- Munderkingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.2352777777789.6438888888889516Koordinaten: 48° 14′ N, 9° 39′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Alb-Donau-Kreis Höhe: 516 m ü. NN Fläche: 13,08 km² Einwohner: 4.912 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 376 Einwohner je km² Postleitzahl: 89597 Vorwahl: 07393 Kfz-Kennzeichen: UL Gemeindeschlüssel: 08 4 25 081 Adresse der
Stadtverwaltung:Marktstraße 1
89597 MunderkingenWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Lohner Lage der Stadt Munderkingen im Alb-Donau-Kreis Munderkingen ist die kleinste Stadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der historische Stadtkern liegt in einer Schleife der Donau etwa 33 km südwestlich von Ulm, hat sich jedoch zu beiden Seiten des Flusses ausgedehnt.
Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Norden an die Stadt Ehingen, im Osten an Rottenacker, im Süden an Unterstadion, Emerkingen und Hausen am Bussen, sowie im Westen an Obermarchtal und Untermarchtal.
Geschichte
Funde aus der Römerzeit weisen darauf hin, dass das Gebiet der heutigen Stadt Munderkingen schon in spätantiker Zeit besiedelt war. Von einer durchgehenden Besiedlung bis ins Frühmittelalter kann nicht ausgegangen werden.
Erstmals wurde Munderkingen im Jahr 792 in einer Urkunde des Klosters Sankt Gallen erwähnt. Das Stadtrecht wurde Munderkingen im Jahr 1230 von den Herren von Emerkingen verliehen. Ende des 14. Jahrhunderts verpfändeten die Habsburger Munderkingen an die Truchsessen von Waldburg. Die Stadt schloss sich daraufhin mit den ebenfalls an die Truchsessen verpfändeten Städten Mengen, Riedlingen, Saulgau und Waldsee zum Bündnis der Donaustädte zusammen. 1680 gelang es diesen, die Pfandherrschaft abzuschütteln und wieder direkt unter österreichische Herrschaft zu kommen. Mit dem Pressburger Frieden kam Munderkingen 1805 zu Württemberg. War Munderkingen früher von Handel und Handwerk geprägt, so führte der Anschluss an die Donautalbahn 1870 zur Ansiedlung von Industriebetrieben. Um 1900 wurden die Mühlen an der Donau auf die Erzeugung von Elektrizität umgestellt, noch heute besteht in der Stadt ein größeres Elektrizitäts- und Umspannwerk der EnBW. 1945 wurde Munderkingen zuerst durch Amerikanische Truppen besetzt und kurze Zeit später der französischen Militärverwaltung übergeben. Munderkingen blieb so Teil der französischen Besatzungszone.
Religionen
Munderkingen ist von jeher katholisch geprägt. Zwar gab es in der Reformationszeit hier protestantische Bestrebungen, die jedoch von den Stadtoberen bekämpft wurden. Heute verteilen sich die Konfessionen so: katholisch 73 %, evangelisch 16 %, islamisch 5 %.
Eingemeindungen
Der nahe gelegenen Weiler Algershofen ist Teil der Stadt Munderkingen.
Politik
Munderkingen ist Sitz des 1973 gegründeten Gemeindeverwaltungsverbands Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen, dem neben der Stadt die Gemeinden Emeringen, Emerkingen, Grundsheim, Hausen am Bussen, Lauterach, Obermarchtal, Oberstadion, Rechtenstein, Rottenacker, Untermarchtal, Unterstadion und Unterwachingen angehören.
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Bei den Bürgermeisterwahlen am 22. April 2007 wurde Michael Lohner mit einem Ergebnis von 98,8 % in seinem Amt bestätigt.
Gemeinderat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 53,7 %%605040302010049,5%30,4%18,3%1,8%Gewinne und VerlusteDie Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte zu folgendem Ergebnis:[2]
Partei / Liste Stimmenanteil Sitze +/- CDU 49,5 % 10 - 1 FWG 30,4 % 6 ± 0 Grüne 18,3 % 3 + 1 Städtepartnerschaften
Seit dem Jahr 1987 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Munderkingen und der französischen Stadt Riedisheim im Elsass.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Munderkingen liegt an der Donautalbahn von Donaueschingen nach Ulm. Es besteht ein Stundentakt nach Ulm und Sigmaringen und ein Zwei-Stunden-Takt nach Tuttlingen, Donaueschingen und Neustadt (Schwarzwald). Munderkingen ist dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund angeschlossen.
