- Verbrechen der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg
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Als Verbrechen der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg werden Straftaten oder Verstöße gegen das Völkerrecht bezeichnet, die von Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte und deren Führung in der Zeit des Zweiten Weltkrieges begangen wurden.
Darunter fallen rechtswidrige Befehle und die Außerkraftsetzung des Kriegsvölkerrechts, der Genfer Konventionen und sonstiger Rechtsnormen, Morde an Zivilisten, Misshandlung und vorsätzliche Tötung von Kriegsgefangenen sowie sonstige Besatzungsverbrechen in verschiedenen betroffenen Ländern.
Eine juristische und politische Aufarbeitung hat bis heute nicht stattgefunden. Die Taten wurden in der Sowjetunion und in Russland lange öffentlich bestritten oder verharmlost, ihre Strafverfolgung nicht gefordert oder initiiert. Wie viele Soldaten an ihnen beteiligt waren, die Opferzahlen und die Motive der Täter sind bis heute umstritten.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges bestand die Rote Armee (RKKA) bereits seit 20 Jahren. Sie hatte sich im Bürgerkrieg gegen die Weißgardisten durchgesetzt und im Polnisch-Sowjetischen Krieg Anfang der 1920er-Jahre gekämpft. Ihre Führung wurde durch den „Großen Terror“ 1937/38, während dessen je nach Quellen bis zu 80 Prozent der Generäle und ein großer Teil der Offiziere aus der Armee entlassen und teilweise hingerichtet wurden,[1][2][3][4] selbst Opfer der eigenen Staatsführung. Die Säuberung hinterließ die Rote Armee in einem ungünstigen Zustand. Es mangelte teilweise an erfahrenen und fähigen Führungskräften. Allerdings durften die allgegenwärtigen Politkomissare nach der Säuberung die strategischen Entscheidungen nicht mehr beeinflussen (Entscheidung der Führung der RKKA vom September 1940 nach den Misserfolgen im Winterkrieg).[5][6]
In den Jahren 1939 und 1940 besetzte die Rote Armee gemäß dem Hitler-Stalin-Pakt einen Großteil Polens sowie die einst zum Russischen Reich gehörenden baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Finnland konnte sich im Winterkrieg weitgehend gegen sowjetische Einflussnahme behaupten.
Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion („Unternehmen Barbarossa“) am 22. Juni 1941 traf die Rote Armee schwer, denn große Mengen von Truppen und Material waren in Grenznähe stationiert und wurden rasch eingekesselt und vernichtet. Josef Stalin war von verschiedenen Quellen über den bevorstehenden Angriff informiert worden (zum Beispiel durch den Spion Richard Sorge), hatte diese Meldungen aber als Desinformation der westlichen Staaten fehlinterpretiert, da sie seiner Ansicht nach nur einen Krieg zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich provozieren sollten.[7] Deswegen wurden die grenznahen Truppenkonzentrationen weder abgezogen noch gewarnt oder wenigstens in Alarmbereitschaft versetzt. In den folgenden Monaten gerieten Millionen Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft, worauf die deutsche Führung nicht vorbereitet war. Den Wehrmachtssoldaten wurde mit Befehl vom 17. Juli 1941 verboten, Soldaten der Roten Armee als Kameraden zu behandeln.[8] Von den 5,7 Millionen kriegsgefangenen Rotarmisten kamen daher 3,3 Millionen (56 Prozent) in deutschen Kriegsgefangenenlagern um. Diese Verbrechen waren den Soldaten der Roten Armee bekannt.[9]
Nicht-Russen konnten schon 1941 die Seiten wechseln und in Ostlegionen auf deutscher Seite kämpfen. 1944 stellte der ehemalige sowjetische Generalleutnant Andrei Wlassow eine aus Russen bestehende Wlassow-Armee in deutsche Kriegsdienste. Die Angehörigen dieser „Russischen Befreiungsarmee“ wurden, sofern sie das Kriegsende erlebten, an die Sowjetunion ausgeliefert, wo ihnen drakonische Strafen drohten, fast alle wurden wegen Hochverrat hingerichtet oder kamen in Straflagern um.
Der Krieg war von einer starken Ideologisierung beider Seiten geprägt. Die deutschen Besatzungstruppen wurden in den 1939/40 von der Sowjetunion annektierten Gebieten von Teilen der Zivilbevölkerung in der Hoffnung auf Rückerstattung des an die Kolchosen verlorenen Landbesitzes zunächst als „Befreier“ begrüßt. Diese Hoffnungen wurde jedoch bald enttäuscht, da die NS-Führung die Absicht hatte, die slawische Bevölkerung zu dezimieren, zu vertreiben oder zu versklaven und die jüdische zu vernichten.
