- Oberdischingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.30259.8341666666667483Koordinaten: 48° 18′ N, 9° 50′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Alb-Donau-Kreis Höhe: 483 m ü. NN Fläche: 8,84 km² Einwohner: 2.014 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner je km² Postleitzahl: 89610 Vorwahl: 07305 Kfz-Kennzeichen: UL Gemeindeschlüssel: 08 4 25 088 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schlossplatz 9
89610 OberdischingenWebpräsenz: Bürgermeister: Benno Droste Lage der Gemeinde Oberdischingen im Alb-Donau-Kreis Oberdischingen ist eine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Oberdischingen liegt an der Donau, zwischen Ehingen (Donau) (9 km) und Ulm (18 km).
Historische Geographie
Durch Oberdischingen verläuft der von Ulm herführende Oberschwäbische Jakobsweg nach Konstanz, ein Teilstück des historischen Jakobswegs, der im spanischen Santiago de Compostela endet. Oberdischingen wird so heute wieder von vielen Menschen zu Fuß auf dem Weitwanderweg besucht.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an den Ortsteil Niederhofen der Gemeinde Allmendingen, im Osten und Süden an die Stadt Erbach und im Westen an Öpfingen.
Geschichte
Oberdischingen wurde erstmals 1148 urkundlich erwähnt. 1343 geriet es unter österreichische Herrschaft. 1520 wurden die Freiherren von Stotzingen mit dem Dorf belehnt, die es 1661 an die Familie der Grafen Schenk von Castell verkauften. Der als Malefizschenk bekannt gewordene Franz Ludwig Schenk von Castell richtete hier sein Zuchthaus ein. Bekanntester Häftling des Zuchthauses war die bekannte Vagantin und Jaunerin Elisabeth Gaßner. 1806 kam Oberdischingen - wie die gesamte Gegend - zu Württemberg. 1960 überschritt der Ort die 1.000-Einwohner-Grenze.
Religionen
1275 wird Oberdischingen Sitz einer eigenen Pfarrei. Oberdischingen ist überwiegend katholisch.
Politik
Oberdischingen gehört der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Ehingen (Donau) an.
Bürgermeister
- 1930er Jahre: Josef Schlick
- 1948-1952: Erich Klumpp
- 1952-1956: Vinzenz Ströbele
- 1956-1983: Alois Speiser
- 1983-1997: Hans Balleisen
- seit 1997: Benno Droste
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
- Gemeindeliste - 52,8 % - 5 Sitze
- Bürgerliste - 47,2 % - 5 Sitze
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Oberdischingen ist durch die Bundesstraße 311 an das überregionale Straßennetz angebunden.
Bildungseinrichtungen
Oberdischingen verfügt über eine Haupt- und eine Werkrealschule. Die Grundschule befindet sich in Öpfingen, die ersten beiden Schuljahre können jedoch in der Außenstelle Oberdischingen absolviert werden. In manchen Schuljahren sind auch die 3. und 4. Klasse in Oberdischingen.
Ein Heimatmuseum ist in Planung.
Freizeit- und Sportanlagen
In Oberdischingen gibt es zwei Fußballplätze und vier Tennisplätze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Oberdischingen liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße. Das außergewöhnliche historische Ortszentrum ist sehenswert: Häuser im französisch-barocken Mansard-Stil wurden durch den durch seine Rolle bei der Strafverfolgung im Oberschwaben des 19. Jahrhundert auch „Malefizschenk“ genannten Franz Ludwig Reichsgraf Schenk von Castell (1736–1821) erbaut.
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche „Zum heiligsten Namen Jesu“ von 1804, auch Schwäbisches Pantheon genannt. Sie ersetzte die ehemalige Liebfrauenkirche, von der nur noch ein Mauerbruchstück als Gedenkstein (gegenüber dem Pfarrhaus) erhalten ist. Die Glocke von 1510 ist ebenfalls noch erhalten.
- Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitskapelle von 1712
- Im dreiflügligen Kanzleigebäude aus dem Jahr 1767 befindet sich heute das Rathaus, ein Gemeindehaus und ein Vereinsheim
Regelmäßige Veranstaltungen
- Der Musikverein Oberdischingen veranstaltet sein traditionelles Osterkonzert am Ostersonntag. Das Parkfest findet im Juni statt und im Oktober gibt es auch ein Oktoberfest, beides wird vom Musikverein veranstaltet.
- Treibende Kraft der schwäbisch-alemannischen Fasnet ist die Narrengesellschaft Oberdischingen mit den aus der Geschichte des Ortes abgeleiteten Narrengruppen „Gauner“, „Henkertrommler“, „Malefizweiber“ und „Schlossgeister“.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1919: Adolf Munding: Arzt in Oberdischingen
- 1977: Stefan Ott (1900–1978): Oberdischinger Bürger, Germanist und Autor des Heimatbuchs
- 1984: Martin Übelhör (1914–2009), Pfarrer in Oberdischingen 1959 bis 1984
- ?: Alois Speiser (1920–2011), Bürgermeister von 1956 bis 1984
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Ludwig Schenk von Castell (1736–1821), Bandenjäger
- Theodor von Renz (1834–1896), Mediziner, Königlicher Badearzt in Wildbad
- Josef Karlmann Brechenmacher (1877–1960), deutscher Etymologe
Einzelnachweise
Literatur
- Beschreibung des Oberamts Ehingen von 1826, Reprint von 1971 des Horst Bissinger Verlags, Magstadt, ISBN 3-7644-0003-X, Digitalisat in Wikisource
- Stefan Ott: Oberdischingen. Heimatbuch einer Gemeinde an der oberen Donau. Weißenhorn: Anton H. Konrad Verlag, 1977. ISBN 3-87437-144-1
Weblinks
Commons: Oberdischingen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Oberdischingen in der Beschreibung des Oberamts Ehingen von 1826 – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Alb-Donau-KreisAllmendingen | Altheim | Altheim (Alb) | Amstetten | Asselfingen | Ballendorf | Balzheim | Beimerstetten | Berghülen | Bernstadt | Blaubeuren | Blaustein | Börslingen | Breitingen | Dietenheim | Dornstadt | Ehingen (Donau) | Emeringen | Emerkingen | Erbach | Griesingen | Grundsheim | Hausen am Bussen | Heroldstatt | Holzkirch | Hüttisheim | Illerkirchberg | Illerrieden | Laichingen | Langenau | Lauterach | Lonsee | Merklingen | Munderkingen | Neenstetten | Nellingen | Nerenstetten | Oberdischingen | Obermarchtal | Oberstadion | Öllingen | Öpfingen | Rammingen | Rechtenstein | Rottenacker | Schelklingen | Schnürpflingen | Setzingen | Staig | Untermarchtal | Unterstadion | Unterwachingen | Weidenstetten | Westerheim | Westerstetten
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