- Liste der Jägerverbände der Bundeswehr
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Die Liste der Jägerverbände der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Jägertruppe der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung.
Zusätzlich wurden die Verbände aufgenommen, deren Kampftruppenkern zu bedeutenden Anteilen aus Jägern gebildet wurde, und auch solche Verbände aufgeführt, die nur in geringem Maß oder überhaupt nicht aus Jägern bestanden, deren Bezeichnung aber solchen mit erheblichen Jägeranteil entsprach. In der Liste wurden außerdem die Sicherungsbataillone (nicht aber die Gebirgssicherungsbataillone) berücksichtigt, auch wenn in diesen nicht nur Jäger dienten und in der Gesamtheit nicht zur Jägertruppe gerechnet wurden.
Die Truppengattung der Jägertruppe ist Bestandteil der Infanterie, als Teil des Truppengattungsverbundes der Kampftruppen, der Teilstreitkraft Heer. Weitere Teile der Infanterie sind die Fallschirmjägertruppe, die Gebirgsjägertruppe sowie vormals die Heimatschutz- und Sicherungsverbände des Heeres.
Legende
Die Legende gilt für alle folgenden Listen
Legende Bereits aufgelöst Noch teilaktiv oder nichtaktiv (Geräteeinheit) Noch aktiv, Bezeichnung unverändert Siehe auch hier für das Abkürzungsverzeichnis.
Divisionen
Mit dem Konzept der Heeresstruktur III ab 1970 wurden zwei Panzergrenadierdivisionen als Jägerdivisionen umgegliedert. Diese Umgliederung wurde mit der Heeresstruktur IV (1980) rückgängig gemacht.
Bezeichnung Aufstellung Stabssitz Verbleib Bemerkung 2. JgDiv Okt. 1970
(2. PzGrenDiv)Marburg
ab 1974: Kassel1980 zur 2. PzGrenDiv rückgegliedert ust JgBrig 4 4. JgDiv 1970
(4. PzGrenDiv)Regensburg 1980 zur 4. PzGrenDiv rückgegliedert ust JgBrig 10 und 11 Heimatschutzkommandos
Vorgänger der Heimatschutzbrigaden (siehe nächstes Kapitel) waren in der Heeresstruktur III sechs Heimatschutzkommandos, deren Kampftruppenkern meist mehrheitlich aus Jägern bestand. Sie waren im Frieden präsente Kommandos, die teilweise die Ausbildung der Jäger für das Feldheer zur Aufgabe hatten. Im Verteidigungsfall führten sie den Kampf gegen luftgelandeten, durchgebrochenen und durchgesickerten Feind, verteidigten rückwärtige Räume und führten Sperreinsätze in der Tiefe durch. Im Ausnahmefall leisteten sie Unterstützung des Feldheeres. Sie wiesen eine stark inhomogene Gliederung auf und waren in ihrer Struktur kaum mit einem regulären Kampfverband des Heeres zu vergleichen, dessen Aufgabe primär die Führung des Gefechts der verbundenen Waffen war. Mithin waren die Heimatschutzkommandos wesentlich größer als reguläre Brigaden und umfasste eine ganze Reihe weiterer Einrichtungen des Wehrbereichs. Ihre Nummerierung orientierte sich konsequenterweise an der Nummerierung der zwölf Divisionen des Feldheeres, so dass die Heimatschutzkommandos diese Nummerierung mit 13 beginnend bis 18 fortsetzten. Die Heimatschutzkommandos wurden in der Heeresstruktur IV in die 5-er Heimatschutzbrigaden mit aktiven und nicht aktiven Bataillonen umgegliedert.
Bezeichnung Aufstellung
(aus)letzter Stabssitz Verbleib Bemerkung HSchKdo 13 April 1970 Eutin/Flensburg-Weiche April 1981 Umgliederung in HSchBrig 51 WBK I HSchKdo 14 April 1974 Munster/Lingen April 1981 Umgliederung in HSchBrig 52 WBK II HSchKdo 15 April 1970 Wuppertal April 1981 Umgliederung in HSchBrig 53 WBK III HSchKdo 16 April 1972(?) Zweibrücken April 1981 Umgliederung in HSchBrig 54 WBK IV HSchKdo 17 1. April 1972 Böblingen April 1981 Umgliederung in HSchBrig 55 WBK V HSchKdo 18 April 1970
(PzBrig 28, alt)Oberhausen April 1981 Umgliederung in HSchBrig 56, Teile zu HSchBrig 66 WBK VI Brigaden
Jägerbrigaden
Den zwischen 1970 und 1980 in der Heeresstruktur III durch Umgliederung aufgestellten Jägerdivisionen wurden teilweise Jägerbrigaden unterstellt, deren Aufstellung analog zur Division durch Umgliederung von Panzergrenadierbrigaden erfolgte. Ausnahme war die Panzergrenadierbrigade 5 der 2. Jägerdivision, die nicht zu einer Jägerbrigade umgegliedert wurde, sondern als Versuchsbrigade für das kommende Heeresmodell diente und keine Jägeranteile aufwies. Mit der Heeresstruktur IV erfolgte die vollständige Rückgliederung in Panzergrenadierbrigaden. Nach Übernahme von Teilen der Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr und Aufstellung der Truppenteile im Bereich des IV. Korps wurde nochmals zwischen 1996 und 2007 eine Jägerbrigade aufgestellt. Sie sollte die vorläufig letzte „klassische“ Jägerbrigade im deutschen Heer sein, obwohl der reine Kampftruppenkern der Brigade spätestens seit 2001 nicht mehr mehrheitlich von Jägerbataillonen gebildet wurde. Sie wies eines, zeitweise zwei Jägerbataillone auf.
Die Nummer der Brigade ließ die Zuordnung zur übergeordneten Division erkennen. Dem allgemeinen Schema der Nummerierung im deutschen Heer folgend waren jeweils für eine Division drei fortlaufend nummerierte Brigaden vorgesehen: Der 1. Division unterstanden die Brigaden 1, 2 und 3; der 2. Division die Brigaden 4, 5 und 6; weitere analog folgend. Entsprechend waren die Brigadenummern auf die ursprünglich 12 Divisionen des Heeres aufgeteilt. Die 4. Jägerdivision umfasste daher die Brigaden 10, 11 und 12. Entsprechend war die Jägerbrigade 37 die „erste Brigade“ der 13. Panzergrenadierdivision. Heute ist diese stringente Nummerierung weitestgehend aufgehoben, da aus Gründen der Fortführung von Traditionen Brigaden auch bei Unterstellungswechsel unter andere Divisionen ihre Nummer behielten.
aufgestellte Jägerbrigaden des Feldheeres
Bezeichnung Aufstellung
(aus)letzter Stabssitz Verbleib Bemerkung JgBrig 4 1970
(PzGrenBrig 4)Göttingen 1980 Rückgliederung zur PzGrenBrig 4 ust 2. JgDiv JgBrig 10 1970
( PzGrenBrig 10)Weiden 1981 Rückgliederung zur PzGrenBrig 10 ust 4. JgDiv JgBrig 11 1970
(PzGrenBrig 11)Bogen 1981 Rückgliederung zur PzGrenBrig 11 ust 4. JgDiv JgBrig 37 1996
(PzGrenBrig 37)Frankenberg/Sachsen 2007 Rückgliederung in PzGrenBrig 37
Wappen zeitweise
ust 13. PzGrendDiv
als PzGrenBrig 37 aktivKeine „klassischen“ Jägerbrigaden, aber Jägergroßverbände neuen Typs sind die Deutsch-Französische Brigade mit ihrem deutschen Jägerbataillon und einem französischen Infanteriebataillon sowie das luftbewegliche Jägerregiment 1 als Bestandteil der Luftbeweglichen Brigade 1.
Bezeichnung Aufstellung
(aus)letzter Stabssitz Verbleib Bemerkung DF-Brig 1989
(Teile HSchBrig 55)Böblingen
ab 1992: Müllheimaktiv binationaler Verband mit u.a. dt. JgBtl und frz. InfReg in Btl-Stärke LBwglBrig 1 2007
( LMechBrig 1)Fritzlar aktiv Seit 2006/2007 luftbewegliche InfBrig aus JgRgt und Heeresfliegern Heimatschutzbrigaden
Mehrheitlich ähnlich wie Jägerbrigaden, wurden im Zuge der Heeresstruktur IV im Territorialheer die Heimatschutzbrigaden aufgestellt. Diese entstanden 1982 zur Hälfte aus den zehn Jahre zuvor aufgestellten teilaktiven Heimatschutzkommandos. Die Heimatschutzbrigaden der „6er Reihe“, also die zweiten Brigaden des Wehrbereichs (siehe unten), waren teilaktive Großverbände oder vor allem nicht aktive Geräteeinheiten. Sie sind mehrheitlich als teilmechanisierte Infanteriebrigaden zu klassifizieren. Ihre Nähe zu den Panzergrenadierbrigaden durch die beiden Panzerbataillone zeigt sich auch im taktischen Zeichen. Ihre Gliederung, Stärke und Ausstattung variierte je nach Einsatzraum und Aufgabe. Mehrheitlich bestanden die aktiven Heimatschutzbrigaden aus zwei Jägerbataillonen und zwei Panzerbataillonen mit M48 (Brigaden 51, 52, 56 später Leopard 1) sowie einem Feldartilleriebataillon; die nichtaktiven Heimatschutzbrigaden besaßen abweichend davon nur ein Panzerbataillon meist mit M48 (die Brigade 61 auch Leopard 1). Die mechanisierte Heimatschutzbrigade 56 bildete die Ausnahme. Sie führte zwei Panzergrenadierbataillone, zwei Panzerbataillone, sowie ein Panzerartilleriebataillon und war wie eine Panzerbrigade des Feldheeres gegliedert.
Im Verteidigungsfall wuchsen die teilaktiven oder aktiven Verbände durch Reservisten auf. Ihre Aufgabe war die die Verteidigung und Sicherung des rückwärtigen Raumes der Korps der NATO-Truppen und des deutschen Feldheeres. Dazu sollten sie selbständig eingedrungenen Feind werfen oder vernichten. Einige Heimatschutzbrigaden waren auch im Frieden voll präsent. Diese dienten teilweise als Ausbildungseinheiten für das Feldheer. Die Heimatschutzbrigaden waren grundsätzlich nicht der NATO assigniert und standen damit unter nationalem Kommando außerhalb der NATO-Kommandostruktur. Ausnahmen waren die Heimatschutzbrigaden 51 und 56, die zeitweise der 6. Panzergrenadierdivision (Brigade 51) oder der 1. Gebirgsdivision (Brigade 56) unterstellt waren, und Teil des Feldheeres waren. Das Gerät der teilaktiven oder nichtaktiven Heimatschutzbrigaden war in Depots im jeweiligen Wehrbereich eingelagert. Heimatschutzbrigaden waren im Verteidigungsfall grundsätzlich nicht als Teil einer Division des Feldheeres vorgesehen, sondern den Wehrbereichskommandos unterstellt. Bei Bedarf sollten sie aber in der Lage sein, vernichtete Brigaden des Feldheeres zu ersetzen.
Die sechs neu aufgestellten Brigaden im Beitrittsgebiet zur Bundesrepublik Deutschland nach 1990 wurden zunächst alle als Heimatschutzbrigaden aufgestellt, da bis zum Abzug der GSSD aus dem Beitrittsgebiet Truppen der NATO dort nicht stationiert werden durften. Nach Zulauf neuen Materials und erfolgter Ausbildung wurden diese Heimatschutzbrigaden zu Panzer- und Panzergrenadierbrigaden umgegliedert. Meist entsprachen die ostdeutschen Heimatschutzbrigaden trotz ihres Namens nicht der Gliederung einer Jägerbrigade, sondern einer Panzer- oder Panzergrenadierbrigade, denen nach Aufstellung nach und nach das entsprechende Großmaterial der Bundeswehr aus aufgelösten Truppenteilen zulief und nach Meldung der Einsatzbereitschaft entsprechend umbenannt wurden. Die Heimatschutzbrigade 37 wurde zur Jägerbrigade 37. Die Jägerbrigade 37 war zwar ein infanteristischer Großverband, wies aber zuletzt neben einem Fallschirmjäger- und Gebirgsjägerverband zuletzt nur ein Jägerbataillon auf.
Die Nummerierung der Heimatschutzbrigaden folgte einer stringenten Logik. Die Brigaden 51-56 waren im Frieden präsente (aktive) Heimatschutzbrigaden. Die Brigaden mit der Bezeichnung 61-66 waren Geräteeinheiten. Die Endnummern 1-6 gaben jeweils den Wehrbereich an. Brigade 51 und 61 waren Teil des Wehrbereichskommandos I, das in dieser Zeit dem Territorialkommando Schleswig-Holstein entsprach, 52 und 62 Wehrbereich II weitere folgend. Die neuen Heimatschutzbrigaden waren als Teil des Feldheeres und der aufzustellenden 13. Division mit den Brigaden 37, 38, 39 und der 14. Division mit den Brigaden 40, 41 und 42 vorgesehen.
