Klein Vahlberg

Klein Vahlberg
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Vahlberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Vahlberg hervorgehoben
52.13333333333310.716666666667133Koordinaten: 52° 8′ N, 10° 43′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wolfenbüttel
Samtgemeinde: Schöppenstedt
Höhe: 133 m ü. NN
Fläche: 18,01 km²
Einwohner: 818 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km²
Postleitzahl: 38170
Vorwahlen: 05332 (Klein Vahlberg und Berklingen); 05333 (Groß Vahlberg)
Kfz-Kennzeichen: WF
Gemeindeschlüssel: 03 1 58 032
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Bürgermeister: Jürgen Ahrens (SPD)

Vahlberg ist eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen). Sie ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Schöppenstedt.

Drei Ortschaften mit dem Namen Vahlberg liegen an der Asse, einem Gebirgszug im Landkreis Wolfenbüttel. Von diesen ist Klein Vahlberg (Osteren-Vahlberg, Lüttgen Vahlberg) die jüngste. Die Namensvettern sind Groß Vahlberg und Mönchevahlberg, welches allerdings NICHT zur Gemeinde Vahlberg zählt. Dritter und kleinster Ort der Gemeinde ist Berklingen, welches zwischen Klein Vahlberg und Schöppenstedt liegt. ´Fal´, der Ursprung des Ortsnamens, bedeutet "erdfarben".

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die urkundliche Überlieferung von Groß Vahlberg aus dem Jahre 1093 hat sich als Fälschung erwiesen. Historisch gesichert sind dagegen die Nachrichten über Vahlberg aus dem 13. Jahrhundert, als man schon zwischen Groß und Klein Vahlberg unterschied. Groß Vahlberg kommt zwischen 1237 und 1248 als "de medio Valeberke" urkundlich vor. Von der Forst- und Landwirtschaft des an der Asse liegenden Dorfes profitierten die Vasallen des Herzogs von Braunschweig, das Aegidienkloster der Stadt Braunschweig und die herzogliche Stiftung der Zisterzienser in Riddagshausen. Der Zehnt war zunächst im Besitz des Bischofs von Halberstadt, später verfügten über ihn herzogliche Vasallen wie die Grafen vom Wohldenberg. Das spätere Rittergut in Groß Vahlberg ließen die Herren von Weferling bis 1601 bewirtschaften.

Groß Vahlberg

Bedingt durch die strategische Lage am Rande der Asse und wegen des guten Bodens war das Land um Groß Vahlberg schon früh besiedelt. Ein nahe gelegenes Flurstück heißt "Potwiese", was möglicherweise auf das Vorkommen von Urnen hinweist. Man fand am Galgenberg neben Scherben aus dem 7. Jahrhundert auch eine Schnalle und einen Riemenbeschlag aus der Merowingerzeit.

Fal/Val, also erdfarben, müssen sie gewesen sein, als das Dorf 1242 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seinerzeit saßen die Herren von Weferling auf diesem Fleck, der ihnen 500 Jahre lang als Vorwerk diente. Das Kloster Bursfelde verkaufte dem Blasiusstift in Braunschweig 1281 zwei Hufen in Groß Vahlberg. In einer gefälschten Urkunde liest man die Ortsbezeichnung "In Valeberge". In den Jahren 1237-1248 taucht immer wieder die Schreibweise "de medio Valeberke" auf, 1281 schrieb man "in medio Valeberghe", 1299 "Middelstenvaleberghe", 1315 "in middelsten Valberghe" und 1348 "groten Valeberghe".

Groß Vahlberg - rechts oben der Bergfried-Turm, aus westl. Richtung

Im Jahre 1776 kaufte der Herzoglich Braunschweigische Geheimrat Albrecht Emond Georg von Münchhausen das Lehnsgut, so berichtet Rembert Freiherr von Münchhausen, ein direkter Nachfahre jenes Geheimrats. Und er ist auch verwandt mit dem legendären Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen (1720-1797). Auf diesen Baron, der als braunschweigischer Offizier diente, gehen bekanntlich die herrlichen, fantasievollen Lügengeschichten zurück, die als "Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande" Weltruhm in der Literatur ernteten. Dann gab es noch den Lyriker Börries von Münchhausen (gestorben 1945) und eine Reihe von Persönlichkeiten aus dieser Familie am ehemals braunschweigischen Hof. Noch immer bewohnt die Familie Münchhausen das Rittergut, das die Entwicklung des kleinen Ortes geprägt hat. Doch wie in allen landwirtschaftlich orientierten Dörfern ist diese Verbindung nachhaltig zurückgegangen. Neben dem Gut fünf bewirtschaftete Höfe - nach dem Zweiten Weltkrieg waren es noch zwölf. Verena Freifrau von Münchhausen ist heute (2004) stellvertretende Bürgermeisterin im Gemeinderat.

