Dingelstädt

Dingelstädt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Dingelstädt
Dingelstädt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Dingelstädt hervorgehoben
51.31555555555610.319444444444335
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Dingelstädt
Höhe: 335 m ü. NN
Fläche: 20,4 km²
Einwohner:

4.665 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner je km²
Postleitzahl: 37351
Vorwahl: 036075
Kfz-Kennzeichen: EIC
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 025
Adresse der
Stadtverwaltung:
Geschwister-Scholl-Str. 26/28
37351 Dingelstädt
Webpräsenz: VG Dingelstädt
Bürgermeister: Arnold Metz (CDU)
Lage der Stadt Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld
Niedersachsen Hessen Kyffhäuserkreis Landkreis Nordhausen Unstrut-Hainich-Kreis Am Ohmberg Am Ohmberg Am Ohmberg Arenshausen Asbach-Sickenberg Berlingerode Bernterode (bei Heilbad Heiligenstadt) Birkenfelde Bodenrode-Westhausen Bockelnhagen Bornhagen Brehme Breitenworbis Büttstedt Buhla Burgwalde Deuna Dieterode Dietzenrode-Vatterode Dingelstädt Ecklingerode Effelder Eichstruth Ferna Freienhagen (Eichsfeld) Fretterode Geisleden Geismar Gerbershausen Gernrode (Eichsfeld) Gerterode Glasehausen Großbartloff Hausen (Eichsfeld) Haynrode Heilbad Heiligenstadt Helmsdorf (Eichsfeld) Heuthen Hohengandern Hohes Kreuz Holungen Hundeshagen Jützenbach Kallmerode Kefferhausen Kella Kella Kirchgandern Kirchworbis Kleinbartloff Kreuzebra Krombach (Eichsfeld) Küllstedt Leinefelde-Worbis Lenterode Lindewerra Lutter (Eichsfeld) Mackenrode (Landkreis Eichsfeld) Marth Niederorschel Pfaffschwende Reinholterode Röhrig Rohrberg (Eichsfeld) Rustenfelde Schachtebich Schimberg Schönhagen (Eichsfeld) Schwobfeld Sickerode Silberhausen Silkerode Steinbach (Eichsfeld) Steinheuterode Steinrode Stöckey Tastungen Teistungen Thalwenden Uder Volkerode Vollenborn Wachstedt Wahlhausen Wehnde Weißenborn-Lüderode Wiesenfeld (Eichsfeld) Wingerode Wüstheuterode Zwinge (Eichsfeld)Karte
Über dieses Bild
Stadtkirche
Gymnasium, Frontansicht
Gymnasium, westlicher Hof

Dingelstädt ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Eichsfeld und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Dingelstädt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Dingelstädt wurde erstmals im 9. Jahrhundert in einer undatierten Urkunde erwähnt und gehört damit zu den ältesten Siedlungen des Eichsfelds. Der Name verweist auf eine alte Thingstelle/-stätte (Gerichtsstätte). Forscher vermuten auf dem „Kerbschen“ Berg (= kirchbergischen Berg) eine ehemalige Königspfalz. Es gibt aber bis auf die Lage und einen nachgewiesenen Rundwall von 110 m Durchmesser keine konkreten Hinweise darauf. Eine Burg war sicher am Ort, denn 1134 wurde ein Ritter von Kirchberg genannt. Die Kirchberger waren Lehnsleute des Mainzer Erzbischofs. Als dieses Geschlecht ausstarb, wurde ein Heinrich von Bodungen belehnt. Berg und das nachgewiesene Dorf wurden 1546 als wüst angegeben, aber die Kirche St. Martin gab es noch. Sie war Erzpriestersitz und daher wohl sehr alt. Dorthin pilgerten noch im 19. Jahrhundert jeweils am 1. Mai die Leute der umliegenden Orte. 1700 wurde die Kirche neu errichtet. Es folgten Erweiterungsbauten und seit 1994 wird das Kloster vom Ursulinen-Orden genutzt.[2]

Dem Ort wurde am 14. Februar 1859 das Stadtrecht verliehen. Seit 1815 gehörte Dingelstädt zum Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen, zuvor seit 1807 zum Königreich Westphalen.