Insgesamt verloren mehrere Millionen sowjetischer Zivilisten durch direkte oder indirekte Kriegseinwirkung sowie durch Kriegsverbrechen und planmäßige Tötungen ihr Leben. Die Schätzungen reichen dabei von sechs bis sieben Millionen[10] bis zu 24 Millionen Zivilisten.[11] Der Historiker Christian Hartmann vom Institut für Zeitgeschichte nennt 2011 die Zahl von 15,2 Millionen getöteten sowjetischen Zivilisten.[12]
Die Rote Armee hatte im Zweiten Weltkrieg mit 14 bis 16 Millionen Soldaten die höchsten Verluste aller Kriegsteilnehmer zu verzeichnen. Gründe dafür waren der Überraschungseffekt des deutschen Überfalls, strategische und taktische Fehlentscheidungen der sowjetischen Führung, die zur Einkesselung großer Truppenkontingente führten, Nachwirkungen des personellen Kahlschlages durch die Säuberungen, überlegene deutsche Kriegserfahrung, mangelnde Ausrüstung aufgrund von Unterversorgung durch die in der Anfangsphase des Krieges von Feindestruppen überrannte und größtenteils auf dem besetzten Territorium zurückgebliebene sowjetische Rüstungsindustrie und persönlichen Rivalitäten zwischen einzelnen Befehlshabern. Kapitulation oder gar Desertion wurden von der Führung hart sanktioniert. Nach Josef Stalins Befehl Nr. 270 vom 16. August 1941 wurde jeder Rückzug oder die Aufgabe mit nachfolgender Gefangenschaft bei Offizieren mit sofortiger Erschießung und Verhaftung ihrer Familien bedroht. Überlebende von Einheiten der Roten Armee, die sich in Gefangenschaft begaben, wurden oftmals nach Kriegsende ermordet; ihren Familienangehörigen wurde die Streichung aller staatlichen Hilfsgelder angedroht.[13] In der sowjetischen und russischen Geschichtsschreibung zum großen Vaterländischen Krieg wird dieser Befehl meist nicht erwähnt.[14] Alleine während der Schlacht von Stalingrad wurden 13.500 Rotarmisten exekutiert, die Vorwürfe reichten vom Rückzug ohne Befehl über Selbstverstümmelung und Überlaufen bis zu Korruption oder antisowjetischen Tätigkeiten.
Als die Rote Armee auf gegnerisches Territorium vorrückte, kam es vielerorts zu Plünderungen, Vergewaltigungen, Verschleppungen und Ermordungen von Zivilisten. Insbesondere als der deutsche Angriff auf die Sowjetunion erfolgreich abgewehrt worden war und die Rote Armee ihrerseits deutsches und ungarisches Gebiet eroberte, nahm die Zahl der Übergriffe zu.
Teilweise werden diese Straftaten als Racheakte für auf sowjetischem Gebiet begangene Verbrechen seitens der deutschen Militärs gesehen, begünstigt durch sowjetische Kriegspropaganda[15] (siehe auch: Verbrechen der Wehrmacht, Verbrechen der SS). Die Verbrechen der Roten Armee werden von manchen auch auf die in Osteuropa betriebene nationalsozialistische Aggressions- und Vernichtungspolitik zurückgeführt und werden in diesem Kontext gesehen.[16] Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass es auch Vergewaltigungen von sowjetischen und polnischen Frauen sowie weiblicher KZ-Häftlinge nach deren Befreiung gegeben hat.[17] Ebenso gab es Vergewaltigungen nach dem Einmarsch in Jugoslawien.
Opfer
Beispiele
- Fall Broniki (1941)
- Massaker von Feodosija (1942)
- Fall Grischino (1943)
- Massaker von Nemmersdorf (1944)
- Massaker von Metgethen (1945)
- Massaker von Treuenbrietzen (1945)
Zivile Opfer
Polen und das Baltikum
Mit der praktischen Umsetzung des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes, als Polen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt und Ostpolen 16 Tage nach dem Angriff der Wehrmacht von sowjetischen Truppen besetzt wurde, begann das Leiden für bestimmte Teile der Zivilbevölkerung, insbesondere Angehörige des Klerus und der akademischen und politischen Elite. In der Folge kam es zu politisch begründeten Terrormaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung, die sich aus Polen, Weißrussen, Ukrainern und Juden zusammensetzte. Hierbei arbeiteten NKWD und die Rote Armee zusammen. So versuchten viele Polen, dem Zugriff des sowjetischen NKWD zu entkommen, wurden jedoch meist von sowjetischem Militär verhaftet und anschließend deportiert.[18] Operationsgruppen, die direkt der Armee unterstanden, folgten dem Heer, um das Gebiet von „sowjetfeindlichen Elementen zu säubern“. Der polnische Historiker Tomasz Strzembosz erkannte in diesen Einheiten Parallelen zu den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD.[19]
Auch im Baltikum, in Weißrussland, der Ukraine und Bessarabien kam es zu zahlreichen Verbrechen gegen die Bevölkerung: Morde, Geiselnahmen, Niederbrennen von Dörfern, Deportationen, Erschießungen, Folterungen. All dies erfuhr eine Steigerung, als die Rote Armee vor der 1941 angreifenden Wehrmacht zurückweichen musste. Der daraus entstandene Hass der Bevölkerung auf die sowjetischen Truppen spielte wiederum den deutschen Einsatzgruppen der SS in die Hände, die nun ihrerseits – mit Unterstützung der Bevölkerung – sowjetische Gegner und Juden ermorden konnten.[20][21]
1941 erfolgte der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Während des sowjetischen Rückzuges im Sommer 1941 vor herannahenden deutschen Truppen kam es zu zahlreichen Massenerschießungen politischer Gefangener meist ukrainischer, polnischer und baltischer Nationalität in den Westgebieten der Sowjetunion.
Nach anfänglichen Erfolgen der Wehrmacht kam es Ende 1942 zum ersten Wendepunkt (Schlacht von Stalingrad) des Krieges und die deutschen Streitkräfte befanden sich ab Sommer 1943 (Panzerschlacht von Kursk) auf dem Rückzug.
