- Olympische Spiele 2010
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XXI. Olympische Winterspiele Teilnehmende Nationen ? Teilnehmende Athleten ?
(? Männer, ? Frauen)Wettbewerbe 86 in 7 Sportarten Eröffnung 12. Februar 2010 Schlussfeier 28. Februar 2010 Eröffnet durch ? Olympischer Eid ? (Sportler) Olympische Fackel ?
?Die XXI. Olympischen Winterspiele werden vom 12. bis 28. Februar 2010 in der kanadischen Stadt Vancouver, der größten Stadt der Provinz British Columbia, stattfinden. Nach Montreal im Jahr 1976 und Calgary im Jahr 1988 ist Vancouver die dritte kanadische Stadt, welche Olympische Spiele veranstaltet. Bereits 1968 und 1976 hatte sich Whistler, wo die meisten Wettkämpfe in den Schneesportarten stattfinden werden, erfolglos für die Ausrichtung beworben.
Inhaltsverzeichnis
Wahl des Austragungsortes
Andere Kandidatenstädte waren Pyeongchang (Südkorea) und Salzburg (Österreich). Bern (Schweiz) zog seine Kandidatur zurück, nachdem sich die Bevölkerung in einem Referendum zu 80 % gegen die Ausrichtung der Spiele ausgesprochen hatte. Zuvor hatte das IOC bereits die Bewerbungen aus Andorra la Vella (Andorra), Harbin (Volksrepublik China), Jaca (Spanien) und Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) nicht zugelassen. In der internen kanadischen Ausscheidung hatte sich Vancouver gegen Calgary und Québec durchgesetzt. Während des 115. IOC-Kongresses, der in Prag stattfand, wurde Vancouver am 2. Juli 2003 in der zweiten Runde gewählt. Bereits im Februar desselben Jahres hatte in Vancouver eine Volksabstimmung stattgefunden; 64 % stimmten damals für die Ausrichtung Olympischer Spiele.
Wahlresultate Stadt Land 1. Runde 2. Runde Vancouver Kanada 40 56 Pyeongchang Südkorea 51 53 Salzburg Österreich 16 – Logo, Maskottchen und Motto
Das 2005 entworfene Logo der Spiele stellt einen Inuksuk dar und trägt den Namen Ilaanaq (Inuktitut für "Freund"). Ein ähnlicher Inuksuk befindet sich seit der Expo 86 am Strand von English Bay.
Die offiziellen Maskottchen heißen Miga (mythischer Seebär, teils Orca, teils Kermodebär) und Quatchi (Bigfoot). Als zusätzlicher Werbeträger kommt Mukmuk (Vancouver-Murmeltier) als Plüschtier in den Verkauf. Die Maskottchen sind traditionellen Kreaturen der First Nations nachempfunden.[1]
Fackellauf
Nach der Entzündung der Olympischen Flamme in Olympia wird der Fackellauf ab dem 30. Oktober 2009 von der Provinzhauptstadt Victoria auf Vancouver Island aus durch ganz Kanada führen. Zuerst geht es in nördlicher Richtung durch die drei Territorien in der kanadischen Arktis. Ab St. John’s (Neufundland) werden die zehn Provinzen in Ost-West-Richtung durchquert. Die Ankunft in Vancouver ist für den 11. Februar 2010 vorgesehen.
Es wird mit rund 12.000 Fackelträgern gerechnet, die zu Fuß, auf Hundeschlitten, Schneemobilen, Pferden, Flugzeugen und anderen Fortbewegungsmitteln unterwegs sein werden.
Wettbewerbe
Über die genaue Durchführung des Programms entschied das IOC Executive Board bei seiner Sitzung im November 2006 in Kuwait City. Alle in Turin 2006 durchgeführten Wettbewerbe bleiben im Programm der Winterspiele 2010. Zusätzlich wird ein Skicross-Wettbewerb im alpinen Skisport durchgeführt. Teamwettbewerbe im Rennrodeln oder ein Frauenwettbewerb im Skispringen wurden abgelehnt. Neugestaltet wird das Eishockeyturnier der Herren. Vier Nationalteams in drei Gruppen ermitteln drei Gruppensieger und einen besten Gruppenzweiten. Diese Teams sind direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Die übrigen acht Mannschaften spielen in einem Play-off die vier weiteren Viertelfinalteilnehmer aus. Durch den neuen Modus wird die Anzahl der Spiele von zuvor 38 auf 30 reduziert.
