Liste der Autobahnen in Kroatien

Liste der Autobahnen in Kroatien
Das aktuelle kroatische Autobahnnetz (Stand: Ende 2009)
Zeichen für die Autobahn

Diese Liste der Autobahnen in Kroatien gibt einen Überblick über das Autobahnnetz in Kroatien. Es ist eines der am schnellsten expandierenden in Europa. Die derzeitige Gesamtlänge aller Autobahnen (kroatisch: Autoceste; singular Autocesta) beträgt 1270,2 km. Zusätzlich befinden sich 185,6 Autobahnkilometer im Bau. Das geplante Autobahnnetz soll 1670,5 km lang werden.

Als Netzbetreiber fungieren die staatliche Betreibergesellschaft Hrvatske autoceste d.o.o. (HAC), sowie drei private Gesellschaften: Autocesta Rijeka-Zagreb (ARZ), Autocesta Zagreb-Macelj (AZM) und BINA-Istra. Bis auf wenige Ausnahmen werden Gebühren erhoben, darüber hinaus auch für die Krk-Brücke. Bis auf den Učka-Tunnel an der A8 sind sämtliche Autobahntunnel in Kroatien mit zwei Röhren ausgestattet. Sie zählen zu den sichersten in Europa.[1]

Inhaltsverzeichnis

Dynamik des Ausbaus des kroatischen Autobahnnetzes

Dynamik des Ausbaus des kroatischen Autobahnnetzes (1993-2009)
       Länge in km

Seit der Gründung der Republik Kroatien erfuhr der Ausbau des Autobahnnetzes an zunehmender Bedeutung. Während der Autobahnausbau im ehemaligen Jugoslawien jahrzehntelang stagnierte, kam es über das letzte Jahrzehnt hinweg zu einer gesteigerten Dynamik des Autobahnbaus. Durch den Autobahnausbau soll insbesondere einer Landflucht entgegengewirkt werden, der wirtschaftliche Aufbau des Staates gefördert werden und eine bessere Basis für den Qualitätstourismus gelegt werden.

Länge des kroatischen Autobahnnetzes 1993-2009:[2][3][4]

Jahr Länge
1993 302 km
1994 302 km
1995 302 km
1996 318 km
1997 330 km
1998 330 km
1999 382 km
2000 411 km
2001 429 km
Jahr Länge
2002 455 km
2003 554 km
2004 666 km
2005 792 km
2006 877 km
2007 959 km
2008 1.043 km
2009 1.250 km

Liste der Autobahnen

Nummer Verlauf Gesamtlänge in Betrieb im Bau Kilometerkosten[5] Gesamtkosten[5]
in Tsd. HRK in Tsd. EUR in Tsd. HRK in Tsd. EUR
Croatia A1.svg ZagrebKarlovacOgulinOtočacGospićZadarŠibenikDugopoljePločeMetkovićOpuzenDubrovnik 553,7 km 468,5 km 10,7 km 56.472 7.632 32.221.558 4.354.265
Croatia A2.svg Autokinetodromos A4 number.svg − Macelj (slowenische Grenze) – KrapinaZaprešićZagreb 59,2 km 59,2 km 61.432 8.302 3.686.554 498.183
Croatia A3.svg Autokinetodromos A2 number.svgBregana (slowenische Grenze) – ZagrebKutinaNova GradiškaSlavonski BrodŽupanja – Bajakovo (serbische Grenze) 306,4 km 306,4 km 29.983 4.431 9.156.011 1.237.299
Croatia A4.svg M7 (Hu) Otszogletu kek tabla.svg − Goričan (ungarische Grenze) – ČakovecVaraždinZagreb 96,8 km 96,8 km 44.317 5.989 4.294.331 580.315
Croatia A5.svg M6 (Hu) Otszogletu kek tabla.svg − Branjin Vrh (ungarische Grenze) – Beli ManastirOsijekĐakovo – Svilaj (bosnische Grenze) − A1-BIH.svg 88,6 km 53,5 km 30,2 km 66.650 9.007 5.909.850 798.628
Croatia A6.svg BosiljevoRijekaMatulji 80,7 km 80,7 km 46.578 6.294 3.784.000 511.351
Croatia A7.svg Hitra cesta 4.svg − Rupa (slowenische Grenze) – RijekaCrikvenicaSenjŽuta Lokva 103,5 km 34 km 14 km 54.701 7.392 5.928.467 801.144
Croatia A8.svg RovinjMatulji (Rijeka) 64 km 64 km[A] 22.827 3.085 1.455.000 196.622
Croatia A9.svg Hitra cesta 6.svg − Kaštel (slowenische Grenze) – UmagPorečPula 76,8 km 76,8 km[A] 25.887 3.498 2.166.762 292.806
Croatia A10.svg A1-BIH.svgPloče 21,3 km 8,8 km 6,5 km 106.250 14.358 850.000 114.865
Croatia A11.svg ZagrebVelika GoricaSisak 47,5 km 9 km 38,5 km 89.146 12.047 4.252.274 574.632
Croatia A12.svg KriževciKoprivnicaM9 (Hu) Otszogletu kek tabla.svg 86 km 23 km[C] 20 km
Croatia A13.svg KapelaBjelovarVirovitica M60 (Hu) Otszogletu kek tabla.svg 86 km 0 km 27,5 km
A Z Rakitje (A3) − Horvati (A1) − Buševec (A11) − Ivanić Grad (A3) − Sveta Helena (A4) 106 km 0 km 0 km
Summe[B] 1776,5 km 1280,9 km 147,4 km 48.673 6.578 73.704.806 9.960.109
  • A ^: teilweise fertiggestellt als 2-spurige Schnellstraße B8 bzw. B9 - geplanter Ausbau zur 4-spurigen Autobahn
  • B ^: Gesamtkosten ohne A12, A13 und Autobahnring Zagreb
  • C ^: Abschnitte als vierspurige Schnellstraße D28 fertiggestellt