Flucht der Zivilbevölkerung
Als sich im Oktober 1944 die Front der Ostgrenze des Deutschen Reiches näherte, flohen viele Zivilisten aus eigener Initiative gen Westen – angestachelt von der deutschen Propaganda, die die „Russen“ als barbarische Untermenschen darstellte, um den Verteidigungswillen der Bevölkerung zu stärken. Eine rechtzeitig durchgeführte, staatlich organisierte Evakuierung erfolgte nicht. Dem Befehl Adolf Hitlers folgend, verhinderten die Gauleiter der Ostgebiete des Deutschen Reiches bis zuletzt eine Evakuierung der betroffenen Gebiete und organisierten in vielen Fällen nur ihre eigene Flucht. Alte, Frauen und Kinder blieben im Frontgebiet zurück, wer vorher packte und flüchtete wurde erschossen.[22] Der Evakuierungsbefehl erging erst, als die sowjetischen Panzer unmittelbar heranrückten. Die dann plötzlich einsetzende Massenflucht verlief ungeordnet, chaotisch und panisch. Bei eisiger Kälte floh die ostpreußische Bevölkerung durch teilweise hüfthohen Schnee nach Westen, was 100.000 nicht überlebten.[22] Die Situation wurde zusätzlich verschärft, als die Heeresführung Hauptstraßen und Eisenbahnzüge für die fliehende Zivilbevölkerung sperren ließ. Hunderttausende flüchtender Wehrmachtsoldaten drängten die fliehenden Zivilisten auf hoffnungslos verstopfte Feldwege und kleinere Straßen ab.[22]
Flüchtlingszüge wurden in vielen Fällen von Einheiten der Roten Armee eingeholt und geplündert, die Flüchtenden weggetrieben, erschossen und die Frauen vergewaltigt.[22][23] Jagdflieger der sowjetischen Luftwaffe drangen viele Kilometer hinter die Front und nahmen die Flüchtlingstrecks unter Beschuss.[22]
Ende Januar 1945 wurden in Ostpreußen 2,5 Millionen Flüchtlinge von der Roten Armee eingeschlossen und sollten nun per Schiff über die Ostsee evakuiert werden. Von ca. 800–1000 Schiffen wurden über 200 versenkt, über 40.000 Zivilisten und Soldaten kamen ums Leben.[22]Schändung, Raub und Vertreibung
Der viel zitierte Ort Nemmersdorf (heute Majakowskoje), der meist im Zusammenhang mit den Gräueltaten der Roten Armee genannt wird, stand schon in der nationalsozialistischen Propaganda stellvertretend für viele Orte, in denen gemordet und vergewaltigt wurde. Keineswegs war Nemmersdorf ein Einzelfall, auch beispielsweise in Saalfeld (Ostpreußen) oder in Allenstein fanden ähnliche Ereignisse statt. Vielerorts konnte jedoch aufgrund der damaligen Kriegswirren und anschließenden Vertreibungen eine zeitnahe Untersuchung oder Dokumentation nicht mehr stattfinden, sodass viele Verbrechen nirgendwo Erwähnung finden. Das Vorgehen der Roten Armee in vielen besetzten Dörfern wurde von polnischer Seite für das Dorf Przyszowice, nahe Gleiwitz, dokumentiert. Hier rächten sich die Soldaten der Roten Armee für vorausgegangene, verlustreiche Kämpfe[24] und nahmen irrtümlicherweise an, dass sie sich bereits auf deutschem Territorium befänden.[25] Die Soldaten zündeteten mehrere Häuser an und eröffneten das Feuer, als die Zivilbevölkerung versuchte, den Brand zu löschen. Zwischen 54[26] und 60 Dorfbewohner wurden erschossen, Frauen wurden vergewaltigt und es kam zu Plünderungen.[27] Das polnische Institut für Nationales Gedenken bewertet die Geschehnisse in Przyszowice als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Mitverantwortlich für Ausschreitungen sowjetischer Soldateska[28][29] war laut dem Historiker Norman M. Naimark die Propaganda sowjetischer Truppenzeitungen.[15] Dort wurde detailliert über Gräueltaten an der sowjetischen Zivilbevölkerung, vor allem an Frauen und Kindern berichtet. Der generelle Tenor der Schriften war, dass die Rote Armee als Rächer und Richter nach Deutschland kam, um „die Deutschen“ zu bestrafen. So schrieb der russische Schriftsteller Ilja Ehrenburg am 31. Januar 1945: „[Im Unterschied zu den Westdeutschen] wurden die Deutschen in Oppeln, in Königsberg und in Breslau schon bestraft. Sie wurden bestraft, aber nicht genügend. Sie wurden bestraft, aber nicht alle.“[30] Aufrufe von sowjetischen Generälen spornten die Soldaten zusätzlich an. Am 12. Januar 1945 wandte sich Armeegeneral Tschernjachowski mit den Worten an seine Truppen: „Gnade gibt es nicht – für niemanden, wie es auch keine Gnade für uns gegeben hat. […] Das Land der Faschisten muss zur Wüste werden, wie auch unser Land, das sie verwüstet haben. Die Faschisten müssen sterben, wie auch unsere Soldaten gestorben sind.“
Siehe auch: Vertreibung, Flucht und Vertreibung von Deutschen 1944 bis 1948
Vergewaltigungen
Die weibliche Zivilbevölkerung wurde regelmäßig zum Ziel sexueller Gewalt. Britische Kriegsgefangene sagten nach ihrer Rückkehr in die britisch besetzte Zone Deutschlands aus zuvor deutscher Kriegsgefangenschaft aus: „Im Gebiet um unser Internierungslager, wo die Orte Schlawe, Lauenburg, Buckow […] lagen, vergewaltigten sowjetische Soldaten in den ersten Wochen nach der Eroberung jede Frau und jedes Mädchen zwischen 12 und 60 Jahren. […] Väter und Gatten, die versuchten, die Frauen zu schützen, wurden erschossen, und Mädchen, die zu viel Widerstand leisteten, wurden ebenfalls ermordet.“[31]