Sportarten, Zeitplan und Resultate
Zeitplan der Olympischen Winterspiele 2010 Februar 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 G Eröffnung Biathlon • • •• •• •• • • 10 Bobsport • • • 3 Curling • • 2 Eishockey • • 2 Eiskunstlauf • • • • 4 Eisschnelllauf • • • • • • • • • • •• 12 Freestyle-Skiing • • • • • • 6 Rennrodeln • • • 3 Shorttrack • • •• • ••• 8 Skeleton •• 2 Ski Alpin • • • • • • • • • • 10 Skilanglauf •• •• • • •• • • • • 12 Skispringen • • • 3 Nordische Kombination • • • 3 Snowboard • • • • • • 6 Abschluss Entscheidungen – 6 6 5 6 7 5 4 6 6 4 4 6 5 7 7 2 86 • = Medaillenentscheidungen Wettkampfstätten
Im Austragungsort selbst sollen die Wettbewerbe in den Sportarten Eishockey, Shorttrack, Curling und Eiskunstlauf in insgesamt vier Hallen ausgetragen werden. Im nahegelegenen Vorort Richmond werden die Wettbewerbe der Eisschnellläufer, im 30 km entfernten West Vancouver jene der Ski-Freestyler und Snowboarder stattfinden. Im 125 km von Vancouver entfernten Whistler werden die alpinen und nordischen Skiwettbewerbe ausgetragen. Auch die Anlage für die Bob-, Rodel- und Skeletonwettbewerbe entsteht hier.
Es wird zwei olympische Dörfer geben, eines am False Creek in Vancouver und eines in Whistler. Als Medienzentrum ist das Vancouver Convention & Exhibition Centre vorgesehen.
Vancouver
- BC Place Stadium – Eröffnungs- und Schlussfeier, Siegerehrungen
- Canada Hockey Place – Eishockey
- Pacific Coliseum – Eiskunstlauf, Shorttrack
- Hillcrest Park – Curling
- UBC Thunderbird Arena – Eishockey
Richmond
- Richmond Olympic Oval – Eisschnelllauf
West Vancouver
- Cypress Mountain – Freestyle-Skiing, Snowboard
Whistler
- Whistler Creekside – Ski Alpin
- Callaghan Valley:
- Whistler Olympic Park – Biathlon, Skilanglauf, Nordische Kombination
- Whistler Olympic Park Ski Jumps - Skispringen, Nordische Kombination
- Whistler Sliding Centre – Bob, Rodeln, Skeleton
Berichterstattung
Fernsehen
Die beiden öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF werden ihren hochauflösenden Fernsehbetrieb (HDTV) mit den Olympischen Winterspielen starten. Auch die übrigen deutschen Fernsehanstalten (RTL, Sat.1, ProSieben, usw.) werden ausführlich von den Spielen berichten.
Die vier Gastgebernationen, kulturelle und kommerzielle Interessen
An dem zu erwartenden Besucherandrang wollen sich vier First Nations beteiligen, wie sich die Indianer Kanadas meist selbst bezeichnen. Sie werden als Four Host First Nations bezeichnet.[2] Zu ihnen zählen die Lil’wat, Musqueam, Squamish and Tsleil-Waututh.
Die Führer der vier First Nations haben mit dem Organisationskomitee der Spiele einen Vertrag geschlossen, der ihnen Urheberrechte an zahlreichen Symbolen und Logos und entsprechende Einnahmen an der Produktvermarktung zusichert. Aus diesen Einnahmen soll ein Drittel an die Ureinwohner ganz Kanadas, genauer an kulturelle, Bildungs- und Sporteinrichtungen fließen. So ist auch die Regierung von Nunavut, wo fast nur Inuit leben, durch Kunstwerke vertreten, wie etwa durch das Emblem der Spiele. Vorsitzender der Vier First Nations ist der Squamish Tewanee Joseph.
