- Schnürpflingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.27259.9930555555555537Koordinaten: 48° 16′ N, 10° 0′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Alb-Donau-Kreis Höhe: 537 m ü. NN Fläche: 10,71 km² Einwohner: 1.330 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km² Postleitzahl: 89194 Vorwahl: 07346 Kfz-Kennzeichen: UL Gemeindeschlüssel: 08 4 25 110 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 17
89194 SchnürpflingenWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Knoll Lage der Gemeinde Schnürpflingen im Alb-Donau-Kreis Schnürpflingen ist eine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Schnürpflingen liegt im Waldgebiet Holzstöcken am Fluss Weihung, etwa 15 Kilometer südlich von Ulm und etwa 10 km östlich von Laupheim.
Gliederung
Neben dem Hauptort gehören auch Ammerstetten und Beuren zu Schnürpflingen.
Geschichte
Schnürpflingen musste vielen Herren dienen und hat demzufolge eine sehr bewegte und wechselvolle Geschichte. Über die Gründungszeit und die frühe Siedlungsgeschichte der Ortschaft ist allerdings nichts Genaues bekannt. Jedoch lässt sich mit Sicherheit aus dem Namen und der Lage des Ortes annehmen, dass er zu den ältesten im Kreis Ulm gehört, denn die Ortsnamen mit der Endung ingen stammen in der Regel aus der Karolingerzeit, wurden also vor dem Jahr 1000 gegründet.
Im Ortsteil Ammerstetten finden sich Spuren aus der Römerzeit. Hier führte eine Römerstraße auf den Rommelsberg, etwa eine Viertelstunde östlich von Bihlafingen. Die Ortsteile Ammerstetten (1193) und Beuren (1275) werden früh urkundlich erwähnt. Der Hauptort Schnürpflingen, der möglicherweise auf den Personennamen snurtilo oder snurf zurückzuführen ist, wird erst im Jahre 1260 geschichtlich gesichert erwähnt.
Der damalige Herr von Schnürpflingen, Otto Besserer, Sohn des Ulmer Stadtrechners Heinrich Besserer, soll der Stifter der Kirche von Schnürpflingen gewesen sein. Der Herr von Besserer war einer jener Edelleute, die innerhalb einer Grafschaft einen Herrensitz mit dem dazugehörigen Dorf als freies Lehen hatten. Solche Ritter standen in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Grafen. Das Schloss der Besserer stand auf dem Platz des früheren Bräuhauses. So unterstand also Schnürpflingen der Grafschaft Kirchberg und war in der Folgezeit mit deren Schicksal auf das Engste verbunden. Auch Schnürpflingen ging mit den Grafen von Kirchberg den Weg der Herzöge von Bayern und damit der zeitweiligen Eingliederung in den vorderösterreichischen Landesverband bis zum Erwerb der Grafschaft durch das Augsburger Handelsgeschlecht der Fugger (1507).
Aus den nun folgenden Jahren sind einige Urkunden erhalten, die das Verhältnis zwischen den Herren von Schnürpflingen und den Fuggern regelten. Die bekannteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1572 von Christoph Fugger und Eitel Hans Besserer. Hier wird die Frage der niederen Gerichtsbarkeit, des Waidwerks und anderes mehr geregelt.
Der Ort Beuren gehörte als freies Reichslehen ebenfalls zu Schnürpflingen. In der folgenden Zeit erhoben sich Spannungen zwischen den Fuggern und Besserern, da letztere die Reformation in Schnürpflingen einführten.
1617 kamen durch Einheirat auch die von Berlichingen als Besitzer von Schnürpflingen in den Ort. 1669 verloren die Besserer die Herrschaft über Schnürpflingen und es verblieb ihnen nur noch das Reichslehen Beuren. 1694 verkaufte Johann Philipp Besserer dieses Reichslehen an den Abt von Wiblingen. Mit dem Verkauf Beurens hatten die Besserer ihren letzten Besitz verloren, über ihr weiteres Schicksal ist nichts mehr bekannt. In diese Epoche fällt auch die Gegenreformation. Der Flecken Schnürpflingen blieb bis 1656 lutherisch. Graf Albert Fugger von Kirchberg stellte dann das alte Bekenntnis in Schnürpflingen wieder her. Die Einwohner wurden vor die Wahl gestellt, entweder den katholischen Glauben wieder anzunehmen oder aber Haus und Hof zu verkaufen und auszuwandern. So sollen laut Überlieferung alle Bewohner in die Nachbarorte emigriert sein. Da nun das Dorf ohne Einwohner war, zogen Leute aus verschiedenen Gauen, aus der Schweiz, Tirol und Bayern hierher.