Die unten angegebenen Quellen schätzen, dass Angehörige der Roten Armee gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit nach Beendigung des Krieges über zwei Millionen deutsche Frauen vergewaltigten,[32][33][34] Mehrfachvergewaltigungen nicht eingerechnet.[35] Davon starben etwa zehn bis zwölf Prozent an Verletzungen, wurden ermordet oder begingen Selbstmord.[36]
Der Historiker Norman M. Naimark nennt ebenfalls die Zahl von zwei Millionen deutschen Vergewaltigungsopfern.[15] In einigen Gebieten häuften sich die massiven sexuellen Missbräuche derart, dass die Aufforderung „Frau, komm!“ zu einem geflügelten Wort wurde und auch Kinder „vergewaltigen“ spielten.[37] Aus zahllosen Augenzeugenberichten geht hervor, dass zum Zwecke der Vergewaltigung besondere Räume oder Zimmer eingerichtet wurden, aus denen die Frauen erst nach zum Teil tagelanger Tortur entlassen wurden. Die Autorin des Buches „Anonyma – Eine Frau in Berlin …“, selbst mehrfaches Vergewaltigungsopfer, beschreibt in ihren Tagebuchaufzeichnungen unterschiedliche Typen von Vergewaltigern, so unterscheidet sie beispielsweise den „höflichen Major, den aufrichtig Verliebten und den grobschlächtigen Säufer und Wüstling“.[38] Die erste Frau, die unter ihrem eigenen Namen das Vorgehen der Roten Armee beschreibt, ist Gabi Köpp. Die damals 15 jährige hat während ihrer Flucht ein Tagebuch geführt. Wiederholt wurde sie von Soldaten der Roten Armee missbraucht und von Leidensgenossinnen verraten.[39]
In Ungarn bemühte sich die sowjetische Armeeführung ab Februar 1945, Notzuchtverbrechen einzudämmen. Bis dahin wurden tausende ungarische Frauen von Angehörigen der Roten Armee vergewaltigt. In einigen Städten und Dörfern, in denen man noch auf einzelnen Widerstand stieß, wurde den Soldaten gestattet, drei Tage lang zu rauben, zu plündern und zu vergewaltigen.[40][15] Allein in Budapest wurden schätzungsweise 50.000 Frauen vergewaltigt.[41][42]
Auch die jugoslawischen Partisanen unter Milovan Djilas beklagten sich bei dem sowjetischen General Kornejew über Vergewaltigungen durch sowjetische Soldaten nach dem Einrücken sowjetischer Truppen im Herbst 1944 in Nordost-Jugoslawien anlässlich der Befreiung Belgrads von deutscher Besatzung. Dies wurde jedoch als „Beleidigung der glorreichen Roten Armee“ zurückgewiesen. Untersuchungen jugoslawischer Behörden bestätigten später die Vergewaltigungen und gewaltsamen Plünderungen.[15]
Eine Erklärung für die Vergewaltigungen in so hoher Zahl sieht Norman M. Naimark in der aus dem Mittelalter herrührenden Tradition der patriarchalischen Gesellschaft, den (männlichen) Feind durch Vergewaltigen seiner Frauen zu demütigen und zu bestrafen, zumal Vergewaltigung stets mit Begriffen von „Ehre und Schande“ zusammenhing. Diese beiden Begriffe waren auch in der russischen Kultur immer von Bedeutung. Ebenso hätten aber auch Alkoholgenuss und Trinkgewohnheiten eine Rolle gespielt.[15]
Militärische Opfer (Behandlung von Kriegsgefangenen)
In den ersten beiden Jahren nach Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion kamen über 90 Prozent der gefangenen Soldaten der Achsenmächte ums Leben. So wurden beispielsweise 1941 notgelandete deutsche Flugzeugbesatzungen häufig nach der Gefangennahme erschossen. Folterungen, Verstümmelungen, Morde und andere Völkerrechtsverletzungen waren seit Juni 1941 an der Tagesordnung. Seit Winter 1941/42 nahm die Rote Armee jeden Monat etwa 10.000 deutsche Soldaten gefangen, die Todesrate lag jedoch so hoch, dass die absolute Zahl der Gefangenen bis Ende 1942 zurückging.[43] Die Ermordung der Gefangenen wurde mitunter durch Befehle, Berichte und Aussagen von sowjetischen Befehlshabern angeordnet. „Gefangene Offiziere wurden alle ohne Ausnahme erschossen“, hieß es in der Niederschrift eines Rotarmisten.[44] Einer der frühsten bekannt geworden Fälle von Gefangenentötungen war der Fall Broniki, der sich am 1. Juli 1941 ereignete. Die Todesrate verringerte sich Anfang 1943, als mit zunehmender Gefangenenzahl die Etablierung eines Systems zur Versorgung der Kriegsgefangenen notwendig und schließlich durchgesetzt wurde. Dennoch kam es immer wieder zur massenhaften Ermordung von Kriegsgefangenen direkt im Anschluss an die Gefangennahme noch vor der Weiterleitung in ein Gefangenenlager; besonders bekannt wurde hierbei der Fall Grischino.
Nach Aufzeichnungen des Geheimdienstes NKWD wurden 3.127.380 deutsche Kriegsgefangene registriert, von denen 474.967 gestorben sein sollen.[45]
Nach anderen Schätzungen starben zwischen 1,1[43] und 1,3 Millionen deutsche Soldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft (33 bis 42 Prozent). Als die in Schweden internierten Wehrmachtssoldaten die Nachricht erhielten, an die Sowjetunion überstellt zu werden, kam es in den Lagern zu Selbstverstümmelungen und Selbstmorden.