Heimatschutzbrigaden Heeresstruktur IVBezeichnung Aufstellung
(aus)letzter Stabssitz Verbleib Bemerkung Heimatschutzbrigaden der Heeresstruktur IV HSchBrig 51 April 1981
(HSchKdo 13)Eutin / Flensburg-Weiche 30.09.1992 aufgelöst aktive Brigade, WBK I zeitweise 6. PzGrenDiv HSchBrig 61 April 1981 Schleswig 1993 (?) aufgelöst Geräteeinheit, WBK I HSchBrig 52 April 1981
(HSchKdo 14)Lingen 30.09.1992 aufgelöst
Umgliederung in JgRgt 52aktive Brigade, WBK II HSchBrig 62 April 1981 Hannover 1993 aufgelöst Geräteeinheit, WBK II HSchBrig 53 April 1981
(HSchKdo 15)Düren 30.09.1992 aufgelöst
Umgliederung in JgRgt 53aktive Brigade, WBK III HSchBrig 63 April 1982 Düsseldorf 1993 aufgelöst Geräteeinheit, WBK III HSchBrig 54 April 1981
(HSchKdo 16)Trier
später: Zweibrücken30.09.1992 aufgelöst
Umgliederung in JgRgt 54aktive Brigade, WBK IV HSchBrig 64 April 1982 Nünschweiler
später: Gau-Algesheim1993 aufgelöst Geräteeinheit, WBK IV HSchBrig 55 April 1981
(HSchKdo 17)Böblingen 30.09.1989 aufgelöst
Teile zur Aufstellung DF-Brigadeaktive Brigade, WBK V HSchBrig 65 April 1982 Böblingen 1993 aufgelöst Geräteeinheit, WBK V HSchBrig 56 April 1981
(HSchKdo 18)Neuburg 30.09.1993 aufgelöst aktive Brigade, WBK VI, zeitweise 1. GebDiv ust
zuletzt als PzBrig, kein Jägerverband, WBK VIHSchBrig 66 November 1983 Neuburg und Donauwörth
später: Bruck1993 aufgelöst Geräteeinheit, WBK VI Heimatschutzbrigaden der Heeresstruktur V/VN HSchBrig 37 1991 Dresden 1995 umgegliedert in PzGrenBrig 37 aktiv als PzGrenBrig 37
zuletzt nur ein JgBtlHSchBrig 38 1991 Halle
ab 1991: Weißenfels1995 umgegliedert in PzGrenBrig 38 keine Jägerbrigade sondern mechanisiert HSchBrig 39 1991 Erfurt 1995 umgegliedert in PzBrig 39 keine Jägerbrigade sondern mechanisiert HSchBrig 40 1991 Hagenow
später Schwerin1995 umgegliedert in PzGrenBrig 40 keine Jägerbrigade sondern mechanisiert HSchBrig 41 1991 Eggesin 1995 umgegliedert in PzGrenBrig 41 aktiv als PzGrenBrig 41
keine Jägerbrigade sondern mechanisiertHSchBrig 42 1991 Potsdam 1995 umgegliedert in PzBrig 42
Jun. 2003 aufgelöstkeine Jägerbrigade sondern mechanisiert Regimenter
Jägerregimenter
In der Heeresstruktur III (1970 bis 1981) wurden den sechs Heimatschutzkommandos jeweils zwei Jägerregimenter mit je einem aktiven und einem nicht aktiven (gekaderten) Jägerbataillone unterstellt. Da die übergeordneten Heimatschutzkommandos wie die Divisionen des Feldheeres nummeriert waren, orientierte sich die Nummer der den Heimatschutzkommandos unterstellten Jägerregimentern analog an den Bezeichnungen der 36 Brigaden des Feldheeres, bei der jeweils 3 fortlaufend nummerierte Brigaden einer Division zugeordnet waren. Für die Jägerregimenter wurden jeweils die beiden letzten Nummern genutzt; die erste Nummer (37, 40, 43, 46, 49, 52) wurde nicht vergeben. Heimatschutzkomandos unterstellte Jägerregimenter:
- Heimatschutzkommando 13 - Jägerregimenter 38, 39
- Heimatschutzkommando 14 - Jägerregimenter 41, 42
- Heimatschutzkommando 15 - Jägerregimenter 44, 45
- Heimatschutzkommando 16 - Jägerregimenter 47, 48
- Heimatschutzkommando 17 - Jägerregimenter 50, 51
- Heimatschutzkommando 18 - Jägerregimenter 53, 54
In der folgenden Heeresstruktur IV wurden die Heimatschutzkommandos und das erste der beiden Jägerregimenter zu einer Heimatschutzbrigade umgegliedert. Das zweite Jägerregiment als nicht aktives Heimatschutzregiment mit der 7er Reihe dem Wehrbereich unmittelbar unterstellt. Die Jägerregimenter, (meist) mit je drei Jägerbataillonen (na) aufgestellt, waren für territoriale Aufgaben vorgesehen und dienten dem Schutz besonderer Geländeräume. So hatte das Jägerregiment 71 beispielsweise den Auftrag den Nord-Ostsee-Kanal und darüber führende Brücken zu schützen.
In der Heeresstruktur V ab 1992 wurden aktive Truppenteile der nun wieder aufgelösten Heimatschutzbrigaden den Jägerregimentern des Territorialheeres unterstellt; die Heimatschutzbrigaden in Jägerregimenter rückgegliedert. In der Heeresstruktur V wurden unter dem Eindruck des Ende des Kalten Krieges alle Stäbe der Großverbände des Feld- und Territorialheeres fusioniert. Die gekaderten Jägerregimenter wurden daher im Frieden einem der sieben fusionierten Wehrbereichskommando/ Divisionsstab unterstellt. Lediglich dem Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Div wurde keines unterstellt, da seine Aufgabe signifikant anders war und keine definierter Einsatzraum zur Landesverteidigung zugewiesen war. Im Verteidigungsfall sollten die unterstellten Bataillone zu einem Teil in der territorialen Verteidigung eingesetzt werde, während der andere Teil des Regiment als Sicherungsbataillone Divisionsgefechtsstände und logistische Einrichtungen schützen sollte. Die Nummerierung folgte (ebenso wie im gesamten Heer) keiner stringenten Logik mehr.
Aus Traditionsgründen wurde für die in Jägerregimenter umgewandelten Heimatschutzbrigaden 52, 53, 54 die Nummer beibehalten. Das Jägerregiment 57 aus dem Wehrbereich 7 scheint sich in seiner Bezeichnung an die ehemaligen 50-er Brigaden anzulehnen, deren Endnummer ebenso jeweils den Wehrbereich markierte. Das Jägerregiment 71 wurde aus dem Heimatschutzregiment 71 gebildet und behielt aus Tradition als das Jägerregiment des Wehrbereichs die Nummer 71. Das Jägerregiment 10 ging aus dem 1960 aufgestellten Artillerieregiment 10 der 10. Panzerdivision hervor und behielt die Nummer aus Traditionsgründen. Das Jägerregiment 11 schließt daher in dieser Nummernfolge an bzw. knüpft aus Tradition an die Bezeichnung der Panzergrenadierbrigade 11 an, die etwa zur selben Zeit wie die Aufstellung des Jägerregiments 11 außer Dienst gestellt wurde, die ebenfalls im östlichen Bayern beheimatet war und deren ehemaliges Personal den Kern zumindest eines neu aufgestellten Jägerbataillons des Jägerregiments 11 bildete.
Diese Struktur wurde bald in der nachgesteuerten Heeresstruktur 5N aufgehoben; die Heeresstruktur 5 wurde aber in Bezug auf die Jägerregimenter weitestgehend umgesetzt. Mit der Heeresstruktur 5N wurden im Zuge der Verkleinerung der Bundeswehr die Stäbe wieder getrennt, Jägerbataillone teils in die neu aufgestellte Streitkräftebasis abgegeben und bald darauf die Jägerregimenter im Heer sowie in der SKB aufgelöst.
Die Jägertruppe blieb als Truppengattung nur mit dem lufbeweglichen Jägerregiment 1 in Regimentsstärke dem Heer erhalten. Dabei handelt es sich um ein mittels Hubschraubern luftbewegliches und luftlandefähiges Regiment, das auch Pionier- und Heeresflugabwehrkräfte beinhaltet, durch diese unmittelbar unterstützt wird und zur selbständigen Gefechtsführung befähigt ist.
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Standort1 Verbleib Unterstellung Bemerkung Regimenter der Heeresstruktur III JgRgt 38 1970(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 13 (WBK I) JgRgt 39 1970(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 13 (WBK I) JgRgt 41 1974(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 14 (WBK II) JgRgt 42 1974(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 14 (WBK II) JgRgt 44 1970(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 15 (WBK III) JgRgt 45 1970(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 15 (WBK III) JgRgt 47 1972(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 16 (WBK IV) JgRgt 48 1972(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 16 (WBK IV) JgRgt 50 1972(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 17 (WBK V) JgRgt 51 1972(?) - April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 17 (WBK V) JgRgt 53 1970(?) München April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 18 (WBK VI) JgRgt 54 1970(?) Neuburg-Oberhausen April 1981 (?) aufgelöst HSchKdo 18 (WBK VI) Regimenter der Heeresstruktur V/VN JgRgt 71 1992(?)
(aus HSchRgt 71)Flensburg 1996/97(?) aufgelöst WBK I/ 6. PzGren JgRgt 52 1992
(aus HSchBrig 52)Lingen 1996/97(?) aufgelöst WBK II/ 1. PzDiv JgRgt 53 1992
(aus HSchBrig 53)Düren 1996/97(?) aufgelöst WBK III/ 7. PzDiv Hinweis: nicht identisch mit dem „alten“ JgRgt 53 JgRgt 54 1992
(HSchBrig 54)Hermeskeil 1996/97(?) aufgelöst WBK IV/ 5. PzDiv Hinweis: nicht identisch mit dem „alten“ JgRgt 54 JgRgt 10 Oktober 1991
(aus ArtRgt 10)Pfullendorf September 1997 aufgelöst WBK V/ 10. PzDiv vorm. ArtReg 10 JgRgt 11 1991 Roding 1997(?) aufgelöst WBK VI/ 1.GebJgDiv JgBtl 4 (ta) (Roding), JgBtl 113 (Cham), JgBtl 127 (na) (Hammelburg), JgLBtl 353 (Hammelburg) JgRgt 57 April 1991 Schneeberg September 1996 aufgelöst WBK VII/ 13.PzGrenDiv Hinweis: die unterstellten JgBtl waren teils GebJgBtl JgRgt 58 Nov. 1991(?) Raum Berlin/ Potsdam 1996 (?)
JgBtl 581 (nachm JgBtl 1) an PzBrig 42WBK VIII/ 14.PzGrenDiv geplantes Regiment, Aufbau vermutlich nach Defusionierung WBKVIII/14. Div abgebrochen Regimenter „Neues Heer“ JgRgt 1 2006
(PzGrenBtl 152
JgLBtl 353)Schwarzenborn LBwglBrig 1 aktiv, luftbeweglich (?): fraglich, ca., genauer Aufstellungs-/ Außerdienststellungszeitpunkt unbekannt
1 Standort entweder Mobilmachungspunkt, Depotpunkt oder Standort des KadersHeimatschutzregimenter
Heimatschutzregimenter waren territoriale Verbände in der Heeresstruktur IV, die direkt einigen Verteidigungsbezirkskommandos in allen Wehrbereichen zugeordnet waren. Sie bestanden im Kern aus drei gekaderten oder nicht aktiven Jägerbataillonen,sowie jeweils einer nichtaktiven Mörser- und einer Versorgungskompanie. Ihre Nummer ergab sich aus ihrem Wehrbereich, erfolgte im selben Schema wie die Nummerierung der Heimatschutzbrigaden und begann bei 71, da die Nummern im Bereich der 50-er und 60-er bereits für die Heimatschutzbrigaden belegt war. Das erste Regiment des Wehrbereichs wurde als Heimatschutzregiment 7X, das zweite als Heimatschutzregiment 8X, das manchmal vorhandene dritte Regiment als Heimatschutzregiment 9X bezeichnet, wobei das X jeweils für die Nummer des Wehrbereichs (als arabische Zahl) stand. Beispiel: Das erste Regiment im Wehrbereich III war als Heimatschutzregiment 73 nummeriert. Durchgängig erhielten die Regimenter Beinamen, der sich auf ihren Standort bezog. Nach der Auflösung der Regimenter führte einige Heimatschutzbataillone (siehe unten) diese Beinamen fort.
