und 1855 nach Königsberg in die Defensionskaserne Kronprinz (wo es verblieb) verlegt. 1866 nahm man am Krieg gegen Österreich 1870/1871 gegen Frankreich teil.


Trivia

Das Regiment hatte den ersten schwarzhäutigen Musikmeister, den Kolonialdeutschen Gustav Sabac el Cher, der Sohn von August Sabac el Cher.

Bildgalerie

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753 - 1786; Dortmund: Harenberg 1984 (= Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 444); Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5; ISBN 3-88379-444-9. Band I: Infanterie I. S. 57ff.
  • Johannes Gallandi: Geschichte des königlich preussischen ersten ostpreussischen Grenadier-Regiments Nr 1 Kronprinz. 1855-1869. Mittler, Berlin 1869
  • Johannes Gallandi: Geschichte des Grenadier-Regiments Kronprinz (1. Ostpreussischen) Nr 1. 1869-1882. Mittler, Berlin 1883
  • Johannes Gallandi: Geschichte des Grenadier-Regiments Kronprinz (1. Ostpreußischen) Nr 1. 1882-1900. Mittler, Berlin 1901
  • Alexander Carl von der Oelsnitz: Geschichte des königlich preussischen Ersten Infanterie-Regiments seit seiner Stiftung im Jahre 1619 bis zur Gegenwart. Mittler, Berlin 1855
  • Adolph von Menzel: Die Armee Friedrichs des Großen in ihrer Uniformierung: 100 Tafeln in farbiger Faksimile-Reproduktion / gezeichn. und erl. von Adolph Menzel. [Hrsg. von Franz Skarbina und C. Jany] Reprint des gleichlautenden, wahrscheinlich 1908 bis 1912 im Verl. Oldenbourg, Berlin, erschienenen Taf.-Werks, Sonderausg. Augsburg: Weltbild 2002; ISBN 3-8289-0523-4. S. 98f.

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