Ungarische Kriegsgefangene wurden massenhaft exekutiert.[40] Von 200.000 als vermisst geltenden Soldaten starben die meisten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.[46]
Mehrere zehntausend japanische Kriegsgefangene starben in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, insbesondere durch extrem harte Zwangsarbeit in sibirischen Minen.[47]
Sonstige Verstöße gegen das Völkerrecht
Angriffe auf Sanitätseinheiten
Auch Sanitätspersonal wurde von Rotarmisten angegriffen. Beispielsweise wurde am 28. Juni 1941 in der Gegend von Minsk eine deutlich gekennzeichnete Kolonne des Krankenkraftwagenzuges 127 überfallen und ein Großteil der Verwundeten und des Sanitätspersonals getötet. Des Weiteren findet sich in einem Gefechtsbericht, der vom „heißen Wunsch, viele von den faschistischen Reptilien zu vernichten, beseelt“ war, auch die Eintragung: „Ein Sanitätsfahrzeug mit 2 Pferden und 10 verwundeten Faschisten vernichtet.“ Der politische Leiter der 1. Kompanie meldete am 5. September 1941: „1 Sanitätsabteilung zerschlagen.“
Völkerrechtswidrige Zerstörung von Städten und Gebäuden
Viele Städte und Dörfer vor allem in Ostpreußen wurden nach der meist kampflosen Einnahme von plündernden sowjetischen Soldaten in Brand gesteckt. Orte wie Osterode, Angerburg, Arys, Lauenburg oder Demmin können als Beispiele angeführt werden. Der Bevölkerung wurde in manchen Fällen (Demmin) untersagt, den Brand zu löschen. In der Regel überstanden in der Innenstadt nur wenige Gebäude das Inferno.
Die sächsische Stadt Altenberg wurde am 8. Mai von der Roten Armee besetzt, dann aber am 10. Mai niedergebrannt. Zwei Tage nach Kriegsende flogen sowjetische Flugzeuge einen Angriff auf die Stadt, bei dem 75 Prozent der Bausubstanz zerstört wurden. Wahrscheinlich galt der Angriff über die böhmische Grenze fliehenden Truppenteilen der Wehrmacht. Offiziell kamen mehr als 100 Zivilisten ums Leben.[48]
Plünderungen
Walter Kilian, der erste Bürgermeister des Berliner Stadtteils Charlottenburg nach Kriegsende, berichtete, dass es zu umfangreichen Plünderungen durch sowjetische Soldaten gekommen sei, die „Einzelpersonen, Kaufhäuser, Geschäfte, Wohnungen […] beraubten“. Auch die Gebiete außerhalb Berlins waren von den Plünderungen betroffen. Durch die Plünderungen und Zerstörungen und den daraus entstehenden Mangel an Nahrung, Medikamenten und Heizmöglichkeiten starben vor allem Alte, Kranke und Kinder an Hunger, Infektionen und Kälte.[43]
In der Sowjetischen Besatzungszone äußerten Mitglieder der Kommunistischen Partei Stalin gegenüber Bedenken aufgrund von Plünderungen und Vergewaltigungen durch sowjetische Soldaten. Auf die deutschen Sorgen wegen der möglicherweise resultierenden negativen Folgen für das Ansehen der Sowjetunion und damit einhergehend für den Sozialismus in Deutschland reagierte Stalin ablehnend mit den Worten: „Ich dulde nicht, dass jemand die Ehre der Roten Armee in den Schmutz zieht.“[49][15]
In Polen beteiligten sich Rotarmisten gemeinsam mit Angehörigen des NKWD an Ausplünderungen von Transportzügen.[18]
Propagandistische Ausnutzung der Verbrechen durch den NS-Staat
Die nationalsozialistische Propaganda zielte durch eine falsche oder übertriebene Berichterstattung darauf ab, einerseits die Kampfmoral der deutschen Soldaten zu erhöhen und andererseits den Glauben an den „Endsieg“ in der Bevölkerung zu stärken. So ließ Propagandaminister Goebbels noch im September 1944 die Meldung verbreiten, dass nie ein sowjetischer Soldat die deutsche Reichsgrenze überschreiten werde. Als der sowjetische Vormarsch wenige Monate später das Reichsgebiet erreichte und es zu ersten Verbrechen von Rotarmisten an der Zivilbevölkerung kam, nutzte die NS-Propaganda diese Verbrechen, um die Kampfmoral der Soldaten zu steigern, und versuchte, eine internationale Empörung auszulösen. Erstes und bekanntestes Beispiel der nationalsozialistischen Propaganda im Osten war das Massaker von Nemmersdorf in Ostpreußen. Nachdem die Wehrmacht das Dorf nach Rückzug der Roten Armee wieder einnehmen konnte, wurden sämtliche Frauen und Mädchen tot aufgefunden. Unter dem Schlachtruf „Rache für Nemmersdorf“ wurden die Vorgänge als erstes Beispiel der Durchhaltepropaganda im Osten genutzt. Zeugen, die aussagen konnten, was in Nemmersdorf geschah, gab es nicht.[50]
Strafverfolgung durch Militärgerichtsbarkeiten
Die sowjetischen Tagesbefehle, die zu Beginn der sowjetischen Winteroffensive 1945 herausgegeben wurden, enthielten im Wortlaut weder gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Tötungsaufforderungen noch finden sich explizite Aufrufe zu anderen Völkerrechtsverstößen. Derartige Disziplinarverstöße wurden teilweise ausdrücklich unter Strafe gestellt. Allerdings wurden die Soldaten mitunter aufgefordert, sich für das Leid der sowjetischen Zivilbevölkerung und der eigenen Soldaten „grausam zu rächen“.