Die evangelisch-lutherische Kirche Groß Vahlbergs ist ein mittelalterlicher Bau mit romanischem Bergfried-Turm, in dem sich zwei Grabgewölbe der Familien von Weferlingen und von Münchhausen befinden. Die Pfarrkirche wird bereits 1237 erwähnt. Das einheitliche Kirchenschiff mit Dreiviertelschluss wurde 1737 auf romanischem Fundament errichtet; Renovierungsarbeiten im Jahr 1950 vermochten nicht mehr, den alten Mosaikfußboden zu retten, der sarazenische Motive aufgewiesen hatte. Im Inneren der Kirche finden sich die Grabsteine Karls von Weferlingen (1594), Ulrichs von Weferlingen (1611) und seiner Gattin Katharina von Blankenburg. Über dem spitzbogigen Eingang befindet sich das Relief eines bärtigen Mannes, der mit beiden Händen einen Stein über seinem Kopfe hält, es ist vermutlich heidnischen Ursprungs. In Groß Vahlberg ist übrigens eines der letzten Patronate Niedersachsens lebendig. Seit mehr als 225 Jahren üben Münchhausens das Patronat aus; sie zahlen also für kirchliche Baumaßnahmen und andere Dinge. Wer den Kopf hebt, erblickt die "Prieche". In ihr saßen beim Gottesdienst die Gutsherren bzw. sitzen dort noch immer. Der herrliche Gutspark mit den exotischen Bäumen ist heute Landschaftsschutzgebiet. Im "Schönebusch", einem Wäldchen unweit des Dorfes, befindet sich die Gedenkstätte derer von Münchhausen, von der aus eine Sichtachse weit ins Land reicht.

Klein Vahlberg

Hügelgrab Galgenberg bei Klein Vahlberg

wird 1344 als Osteren-Vahlberg erstmals erwähnt und erhielt 1367 den Namen Lüttgen-Vahlberg. Das adlige Gericht Klein Vahlberg ist ein altes Lehen der von Schwartzkoppschen Familie. Dazu gehören die Dörfer Klein Vahlberg und Wetzleben. Das Dorf hatte neben der Kirche schon sehr früh eine Schule, die die Gutsherrschaft besetzte. Zum Edelhof gehörten neben den Ländereien eine Fischerei, die Jagd und die Schäferei. In der Umgebung wurde an den Hängen der Asse Alabaster gebrochen, der zu Gips gebrannt wurde. Der mittelalterliche Turm der Kirche und das neuere Schiff sind nicht bündig miteinander und ohne ebenerdige Verbindung untereinander. Interessant ist die Gruft der Familie von Schwartzkopf.

Wenn man sich heute dem Ort nähert, fällt einem im Norden der Galgenberg und der im Süden gelegene Meescheberg auf. Auf dem Galgenberg befindet sich eine Eiche und auf dem Meescheberg befand sich bis vor kurzem eine Linde, welche allerdings durch einen Sturm abgeknickt wurde. Hierbei handelt es sich um je ein Hügelgrab, unter denen sich Fürstengräber befinden. Die älteste Bestattung unter dem Galgenberg stammt aus dem späten 3. Jahrtausend vor Christus, weitere Gräber wurden in der mittleren Bronzezeit (1600-1000 v. Chr.) und im frühen Mittelalter angelegt. Das Fürstengrab wird auf das 7. Jahrhundert geschätzt.

Im Jahre 1907 untersuchte der Archäologe F. Fuhse den Galgenberg und legte 1908 einen ausführlichen Bericht vor. Die Geschichte des Berges (sehen wir von seiner jüngsten Bedeutung als Hinrichtungsstätte einmal ab) wird dadurch erklärbar: ursprünglich existierte hier nur ein kleiner, über drei jungsteinzeitlichen Gräbern angelegter Hügel. Später, nach merowingerzeitlichen Bestattungen, wurde der Hügel zu seiner heutigen Höhe angeschüttet. Das alte Skelettgrab war mit einer Reihe von Beigaben versehen, die leider verschollen sind.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat, der am 10. September 2006 gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Weblinks



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