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein bewurzelter grüner Eichenbaum mit einem freischwebenden goldenen Ring um den Stamm.“

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 5073
  • 1995: 5101
  • 1996: 5105
  • 1997: 5092
  • 1998: 5070
  • 1999: 5082
  • 2000: 5059
  • 2001: 5024
  • 2002: 4965
  • 2003: 4922
  • 2004: 4860
  • 2005: 4798
  • 2006: 4766
  • 2007: 4713
  • 2008: 4676
  • 2009: 4698
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Wirtschaft

Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Dingelstädt einer der wenigen Orte im Eichsfeld, in dem sich größere Industrieunternehmen ansiedelten. Neben der traditionellen Wollkämmereien und Kammgarnspinnereien waren es vor allem Zigarrenfabriken, Webereien, Strickereien, Spinnereien, Feilenhauereien, Mühlenbaufirmen und Maschinenfabriken die zum guten Ruf der Stadt beitrugen. Bis 1989 arbeiteten viele Dingelstädter in der Textilindustrie, der Zigarrenfabrikation oder der Polstermöbelherstellung. Es existierten über 80 private Handwerks- und Gewerbetriebe, was für die Verhältnisse in der DDR enorm viele waren. Heute sind in Dingelstädt über 300 Handwerks- und Gewerbebetriebe ansässig. Im industriellen Bereich gab es nach der Umgestaltung der Wirtschaft zahlreiche Neuansiedlungen und Neugründungen. Das 1991 erschlossene Gewerbegebiet ist voll ausgelastet und im Südwesten der Stadt entstand ein 100 ha großes Industriegebiet. Der Schwerpunkt liegt heute in der metallverarbeitenden Industrie.

Politik

Stadtrat

Die Sitzverteilung stellt sich nach der Kommunalwahl 2009 wie folgt dar:

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[3]

Bürgermeister

Der Bürgermeister Arnold Metz wurde am 7. Mai 2006 gewählt.[4]

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Katholische St.-Gertrudis-Kirche; neugotisch 1852–1855.
  • Katholische Wallfahrtskirche St. Maria im Busch
  • Franziskanerkloster Kerbscher Berg; neoromanische Klosterkirche St. Petrus, 1899–1900 durch Paschalis Gratze erbaut, Wallfahrtskirche

Feste und Feiern

  • Gertrudismarkt im April
  • Schützenfest im Juli
  • Breikuchenfest (Stadtfest) am dritten Wochenende im August
  • Kleine Kirmes zum Fest Mariä Geburt im September
  • Weihnachtsmarkt im Dezember

Persönlichkeiten

Literatur

  • Johann Vinzenz Wolf: Denkwürdigkeiten des Marktfleckens Dingelstädt im Harz-Departement, Distrikt Heiligenstadt. (Reprint). Cordier, Heiligenstadt 1994, ISBN 978-3-929413-12-0., - als Digitalisat bei Google Books
  • Hans Patze (Hrsg.): «Dingelstädt». In: Thüringen . Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 9, Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 77–78.
  • Carl Duval: «Dingelstedt». In: Das Eichsfeld. (Reprint), Harro von Hirschheydt Verlag, Hannover-Dören 1979, ISBN 3-7777-0002-9, S. 540-551.
  • Wilfried Dallmann, Nikolaus Keil; Stadt Dingelstädt (Hrsg.): Dingelstädt. 15 Jahre Altstadtsanierung. Dingelstädt 2008, S. 130.
  • Heinrich Koch; Norbert Günther (Hrsg.): Chronik der Stadt Dingelstädt.. Teil1, Teil 2, Dingelstädt 2004, S. 204.
  • Heinrich Koch; Norbert Günther (Hrsg.): Dingelstädter Heimatgeschichte für Schülerinnen und Schüler der katholischen Volksschule. Dingelstädt 2004, S. 92.
  • Annelie Günther, Anni Raub, Vinzenz Weinrich; Dingelstädter Verein für Heimatpflege (Hrsg.): Bi uns do wärt gelacht. Eichsfelder Schnurren. Mecke, Duderstadt 2005, ISBN 3-936617-43-0, S. 144.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 32/33
  3. Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 9. März 2010.
  4. Kommunalwahlen 2006. Endgültige Ergebnisse. Wahlen der Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. März 2010.

Weblinks

 Commons: Dingelstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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