Verkehrsfreigaben

Verkehrsfreigaben 1971 bis 1991 [6]

Jahr
der Freigabe
Autobahnnummer freigegebener Abschnitt Länge der Freigabe Gesamtlänge kroatischer Anmerkungen
früher heute Autobahnen Schnellstraßen
1971 M12 Croatia A6.svg Orehovica – Kikovica 10,500 km 10,500 km
1972 M12 Croatia A1.svg Zagreb – Karlovac 39,280 km 49,780 km
1980 M1 Croatia A3.svg Ivanja Reka – Lipovljani 76,520 km 115,800 km Teil der Autoput
M11 Croatia A2.svg Jankomir – Zaprešić 8,218 km 8,218 km Halbautobahn
1981 M1 Croatia A3.svg Jankomir – Ivanja Reka 27,996 km Teil der Autoput
1982 M12 Croatia A6.svg Kikovica – Oštrovica 7,250 km Halbautobahn
1985 M1 Croatia A3.svg Lipovljani – Okučani 35,819 km Teil der Autoput
1986 M1 Croatia A3.svg Okučani – Prvča 7,500 km Teil der Autoput
1988 M1 Croatia A3.svg Prvča – Brodski Stupnik 40,562 km Teil der Autoput
1989 M1 Croatia A3.svg Brodski Stupnik – Slavonski Brod (zapad) 8,800 km Teil der Autoput
1991 M11 Croatia A2.svg Zaprešić – Gubačevo 17,500 km
M1 Croatia A3.svg Slavonski Brod (zapad) – Slavonski Brod (istok) 8,800 km Teil der Autoput
M12 Croatia A7.svg Matulji – Jušići 7,100 km

Verkehrsfreigaben 1991 bis 2009 [6]

Jahr der Freigabe Nummer freigegebener Abschnitt Länge der Freigabe Anmerkungen
1996 Croatia A2.svg Gubaševo – Krapina 15,737 km
2004 Croatia A1.svg Mala-Kapela-Tunnel (Südportal) – Gornja Ploča 100,783 km längster Abschnitt, der in Kroatien je an einem Tag freigegeben wurde
Croatia A1.svg Zadar 2 – Pirovac 37,010 km
Croatia A1.svg Vrpolje – Dugopolje 44,743 km
Croatia A7.svg Jušići – Jurdani 3,708 km
Croatia A6.svg Bosiljevo – Vrbovsko 14,440 km Halbautobahn
2009 Croatia A11.svg Velika Gorica (jug) – Buševec 9 km noch ohne Gebührenpflicht

Betreibergesellschaften

Das vollausgebaute zukünftige kroatische Autobahnnetz laut aktuellem Planungsstand

AZM

Die Autocesta Zagreb-Macelj d.o.o. ist eine Holding, welche zu 51 % im Besitz der kroatischen Regierung und zu 49 % den ausführenden Unternehmen (allen voran die österreichische Strabag) gehört. Sie verwaltet die 60 km lange A2 von Macelj an der slowenischen Grenze bis zum Autobahnkreuz Jankomir bei Zagreb. Sie ist damit die kleinste aller Autobahngesellschaften.

