Morris 1800

Morris 1800
BMC
Morris 1800 von 1970

Morris 1800 von 1970

ADO17
Hersteller: British Motor Corporation (BMC)
Verkaufsbezeichnung: Austin 1800 und 2200, Morris 1800 und 2200, Wolseley 18/85 und Six
Produktionszeitraum: 1964–1975
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, 4-türig
Motoren: Ottomotoren:
1,798 l (59–70,5 kW) und 2,227 l (83 kW)
Länge: 4190 mm
Breite: 1690 mm
Höhe: 1400 mm
Radstand: 2690 mm
Leergewicht: 1190 kg
Vorgängermodell: Austin Cambridge, Morris Oxford VI, Wolseley 16/60
Nachfolgemodell: Princess

Der BMC ADO17 war eine viertürige Mittelklasse-Limousine, die von British Motor Corporation (BMC) von 1964 bis 1975 mittels Badge-Engineering unter verschiedenen Modellbezeichnungen anbot, namentlich als Austin 1800 und Austin 2200, als Morris 1800 und Morris 2200, sowie als Wolseley 18/85 und Wolseley Six. Der Wagen wurde von Alec Issigonis, dem Schöpfer des Austin Mini, entworfen und 1965 zum Auto des Jahres gewählt. Das Auto hatte ferner den Spitzname „the Landcrab“, deutsch: „die Landkrabbe“ inne. Insgesamt wurden 386.811 Einheiten dieses Typs gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Heckansicht

Nach den großen Anfangserfolgen des Kleinwagens Mini (ADO15) und des 1100 (ADO16) stand bei BMC die völlige Neuentwicklung eines Volumenmodells für die Mittelklasse an. Das Fahrzeug sollte den Austin A60 ablösen. Die Karosserie wurde von Pininfarina gestaltet und war als Stufenheck mit vergleichsweise langem Radstand und sehr kurzen Überhängen ausgeführt. Dadurch erschien der Wagen von der Seite betrachtet ungewöhnlich langgestreckt, was ihm den Spitznamen „the Landcrab“, deutsch: „die Landkrabbe“ einbrachte. Dazu war das Fahrzeug für seine Klasse sehr breit. Auch die Glasflächen waren ausgesprochen groß.

Bei der Antriebseinheit griff man auf eine Technik zurück, die sich bereits beim Mini und dem 1100 bewährt hatte. Der Motor stand vorn quer, das Getriebe lag darunter und trieb die Vorderräder an. Der Kühler stand auf der linken Seite längs zur Fahrtrichtung. Die gesamte Antriebseinheit fand vor der Vorderachse Platz. Dazu kam Hydrolastic-Dämpfung, im Gegensatz zum Mini kamen diesmal jedoch keine Hilfsrahmen mehr zum Einsatz; stattdessen wurden die Aufnahmepunkte an der Karosserie entsprechend versteift. Zu den technischen Neuerungen zählten außerdem Bremskraftregler und eine Servolenkung.

Modellgeschichte

Der ADO17 kam zwei Jahre nach Produktionsbeginn als Wolseley 18/85 heraus und ein weiteres Jahr später als Morris 1800 (mit nur 80 bhp / 59 kW).

Der Austin 1800 besaß einen 4-Zylinder-Reihen-Ottomotor mit 1798 ccm Hubraum und 84 bhp (62 kW) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 143 km/h.

Mit einem etwas stärkeren Motor (86 bhp / 63 kW) erschien 1968 der Austin 1800 Ser. II und das Schwestermodell Morris 1800 Mk II. Die Höchstgeschwindigkeit betrug dadurch 149 km/h.

Ein Jahr später wurde zusätzlich der Austin 1800 S (und seine Entsprechung Morris 1800 Mk II S) mit 96 bhp (70,5 kW) und 159 km/h Höchstgeschwindigkeit angeboten. 1973 entstand der Morris 1800 Mk III, der das Modell Mk II ersetzte. Er verfügte über 87 bhp (64 kW) und erreichte eine Geschwindigkeit von 146 km/h.

1975 wurde die Produktion des Austin 1800 / Morris 1800 eingestellt. Der Wolseley wurde schon drei Jahre vorher durch den Wolseley 2200 mit 6-Zylinder-Motor ersetzt. Nachfolger war der Princess.

Weiterentwicklungen

Austin 3-litre (1967–1972)
Beim 3-litre handelte es sich im Grunde um einen ADO17 mit 6-Zylinder-Ottomotor, größerem Kofferraum und besserer Ausstattung. Besonderes äußeres Merkmal waren die Türen aus dem ADO17. Mit einem Neupreis von £ 1500 war der 3-litre knapp doppelt so teuer. Von diesem Typ wurden 9992 Exemplare gebaut.
Austin Maxi (1969–1981)
Mit dem Maxi entstand ein weiteres Pkw-Modell mit den Türen des ADO17. Er besaß eine leicht verkürzte Karosserie mit Fließheck und großer Heckklappe.
Austin Kimberley und Tasman (1970–1973)
In Australien konstruierte Weiterentwicklung des ADO17 mit verlängerter Front- und Heckpartie sowie mit dem 6-Zylinder-Motor des späteren Austin 2200.

Quellen

  • David Culshaw & Peter Horrobin: "The Complete Catalogue of British Cars 1895−1975". Veloce Publishing PLC, Dorchester 1997, ISBN 1874105936

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