In einem von Schukow erlassenen Tagesbefehl der 1. Weißrussischen Front zu Beginn der Winteroffensive 1945 heißt es, nach einem emotionalen Racheappell: „Wehe dem Land der Mörder! […] Diesmal werden wir das deutsche Gezücht endgültig zerschlagen!“[51]
Demgegenüber drohte Rokossowski in einem Tagesbefehl vom 22. Januar 1945 solche Verstöße „bis hin zum Erschießen zu ahnden“, um in kürzester Frist „mustergültige Ordnung und Disziplin“ herzustellen sowie um materielle Werte zu schützen. Dieser Befehl war als streng geheim eingestuft und musste bis zu den Zugführern mündlich übermittelt werden, das heißt er war nicht für öffentliche Propagandazwecke bestimmt. In einer durch Wehrmachtsdienststellen erbeuteten Detailanweisung des Militärstaatsanwaltes eines Armeeverbandes vom 23. Januar 1945 wurde gefordert, schnell einige Schauprozesse gegen Schuldige durchzuführen. Der militärische Justizdienst wurde angewiesen, Disziplinlosigkeit und ausdrücklich auch das „Niederbrennen von Gebäuden und Ortschaften“ als „staatsfeindliche Handlungen“ zu verfolgen. Außerdem seien Repressalien gegen die Zivilbevölkerung und insbesondere der Waffeneinsatz gegen Frauen und Kinder als „in der Roten Armee nicht üblich“ zu bestrafen.[52]
Mitte 1947 versuchte die Führung der Roten Armee, das Problem weiter einzudämmen[43]; dabei reichten die Strafen von Arrest bis zur Hinrichtung. Die Rote Armee wurde räumlich von der Wohnbevölkerung getrennt. Im März 1949 schließlich erließ das Präsidium des Obersten Sowjets einen Erlass, der das Strafmaß vereinheitlichte und erhöhte. Die sowjetischen Besatzungstruppen wurden instruiert, dass die neuen Gesetze auch für sie gelten.[43] Eine Vergewaltigung zog zwingend eine Strafe von 10 bis 15 Jahren Arbeitslager nach sich, schwere Fälle eine Strafe von 10 bis 20 Jahren.
Die Sowjetunion war der Genfer Kriegsgefangenen-Konvention von 1929 nicht beigetreten. Auch erkannte die sowjetische Führung den Beitritt des Zarenreiches zur Haager Landkriegsordnung nicht als bindend an.[53] Unter dem Hinweis auf deutsche Verstöße gegen das Völkerrecht erkannte die sowjetische Führung Lazarettschiffe, Verwundetentransporter sowie Flüchtlingsschiffe nicht an und behandelte sie wie militärische Ziele.[54][55] Dennoch wurden regelmäßig auch Regierungen oder Armeeführungen zur Verantwortung gezogen, die sich nicht völkerrechtlichen Grundsätzen verpflichtet hatten. Und obwohl sich das Völkerrecht seit Ende des Ersten Weltkrieges erheblich weiterentwickelt hatte und es Beispiele für eine internationale Strafverfolgung von Kriegsverbrechen gab (Leipziger Prozesse, Nürnberger Prozesse), wurde vor einer internationalen Militärgerichtsbarkeit gegen die sowjetische Armeeführung im Gegensatz zur deutschen Wehrmachtsführung zu keiner Zeit Anklage erhoben.
Ursachenforschung
Der Zweite Weltkrieg und ganz besonders der Krieg gegen die Sowjetunion war von einer immensen Gewalt geprägt, die Millionen an Opfern forderte. Die Sowjetunion erlitt in diesem Krieg die größten Verluste, gleichzeitig starben die meisten Soldaten der Wehrmacht an der Ostfront. Die sowjetische Zivilbevölkerung musste Massaker und Misshandlungen durch die deutschen Angreifer ertragen. Es kann davon ausgegangen werden, dass jeder Soldat der Roten Armee, zumindest diejenigen, die aus dem Westen der Sowjetunion stammten, einen Verlust in der eigenen Familie durch den Krieg zu verzeichnen hatte. Hinzu kam der Verlust von Wohnraum und die Vernichtung von lebenswichtigen Agrargütern durch die gezielte Niederbrennung von Ortschaften und die Beschlagnahme von Lebensmitteln und Vieh durch die deutschen Besatzer, sowie durch die Taktik der „Verbrannten Erde“, die die deutschen Truppen bei ihrem Abzug anwandten, indem sie alles Brauchbare mitführten und den Rest zerstörten.
Der persönliche Hass der Soldaten wurde durch die sowjetische Kriegspropaganda noch verstärkt. Zusätzlich wurden Armeezeitungen oder auch Kampflieder verbreitet, die Ähnliches zum Inhalt hatten. Ilja Ehrenburg selbst entdeckte 1944 in Minsk eine große Zahl aufeinander geschichteter verkohlter Leichen. Zum persönlichen Leid durch Kriegsverbrechen der deutschen Soldaten, das mit der Propaganda mehr und mehr übereinzustimmen schien, erwirkte die Entdeckung der ersten Konzentrations- und Vernichtungslager noch eine zusätzliche Steigerung des Hasses. Immer wieder mussten die vorrückenden Soldaten Überlebende oder Tote der Todesmärsche entdecken, oft aus der Sowjetunion verschleppte Menschen. Immer mehr Konzentrationslager bekamen die Soldaten zu Gesicht, oftmals mit noch in letzter Minute erschossenen Häftlingen, was besonders politische oder sowjetische Inhaftierte betraf, um ihnen den Triumph über die Niederlage des Nationalsozialismus zu nehmen.[56]
Zu den Entdeckungen des Vormarschs auf deutsches Gebiet gesellten sich auch die hohen Opferzahlen der eigenen Kameraden: Der Vormarsch auf Ostpreußen kostete rund 127.000 Rotarmisten das Leben,[57] die Schlachten zwischen Oktober 1944 und April 1945 verlangten noch einmal 319.000 Todesopfer auf Seiten der Roten Armee. In der Schlacht um Berlin starben nochmals über 78.000 sowjetische Soldaten.[58][59] Als Folge steigerten sich die Gewaltexzesse der Rotarmisten immer stärker. Auch Maßnahmen aus Moskau blieben lange Zeit aus. Im Mai 1944 gab Stalin eine neue Strategie bekannt: „der verwundeten deutschen Bestie“ sollte der „Todesstoß“ versetzt werden. Aufrufe, die denen Winston Churchills und Franklin D. Roosevelts durchaus ähnlich waren.[60] Übergriffe auf die Zivilbevölkerung waren ausgeschlossen, wurden aber in der Praxis zumindest in den ersten Wochen nach dem Übertritt der Roten Armee auf deutsches Gebiet geduldet. Auf eine Beschwerde eines Offiziers bezüglich der Übergriffe auf die Zivilbevölkerung reagierte Stalin teilnahmslos: „Wir machen unseren Soldaten zuviel Vorschriften; sollen sie doch etwas eigene Initiative haben“[61] Erst als sich abzeichnete, dass insbesondere durch Alkohol aus erbeuteten deutschen Beständen verursachte Übergriffe die militärische Disziplin in Gefahr geraten ließen, wurden Gegenmaßnahmen ergriffen. Als diese Erscheinungen im Januar 1945 gemeldet wurden, fand auch ein Umdenken in der sowjetischen Propaganda statt. In einer Militärzeitung vom Februar 1945 hieß es: „Wenn die faschistischen zweibeinigen Bestien es sich herausnahmen, in aller Öffentlichkeit unsere Frauen zu vergewaltigen, heißt das nicht, dass wir dasselbe tun müssen.“[62] Bei Übergriffen auf die Zivilbevölkerung wurden nun teils drakonische Strafen verhängt. Übergriffe gegen deutsche Zivilisten blieben dennoch nicht aus, erreichten aber nicht mehr das Niveau aus der Zeit der Grenzüberschreitung.
