- Dingelstädt
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Wappen Deutschlandkarte 51.31555555555610.319444444444335Koordinaten: 51° 19′ N, 10° 19′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Eichsfeld Verwaltungs-
gemeinschaft:Dingelstädt Höhe: 335 m ü. NN Fläche: 20,4 km² Einwohner: 4.665 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner je km² Postleitzahl: 37351 Vorwahl: 036075 Kfz-Kennzeichen: EIC Gemeindeschlüssel: 16 0 61 025 Adresse der
Stadtverwaltung:Geschwister-Scholl-Str. 26/28
37351 DingelstädtWebpräsenz: Bürgermeister: Arnold Metz (CDU) Lage der Stadt Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld Dingelstädt ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Eichsfeld und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Dingelstädt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Dingelstädt wurde erstmals im 9. Jahrhundert in einer undatierten Urkunde erwähnt und gehört damit zu den ältesten Siedlungen des Eichsfelds. Der Name verweist auf eine alte Thingstelle/-stätte (Gerichtsstätte). Forscher vermuten auf dem „Kerbschen“ Berg (= kirchbergischen Berg) eine ehemalige Königspfalz. Es gibt aber bis auf die Lage und einen nachgewiesenen Rundwall von 110 m Durchmesser keine konkreten Hinweise darauf. Eine Burg war sicher am Ort, denn 1134 wurde ein Ritter von Kirchberg genannt. Die Kirchberger waren Lehnsleute des Mainzer Erzbischofs. Als dieses Geschlecht ausstarb, wurde ein Heinrich von Bodungen belehnt. Berg und das nachgewiesene Dorf wurden 1546 als wüst angegeben, aber die Kirche St. Martin gab es noch. Sie war Erzpriestersitz und daher wohl sehr alt. Dorthin pilgerten noch im 19. Jahrhundert jeweils am 1. Mai die Leute der umliegenden Orte. 1700 wurde die Kirche neu errichtet. Es folgten Erweiterungsbauten und seit 1994 wird das Kloster vom Ursulinen-Orden genutzt.[2]
Dem Ort wurde am 14. Februar 1859 das Stadtrecht verliehen. Seit 1815 gehörte Dingelstädt zum Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen, zuvor seit 1807 zum Königreich Westphalen.
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein bewurzelter grüner Eichenbaum mit einem freischwebenden goldenen Ring um den Stamm.“
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1994: 5073
- 1995: 5101
- 1996: 5105
- 1997: 5092
- 1998: 5070
- 1999: 5082
- 2000: 5059
- 2001: 5024
- 2002: 4965
- 2003: 4922
- 2004: 4860
- 2005: 4798
- 2006: 4766
- 2007: 4713
- 2008: 4676
- 2009: 4698
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Wirtschaft
Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Dingelstädt einer der wenigen Orte im Eichsfeld, in dem sich größere Industrieunternehmen ansiedelten. Neben der traditionellen Wollkämmereien und Kammgarnspinnereien waren es vor allem Zigarrenfabriken, Webereien, Strickereien, Spinnereien, Feilenhauereien, Mühlenbaufirmen und Maschinenfabriken die zum guten Ruf der Stadt beitrugen. Bis 1989 arbeiteten viele Dingelstädter in der Textilindustrie, der Zigarrenfabrikation oder der Polstermöbelherstellung. Es existierten über 80 private Handwerks- und Gewerbetriebe, was für die Verhältnisse in der DDR enorm viele waren. Heute sind in Dingelstädt über 300 Handwerks- und Gewerbebetriebe ansässig. Im industriellen Bereich gab es nach der Umgestaltung der Wirtschaft zahlreiche Neuansiedlungen und Neugründungen. Das 1991 erschlossene Gewerbegebiet ist voll ausgelastet und im Südwesten der Stadt entstand ein 100 ha großes Industriegebiet. Der Schwerpunkt liegt heute in der metallverarbeitenden Industrie.
Politik
Stadtrat
Die Sitzverteilung stellt sich nach der Kommunalwahl 2009 wie folgt dar:
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[3]
Bürgermeister
Der Bürgermeister Arnold Metz wurde am 7. Mai 2006 gewählt.[4]
Städtepartnerschaften
- Aiud, Stadt im rumänischen Kreis Alba
- Jarosław, Stadt in Polen
- Künzell, Großgemeinde im Kreis Fulda in Hessen
- Felsberg (Hessen), Stadt im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen
- Wenden (Sauerland), Großgemeinde im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische St.-Gertrudis-Kirche; neugotisch 1852–1855.