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Standort1 Verbleib Bemerkung HSchRgt 71 1981(?) Neumünster 1992/93(?) in JgRgt 71 unter WBK I/ 6. PzGren umgewandelt WBK I, VBK 11
Beiname: „Dithmarschen“HSchRgt 81 1981(?) Süderlügum-Wimmersbüll 1992/93(?) aufgelöst WBK I, VBK 11
Beiname: „Angeln“HSchRgt 72 1981(?) Bremen 1993 aufgelöst WBK II, VBK 20/Bremen
Beiname: „Hanseatisches Heimatschutzregiment“HSchRgt 82 1981(?) Hasbergen-Gaste 1992/93(?) aufgelöst WBK II, VBK 24
Beiname: „Weser-Ems“HSchRgt 73 1981(?) Greven 1992/93(?) aufgelöst WBK III, VBK 33
Beiname: „Münsterland“HSchRgt 83 1981(?) Xanten 1992/93(?) aufgelöst WBK III, VBK 32
Beiname: „Niederrhein“HSchRgt 93 1981(?) Aachen 1992/93(?) aufgelöst WBK III, VBK 31
Beiname: „Kurköln“HSchRgt 74 1981(?) Koblenz 1992/93(?) aufgelöst WBK IV, VBK 41
Beiname: „Deutsches Eck“HSchRgt 84 1982 Darmstadt 1992/93(?) aufgelöst WBK IV, VBK 43
Beiname: „Hessen-Darmstadt“HSchRgt 94 1981(?) Neustadt 1992/93(?) aufgelöst WBK IV, VBK 45
Beiname: „Kurpfalz“HSchRgt 75 1983 Ludwigsburg 1992 aufgelöst WBK V, VBK 51
Beiname: „Alt-Württemberg“HSchRgt 85 1981(?) Tübingen
Hechingen (?)1992/93(?)) aufgelöst WBK V, VBK 54
Beiname: „Hohenzollern“HSchRgt 76 1981(?) Ansbach
Marktbergel(?)1992/93(?) aufgelöst WBK VI, VBK 63
Beiname: „Franken“HSchRgt 86 1981(?) München 1992(?) aufgelöst WBK VI, VBK 65
Beiname: „Altbayern“HSchRgt 96 1982 Augsburg 1992 aufgelöst WBK VI, VBK 61
Beiname: „Schwaben“1 Standort entweder Mobilmachungspunkt, Depotpunkt oder Standort des Kaders
(?) Aufstellungs-/ Außerdienststellungszeitpunkt nicht genau bekanntSicherungs- und Versorgungsregiment beim Bundesministerium der Verteidigung
Das Sicherungs- und Versorgungsregiment beim Bundesministerium der Verteidigung (kurz: SichVersRgt BMVg) diente der Sicherung und Versorgung des Bundesministeriums der Verteidigung und des obersten Führungsstabes der Bundeswehr in Bonn und Berlin. Es wies infanteristische Truppenanteile auf, wenn es auch kein „klassisches“ Jägerregiment war. Das Regiment war truppendienstlich im Wehrbereich IV angesiedelt, war also Teil des Territorial Heeres. Neben einigen anderen Verbänden, unter anderem Logistikeinheiten, unterstanden dem Regiment bis zu zwei Jägerbataillone sowie durchgängig das Wachbataillon als weiterer infanteristischer Verband. Diese (außer Wachbataillon) trugen die Nummern 900, 901 usw. Die Zusammensetzung des Regiments schwankte jedoch erheblich, und wies teilweise neben dem Wachbataillon als infanteristische Verbände Sicherungsbataillone auf.
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Standort Stab Verbleib Bemerkung SichVersRgt BMVg 1971
(u. a. SichVersBtl)Bonn-Hardthöhe 1992 aufgelöst, Truppenteile teils an StOKdo Berlin Unterstellung unter WBK IV Bataillone
Allgemeines
Kaum eine Truppengattung des Heeres wies im Laufe ihrer Geschichte so viele Verbände wie die Jägertruppe auf. Obwohl Jägerbataillone im Feldheer nie, zumindest nicht über mehrere Heeresstrukturen hinweg, eine nennenswerte Bedeutung erlangten, d. h. im Gegensatz zu Gebirgsjägern und Fallschirmjägern nur etwa 10 Jahre den Kern infanteristischer Großverbände im Feldheer bildeten, war ihre Anzahl im Territorialheer, später bei der Streitkräftebasis, kaum zu fassen. Die Bataillone wurden häufig umgegliedert, umbenannt oder neu geordnet. Dies wurde dadurch vereinfacht, dass die Jägerbataillone als Geräteeinheit aber auch als aktives Bataillon im Vergleich zu mechanisierten Verbänden kaum schweres Material benötigten und vergleichsweise schnell aufgestellt, aber auch schnell wieder aufgelöst werden konnte. Einige Jägerbataillone des Territorialheeres waren kaum mehr als nur auf dem Papier existente Mobilmachungsverbände, für die bis mindestens 1989 wegen der Wehrpflicht eine stets ansteigende Anzahl an gedienten Reservisten zur Verfügung stand. Über viele dieser nicht aktiven Bataillone ist daher kaum etwas bekannt. Zu der Vielzahl an Jägerbataillonen gesellten sich zeitweilig auch immer mehr Heimatschutz- und Sicherungsbataillone. Letztere bestanden nicht unbedingt aus Reservisten oder aktiven Soldaten mit aktiver Dienstzeit in einem Infanterieverband und einer Ausbildung zum Jäger (Jäger-ATN). Alle Bataillone der Infanterie, jedoch ohne Fallschirmjäger und Gebirgsjäger, sowie die Sicherungsbataillone der Artillerie werden im Folgenden anhand ihrer Bezeichnung und Zugehörigkeit zum Feld- oder Territorialheer aufgeführt.
Gliederungen, Organisation und Ausrüstung
Die Gliederung der Bataillone folgte immer der grundsätzlichen deutschen Bataillonsgliederung mit 1./- Stabs- und Versorgungskompanie, 2./ – 4./ Jägerkompanie und 5. schweren Kompanie mit je 6 120 mm Mörsern gezogen, Feldkanone 20 mm auf Einachs-Sonderlafette LKW gezogen und Kanonenjagdpanzern oder Kampfpanzer M48. Die Kompanien verfügten zumeist nicht über einen IV. Panzerabwehrzug und damit bis auf die aktiven Divisionsjägerbataillone auch über keine Panzerabwehr. Eine unterstützende Flugabwehr durch die Heeresflugabwehrtruppe war nicht vorgesehen. Eine bedingte Fliegerabwehr sollte durch die FK 20 mm oder durch FlgAbw aT erfolgen.
Der erste Mannschaftstransportwagen der Jägertruppe war der M113 vornehmlich in den Divisions-Jägerbataillonen. Entsprechend ausgestattete Bataillone führten den Zusatz MTW. Die Masse der Jägerbataillone war mit dem Unimog 2 to ausgestattet, in der Frühzeit der Bundeswehr 1,5 to. In der Nachrüstung erfolgte bei wenigen Jägerbataillonen wie bei dem der Deutsch-Französische Brigade die Ausstattung mit dem Transportpanzer Fuchs. Dieser wird vom Gepanzerte Transport Kraftfahrzeug abgelöst.
Den Bezeichnungen der Bataillone wurde häufig ein Suffix (MTW) für mit M113 ausgerüstete Bataillone hinzugefügt, die auf ihre Ausrüstung schließen ließen und zeigt die relative Nähe zu den Grenadierbataillonen der Frühzeit, deren veraltete Ausrüstung die JgBtl TerrH meist übernahmen. So waren die 4. Kompanien der Panzergrenadierbataillone in der Heeresstruktur IV durch den Mangel an SPz Marder mit MTW ausgestattet. Aus dieser Zeit rührt auch das Suffix "Planwagen-Grenadiere", die bis zum heutigen Tage in den Köpfen der "Panzerleute" für Jäger geistert. Eine wirklich eigenständige Infanterietaktik wurde, auch bedingt durch die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1944, für die Infanterie der Bundeswehr nie gebildet. Der Kampf in und um Feldstellungen, in Wäldern und in urbanem Gelände wurde nach Möglichkeit gemieden. Eine "Schwäche" des Heeres der Bundeswehr, für den Kampf gegen irreguläre oder verdeckt operierende Kräfte und in Krisengebieten in nicht offenem Gelände, liegt auch in dieser Gliederung, Ausstattung und Ausbildung begründet, da eine Ausrichtung auf einen konventionellen mechanisierten Gegner und eine einheitliche Verteidigungslinie mit einem abgegrenzten Rückwärtigen Raum erfolgte. Dies galt und gilt auch für die Jägertruppe, deren vormalige Aufgabe der Schutz des rückwärtigen Raumes im Raumschutzverfahren und der Kampf gegen verdeckt kämpfende oder irreguläre Kräfte war. Der luftmechanisiert Kampfauftrag des Jägerregiments 1 und der infanteristische Kampf in urbanen und stark bedecktem - jedoch nicht stark durchschnittenem Gelände - spezialisieren das vormalige breite Auftragssprektrum, und lassen den Kampf in "rückwärtigen" Gebieten insbesondere mit und um die "Bevölkerung" ausseracht. Der Kampf in stark durchschnittenem Gelände wurde auch vormals durch die Gebirgsjäger geführt, der in der Luftanlandung und hinter der forward line enemy troops FLET durch die Fallschirmjäger.
Gliederungstypen
Jäger-Btl D 2
- 1. Stabs- u. Versorgungs-Kp
- 2. – 4. Jäger-Kp (LKW)
- 5. (schwere) Kp 6 x MILAN, 6 x Panzermörser MTW
Jäger-Btl MTW D 6 oder D 7
- 1. Stabs- u. Versorgungs-Kp,
- 2. – 4. Jäger-Kp (MTW),
- 5. (schwere) Kp 6 x MILAN, 6 x Panzermörser MTW
Jg-Rgt HSch
- Stabskompanie
- Panzerabwehrzug (10 Leichtgeschütze 106 mm, ab etwa 1985 7 Kanonenjagdpanzer)
- Mörserkompanie mit 18 Mörsern gezogen LKW
- Versorgungskompanie
Jäger-Btl Typ C TerrH
- 1./ Stabs- und Versorgungskompanie mit Feldkanonenzug 7 FK 20 mm
- 2./ - 5./ Jägerkompanie (Pro Kp 4 Züge LKW)
Jäger-Btl Typ A TerrH HSchBrig
- 1./ Stabs- und Versorgungskompanie
- 2./ - 4./ Jägerkompanie (Pro Kp 3 oder 4 Züge LKW, später 3 MILAN)
- 5./ (schwere) Kompanie (6 Mörser gezogen LKW, 7 Kanonenjagdpanzer – ab 1985: 7 M 48)
Jäger-Btl MTW Typ A TerrH (1 x HSchBrig 5er Reihe)
- 1./ Stabs- und Versorgungskompanie,
- 2./ - 4./ Jägerkompanie (Pro Kp 3 oder 4 Züge MTW, später 3 MILAN)
- 5./ (schwere) Kompanie (6 Mörser MTW, 7 Kanonenjagdpanzer – ab 1985: 7 M 48)
1./Stabs- und Versorgungskompanie mit
- Sicherungszug (7./)
- Aufklärungs- und Verbindungszug (Aufklärungsgruppe und Kradgruppe)
- Stabszug (Feldwebel im Stabsdienst, Stabsdienstsoldaten, MKf)
- Transportzug (Materialgruppe, Transportgruppe, Verpflegungsgruppe mit Feldküchentrupps - je Kompanie eine - sowie Aufbau und Betrieb Truppenentseuchungspunkt TEP)
- Sanitätszug (Truppenverbandplatz TVP, Santrupps - je Kompanie einer)
- Instandsetzungszug (Instandsetzungsgruppe mit Truppeninstandsetzungspunkt TIP, Wartungsgruppe mit Trupps WTG - je Kompanie einer)
- Fernmeldezug (Funkgruppe, Feldkabelbaugruppe)
Unterstützung der Jägerkompanien erfolgt durch Kräfte der 1./ Stabs- und Versorgungskompanie und 5./schwere Kompanie mit unterstellten Trupps (ust)
- SanTrupp (1. Versorgung Verwundete nach Selbst- und Kameradenhilfe)
- WTG-Trupp (Gefechtsfeldinstandsetzung)
- Feldküchentrupp
- VB Mörser
- FK Gruppe mit 2 20 mm Feldkanonen (Truppenflugabwehr und Feuerverstärkung)
Bataillone im Feldheer
Jägerbataillone im Feldheer
In der Heeresstruktur III (1970–1980/81) wurden in der 2. und 4. Jägerdivision und deren Jägerbrigaden 4, 10 und 11 Jägerbataillone ausgeplant. Eines der Bataillone jeder Brigade war nur als Geräteeinheit aufgestellt. Diese Bataillone wurden stets als Jägerbataillon X1, X2 und X3 bezeichnet, wobei das X der Brigadenummer entspricht. Das Jägerbataillon 42 war also beispielsweise das „zweite“ Jägerbataillon der Brigade 4. Mit Einnahme der Heeresstruktur IV wurden diese Verbände in Panzergrenadierbataillon rückgegliedert. In der Heeresstruktur wurden außerdem weitere einzelne Jägerverbände im Feldheer ausgeplant: Die Panzergrenadierbrigaden 16 und 17 erhielten durch Umgliederung von Panzergrenadierverbänden jeweils ein Jägerbataillon mit der Bezeichnung Jägerbataillon QQ2, wobei QQ analog zur Bezeichnung der obigen Verbände der Jägerbrigaden für die zweistellige Brigadenummer steht. Als Lehrtruppenteil der Kampftruppenschule I (heute Infanterieschule) wurde das Panzergrenadierlehrbataillon 351 zum Jägerlehrbataillon 351 umgegliedert. Analog zu den anderen Bezeichnungen wurde diese Bezeichnung gewählt, da das Bataillon truppendienstlich der Panzergrenadierbrigade 35 unterstand.