Öffentliche Einrichtungen
Munderkingen verfügt je über eine Grund-, Haupt-, Real- und Förderschule. Ein Gymnasium gibt es in Munderkingen nicht, obwohl die Stadt früher eine eigene Lateinschule besaß. Die nächsten Schulstädte sind Ehingen (Donau) und Biberach an der Riß. Die Erwachsenenbildung wird von der stadteigenen Volkshochschule organisiert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Munderkingen liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße sowie am Donauradweg von Donaueschingen nach Wien. Munderkingen ist so vor allem im Sommer ein beliebter Rastpunkt für viele Radwanderer.
Museen
Das Städtisches Museum ist im ehemaligen Heilig-Geist-Spital untergebracht.
Bauwerke
Munderkinger Donaubrücke
Die sogenannte „Neue Donaubrücke“ war 1893 die erste massive Betonbogenbrücke, die mit Dreigelenkbogen und mit einer Bogenspannweite von mehr als 50 m erbaut wurde: Ingenieur Leibbrand aus Stuttgart war der Erbauer, die Arbeiten wurden von der Baufirma Buck aus Ehingen durchgeführt.[3][4] Die Bautechnik der Munderkinger Donaubrücke wird heute als herausragende Brückenbauleistung im Deutschen Museum in München dargestellt. Die Brücke wurde bei Kriegsende, am 22. April 1945, von abrückenden deutschen Pioniertruppen, unter Aufsicht einer SS-Einheit, gesprengt. Der Wiederaufbau begann unmittelbar nach dem Krieg. Bereits im Juni 1948 wurde die wiedererstellte Donaubrücke durch die Besatzungsmacht der französischen Zone eingeweiht.
Munderkinger Kirchen
Die katholischen Pfarrkirche St. Dionysius verbindet mittelalterliche gotische Bausubstanz mit Veränderungen aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Chor und Kirchenschiff wurden um 1700 gänzlich neu im Stil des Barock ausgeschmückt. Einige Tafelbilder des ehemaligen gotischen Hochaltars finden sich heute an den Seitenwänden. Die Kirche und die von dem namentlich nicht bekannten Meister des Munderkinger Altars geschaffenen Bilder dieses gotischen Altars gelten heute als eine besondere Sehenswürdigkeit des Alb-Donau-Kreises[5].
Regelmäßige Veranstaltungen
Munderkingen ist traditionell eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet.
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Stadt
- 1637 Konrad Kner, † 1660, Prämonstratenser-Abt des Klosters Marchtal
- 1767 Carl Borromäus Weitzmann, † 1829, Heimatdichter
- 1832 Karl von Schmid, † 1893, Stadtschultheiß, Abgeordneter des Landtags, des Reichstags und Württembergischer Minister des Innern
- 1949 Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Deutschen Telekom AG
- 1970 Meinrad Kneer, Jazzbassist
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- ↑ Munderkinger Donaubrücke. In: Structurae.
- ↑ Betonbrücken bei Zeno.org. Artikel aus: Viktor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 2. Aufl. 1912–1923, Bd. 2, S. 271 ff. (Mit Darstellung des Längsschnittes und Gelenks der Donaubrücke)
- ↑ Alb-Donau-Kreis –Tourismus (Hrsg.): kultiurraum albdonaukreis. Ausgabe 08/2009 (Ulm 2009)
Literatur
- Beschreibung des Oberamts Ehingen von 1826, Reprint von 1971 des Horst Bissinger Verlags, Magstadt, ISBN 3-7644-0003-X, Digitalisat in Wikisource
Weblinks
Commons: Munderkingen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Munderkingen in der Beschreibung des Oberamts Ehingen von 1826 – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Alb-Donau-KreisAllmendingen | Altheim | Altheim (Alb) | Amstetten | Asselfingen | Ballendorf | Balzheim | Beimerstetten | Berghülen | Bernstadt | Blaubeuren | Blaustein | Börslingen | Breitingen | Dietenheim | Dornstadt | Ehingen (Donau) | Emeringen | Emerkingen | Erbach | Griesingen | Grundsheim | Hausen am Bussen | Heroldstatt | Holzkirch | Hüttisheim | Illerkirchberg | Illerrieden | Laichingen | Langenau | Lauterach | Lonsee | Merklingen | Munderkingen | Neenstetten | Nellingen | Nerenstetten | Oberdischingen | Obermarchtal | Oberstadion | Öllingen | Öpfingen | Rammingen | Rechtenstein | Rottenacker | Schelklingen | Schnürpflingen | Setzingen | Staig | Untermarchtal | Unterstadion | Unterwachingen | Weidenstetten | Westerheim | Westerstetten
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