Oberdischingen

Oberdischingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Oberdischingen
Oberdischingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberdischingen hervorgehoben
48.30259.8341666666667483
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Alb-Donau-Kreis
Höhe: 483 m ü. NN
Fläche: 8,84 km²
Einwohner:

2.014 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner je km²
Postleitzahl: 89610
Vorwahl: 07305
Kfz-Kennzeichen: UL
Gemeindeschlüssel: 08 4 25 088
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossplatz 9
89610 Oberdischingen
Webpräsenz: www.oberdischingen.de
Bürgermeister: Benno Droste
Lage der Gemeinde Oberdischingen im Alb-Donau-Kreis
Landkreis Biberach Landkreis Esslingen Landkreis Göppingen Landkreis Heidenheim Landkreis Reutlingen Ulm Allmendingen (Württemberg) Allmendingen (Württemberg) Altheim (Alb) Altheim (bei Ehingen) Altheim (bei Ehingen) Amstetten (Württemberg) Asselfingen Ballendorf Balzheim Beimerstetten Berghülen Bernstadt (Alb) Blaubeuren Blaustein Breitingen Börslingen Dietenheim Dornstadt Ehingen (Donau) Ehingen (Donau) Emeringen Emerkingen Erbach (Donau) Griesingen Grundsheim Hausen am Bussen Heroldstatt Holzkirch Hüttisheim Illerkirchberg Illerrieden Laichingen Langenau Lauterach (Alb-Donau-Kreis) Lonsee Merklingen Munderkingen Neenstetten Nellingen Nerenstetten Oberdischingen Obermarchtal Oberstadion Öllingen Öpfingen Rammingen (Württemberg) Rechtenstein Rottenacker Schelklingen Schnürpflingen Setzingen Staig Untermarchtal Unterstadion Unterwachingen Weidenstetten Westerheim (Württemberg) Westerstetten BayernKarte
Über dieses Bild

Oberdischingen ist eine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Oberdischingen liegt an der Donau, zwischen Ehingen (Donau) (9 km) und Ulm (18 km).

Historische Geographie

Durch Oberdischingen verläuft der von Ulm herführende Oberschwäbische Jakobsweg nach Konstanz, ein Teilstück des historischen Jakobswegs, der im spanischen Santiago de Compostela endet. Oberdischingen wird so heute wieder von vielen Menschen zu Fuß auf dem Weitwanderweg besucht.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an den Ortsteil Niederhofen der Gemeinde Allmendingen, im Osten und Süden an die Stadt Erbach und im Westen an Öpfingen.

Oberdischingen 1920

Geschichte

Oberdischingen wurde erstmals 1148 urkundlich erwähnt. 1343 geriet es unter österreichische Herrschaft. 1520 wurden die Freiherren von Stotzingen mit dem Dorf belehnt, die es 1661 an die Familie der Grafen Schenk von Castell verkauften. Der als Malefizschenk bekannt gewordene Franz Ludwig Schenk von Castell richtete hier sein Zuchthaus ein. Bekanntester Häftling des Zuchthauses war die bekannte Vagantin und Jaunerin Elisabeth Gaßner. 1806 kam Oberdischingen - wie die gesamte Gegend - zu Württemberg. 1960 überschritt der Ort die 1.000-Einwohner-Grenze.

Religionen

1275 wird Oberdischingen Sitz einer eigenen Pfarrei. Oberdischingen ist überwiegend katholisch.

Politik

„Schwäbisches Pantheon“

Oberdischingen gehört der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Ehingen (Donau) an.

Bürgermeister

  • 1930er Jahre: Josef Schlick
  • 1948-1952: Erich Klumpp
  • 1952-1956: Vinzenz Ströbele
  • 1956-1983: Alois Speiser
  • 1983-1997: Hans Balleisen
  • seit 1997: Benno Droste

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • Gemeindeliste - 52,8 % - 5 Sitze
  • Bürgerliste - 47,2 % - 5 Sitze

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Oberdischingen ist durch die Bundesstraße 311 an das überregionale Straßennetz angebunden.

Bildungseinrichtungen

Oberdischingen verfügt über eine Haupt- und eine Werkrealschule. Die Grundschule befindet sich in Öpfingen, die ersten beiden Schuljahre können jedoch in der Außenstelle Oberdischingen absolviert werden. In manchen Schuljahren sind auch die 3. und 4. Klasse in Oberdischingen.

Ein Heimatmuseum ist in Planung.

Freizeit- und Sportanlagen

In Oberdischingen gibt es zwei Fußballplätze und vier Tennisplätze.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Oberdischingen 2004

Oberdischingen liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße. Das außergewöhnliche historische Ortszentrum ist sehenswert: Häuser im französisch-barocken Mansard-Stil wurden durch den durch seine Rolle bei der Strafverfolgung im Oberschwaben des 19. Jahrhundert auch „Malefizschenk“ genannten Franz Ludwig Reichsgraf Schenk von Castell (1736–1821) erbaut.

Bauwerke

Kanzleigebäude am Schlossplatz
Dreifaltigkeitskapelle
  • Katholische Pfarrkirche „Zum heiligsten Namen Jesu“ von 1804, auch Schwäbisches Pantheon genannt. Sie ersetzte die ehemalige Liebfrauenkirche, von der nur noch ein Mauerbruchstück als Gedenkstein (gegenüber dem Pfarrhaus) erhalten ist. Die Glocke von 1510 ist ebenfalls noch erhalten.
  • Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitskapelle von 1712
  • Im dreiflügligen Kanzleigebäude aus dem Jahr 1767 befindet sich heute das Rathaus, ein Gemeindehaus und ein Vereinsheim
Malefizweiber der Narrengesellschaft Oberdischingen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der Musikverein Oberdischingen veranstaltet sein traditionelles Osterkonzert am Ostersonntag. Das Parkfest findet im Juni statt und im Oktober gibt es auch ein Oktoberfest, beides wird vom Musikverein veranstaltet.
  • Treibende Kraft der schwäbisch-alemannischen Fasnet ist die Narrengesellschaft Oberdischingen mit den aus der Geschichte des Ortes abgeleiteten Narrengruppen „Gauner“, „Henkertrommler“, „Malefizweiber“ und „Schlossgeister“.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1919: Adolf Munding: Arzt in Oberdischingen
  • 1977: Stefan Ott (1900–1978): Oberdischinger Bürger, Germanist und Autor des Heimatbuchs
  • 1984: Martin Übelhör (1914–2009), Pfarrer in Oberdischingen 1959 bis 1984
  •  ?: Alois Speiser (1920–2011), Bürgermeister von 1956 bis 1984

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)

Literatur

Weblinks

 Commons: Oberdischingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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