Die meisten Divisionen erhielten in der Heeresstruktur IV als Divisionstruppen zwei meist nicht aktive Jägerbataillone sowie ein nicht aktives Sicherungsbataillon (siehe unten). Diese Divisionsgliederung war nicht neu da bereits den Infanteriedivisionen der Wehrmacht unmittelbar Divisions-Füsilierbataillone unterstellt waren. Die aufgestellten Jägerverbände erhielten die Bezeichnung Jägerbataillon Y6 und Jägerbataillon Y7, wobei Y für die Divisionsnummer steht. Das Jägerbataillon 27 war also das „zweite“ Jägerbataillon der 2. Panzergrenadierdivision. Ausnahme bildete die 1. Luftlandedivision als 9. Division des Heeres für die keine entsprechenden Bataillone aufgestellt wurden. Die Nummern 96 und 97 wurden daher nicht vergeben. Die für die 1. Gebirgsdivision (8. Division des Heeres) aufgestellten Bataillone wurden als teilaktive oder nicht aktive Gebirgsjägerbataillone 86 und 87 aufgestellt - siehe dazu Liste der Gebirgsjägerverbände der Bundeswehr. Im Frieden waren die Bataillon meist in eine der Divisionsbrigaden eingegliedert. Die Divisionsjägerbataillone wurden mit der HST V/V(N) aufgelöst.
Zusätzlich wurde 1991 an der Infanterieschule in Hammelburg erneut das Jägerlehrbataillon (Jägerlehrbataillon 353) aus dem Panzergrenadierlehrbataillon 353 aufgestellt, das bis 1996 im Verteidigungsfall und für Übungen dem Jägerregiment 11 (Roding), später der Jägerbrigade 37 unterstellt war. Mit der Einnahme der Heeresstruktur V wurden die Divisionsjägerbataillone (Divisionnummer mit dem Endziffernzusatz 6 und 7) aufgelöst. In der Heeresstruktur V/VN wurden die bislang letzten Jägerbataillone des Feldheeres mit dem bis heute bestehende Jägerbataillon 292 und dem zwischenzeitlich zum Panzergrenadierbataillon rückgegliederten Jägerbataillon 371 der Brigade 37.
- Hinweis: Teilweise und zeitweise waren einzelne Heimatschutzbrigaden und ihre Bataillone Teil des Feldheeres (siehe Abschnitt Brigaden). Diese werden aber erst im Abschnitt Jägerbataillone im Territorialheer betrachtet. Die in den Jägerregimentern aufgestellten Jägerbataillone der Heeresstruktur V mit fusionierten Stäben des Feld- und Territorialheeres werden ebenfalls erst im Abschnitt Jägerbataillone im Territorialheer behandelt. Dies gilt auch für die Bataillone in diesen fusionierten Verbänden, die im Verteidigungsfall beim Feldheer eingeplant waren.
Aufgestellte Jägerbataillone im Feldheer
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Standort1 Verbleib Bemerkung Jägerbataillone der Heeresstruktur III JgBtl 41 Oktober 1970
(PzGrenBtl 41)Göttingen Oktober 1980 in PzGrenBtl 41 rückgegliedert Jägerbrigade 4, aktiv JgBtl 42 1970(?) Kassel Oktober 1980 in PzGrenBtl 42 umgegliedert Jägerbrigade 4, aktiv
Beiname: Kasseler JägerJgBtl 43 1970(?) Göttingen (?) Oktober 1980 in PzGrenBtl 43 umgegliedert Jägerbrigade 4, Geräteeinheit
nicht durch Umgliederung PzGrenBtl 43JgBtl 101 1970
(PzGrenBtl 101)Ebern April 1981 Umgliederung in PzGrenBtl 103 Jägerbrigade 10, aktiv JgBtl 102 1970
(PzGrenBtl 102)Bayreuth April 1981 Umgliederung in PzGrenBtl 102 Jägerbrigade 10, aktiv
bereits ab 1974 mit SPz Marder
Beiname: Bayreuther JägerJgBtl 103 1970(?) Weiden,
BayreuthApril 1981 (?) Jägerbrigade 10
GeräteeinheitJgBtl 111 1971
(PzGrenBtl 111)Regen,
ChamApril 1981 (?) Jägerbrigade 11
GeräteeinheitJgBtl 112 Okt. 1970
(PzGrenBtl 112)Regen April 1981 Rückgliederung in PzGrenBtl 112 Jägerbrigade 11, aktiv
als PzGrenBtl 112 noch aktivJgBtl 113 Okt 1970
(PzGrenBtl 113)Cham April 1981 Rückgliederung in PzGrenBtl 113 Jägerbrigade 11, aktiv
ab 1975 mit Spz MarderJgBtl 162 Okt. 1970
(PzGrenBtl 162)Wentorf Apr. 1981 Rückgliederung in PzGrenBtl 162 Panzergrenadierbrigade 16, aktiv JgBtl 172 Okt. 1971
(PzGrenBtl 163 )Lübeck April 1981(?) Umgliederung in PzGrenBtl 172 Panzergrenadierbrigade 17, aktiv JgLBtl 351 Jul. 1970
(PzGrenBtl 351)Hammelburg Okt. 1980 Umgliederung in PzGrenLBtl 353 Aktives Bataillon;
Truppendienstlich Panzergrenadierbrigade 35,
sonst Kampftruppenschule I
Hinweis: Verbandsabzeichen eigentlich mit L unter den gekreuzten SchwerternJägerbataillone der Heeresstruktur IV (Divisionsjägerbataillone) JgBtl 16 1981(?) Minden, Celle 1992(?) aufgelöst 1. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 17 1981(?) Hannover, Ahrbergen 1992(?) aufgelöst 1. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 26 1981(?) Wolfhagen 1992(?) aufgelöst 2. PzGrenDiv, Geräteeinheit JgBtl 27 1981(?) Fuldatal-Rothwesten 1992(?) aufgelöst 2. PzGrenDiv, Geräteeinheit JgBtl 36 1981(?) Zeven 1992(?) zu JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv 3. PzDiv, ab 1992(?) JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 37 1981(?) Seedorf, Munster 1992(?) aufgelöst 3. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 46 1981(?) Hemau 1992(?) aufgelöst 4. PzGrenDiv, Geräteeinheit JgBtl 47 1981(?) Neunburg vorm Wald, Feldkirchen 1992(?) aufgelöst 4. PzGrenDiv, Geräteeinheit JgBtl 56 1981(?) Gießen 1992(?) aufgelöst 5. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 57 1981(?) Daaden-Emerzhausen 1992(?) aufgelöst 5. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 66 1981(?) Wentorf 1992(?) aufgelöst 6. PzGrenDiv, teilaktiv keine Geräteeinheit
Beiname: Wentorfer JägerJgBtl 67 1981(?) Boostedt, Breitenburg 1997(?) 6. PzGrenDiv, seit 1992(?) des WBK I/ 6. PzGrenDiv, teilaktiv keine Geräteeinheit
Beiname Breitenburger JägerJgBtl 76 1981(?) Preußisch Oldendorf 1992(?) aufgelöst 7. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 77 1981(?) Paderborn 1992(?) aufgelöst 7. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 106 1981(?) Amstetten (Württemberg) 1992(?) aufgelöst 10. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 107 1981(?) Münchsmünster 1992(?) aufgelöst 10. PzDiv, Geräteeinheit JgBtl 116 1981(?) Varel 1992(?) aufgelöst 11. PzGrenDiv, Geräteeinheit JgBtl 117 1981(?) Bremen 1992(?) aufgelöst 11. PzGrenDiv, Geräteeinheit JgBtl 126 1981(?) Hammelburg, Walldürn 1992(?) aufgelöst 12. PzDiv JgBtl 127 1981(?) Hammelburg Umgliederung HSchBtl 127, 2006 aufgelöst 12. PzDiv, Geräteeinheit Jägerbataillone der Heeresstruktur V und spätere JgBtl 291 Dez. 2010 Illkirch-Graffenstaden aktiv Deutsch-Französische Brigade JgBtl 292 Mär. 1993
(PzGrenBtl 292
und JgBtl 552)Donaueschingen aktiv Deutsch-Französische Brigade
aus Fusion PzGrenBtl 292 mit JgBtl 552JgLBtl 353 Okt. 1991
(PzGrenLBtl 353)Hammelburg 2006 aufgelöst, Teile an JgRgt 1 truppendienstlich zunächst PzGrenBrig 35, dann JgRgt 11, zuletzt JgBrig 37 sonst Infanterieschule
aktives BtlJgBtl 371 Okt. 1996
(PzGrenBtl 371)Marienberg Juli 2007 Rückgliederung in PzGrenBtl 371 JgBrig 37, aktiv
Beiname: Marienberger Jäger1 Standort bei nicht aktiven Bataillonen entweder Mobilmachungspunkt, Depotpunkt oder Standort des Kaders
Sicherungsbataillone im Feldheer
Sicherungsbataillone waren im Kalten Krieg nicht aktive Bataillone der Infanterie, von denen je eines jeder Division (Ausnahme: 1. Luftlandedivision) des Feldheeres in der Heeresstruktur IV unterstellt wurde. Sicherungsbataillone waren nicht zum selbstständig geführten Infanteriekampf gegen Feindkräfte befähigt, sondern mit dem Schutz der Divisionsgefechtsstände beauftragt. Zusätzlich unterstützten sie die 11 Begleitbatterien der 11 Artillerieregimenter der Divisionen. Auf Grund dieses Aufgabengebiets fehlten ihnen auch schwere Waffen wie Jagdpanzer, so wie sie viele der Jägerbataillone aufwiesen. Ein erheblicher Teil der Soldaten dieser Bataillone waren keine ausgebildeten Infanteristen sondern gehörten anderen Truppengattungen oder Teilstreitkräften an. Ihre Bezeichnung setzte sich aus der Divisionsnummer, der das Bataillon unterstellt war, und der Endziffer 8 zusammen. Das Sicherungsbataillon 18 war beispielsweise das Sicherungsbataillon der 1. Panzerdivision. Das Gebirgssicherungsbataillon 88 wird hier nicht aufgezählt, da es (wie die Gebirgsjägerbataillone 86 und 87) zur Gebirgsjägertruppe gezählt wird, siehe dazu Liste der Gebirgsjägerverbände der Bundeswehr.
Entsprechend den Sicherungsbataillonen der Divisionen wurden auch für die Korps nicht aktive Sicherungsbataillone aufgestellt. Ihre Aufgabe war analog zu den Sicherungsbataillonen der Division die Sicherung der Korpsstäbe und der Korpsartillerie. Unterstellt waren sie jeweils dem Artilleriekommando des Korps. Ihre Bezeichnung entsprach der Nummer des Artilleriekommandos und den Endziffern 00. Das Sicherungsbataillon für die Artillerie von LANDJUT erhielt davon abweichend die Nummer 610 und war dem Artilleriekommando 600 unterstellt. Der nicht aktive Teil des Artilleriekommandos 600 - also auch das Sicherungsbataillon 610 - war im Frieden aber dem Territorialkommando Schleswig-Holstein unterstellt, war im Frieden also im Bereich des Territorialheeres angesiedelt.
Neu aufgestellt wurde 2011 das vollpräsente Sicherungsbataillon 12 aus Personal der einhergehend aufgelösten Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12 und der leichten Flugabwehrraketenbatterie 300 der Heeresflugabwehrtruppe.