ARZ

Die Autocesta Rijeka - Zagreb d.o.o. ist für die gesamte Autobahnverbindung von Rijeka nach Zagreb zuständig, also auch für die A1 zwischen Lucko und Bosiljevo. Daneben fällt auch die A7 sowie die Krk-Brücke in den Zuständigkeitsbereich.

Bina-Istra

Die Bina-Istra ist ausschließlich für die Halbinsel Istrien zuständig und verwaltet dort die Schnellstraßen B8 und B9, welche gerade zu A8 und A9 ausgebaut werden.

HAC

Die A1 südlich vom Tunnel Sveti Rok
A4 Ausfahrt Novi Marof

Die HAC ist die größte aller Autobahngesellschaften.

Im ehemaligen Jugoslawien wurde bis auf die Verbindung Zagreb - Karlovac lediglich der Bau des Autoput Zagreb - Belgrad (heute A3) vorangetrieben. In den letzten Jahren konnte der langersehnte Bau der Autobahn Zagreb - Split fertiggestellt werden. Zur Zeit existiert eine Verbindung bis nach Ravča. Bis Ende 2012 sollte laut der HAC (Hrvatske autoceste) die Strecke bis nach Dubrovnik vollendet werden. Immer wieder im Gespräch ist auch eine Trassenführung der A1 über die Halbinsel Pelješac und die dort im Bau befindliche Pelješac-Brücke, um das bosnisch-herzegowinische Staatsgebiet bei Neum zu umgehen.

Ein weiteres Großprojekt der HAC ist die Verbindung zwischen Ungarn und Bosnien (A5). Bereits fertiggestellt wurde der Abschnitt von der Kreuzung mit der A3 bis Velika Kopanica, die Fortsetzung nach Đakovo ist im Bau. Geplant ist die Erweiterung dieser Strecke bis zur ungarischen Grenze, wo diese als M6 bis Budapest führen wird. Als südliche Fortsetzung ist ein Anschluss an die bosnische A1 geplant, die über Sarajevo und Mostar wieder bis nach Kroatien verlaufen soll, wo sie als A10 zu einem Kreuz mit der A1 sowie zur Hafenstadt Ploče führt.

Aller Voraussicht nach wird in naher Zukunft das Autobahnnetz um die A12 sowie die A13 erweitert. Geplant ist auch die Verbindung von Banja Luka in Bosnien-Herzegowina (welche zum Teil bereits ausgebaut ist) mit der kroatischen A3. Dies würde in erster Linie auf Wunsch der bosnischen Entität Republika Srpska geschehen.

Mautsystem

Das kroatische Autobahnnetz ist, mauttechnisch gesehen, ein sternförmig-geschlossenes System mit dem Zentrum Zagreb. Die meisten Autobahnverbindungen enden bei der Hauptstadt Zagreb, weshalb jeweils vor Erreichen dieses Zentrums Mautbarrieren überquert werden müssen. Ab Zagreb erreicht man ohne weitere Stops die jeweilige Zielausfahrt. Richtungsänderungen innerhalb des kroatischen Autobahnnetzes, etwa bei Raststätten, sind nicht möglich und wurden bautechnisch verhindert. Mautabrechnungen erfolgen jeweils stets bei Zagreb oder der jeweiligen Abfahrts- oder Ankunfts-Mautstelle. Die größte Mautabrechnungsstelle Kroatiens ist die Mautstelle Lučko an der A1 vor Zagreb.

Im Juni 2009 wurde eine zusätzliche Mautstelle zur Mautstelle Lučko fertiggestellt, die sich etwa 2 km vor dieser befindet. An der Mautstelle Demerje werden lediglich bargeldlose Zahlungsmittel akzeptiert. Zusätzlich zur Bezahlung mit Kreditkarte besteht auch die Möglichkeit des Erwerbs einer aufladbaren SmartCard, welche sich bei häufigen Autobahnfahrten lohnt. An allen kroatischen Mautstellen befinden sich zudem so-genannte ENC-Durchfahrten, welche für Fahrzeuge mit eingebautem elektronischem Mautabrechnungssystem (automatisches Funksystem) vorgesehen sind (ENC, kroat. elektronička naplata cestarine, dt. elektronische Mautabrechnung).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ÖAMTC-Tunneltest 2007
  2. Republic of Croatia, Central Bureau of Statistics, Statistical Information 2009
  3. Republic of Croatia, Central Bureau of Statistics, Statistical Information 2004
  4. Vjesnik.hr, "Počinje gradnja još 155 kilometara autocesta", 25. April 2009
  5. a b http://www.mmpi.hr/UserDocsImages/Kapitalna_prometna_infrastruktura.pdf
  6. a b Freigabe der Autobahnen geordnet nach Jahren

Weblinks


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