- Katholische Wallfahrtskirche St. Maria im Busch
- Franziskanerkloster Kerbscher Berg; neoromanische Klosterkirche St. Petrus, 1899–1900 durch Paschalis Gratze erbaut, Wallfahrtskirche
Feste und Feiern
- Gertrudismarkt im April
- Schützenfest im Juli
- Breikuchenfest (Stadtfest) am dritten Wochenende im August
- Kleine Kirmes zum Fest Mariä Geburt im September
- Weihnachtsmarkt im Dezember
Persönlichkeiten
- Isidorus Keppler (1715–1792), römisch-katholischer Theologe
- Christian Joseph Jagemann (1735–1804), Gelehrter, Hofrat und Bibliothekar
- Jakob Joseph Wandt (1780–1849), Bischof von Hildesheim
- Anton Thraen (1843–1902), Pfarrer und Astronom
- Aloys Schäfer (1853–1914), katholischer Bischof und Apostolischer Vikar von Sachsen
- Karl Paul Haendly (1891–1965), von 1930–1934 Bürgermeister, nach dem Krieg erster Oberbürgermeister von Oberhausen
- Ursula Strozynski (* 1954), Malerin und Grafikerin
- Michael Robert Rhein (* 1964), Sänger und Instrumentalist der Mittelalter-RockBand In Extremo
Literatur
- Johann Vinzenz Wolf: Denkwürdigkeiten des Marktfleckens Dingelstädt im Harz-Departement, Distrikt Heiligenstadt. (Reprint). Cordier, Heiligenstadt 1994, ISBN 978-3-929413-12-0., - als Digitalisat bei Google Books
- Hans Patze (Hrsg.): «Dingelstädt». In: Thüringen . Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 9, Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 77–78.
- Carl Duval: «Dingelstedt». In: Das Eichsfeld. (Reprint), Harro von Hirschheydt Verlag, Hannover-Dören 1979, ISBN 3-7777-0002-9, S. 540-551.
- Wilfried Dallmann, Nikolaus Keil; Stadt Dingelstädt (Hrsg.): Dingelstädt. 15 Jahre Altstadtsanierung. Dingelstädt 2008, S. 130.
- Heinrich Koch; Norbert Günther (Hrsg.): Chronik der Stadt Dingelstädt.. Teil1, Teil 2, Dingelstädt 2004, S. 204.
- Heinrich Koch; Norbert Günther (Hrsg.): Dingelstädter Heimatgeschichte für Schülerinnen und Schüler der katholischen Volksschule. Dingelstädt 2004, S. 92.
- Annelie Günther, Anni Raub, Vinzenz Weinrich; Dingelstädter Verein für Heimatpflege (Hrsg.): Bi uns do wärt gelacht. Eichsfelder Schnurren. Mecke, Duderstadt 2005, ISBN 3-936617-43-0, S. 144.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 32/33
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 9. März 2010.
- ↑ Kommunalwahlen 2006. Endgültige Ergebnisse. Wahlen der Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. März 2010.
Weblinks
Commons: Dingelstädt – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis EichsfeldAm Ohmberg | Arenshausen | Asbach-Sickenberg | Berlingerode | Bernterode (bei Heilbad Heiligenstadt) | Birkenfelde | Bockelnhagen | Bodenrode-Westhausen | Bornhagen | Brehme | Breitenworbis | Buhla | Burgwalde | Büttstedt | Deuna | Dieterode | Dietzenrode-Vatterode | Dingelstädt | Ecklingerode | Effelder | Eichstruth | Ferna | Freienhagen | Fretterode | Geisleden | Geismar | Gerbershausen | Gernrode | Gerterode | Glasehausen | Großbartloff | Hausen | Haynrode | Heilbad Heiligenstadt | Helmsdorf | Heuthen | Hohengandern | Hohes Kreuz | Holungen | Hundeshagen | Jützenbach | Kallmerode | Kefferhausen | Kella | Kirchgandern | Kirchworbis | Kleinbartloff | Kreuzebra | Krombach | Küllstedt | Leinefelde-Worbis | Lenterode | Lindewerra | Lutter | Mackenrode | Marth | Niederorschel | Pfaffschwende | Reinholterode | Rohrberg | Röhrig | Rustenfelde | Schachtebich | Schimberg | Schönhagen | Schwobfeld | Sickerode | Silberhausen | Silkerode | Steinbach | Steinheuterode | Steinrode | Stöckey | Tastungen | Teistungen | Thalwenden | Uder | Volkerode | Vollenborn | Wachstedt | Wahlhausen | Wehnde | Weißenborn-Lüderode | Wiesenfeld | Wingerode | Wüstheuterode | Zwinge
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