Geplante Sicherungsbataillone Feldheer im Verteidigungsfall
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Standort1 Verbleib Bemerkung Sicherungsbataillone der Divisionen SichBtl 18 1981(?) Giesen-Ahrbergen 1992/93(?) aufgelöst 1. PzDiv, Geräteeinheit SichBtl 28 1981(?) Frankenberg 1992/93(?) aufgelöst 2. PzGrenDiv, Geräteeinheit SichBtl 38 1981(?) Zeven-Aspe 1992/93(?) aufgelöst 3. PzDiv, Geräteeinheit SichBtl 48 1981(?) Amberg 1992/93(?) aufgelöst 4. PzGrenDiv, Geräteeinheit SichBtl 58 1981(?) Daaden-Emmerzhausen 1992/93(?) aufgelöst 5. PzDiv, Geräteeinheit SichBtl 68 1981(?) Itzehoe, Breitenburg 1992/93(?) aufgelöst 6. PzGrenDiv, Geräteeinheit SichBtl 78 1981(?) Paderborn 1992/93(?) aufgelöst 7. PzDiv, Geräteeinheit GebSichBtl 88 (?) Mittenwald 1992/93(?) aufgelöst 8. GebDiv, Geräteeinheit SichBtl 108 1981(?) Pfullendorf 1997(?) aufgelöst 10. PzDiv, ab 1992: WBK-Anteil des JgRgt 10 (JgRgt 10, WBK V/ 10. PzDiv), Geräteeinheit SichBtl 118 1981(?) Delmenhorst 1992/93(?) aufgelöst 11. PzGrenDiv, Geräteeinheit SichBtl 128 1981(?) Tauberbischofsheim 1992/93(?) aufgelöst 12. PzDiv, Geräteeinheit Sicherungsbataillone der Korps SichBtl 610 1981(?) Flensburg 1992/93(?) aufgelöst ArtKdo 600, im Einsatz LANDJUT, sonst im Frieden Territorialkommando Schleswig-Holstein, Geräteeinheit
Hinweis: aktive TrT des ArtKdo 600 unterstanden im Frieden der 6. PzGrenDivSichBtl 767 1982 Koblenz/Baumholder 1990/91 aufgelöst III. Korps, vorgesehen als Teil des nicht mehr aufgestellten Sicherungs-Regiments 300, Geräteeinheit SichBtl 100 1981(?) Ahaus-Ottenstein 1992/93(?) aufgelöst ArtKdo 1, I. Korps, Geräteeinheit SichBtl 300 1981(?) Gießen 1992/93(?) aufgelöst ArtKdo 3, III. Korps, Geräteeinheit SichBtl 200 1965 Großengstingen 1992 aufgelöst ArtKdo 2, II. Korps, Geräteeinheit Neu SichBtl 12 2011
(PzFlakBtl 12 und
lFlaRakBttr 300)Hardheim aktiv Heerestruppenbrigade 1 Standort bei nicht aktiven Bataillonen entweder Mobilmachungspunkt, Depotpunkt oder Standort des Kaders
Bataillone im Territorialheer
Jägerbataillone im Territorialheer
Neben den vorher angeführten Jägerbataillonen im Feldheer gab es eine deutlich größere Anzahl an Jägerbataillonen im Territorialheer. Ihre Aufgabe war die Sicherung des rückwärtigen Raumes, Kampf gegen durchgebrochene Feindkräfte und Feindkräfte im besonderen Einsatz, bedingt auch operative Reserve des vorgelagerten jeweiligen Korps. Teilweise waren diese wie die Jägerbataillone der Heimatschutzbrigaden aktiv und bildeten ihren eigenen Nachwuchs aus. Die Masse jedoch waren nicht aktive Jägerbataillone, die aus Reservisten bestanden, die meist vorher in aktiven Truppenteilen der Infanterie Wehrdienst geleistet hatten. Über einige dieser Bataillone im Territorialheer ist daher nur wenig bekannt.
Grundsätzlich können die Jägerbataillone im Territorialheer in folgende Gruppen unterteilt werden:
- Jägerbataillone der Jägerregimenter der Heimatschutzkommandos: In der Heeresstruktur III (1970-1981) unterstanden den 6 Heimatschutzkommandos aller sechs Wehrbereiche jeweils zwei Jägerregimenter mit jeweils drei Jägerbataillonen. Ihre Bezeichnung ergab sich direkt aus dem zugeordneten Jägerregiment. Das jeweils erste Batallon des Regiments trug die Bezeichnung yy1, das zweite yy2, das dritte yy3, wobei yy jeweils für die zweistellige Nummer des Regiments steht.
- Jägerbataillone der Heimatschutzbrigaden: Den in der Heeresstruktur IV (ab etwa 1981) aufgestellten HSchBrig unterstanden neben M48-Panzerbataillonen (Liste der Panzerverbände der Bundeswehr) außer Heimatschutzbrigade 56 jeweils zwei Jägerbataillone. Deren Bezeichnung ergab sich jeweils aus der Nummer der zugehörigen Heimatschutzbrigade. Die ersten beiden Ziffern entsprachen der Brigadenummer, die letzte Ziffer war entweder die 1 (für das „erste“ Bataillon der Brigade) oder eine 2 für das „zweite“ Bataillon der Brigade. Das Jägerbataillon 611 war das erste Bataillon der Heimatschutzbrigade 61. Diese Bataillone wurden fast alle 1992/1993 außer Dienst gestellt.
- Jägerbataillone der Heimatschutzregimenter der Verteidigungsbezirkskommandos: Neben den Jägerbataillonen der Heimatschutzbrigaden, gliederte sich jedes Heimatschutzregimente der Heeresstruktur IV in drei Jägerbataillone. Auch ihre Nummer ergab sich direkt aus dem zugeordneten Jägerregiment. Das jeweils erste Batallon des Regiments trug die Bezeichnung xx1, das zweite xx2, das dritte xx3, xx steht dabei jeweils für die zweistellige Nummer des Regiments. Die Regimenter wurden mit der Zusammenlegung mit den Heimatschutzbrigaden noch in Jägerregimenter umbenannt, erste Bataillone dabei aus beiden Verbänden/Grossverbänden aufgelöst. Einige dieser Jägerbataillone wurden zur Heeresstruktur V/VN in Heimatschutzbataillone (siehe unten) umgegliedert und bestanden quasi fort; die meisten wurden jedoch 1992/1992 außer Dienst gestellt.
- Jägerbataillone der fusionierten Stäbe der Heeresstruktur V: Die schon bald in der nachgesteuerten Heeresstruktur VN (teils mitsamt der unterstellten Bataillone) aufgelösten Jägerregimenter unterstanden im Frieden den fusionierten Stäbe der Divisionen und Wehrbereichskommandos. Entsprechend waren die unterstellten Bataillone dieser Regimenter für den Verteidigungsfall jeweils dem Feld- oder Territorialheer (sogenannte WBK-Anteile) assigniert. In der folgenden Liste sind die Bataillone dieser Regimenter ohne Rücksicht auf ihre Assignierung aufgeführt. Die Nummerierung der Bataillone folgte keiner durchgehenden Systematik. Die Anfangsziffern entsprechen aber häufig der Nummer des übergeordneten Regiments. Meist wurden zur Aufstellung dieser Regimenter bis zu vier Bataillone des Feldheeres und des Territorialheeres herangezogen, die bereits in der Heeresstruktur IV aufgestellt waren.
- Jägerbataillon der 900-er Serie: Diese Jägerbataillone sind Bataillone im Bereich des BMVg. Mit dem Wachbataillon war ihre Aufgabe der Schutz der Bundeswehrführungsstäbe und der politischen Führung der Bundesrepublik.
Durch die häufige Umorganisation der Gliederung des Territorialheeres, wurde auch die Systematik der Bezeichnungen für Jägerverbände jeweils jeder neuen Heeresstruktur angepasst. Daher ist zu beachten, dass in den verschiedenen Heeresstrukturen in etlichen Fällen Jägerbataillone identischer Nummerierung aufgestellt waren, diese jedoch nicht in einer Traditionslinie auch nach der räumlichen Dislozierung stehen. Erst in den Heeresstrukturen V, VN und später wurden die Nummern bei Unterstellungswechseln beibehalten, so dass gleichnamige Jägerbataillone (meist auch die daraus hervorgegangenen Heimatschutzbataillone) eine gewisse Kontinuität aufweisen. Dies führt aber bei den Jägerbataillonen der fusionierten Stäbe der Heeresstruktur V dazu, dass ihre Bezeichnung meist nicht auf ihre Unterstellung schließen lässt. In Folge der allgemeinen Truppenreduzierung und der geänderten Lage wurden alle nicht aktiven Verbände außer Dienst gestellt.
Die folgende Liste ist zur besseren Orientierung innerhalb der Rubriken nach den übergeordneten Wehrbereichen geordnet.
Jägerbataillone der Heimatschutzkommandos (Heeresstruktur III)
Bezeichnung a/ta/na Aufstellung Standort1 Unterstellung Verbleib Bemerkung Jägerbataillon 381 (?) 1970 Hamburg/Flensburg JgRgt 38, HSchKdo 13 1981, nachm JgBtl 511 ?Jägerbataillon 382 na? (?) (?) JgRgt 38, HSchKdo 13 nachm JgBtl 512 ?Jägerbataillon 383 na? (?) (?) JgRgt 38, HSchKdo 13 (?) Jägerbataillon 391 a 1970 Itzehoe-Nordoe JgRgt 39, HSchKdo 13 nachm JgBtl 711 ?Jägerbataillon 392 na? (?) (?) JgRgt 39, HSchKdo 13 nachm JgBtl 712 ?Jägerbataillon 393 na? (?) (?) JgRgt 39, HSchKdo 13 nachm JgBtl 713 ?Jägerbataillon 411 na? (?) (?) JgRgt 41, HSchKdo 14 nachm JgBtl 521 ?Jägerbataillon 412 na? (?) (?) JgRgt 41, HSchKdo 14 nachm JgBtl 522 ?Jägerbataillon 413 na? (?) (?) JgRgt 41, HSchKdo 14 (?) ?Jägerbataillon 421 na? (?) (?) JgRgt 42, HSchKdo 14 nachm JgBtl 721 ?Jägerbataillon 422 na? (?) (?) JgRgt 42, HSchKdo 14 nachm JgBtl 722 ?Jägerbataillon 423 na? (?) (?) JgRgt 42, HSchKdo 14 nachm JgBtl 723 Jägerbataillon 441 ta 1970(?) Ahlen JgRgt 44, HSchKdo 15 nachm JgBtl 531
Apr. 1981vorm PzGrenBtl 192 Jägerbataillon 442 ta (?) Lager Rattkamp JgRgt 44, HSchKdo 15 nachm JgBtl 532 Jägerbataillon 443 na? (?) Lager Rattkamp JgRgt 44, HSchKdo 15 (?) Jägerbataillon 451 ta (?) Unna JgRgt 45, HSchKdo 15 nachm JgBtl 731 Jägerbataillon 452 na? (?) (?) JgRgt 45, HSchKdo 15 nachm JgBtl 732 Jägerbataillon 453 na? (?) (?) JgRgt 45, HSchKdo 15 nachm JgBtl 733 Jägerbataillon 471 a 1. Mai 1972 Bexbach JgRgt 47, HSchKdo 16 1. Oktober 1981 Umgliederung zum JgBtl 542 Jägerbataillon 472 na 1. April 1976 Bexbach JgRgt 47, HSchKdo 16 1. April 1982 Umgliederung zum JgBtl 541 ?Jägerbataillon 473 (?) (?) (?) JgRgt 47, HSchKdo 16 (?) ?Jägerbataillon 481 (?) (?) (?) JgRgt 48, HSchKdo 16 nachm JgBtl 741 ?Jägerbataillon 482 (?) (?) (?) JgRgt 48, HSchKdo 16 nachm JgBtl 742 ?Jägerbataillon 483 (?) (?) (?) JgRgt 48, HSchKdo 16 nachm JgBtl 743 Jägerbataillon 501 a 1. Oktober 1971 Böblingen JgRgt 50, HSchKdo 17 1981 Umgliederung zum JgBtl 552 (Heeresstruktur IV) ?Jägerbataillon 502 (?) (?) (?) JgRgt 50, HSchKdo 17 nachm JgBtl 552 ?Jägerbataillon 503 (?) (?) (?) JgRgt 50, HSchKdo 17 (?) ?Jägerbataillon 511 (?) (?) (?) JgRgt 51, HSchKdo 17 nachm JgBtl 751 Hinweis: nicht JgBtl 511 der HSchBrig 51 Jägerbataillon 512 na 1. Oktober 1972 Böblingen JgRgt 51, HSchKdo 17 1992 Umgliederung zum JgBtl 551 (Heeresstruktur III) ?Jägerbataillon 513 na ? (?) (?) JgRgt 51, HSchKdo 17 nachm JgBtl 753 Jägerbataillon 531 na ? (?) Ahlen/Westf. JgRgt 53, HSchKdo 18 nachm ? 561 Jägerbataillon 532 na (?) Euskirchen JgRgt 53, HSchKdo 18 nachm ? 562 Jägerbataillon 533 na (?) Düren JgRgt 53, HSchKdo 18 nicht 533 HSchBrig 53 ?Jägerbataillon 541 na ? (?) Neuburg-Oberhausen JgRgt 54, HSchKdo 18 nachm JgBtl 761 nicht JgBtl 541 HSchBrig 54 ?Jägerbataillon 542 na ? 1981 Bexbach JgRgt 54, HSchKdo 18 Aufgelöst 1996 nicht JgBtl 542 HSchBrig 54 ?Jägerbataillon 543 na ? (?) (?) JgRgt 54, HSchKdo 18 nachm JgBtl 763 Jägerbataillone der Heimatschutzbrigaden (Heeresstruktur IV)
Bezeichnung a/ta/na Aufstellung Standort1 Unterstellung Verbleib Bemerkung Jägerbataillon 511 a 1981 Flensburg-Weiche HSchBrig 51, WBK I 1996 vorm JgBtl 381 Jägerbataillon 512 na? (?) Oldenburg/Holstein HSchBrig 51, WBK I 1993 vorm JgBtl 382 Jägerbataillon 611 na (?) Klein Wittensee HSchBrig 61, WBK I (?) Jägerbataillon 612 na (?) Flensburg/Idstedt HSchBrig 61, WBK I (?) Jägerbataillon 521 a 01.10.1980 aus PzGrenBtl 21 Northeim HSchBrig 52, WBK II 01.10.1992 einziger Verband des Territorialheeres, der jemals Wehrpflichtige zum Kommandolehrgang der französischen Armee nach Givet entsenden durfte (Februar/März 1990). Jägerbataillon 522 na? (?) Fürstenau HSchBrig, WBK II, später JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv 1996 Jägerbataillon 621 na? (?) Damme HSchBrig 62, WBK II (?) Jägerbataillon 622 na? (?) Meppen HSchBrig 62, WBK II (?) Jägerbataillon 531 a (?) Ahlen HSchBrig 53, WBK III (?) vorm JgBtl 441, identisch mit JgBtl 531 der HST V Jägerbataillon 532 ? (?) Euskirchen HSchBrig 53, WBK III (?) identisch mit JgBtl 532 der HST V Jägerbataillon 631 na (?) Menden-Horlecke HSchBrig 63, WBK III (?) Geräteeinheit Jägerbataillon 632 na (?) Erwitte HSchBrig 63, WBK III (?) Geräteeinheit Jägerbataillon 541 na 1. April 1982 Bexbach HSchBrig 54, WBK IV (?) vorm JgBtl 472, identisch mit JgBtl 541 der HST V JgAusbZ 54/1 Stetten akM Jägerbataillon 542 a 1. Oktober 1981 Bexbach HSchBrig 54, WBK IV (?) vorm JgBrtl 472, identisch mit JgBtl 542 der HST V
Beiname: Bexbacher JägerJägerbataillon 641 na 1985 Baumholder? HSchBrig 64, WBK IV 1993 Jägerbataillon 642 na ? (?) Baumholder HSchBrig 64, WBK IV (?) Jägerbataillon 551 na 1. April 1982 Münsingen HSchBrig 55, WBK V 1989 vorm JgBtl 512 (Heeresstruktur III) Jägerbataillon 552 a 1. Oktober 1981 Böblingen HSchBrig 55, WBK V 10 Pz.Div. vorm JgBtl 501 (Heeresstruktur III). Umgegliedert mit PzGrBtl292 zu JgBtl 292 D/F Brigade.