Nicht nur die Flughäfen von Seattle und Vancouver werden vorbereitet, sondern auch regionale Flughäfen, Bahnhöfe und weitere Einrichtungen im Umkreis von rund 250 km. Da kein Wirtschaftszweig in Washington so schnell gewachsen ist, wie der Kulturtourismus, verspricht sich auch der Bundesstaat an der kanadischen Südgrenze erhebliche wirtschaftliche Wirkungen, ebenso wie die Indianer des Bundesstaats.
Die Lummi errichten nahe der Interstate 5, die Seattle und Vancouver verbindet, das Gateway Center, in dem sich neben einem Kulturzentrum Geschäfte ansiedeln. Zudem erwarten sie mehr Besucher im Reservat, insbesondere im Silver Reef Hotel Casino Spa. Es beherbergte 2007 über eine Million Besucher.
Auch zahlreiche Upper Skagit sind dort beschäftigt, ebenso wie im dem Stamm gehörenden Semiahmoo Resort Golf Spa, rund 55 km südlich von Vancouver und im Loomis Trail Golf & Country Club in Blaine nahe der kanadischen Grenze. In Bow, 115 km südlich von Vancouver, besitzen sie das Skagit Valley Casino Resort und das Skagit Ridge Hotel. Nur das Tulalip Resort Casino Hotel & Spa in Quil Ceda Village ist größer als diese Einrichtungen.
Am Rande des Gebiets, das unmittelbar von den Spielen profitieren möchte, liegt das Gebiet der Jamestown S’Klallam. Dieser Stamm erwarb den Dungeness Golf Course im Januar 2007, dazu zahlreiche Unterbringungsmöglichkeiten.
Kritik
Angehörige der umliegenden First Nations wie die Lil'wat und die Shuswap protestierten bereits vor der Vergabe gegen die Ausrichtung von Olympischen Winterspielen auf ihrem Gebiet. Sie befürchteten eine Zunahme des Tourismus in British Columbia, genauer Bauprojekte, die auf ihre Kultur und Lebensweise keine Rücksicht nehmen. So boomt vor allem das laute Heliskiing, das das Wild verscheucht, von dem viele Indianer abhängig sind. Hinzu kommt die Gefährdung von Urwaldbeständen und die fortdauernde Zerstörung historischer Stätten. Sie forderten deshalb Athleten und Touristen auf, die Menschenrechte zu beachten und den Spielen 2010 fern zu bleiben.
Auf der anderen Seite stehen die Führer der beteiligten gastgebenden Stämme, die als Four Host First Nations bezeichnet werden. Ihre Vertreter waren bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2006 in Turin anwesend. Auch innerhalb der vier Gastgebernationen zeigt sich kein einheitliches Bild. Die übrigen Stämme verstärken ihren Widerstand.
Einzelnachweis
- ↑ 2010 Vancouver Olympics' mascots inspired by First Nations creatures, CBS News, 27. November 2007
- ↑ Northwest Nations gear up for the Olympics, in: Indian Country Today, 13. Januar 2009
Weblinks
Athen 1896 | Paris 1900 | St. Louis 1904 | Athen 1906 (inoffiziell) | London 1908 | Stockholm 1912 | Berlin 1916 | Antwerpen 1920 | Paris 1924 | Amsterdam 1928 | Los Angeles 1932 | Berlin 1936 | Tokio 1940 | London 1944 | London 1948 | Helsinki 1952 | Melbourne 1956 | Rom 1960 | Tokio 1964 | Mexiko-Stadt 1968 | München 1972 | Montréal 1976 | Moskau 1980 | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008 | London 2012 | 2016
Chamonix 1924 | St. Moritz 1928 | Lake Placid 1932 | Garmisch-Partenkirchen 1936 | Sapporo 1940 | Cortina d’Ampezzo 1944 | St. Moritz 1948 | Oslo 1952 | Cortina d’Ampezzo 1956 | Squaw Valley 1960 | Innsbruck 1964 | Grenoble 1968 | Sapporo 1972 | Innsbruck 1976 | Lake Placid 1980 | Sarajevo 1984 | Calgary 1988 | Albertville 1992 | Lillehammer 1994 | Nagano 1998 | Salt Lake City 2002 | Turin 2006 | Vancouver 2010 | Sotschi 2014
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