Im Jahr 1694 wurde Beuren und 1701 Ammerstetten fuggerisch. 1762 nahm sogar ein Vogt aus der Grafschaft Fugger seinen Wohnsitz in Schnürpflingen. 1810 kam die Grafschaft Kirchberg und damit auch Schnürpflingen an Württemberg.
Im Laufe der wechselreichen Geschichte der Gemeinde Schnürpflingen wurde der Ort auch von manchen schrecklichen Kriegen und Katastrophen heimgesucht. Zwar wurde aus den Schreckensjahren des Dreißigjährigen Krieges nichts überliefert, jedoch ist die fürchterliche Hungersnot im Jahre 1771 ausführlich im Pfarrbuch beschrieben. Ebenso ist Genaueres über das wüste Treiben der napoleonischen Truppen im Ort überliefert. Als das schrecklichste Jahr in der Geschichte des Dorfes nennt der Chronist das Jahr 1852. Denn am 24. April wurden innerhalb einer halben Stunde durch eine Feuersbrunst 21 Gebäude eingeäschert. 36 Gefallene und 3 Vermisste im Ersten Weltkrieg, 25 Gefallene und 16 Vermisste im Zweiten Weltkrieg hatte Schnürpflingen zu verzeichnen.
Religionen
Schnürpflingen ist überwiegend römisch-katholisch geprägt. Es ist Sitz einer eigenen Pfarrgemeinde.
Politik
Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Kirchberg-Weihungstal mit Sitz in Illerkirchberg an.
Bürgermeister
- 1986–2010: Manfred Häberle
- Am 28. Februar 2010 wurde Michael Knoll zum neuen Bürgermeister gewählt.
Wappen
Das Wappen zeigt auf rotem Grund ein silbernes Hirschgeweih, aus dem eine ebenfalls silberne Tanne wächst. Das Wappen soll auf die waldreiche Umgebung des Ortes hinweisen. Die Farben Weiß und Rot zeigen die frühere Zugehörigkeit zu Österreich an. Der Gemeinde Schnürpflingen wurde 1956 die Befugnis erteilt, dieses Wappen zu führen.
Städtepartnerschaften
Die Gemeinde Schnürpflingen unterhält seit Jahren eine freundschaftliche Beziehung zur französischen Gemeinde Authon-du-Perche.
Einzelnachweise
Literatur
- Hans Geiselmann: 800 Jahre Ammerstetten. Schnürpflingen 1994
Weblinks
Commons: Schnürpflingen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Schnürpflingen in der Beschreibung des Oberamts Laupheim von 1856 – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Alb-Donau-KreisAllmendingen | Altheim | Altheim (Alb) | Amstetten | Asselfingen | Ballendorf | Balzheim | Beimerstetten | Berghülen | Bernstadt | Blaubeuren | Blaustein | Börslingen | Breitingen | Dietenheim | Dornstadt | Ehingen (Donau) | Emeringen | Emerkingen | Erbach | Griesingen | Grundsheim | Hausen am Bussen | Heroldstatt | Holzkirch | Hüttisheim | Illerkirchberg | Illerrieden | Laichingen | Langenau | Lauterach | Lonsee | Merklingen | Munderkingen | Neenstetten | Nellingen | Nerenstetten | Oberdischingen | Obermarchtal | Oberstadion | Öllingen | Öpfingen | Rammingen | Rechtenstein | Rottenacker | Schelklingen | Schnürpflingen | Setzingen | Staig | Untermarchtal | Unterstadion | Unterwachingen | Weidenstetten | Westerheim | Westerstetten
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