Silberne Version des internene Verbandsabzeichens:Jägerbataillon 651 na 1985 Renningen HSchBrig 65, WBK V 1993 Jägerbataillon 652 na (?) Schorndorf-Oberberken HSchBrig 65, WBK V (?) Hinweis: Heimatschutzbrigade 56 (WBK VI) führte keine Jägerbataillone Jägerbataillon 661 na ? (?) München HSchBrig 66, WBK VI (?) Jägerbataillon 662 na ? (?) Heidenheim HSchBrig 66, WBK VI (?) HSTV: JgRgt 11, 1.GD Jägerbataillone der Heimatschutzregimenter (Heeresstruktur IV)
Bezeichnung a/ta/na Aufstellung Standort1 Unterstellung Verbleib Bemerkung Jägerbataillon 711 na (?) Neumünster-Stover
PutlosHSchRgt 71, WBK I (?) identisch mit JgBtl 711 der HST V Jägerbataillon 712 na (?) Todendorf /Seeth HSchRgt 71, WBK I (?) Jägerbataillon 713 na (?) Todendorf/Seeth
AlbersdorfHSchRgt 71, WBK I (?) Jägerbataillon 714 na (?) HSchRgt 71, WBK I (?) Jägerbataillon 811 na (?) Süderbrarup HSchRgt 81, WBK I (?) Jägerbataillon 812 na (?) Idstedt HSchRgt 81, WBK I (?) Jägerbataillon 813 na (?) Eutin HSchRgt 81, WBK I (?) Jägerbataillon 721 na? (?) Emden HSchRgt 72, WBK II (?) Jägerbataillon 722 na? (?) Bremen HSchRgt 72, WBK II (?) Jägerbataillon 723 na? (?) Varel HSchRgt 72, WBK II (?) Jägerbataillon 821 na? (?) Hasbergen HSchRgt 82, WBK II (?) Jägerbataillon 822 na? (?) Fürstenau HSchRgt 82, WBK II, später JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv (?) Jägerbataillon 823 na? (?) Hasbergen HSchRgt 82, WBK II (?) ?Jägerbataillon 731 na (?) Greven HSchRgt 73, WBK III (?) ?Jägerbataillon 732 na (?) Greven HSchRgt 73, WBK III (?) Jägerbataillon 733 na (?) Handorf HSchRgt 73, WBK III (?) ?Jägerbataillon 831 na? (?) Xanten-Birten HSchRgt 83, WBK III (?) ?Jägerbataillon 832 na? (?) Issum-Sevelen HSchRgt 83, WBK III (?) ?Jägerbataillon 833 na? (?) Issum-Sevelen HSchRgt 83, WBK III (?) Jägerbataillon 931 na? (?) Düren HSchRgt 93, WBK III (?) ab 1992 (?) JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv Jägerbataillon 932 na Dez. 1982 Grefrath-Oedt HSchRgt 93, WBK III 1997 HSchBtl 932 ab 1992 JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv Januar 1997 ustg.VBK 82 Magdeburg ?Jägerbataillon 933 na? (?) Hennef-Birth HSchRgt 93, WBK III (?) Jägerbataillon 741 na ? (?) Koblenz HSchRgt 74, WBK IV (?) Jägerbataillon 742 na ? (?) Koblenz HSchRgt 74, WBK IV (?) Jägerbataillon 743 na ? (?) Schauren HSchRgt 74, WBK IV (?) Jägerbataillon 841 na 1982 Trebur HSchRgt 84, WBK IV (?) aufgestellt aus dem seit 1966 bestehenden GrenBtl 742 n.a. (TV), seit 1970 Jägerbataillon 742 Jägerbataillon 842 na 1983 Bensheim HSchRgt 84, WBK IV (?) Beiname: Bensheimer Jäger Jägerbataillon 843 na 1985 Hasselroth HSchRgt 84, WBK IV 1993 Teile wurden 1993 in SichBtl 4432 (WHNS) eingegliedert. Jägerbataillon 941 na ? ?? Neustadt HSchRgt 94, WBK IV (?) Jägerbataillon 942 na ? ?? Nünschweiler HSchRgt 94, WBK IV (?) Jägerbataillon 943 na ? (?) Rohrbach (Pfalz) HSchRgt 94, WBK IV (?) Jägerbataillon 751 na 1984 Waldenburg HSchRgt 75, WBK V 1992(?) später HSchBtl 551 na VBK 51 Jägerbataillon 752 na 1970 Oftersheim HSchRgt 75, WBK V 2006(?) vorm GrenBtl 752 na ust VBK 52 nachm HSchBtl Jägerbataillon 753 na 1. Oktober 1983 Ludwigsburg-Oßweil HSchRgt 75, WBK V 2006(?) nachm HSchBtl ust VBK 75 Chemnitz Jägerbataillon 851 na (?) Burladingen HSchRgt 85, WBK V (?) Jägerbataillon 852 na ? (?) Hechingen
PfullendorfHSchRgt 85, WBK V (?) nachm JgRgt 10, 10.PzDiv Jägerbataillon 853 na ? (?) Kirchzarten HSchRgt 85, WBK V (?) Jägerbataillon 761 na 1983 Veitshöchheim HSchRgt 76, WBK VI (?) Beiname: "Fränkische Jäger" Jägerbataillon 762 na 1971 Aschaffenburg HSchRgt 76, WBK VI (?) ursprünglich aufgestellt 1964 als PzGrenBtl 762; Beiname: "Steigerwald Jäger" Jägerbataillon 763 na 1982 Marktbergel HSchRgt 76, WBK VI (?) Beiname: "Ansbacher Jäger" Jägerbataillon 861 na (?) Neuburg HSchRgt 86, WBK VI (?) Jägerbataillon 862 na (?) Hemau HSchRgt 86, WBK VI (?) Jägerbataillon 863 na (?) Eggenfelden HSchRgt 86, WBK VI (?) Jägerbataillon 961 na 1982 Nersingen-Straß HSchRgt 96, WBK VI Aufgelöst 1992 Jägerbataillon 962 na 1982 Augsburg HSchRgt 96, WBK VI Aufgelöst 1992 Jägerbataillon 963 na 1982 Dillingen HSchRgt 96, WBK VI 1992 Umgegliedert in HSchBtl 963 Jägerbataillone der fusionierten Verbände der Heeresstruktur V
Bezeichnung a/ta/na Aufstellung Standort1 Unterstellung Verbleib Bemerkung Jägerbataillon 511 a Flensburg JgRgt 71, WBK I/ 6. PzGrenDiv (?) Jägerbataillon 612 na Flensburg JgRgt 71, WBK I/ 6. PzGrenDiv (?) Jägerbataillon 713 na Albersdorf JgRgt 71, WBK I/ 6. PzGrenDiv (?) Jägerbataillon 67 na Breitenburg-Nordoe JgRgt 71, WBK I/ 6. PzGrenDiv (?) Hinweis: Die oben aufgezählten Jägerbataillone 511, 612, 713 und 67 des WBK I/ 6. PzGrenDiv sind identisch mit den gleichnamigen Bataillonen der Heeresstruktur IV Jägerbataillon 522 a? Fürstenau JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv (?) Jägerbataillon 523 na 01.10.1991 Lingen JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv (?) Jägerbataillon 822 na Fürstenau JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv (?) Jägerbataillon 36 na Zeven JgRgt 52, WBK II/ 1. PzDiv (?) Hinweis: Die oben aufgezählten Jägerbataillone 36, 522, 822 des JgRgt 52 sind identisch mit den gleichnamigen Bataillonen der Heeresstruktur IV. Das JgBtl 523 ist aus dem PzBtl 523 entstanden. Jägerbataillon 531 ta Borken
Ahlen(?)JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv (?) JgAusbZ 53/1 Jägerbataillon 532 a? Euskirchen JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv (?) Jägerbataillon 533 a? Düren JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv (?) Jägerbataillon 534 a? Emmerich JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv JgAusbZ 53/4 Jägerbataillon 931 na ? JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv (?) Jägerbataillon 932 na Dez. 1982 Grefrath-Oedt JgRgt 53, WBK III/ 7. PzDiv 1997 HSchBtl 932 Januar 1997 ustg. VBK 82 Magdeburg Hinweis: Die oben aufgezählten Jägerbataillone 531, 532, 931 und 932 des JgRgt 52 sind identisch mit den Bataillonen der Heeresstruktur IV Jägerbataillon 541 na Bexbach JgRgt 54, WBK IV/ 5. PzDiv (?) Jägerbataillon 542 a? Bexbach JgRgt 54, WBK IV/ 5. PzDiv (?) Jägerbataillon 543 a? (?) Hermeskeil JgRgt 54, WBK IV/ 5. PzDiv (?) Btl vtml vorm M48 PzBtl der HSchBrig 54 Jägerbataillon 642 na Grefrath-Oedt JgRgt 54, WBK IV/ 5. PzDiv (?) Hinweis: Die oben aufgezählten Jägerbataillone 541, 542 des JgRgt 54 sind identisch mit den gleichnamigen Bataillonen der Heeresstruktur IV Jägerbataillon 101 a 1991
FArtBtl 101Pfullendorf JgRgt 10, WBK V/ 10. PzDiv 30. September 1997 aufgelöst Im V-Fall: 10. PzDiv. Nicht identisch mit vormaligen JgBtl 101! Jägerbataillon 102 ta 1. Oktober 1991 Pfullendorf JgRgt 10, WBK V/ 10. PzDiv 30. September 1997 aufgelöst Im V-Fall: 10. PzDiv. Teilaktiv, Mob Ausbildungsbataillon, nicht identisch mit vormaligen JgBtl 102! Jägerbataillon 108 na ? Pfullendorf JgRgt 10, WBK V/ 10. PzDiv Sep. 1997 aufgelöst ?SichBtl 108 Jägerbataillon 852 na 1983 Pfullendorf JgRgt 10, WBK V/ 10. PzDiv 1996(?) zu HSchBtl 852 Im V-Fall: WBK V vormals JgBtl 852 des HschRgt 85, nachmals HSchBtl 852, Dresden Hinweis: Die oben aufgezählten Jägerbataillone 108 und 852 des JgRgt 10 sind identisch mit den Bataillonen der Heeresstruktur IV Jägerbataillon 4 ta 1992 (?) aus PzAufklBtl 4 Roding JgRgt 11, WBK VI/ 1. GebDiv aufgelöst 1996 Jägerbataillon 113 a 1992 aus PzGrenBtl 113 (?) Cham JgRgt 11, WBK VI/ 1. GebDiv aufgelöst 1996 Jägerbataillon 127 na von 12. PzDiv Hammelburg JgRgt 11, WBK VI/ 1. GebDiv umgegliedert in HSchBtl 127, aufgelöst 31.12.2006 Jägerlehrbataillon 353 a Okt. 1991
(PzGrenLBtl 353)Hammelburg JgRgt 11, WBK VI/ 1. GebDiv ust JgBrig 37, 2006 aufgelöst, Teile an JgRgt 1 als Lehrtruppenteil unterstellt Infanterieschule Hinweis: Das oben aufgezählte Jägerbataillon 127 des JgRgt 11 ist identisch mit den Bataillonen der Heeresstruktur IV Jägerbataillon 571 a 1991 Schneeberg JgRgt 57, WBK VII/ 13.PzGrenDiv 1996 umgegliedert in GebJgBtl 571 nach Umgliederung Wechsel zu PzGrenBrig 37?. Vgl. dazu Liste der Gebirgsjägerverbände der Bundeswehr Jägerbataillon 572 na 1991 Schneeberg JgRgt 57, WBK VII/ 13.PzGrenDiv 1996 teilgekadert Jägerbataillon 573 na 1991 Schneeberg JgRgt 57, WBK VII/ 13.PzGrenDiv 1996(?) gekadert Jägerbataillon 574 na? 1991 Schneeberg JgRgt 57, WBK VII/ 13.PzGrenDiv 1996(?) gekadert Jägerbataillon 581 a 1991 Berlin PzBrig 42/VBK 84 1997 umbenannt in JgBtl 1 ursprünglich vmtl Unterstellung unter nicht aufgestelltes JgRgt 58, WBK VIII/ 14. PzGrenDiv geplant
Beiname: "BERLIN"Jägerbataillon 582 (?) na? (?) (?) (?) Bataillon eventuell nur geplant, aber nicht aufgestellt
Ursprünglich vermutlich Unterstellung unter nicht aufgestelltes JgRgt 58, WBK VIII/ 14. PzGrenDiv geplantJägerbataillon 583 (?) na? (?) (?) (?) (?) Bataillon eventuell nur geplant, aber nicht aufgestellt
Ursprünglich vermutlich Unterstellung unter nicht aufgestelltes JgRgt 58, WBK VIII/ 14. PzGrenDiv geplantJägerbataillon 584 (?) na? (?) (?) (?) (?) Bataillon eventuell nur geplant, aber nicht aufgestellt
Ursprünglich vermutlich Unterstellung unter nicht aufgestelltes JgRgt 58, WBK VIII/ 14. PzGrenDiv geplantJägerbataillone beim BMVg
Bezeichnung a/ta/na Aufstellung Standort1 Unterstellung Verbleib Bemerkung Jägerbataillon 900 na ?? ?? 1973 aktives Rahmenpersonal durch FeSpähAusbZ 900 SichVersRgt BMVg? Jägerbataillon 901 na Bonn/Daun ? SichVersRgt BMVg Verlegung/Auflösung Jägerbataillon 902 na Bonn/Rheinbach ? SichVersRgt BMVg Auflösung Jägerbataillone Neues Heer Jägerbataillon 1 a 1997
(JgBtl 581)Berlin StOKdo Berlin 2001 aufgelöst Beiname: BERLIN - (ta)
- (na)=nicht aktiv
- ust=unterstellt
- 1bei nichtaktiven oder teilaktiven Bataillonen entweder Depotstandort, Standort des Kaders oder Mobilmachungspunkt
Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung
Ein besonderes Bataillon im Territorialheer, das mit seinem Heeresanteil zur Jägertruppe gezählt wird, ist das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung. Es ist fast ausschließlich mit protokollarischen Aufgaben beschäftigt, ist aber für den Verteidigungsfall befähigt, Sicherungsaufgaben zu übernehmen. Es trägt inzwischen kein Jägerbarettabzeichen mehr, sondern als gesondertes Zeichen ein gotischen W. Das Wachbataillon ist trotz seines Namens ein Verband in Regimentsstärke, dessen Einheiten unabhängig von der teilweisen Zuordnung zu Luftwaffe und Marine infanteristisch ausgebildet werden. Heeresuniformträger des Wachbataillons im niedrigsten Dienstgrad bekleideten lange Zeit den Dienstgrad „Jäger“, gegenwärtig werden diese als „Grenadiere“ bezeichnet.