Kontroversen und fachliche Rezension
In der Bundesrepublik Deutschland waren die Verbrechen der Roten Armee, die Ende des Zweiten Weltkrieges begangen wurden, Teil einer in den 1980er-Jahren öffentlich geführten Kontroverse, des sogenannten Historikerstreits. Der Historiker Andreas Hillgruber unternahm in seinem Buch Zweierlei Untergang den Versuch einer parallelen Betrachtung von Holocaust und dem Zusammenbruch der Ostfront und der sich daran anschließenden Phase der Flucht und Vertreibung.
In Russland wurde dieses Thema von Menschenrechtlern und Dissidenten wie Alexander Solschenizyn oder Lew Kopelew aufgegriffen. In der breiten Öffentlichkeit ist es weitgehend tabuisiert.[63]
In Polen, Ungarn und den baltischen Ländern war dieses Thema zwar im historischen Bewusstsein immer präsent, eine systematische, öffentlich geführte Auseinandersetzung konnte jedoch erst nach dem Zerfall der Sowjetunion beginnen.
Literatur
- Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Teilband 10/1, S. 681 ff. (Beitrag Manfred Zeidler), München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6 und Teilband 10/2, S. 402 ff., 489 ff. (Beitrag Rüdiger Overmans), München 2008, ISBN 978-3-421-04338-2.
- Beevor, Antony: Berlin 1945 – Das Ende, München 2002, ISBN 3-570-00369-8.
- K. Erik Franzen: Die Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer, München 2002.
- Max Hastings: Armageddon: The Battle for Germany, 1944–1945, Chapter 10: Blood and Ice: East Prussia, ISBN 0-375-41433-9.
- Ingo von Münch: Frau, komm! Die Massenvergewaltigungen deutscher Frauen und Mädchen 1944/45. Graz: Ares 2009 ISBN 978-3-902475-78-7
- Hans Graf von Lehndorff: Ostpreußisches Tagebuch. Aufzeichnungen eines Arztes aus den Jahren 1945–1947, dtv, 21. Auflage 1993, ISBN 978-3-423-30094-0.
- James Mark: Remembering Rape. Divided Social Memory and the Red Army in Hungary 1944–1945. In: Past & Present, 2005.
- Richard Overy: Russlands Krieg, Reinbek 2002.* John Toland: The Last 100 Days, Chapter Two: Five Minutes before Midnight ISBN 0-8129-6859-X.
- Elizabeth B. Walter: Barefoot in the Rubble, 1997, ISBN 0-9657793-0-0.
- Alfred M. de Zayas: Die Wehrmacht-Untersuchungsstelle. Deutsche Ermittlungen über alliierte Völkerrechtsverletzungen im Zweiten Weltkrieg. Universitas Verlag, München 1984, ISBN 3-8004-1051-6.
- Ingeborg Jacobs: Freiwild – Das Schicksal deutscher Frauen 1945. Propyläen, Berlin 2008, ISBN 978-3-549-07352-0.
- Gabi Köpp: Warum war ich bloß ein Mädchen? Herbig Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7766-2629-2.
Weblinks
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- German rape victims find a voice at last, Kate Connolly, The Observer
- „They raped every German female from eight to 80“, Anthony Beevor, The Guardian
- Excerpt, Chapter one. Aus: William I. Hitchcock: The Struggle for Europe: The Turbulent History of a Divided Continent 1945–2002, 2003, ISBN 0-385-49798-9
- http://hungarianconsulate.co.nz/mszo82/82_en_4.html
- HNet review of The Russians in Germany: A History of the Soviet Zone of Occupation, 1945–1949.
- William I. Hitchcock: The Struggle for Europe The Turbulent History of a Divided Continent 1945 to the Present, ISBN 978-0-385-49799-2 (0-385-49799-7).
Einzelnachweise
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- ↑ http://militera.lib.ru/research/suvorov4/03.html
- ↑ http://militera.lib.ru/research/suvorov4/04.html
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- ↑ http://militera.lib.ru/research/suvorov4/04.html
- ↑ http://www.win.ru/Mysteries-of-History/2926.phtml
- ↑ Ingeborg Fleischhauer, Diplomatischer Widerstand gegen „Unternehmen Barbarossa“. Die Friedensbemühungen der Deutschen Botschaft Moskau 1939–1941, Ullstein, Berlin 1991, S. 322.
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- ↑ Elke Scherstjanoi (Hrsg.): Rotarmisten schreiben aus Deutschland. Briefe von der Front (1945) und historische Analysen. Texte und Materialien zur Zeitgeschichte, Bd. 14, K.G. Saur, München 2004.