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Stabssitz Verbleib Bemerkung WBtl BMVg Februar 1957 Siegburg
Ab 1995: Berlinaktiv nur Teile („Heereskompanien“) sind Jägertruppe
Regimentsstärke
ab 1971: Unterstellung unter SichVersRgtBMVg, jetzt StOKdo BerlinHeimatschutzbataillone im Territorialheer
Heimatschutzbataillone waren nichtaktive Infanterietruppenteile und verfügten im Gegensatz zu den Jägerbataillonen über keine schweren Waffen. Die Bataillone waren Teil der Jägertruppe und bestanden fast ausschließlich aus Reservisten und waren den Verteidigungsbezirkskommandos in allen Wehrbereichen unterstellt. Die ersten Heimatschutzbataillone wurden um 1992/93 aufgestellt und gingen großteils aus den Jägerbataillonen hervor, die bis zu diesem Zeitpunkt den aufgelösten Heimatschutzregimentern und den Heimatschutzbrigaden unterstanden. Teilweise führten sie den Beinamen, Verbandsabzeichen und die Tradition der aufgelösten Heimatschutzregimenter fort. Gleichzeitig behielten die Heimatschutzbataillone oft ihre alte Nummer (d.h. die Nummer des Jägerbataillons aus dem sie hervorgingen) und führten deren Beinamen weiter. Da die Heimatschutzbataillone teilweise bei Gründung oder später anderen Verteidigungsbezirkskommando unterstellt wurden, lässt ihre Nummer teilweise zwar ihre Herkunft erkennen, aber nicht immer ihre nachmalige Unterstellung. Eine systematische Nummerierung wie sie die Heimatschutzregimenter, die Heimatschutzbrigade und ihre unterstellten Jägerbataillone noch aufwiesen war daher nicht mehr vorhanden. Es gab bis zu 45 Heimatschutzbataillone, die später mit den Wehrbereichskommandos zur Streitkräftebasis wechselten. Zur Aufstellung der ostdeutschen Wehrbereichskommandos wurden in den allermeisten Fällen, Heimatschutzbataillone oder ihre Vorgängerverbände, meist ohne Anpassung der Bezeichnung, von west- nach ostdeutschen Garnisonen verlegt. Die letzten Heimatschutzbataillone wurden spätestens 2007 außer Dienst gestellt. Damit endete die Ära der nichtaktiven Jägerverbände in der Bundeswehr. Nachdem auch mittlerweile alle Sicherungs- und Ersatzverbände aufgelöst wurden, gibt es heute nur noch wenige nicht aktive Verbände im Heer, darunter nur noch zwei Kampfbataillone (2 Panzergrenadierbataillone).
Aufgestellte Heimatschutzbataillone
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Standort1 Verbleib Bemerkung HSchBtl 18 (?) Braunschweig (?) aufgelöst HSchBtl 22 (?) Braunschweig (?) aufgelöst HSchBtl 27 (?) Gießen Mai 2006 aufgelöst VBK 47(?) HSchBtl 38 (?) Lüneburg (?) aufgelöst HSchBtl 42 (?) Trier (?) aufgelöst HSchBtl 43 1993 Erfurt 2006 aufgelöst seit 01.04.1998 VBK 71 HSchBtl 45 1992 Worms
ab 1995: SchwerinJul. 2006 aufgelöst ab 1996 (?): VBK 86 HSchBtl 46 1992 Merzig 2006 aufgelöst HSchBtl 56 Jul 1992
(JgBtl 56)ab Okt. 1992 Gießen Mai 2006 aufgelöst ab Okt. 1992 VBK 47 HSchBtl 72 (?) Oberhof 2006 aufgelöst einziges in den neuen Ländern neu aufgestelles HSchBtl HSchBtl 78 (?) Borken 2006 aufgelöst HSchBtl 108 (?) Dresden 22.10.2006 aufgelöst VBK 76 HSchBtl 127 1999
(JgBtl 127)Hammelburg 31.12.2006 aufgelöst VBK 67 HSchBtl 311 (?) Köln 28.07.2006 aufgelöst HSchBtl 481 (?)
(SichBtl 481)Frankfurt/Oder 2006 aufgelöst seit 01.01.1997 VBK 84 HSchBtl 482 Mainz Jul 2006 aufgelöst ausgestellt in Zweibrücken HSchBtl 483 (?) Neubrandenburg am 29.04.2006 aufgelöst hervorgegangen aus Jägerbataillon 831 und Sicherungsbataillon 483, vor 1997 Zweibrücken HSchBtl 511 1999
(SichBtl 4511)Stuttgart 2006 aufgelöst HSchBtl 551 1993
(JgBtl 551)Renningen 2006 aufgelöst 1972 als JgBtl 512 aufgestellt, 1982 in JgBtl 551 umbenannt
alternatives internes Verbandsabzeichen:HSchBtl 611 (?) Kellinghusen 2006 aufgelöst HSchBtl 631 (?) Arnsberg 2006 aufgelöst HSchBtl 642 (?) Baumholder (?) aufgelöst HSchBtl 662 (?) Bayreuth 31.12.2006 aufgelöst VBK 67 HSchBtl 722 Mär. 1993
(JgBtl 772)Bremen (?) aufgelöst VBK Bremen
Beiname: BremenHSchBtl 731 (?) Munster (?) aufgelöst Beiname: Münsterland HSchBtl 752 1993
(JgBtl 752)Karlsruhe 2006 aufgelöst HSchBtl 761 (?) zunächst Veitshöchheim, dann Berchtesgaden (?) aufgelöst HSchBtl 763 (?) Marktbergl 2006 aufgelöst Beiname: „Ansbacher Jäger“ HSchBtl 812 (?)
(JgBtl 511)Rendsburg 2006 (?) aufgelöst HSchBtl 813 (?) Hamburg (?) aufgelöst HSchBtl 821 (?) Oldenburg (?) aufgelöst Beiname: „Weser-Ems“ HSchBtl 822 (?) Oldenburg (?) aufgelöst HSchBtl 832 1. Okt. 1992
(JgBtl 832)Issum-Sevelen
ab Sep. 1997: Magdeburg2006 aufgelöst bis 12. Sep. 1997: VBK 32, danach VBK 82
Beiname (zunächst??): NiederrheinHSchBtl 841 (?) Potsdam Okt. 2006 aufgelöst VBK 84 HSchBtl 842 Dez. 1997
(SichBtl 4422)Potsdam Okt. 2006 aufgelöst VBK 84
Beiname seit Okt. 2004: „Potsdamer Jäger“HSchBtl 851 Okt. 1992
(JgBtl 851)Karlsruhe 31. Mär. 2007 aufgelöst Bis Dez 1997 VBK 54
Seit Dez 1997 VBK 52HSchBtl 852
(JgBtl 852)Dresden (?) aufgelöst 1983 Aufstellung in Tübingen, dann JgRgt 10, 1996 VBK 75 HSchBtl 853 (?) Frankfurt/Oder 2006 aufgelöst bis 31.03.1998 in Kirchzarten
Beiname: „Badische Jäger“HSchBtl 861 (?) München (?) HSchBtl 862 (?)
(JgBtl 862)Regensburg 27. Okt. 2006 aufgelöst VBK 66
Beiname: „Oberpfalz“HSchBtl 863 (?)
(JgBtl 863)Landshut 27. Okt. 2006 aufgelöst VBK 66
Beiname: „Niederbayern“HSchBtl 901 (?) Neubrandenburg (?) aufgelöst HSchBtl 932 Jan. 1997
(JgBtl 932)Magdeburg 2006 aufgelöst VBK 82
Beiname: „Magdeburger Jäger“HSchBtl 933 (?) Köln 28.07.2006 aufgelöst Beiname: „Kurköln“ HSchBtl 963 1992
(JgBtl 963)Dillingen/Donau 31.03.2006 aufgelöst Beiname: „Schwaben“ 1 Standort bei nicht aktiven Bataillonen entweder Mobilmachungspunkt oder Standort des MobKaders
Sicherungsbataillone im Territorialheer
Sicherungsbataillone wurden im Territorialheer unter anderem im Rahmen des war host nation support ausgeplant. Diese WHNS-Truppen wurden aus Reservisten und zivilen nationalen Angestellten, die für die äußere Sicherung der Liegenschaften der verbündeten Streitkräfte zuständig waren, gebildet. Analog zu den Sicherungsbataillonen im Feldheer bestand ein erheblicher Teil der Soldaten dieser Bataillone nicht aus ausgebildeten Infanteristen sondern gehörte unterschiedlichsten Truppengattungen an. Die WHNS-Sicherungsbataillone sicherten im Wesentlichen Infrastruktur der amerikanischen Reforgertruppen inklusive Marschstraßen. Für die Raumsicherung und Schutz im rückwärtigen Bereich unterstanden den Verteidigungsbezirkskommandos (VBK) außerdem eigene Sicherungsbataillone. Entsprechend unterstanden den Verteidigungskreiskommandos je nach Bedeutung ihres Einsatzraumes und entsprechend zu schützenden Liegenschaften wie feste Fernmeldeanlagen und Verkehrs- und Infrastrukturpunkten selbständige Sicherungskompanien und Sicherungszüge.
Bei der Benennung muss unterschieden werden zwischen den direkt den Unterstützungskommandos unterstellten Bataillonen und den den Verteidigungsbezirkskommandos unterstellten Bataillonen.
- Bataillone der Unterstützungskommandos: Ihre dreistellige Nummer endete stets mit der 1 (bzw. 2 oder 3 falls mehr als ein Bataillon im Unterstützungskommando vorhanden war) und begann stets mit einer 4. Die zweite (mittlere) Ziffer entsprach jeweils der Nummer der Unterstützungskommando dem das Bataillon zugeordnet war. Auch deren Nummern folgten einer bestimmten Systematik. Die Unterstützungskommando 3,4,5 unterstanden den Wehrbereichen III, IV und V. Das Unterstützungskommando 7 unterstand dem Territorialkommando Nord, die Unterstützungskommandos 8 und 9 unterstanden dem Territorialkommando Süd. Hinweis: Im Unterstützungskommando 3 wurde nur die Sicherungskompanie 4301 -kein Bataillon- als Geräteeinheit ausgeplant.