- ↑ Vgl. John Correll: Casualties, in: Air Force Magazine (Juni 2003), S. 53; F. W. Putzger: Historischer Weltatlas, Velhagen & Klasing, 1969; W. van Mourik: Bilanz des Krieges, Lekturama-Rotterdam, 1978
- ↑ Woloschin: Welchen Preis bezahlte die Sowjetunion für den sogenannten Großen Vaterländischen Krieg, in: Schlach Peremophy (9. Sept. 1995).
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- ↑ Bernd Neumann, Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Flucht, Vertreibung, Integration“ in Berlin vom 17. Mai 2006
- ↑ Red Army troops raped even Russian women as they freed them from camps
- ↑ a b Thomas Urban, Der Verlust, Verlag C. H. Beck 2004, S. 145, ISBN 3-406-54156-9.
- ↑ Tomasz Strzembosz: Die verschwiegene Kollaboration, Transodra, 23. Dezember 2001
- ↑ Bogdan Musial: Ostpolen beim Einmarsch der Wehrmacht nach dem 22. Juni 1941
- ↑ Bogdan Musial: Konterrevolutionäre Elemente sind zu erschießen, Propyläen 2000, ISBN 3-549-07126-4.
- ↑ a b c d e f ARD 60 Jahre Kriegsende
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- ↑ Józef Krzyk, 28. Januar 2005, Wieś w morzu krwi, in: Gazeta Wyborcza issue S. 23, http://szukaj.gazeta.pl/archiwum/1,0,4284728.html?kdl=20050128KAK&wyr=Przyszowice%2Bwe%2Bkrwi%2B
- ↑ Zbrodnie wojenne Armii Czerwonej na Ślązakach – pierwsze śledztwa, in: Dziennik Zachodni http://wiadomosci.wp.pl/wiadomosc.html?wid=8022929&ticaid=138fb
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- ↑ Józef Krzyk, Dokumenty z Moskwy pomogą w rozwikłaniu zbrodni z 1945 roku, in: Gazeta Wyborcza (Gazeta.pl)
- ↑ Andreas Kunz: Wehrmacht und Niederlage: Die bewaffnete Macht in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft 1944 bis 1945, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, ISBN 3-486-58388-3, ISBN 978-3-486-58388-5, S. 140
- ↑ Dietrich Beyrau: Schlachtfeld der Diktatoren: Osteuropa im Schatten von Hitler und Stalin, Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, ISBN 3-525-34021-4, ISBN 978-3-525-34021-9, S. 113
- ↑ Originaltext von „Tag der Abrechnung“ (russ.)
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- ↑ Auszug aus Hitchcocks The Struggle for Europe
- ↑ Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg Akten Fremde Heere Ost, Bestand H3, Bd. 483, 657, 665, 667, 690, Bundesarchiv Koblenz; Ostdokumentensammlung Ost-Dok. 2 Nr. 8, 13, 14; Ost-Dok. 2/51, 2/77, 2/96
- ↑ Michael Klonovsky, Preußen zahlt die Zeche, in: Focus 07/2005, S. 72–76.
- ↑ Anonyma, Eine Frau in Berlin-Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April bis zum 22. Juni 1945, Berlin 2005, ISBN 3-442-73216-6.
- ↑ Gabi Köpp, Warum war ich bloß ein Mädchen. Das Trauma einer Flucht 1945, München 2010, ISBN 978-3-7766-2629-2.
- ↑ a b Krisztián Ungváry: Sowjetische Verbrechen nach der Besetzung Ungarns, in: Franz W. Seidler, Alfred M. de Zayas: Kriegsverbrechen in Europa und im Nahen Osten im 20. Jahrhundert, Verlag Mittler, Hamburg, Berlin, Bonn 2002, ISBN 3-8132-0702-1, S. 126–128.
- ↑ James Mark: Remembering Rape: Divided Social Memory and the Red Army in Hungary 1944–1945, Past & Present – Number 188, August 2005, S. 133 f.
- ↑ „The worst suffering of the Hungarian population is due to the rape of women. Rapes – affecting all age groups from ten to seventy are so common that very few women in Hungary have been spared.“, Swiss embassy report cited in Ungváry 2005, S. 350 (Krisztian Ungvary: The Siege of Budapest, 2005).
- ↑ a b c d e Hubertus Knabe, Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland, Propyläen 2005, ISBN 3-549-07245-7.
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- ↑ BA-MA, RH 19 XV/6, Januar 1945
- ↑ Jan Foitzik: Die Besetzung Ost- und Mitteldeutschlands durch die Rote Armee 1944/1945 im Lichte des Kriegsvölkerrechts. In: E. Scherstjanoi (Hrsg.): Rotarmisten schreiben aus Deutschland. Briefe von der Front und historische Analysen. Texte und Materialien zur Zeitgeschichte (2004), Band 14, hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte. K.G.Saur Verlag München. S. 369–395, hier: S. 378 f.
- ↑ Haager Landkriegsordnung
- ↑ IMT-Protokolle Nürnberg, Nr. 40, S. 50/51
- ↑ Alfred M. de Zayas: Die Anglo-Amerikaner und die Vertreibung der Deutschen. Ullstein, 1988.
- ↑ nach: Richard Overy, Russlands Krieg, Reinbek 2003, S. 397 ff.
- ↑ http://www.soldat.ru/doc/casualties/book/chapter5_10_1.html#5_10_46
- ↑ http://www.soldat.ru/doc/casualties/book/chapter5_10_1.html#5_10_49
- ↑ http://www.soldat.ru/doc/casualties/book/chapter5_10_1.html#5_10_46
- ↑ Zit. nach Franzen, S. 98 bzw. S. 100
- ↑ Zit. nach Overy, Russlands Krieg, S. 399.
- ↑ Zit. nach Franzen, S. 102.
- ↑ Russians angry at war rape claims, Telegraph.co.uk, 25. Januar 2002
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