- Bataillone der Verteidigungsbezirkskommandos: Diese Bataillone hatten eine ebenfalls mit 4 beginnende vierstellige Ziffernfolge. Die mittleren beiden Ziffer waren identisch mit der Nummer des übergeordneten Verteidigungsbezirkskommandos. Die letzte Nummer war eine 1 für das erste Sicherungsbataillon im Verteidigungsbezirkskommando, eine 2 für das zweite Sicherungsbataillon, usw.
Die Sicherungsbataillone der 900er Aufstellungsreihe waren neben dem Wachbataillon infanteristische Truppenteile, die zum Schutz der Bundeswehrführung und der politischen Verantwortungsträger der Bundesrepublik aufgestellt wurden.
Aufgestellte Sicherungsbataillone
Bezeichnung Aufstellung
(aus)Standort1 Verbleib Bemerkung Sicherungsbataillone der Unterstützungskommandos SichBtl 441 1987(?) Mainz 1997(?) aufgelöst WHNS, UstKdo 4, Geräteeinheit SichBtl 451 1985(?) Walldürn 1993(?) aufgelöst WHNS, UstKdo 5, Geräteeinheit SichBtl 471 1987(?) Xanten
oder Mönchengladbach (?)1997(?) aufgelöst WHNS, UstKdo 7, Geräteeinheit SichBtl 481 1986(?) Zweibrücken(?)
Kaiserslautern?1997(?) aufgelöst WHNS, UstKdo 8, Geräteeinheit SichBtl 482 1986(?) Bexbach 1997(?) aufgelöst WHNS, UstKdo 8, Geräteeinheit SichBtl 483 1986(?) Zweibrücken(?)
Nünschweiler-Bärenhütte (?)1997(?) aufgelöst WHNS, UstKdo 8, Geräteeinheit SichBtl 491 1986(?) Mannheim 1997(?) aufgelöst WHNS, UstKdo 9, Geräteeinheit Sicherungsbataillone der Verteidigungsbezirkskommandos SichBtl 4311 (?) Köln-Ossendorf (?) aufgelöst WHNS, VBK 31, Geräteeinheit SichBtl 4321 (?) Düsseldorf (?) aufgelöst WHNS, VBK 32, Geräteeinheit SichBtl 4411 (?) Koblenz (?) aufgelöst WHNS, VBK 41, Geräteeinheit SichBtl 4421 (?) Naurath-Heidweiler (?) aufgelöst WHNS, VBK 42, Geräteeinheit SichBtl 4422 (?) Naurath-Heidweiler 2006 aufgelöst WHNS, VBK 42, Geräteeinheit
VBK 84SichBtl 4431 (?) Mainz-Kastel (?) aufgelöst WHNS, VBK 43, Geräteeinheit SichBtl 4432 (?) Mainz-Kastel (?) aufgelöst WHNS, VBK 43, Geräteeinheit SichBtl 4433 (?) Mainz-Kastel (?) aufgelöst WHNS, VBK 43, Geräteeinheit SichBtl 4451 (?) Kaiserslautern (?) aufgelöst WHNS, VBK 45, Geräteeinheit SichBtl 4452 (?) Kaiserslautern (?) aufgelöst WHNS, VBK 45, Geräteeinheit SichBtl 4453 (?) Zweibrücken-Wattweiler (?) aufgelöst WHNS, VBK 45, Geräteeinheit SichBtl 4511 (?) Schorndorf-Oberberken 1999 umgegliedert in HSchBtl 511 WHNS, VBK 51, Geräteeinheit Sicherungsbataillone SichVersRgt BMVg SichBtl 901 (?) Daun (?) aufgelöst oder umgegliedert in JgBtl 901(?) SichVersRgt BMVg, WBK IV, Geräteeinheit SichBtl 902 na Köln-Ossendorf (?) aufgelöst oder umgegliedert in JgBtl 902(?) SichVersRgt BMVg, WBK IV, Geräteeinheit
Später: StOKdo Berlin/1001 Standort entweder Mobilmachungspunkt, Depotpunkt oder Standort des Kaders
Ausbildungseinrichtungen
Ausbilder in folgenden Ausbildungseinrichtungen im Feld- und Territorialheer wurden zu erheblichen Teilen durch die Jägertruppe gestellt:
- Jägerausbildungszentren
- Infanterieschule / Kampftruppenschule I
Andere infanteristische Kräfte
Gebirgs- und Fallschirmjäger
Zur Infanterie gehören neben den Jägern die Gebirgsjäger und die Fallschirmjäger. Beide sind Jägertruppen mit zusätzlichen Befähigungen, einem erweiterten Aufgabenbereich und zusätzlicher Ausrüstung. Die Gebirgsjägerbataillone 86 und 87 waren die Divisionsjägerbataillone der 1. Gebirgsdivision. Das Gebirgssicherungsbataillon 88 war das Sicherungsbataillon der Gebirgsdivision, das analog zu den Divisions-Sicherungsbataillonen der anderen Felddivisionen aufgestellt wurde und den Zusatz Gebirgs- wegen seiner Unterstellung unter die Gebirgsdivision trug.
Panzergrenadiere
Die Aufstellung der eigenen Truppengattung Panzergrenadiere erfolgte am Anfang der Bundeswehr durch den Mangel an Großgerät als motorisierte Grenadierbataillone. In der Heeresstruktur II wurden diese dann mit Zulauf des SPz HS 30 in Panzergrenadierbataillone umbenannt. Konzipiert sind sie als die die Kampfpanzer begleitende mechanisierte Infanterie und unterschieden sich damit vom Auftrag und Einsatzgebiet der Jägertruppe. Dennoch wiesen die in den Anfangsjahren aufgestellten Grenadierverbände Parallelen zur Jägertruppe auf. Nicht nur ihre anfängliche Zuordnung zur Infanterie und die damit einhergehende Ausbildung an der Infanterieschule, sondern vor allem durch das Fehlen von Schützenpanzern, bedingten eine Ausrüstung mit LKW, später auch teilweise mit dem MTW, die der Ausstattung der späteren motorisierten Divisions-Jägerbataillone in etwa glich. Durch den langsamen Zulauf an SPz und eine auf Verteidigung auch im Gefechtsverband ausgerichteten Taktik waren lange Zeit in (fast) allen Panzergrenadierbataillone die 4. Panzergrenadierkompanie MTW gegliedert, Infanterie stark zur Verteidigung des Schlüsselgeländes des Bataillonsgefechtsstreifens.
Ersatzbataillone
In die Wehrleit-, Ersatz- und Feldersatzbataillonen waren Reservisten der verschiedenen Truppengattungen und Allgemeinen Tätigkeitsbereiche wie auch der Panzertruppe oder der Artillerie eingeplant, um bei auftretenden Verlusten in diesen Verbänden im Feldheer und Territorial Heer diese durch Personalersatz auszugleichen. Ein Bataillonskader war für die Planung und administrative Durchführung der Ausbildung und Vorbereitung des Personalersatz zuständig. Die Ersatzbataillone waren nicht zur Gefechtsführung vorgesehen, konnten und sollten aber in ihrem Einsatzraum in dem sie Ausbildung betrieben, allgemeine Sicherungsaufgaben wahrnehmen. Die Wehrleit- und -Ersatzbataillone verfügten über kein Großgerät und waren in keinem Fall mit einem infanteristischen Verband vergleichbar.
Begleitbatterien
Als Sicherungseinheiten innerhalb der Divisionsartillerie wurden Sicherungsbatterien als infanteristische Einheiten aufgestellt. Einsatzauftrag war die mobile und stationäre Sicherung der US-Sondermunitionsbestände, die für die jeweilige deutsche Heeresdivision eingeplant waren. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 1, 2, 3, 4, 7, 10, 11 und 12, sowie die Gebirgsbegleitbatterie 8. Einzig die 1. Luftlandedivision als die 9. Division besaß nur das Artilleriebataillon 9 ohne Begleitbatterie. Diese entsprachen damit der jeweiligen Divisionsnummer. Entsprechend ihrem Auftrag gehörten die Begleitbatterien zur Artillerietruppe. Allerdings wurde im ursprünglichen taktischen Zeichen zum Ausdruck gebracht, dass die Ausbildung und der eigentliche Dienst deutlich infanteristisch geprägt war. Eine Begleitbatterie entspricht rein formal einer Kompanie. Die tatsächliche Personalstärke einer Begleitbatterie lag jedoch eher im Bataillonsrahmen. Die 4 Begleitzüge hatten jeweils etwa eine Personalstärke von 70 bis 85 Mann. Zusätzlich waren umfangreiche Kräfte in der Batterieführungsgruppe zusammengefasst, wie z. B. etwa eigene Schirrmeisterei, Rohrwaffeninstandsetzung für FK 20, ABC Abwehr- und SAN Trupp. Die in einigen der sechs Unterstützungskommandos (WHNS) zur Sicherung amerikanischer Atomraketen und der entsprechenden Artillerieeinheiten geplanten Batterien gehörten ebenfalls zur Artillerie. Ihre Nummer war vierstellig. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 4301, 4302 (Unterstützungskommando 3), 4402 (UstKdo 4), 4501, 4502 (UstKdo 5), 4801, 4802 und 4803 (UstKdo 5).
Siehe auch Liste der Artillerieverbände der Bundeswehr
Infanteristische Kräfte anderer Teilstreitkräfte
Vergleichbar mit den Sicherungsbataillonen im Heer sind die Sicherungskräfte der Marine und der Luftwaffe. Aufgabe dieser Verbände ist die Sicherung von militärischen Objekten dieser Teilstreitkräfte beispielsweise Häfen oder Flughäfen. In der Marine werden Soldaten dieser Verbände der Verwendungsreihe 76 zugerechnet. Zu diesen zählten in der Marine die verschiedenen in der Geschichte aufgestellten Marinesicherungsverbände und als deren Nachfolger die Marineschutzkräfte. Im Wachbataillon dienen in den Marinekompanien weitere Marinesicherer. Grundsätzlich zum infanteristischen Kampf sind auch die Verbände der Spezialisierten Einsatzkräfte Marine befähigt, darunter die Kampfschwimmer. In der Luftwaffe zählen die Sicherungsverbände im Dienstbereich Objektschutz zu den mit den Sicherungsbataillonen im Heer vergleichbaren Verbänden. Zu diesen zählen das Objektschutzregiment und die Luftwaffensicherungsstaffel der Geschwader sowie als ihre Vorläufer die Luftwaffensicherungsregimenter. Die Luftwaffensicherungstaffel ist darüber hinaus wie eine der Begleitbatterien im Heer für den Schutz von Atomwaffen vorgesehen. Im Wachbataillon findet sich ebenfalls eine infanteristische Luftwaffenkomponente.
Abkürzungen
Folgende Abkürzungen werden benutzt:
- ArtKdo → Artilleriekommando
- ArtReg → Artillerieregiment
- BMVg → Bundesministerium für Verteidigung
- Btl → Bataillon
- DF-Brig, D/F Brigade → Deutsch-Französische Brigade
- dt. → deutsch
- frz. → französisch
- FschJgBtl → Fallschirmjägerbataillon
- GebJgBrig → Gebirgsjägerbrigade
- GebJgDiv → Gebirgsjägerdivision
- GebJgBtl → Gebirgsjägerbataillon
- HSchBtl → Heimatschutzbataillon
- HSchBrig → Heimatschutzbrigade
- HSchKdo → Heimatschutzkommando
- HSchRgt → Heimatschutzregiment
- InfBrig → Infanteriebrigade
- InfReg → Infanterieregiment
- JgBrig → Jägerbrigade
- JgBtl → Jägerbataillon
- JgDiv → Jägerdivision
- JgLBtl → Jägerlehrbataillon
- Kp → Kompanie
- LANDJUT → Allied Land Forces Schleswig-Holstein and Jutland
- LBwglBrig 1 → Luftbewegliche Brigade 1
- LMechBrig 1 → Luftmechanisierte Brigade 1
- MTW → Mannschaftstransportwagen
- PzBrig → Panzerbrigade
- PzGrenBtl → Panzergrenadierbataillon
- PzGrenBrig → Panzergrenadierbrigade
- PzGrenDiv → Panzergrenadierdivision
- PzGrenLBtl → Panzergrenadierlehrbataillon
- SichBtl → Sicherungsbataillon
- SichVersRgt → Sicherungs- und Versorgungsregiment
- SKB → Streitkräftebasis
- StOKdo → Standortkommando
- TerrKdo SH → Territorialkommando Schleswig-Holstein
- TerrH → Territorialheer
- UstKdo → Unterstützungskommando
- VBK → Verteidigungsbezirkskommando
- WBK → Wehrbereichskommando
- WBtl → Wachbataillon
- WHNS → Wartime Host Nation Support
Literatur
- HDv 100/500 – Das Heer in der militärischen Landesverteidigung.
- HDV 150/200 – Das Verteidigungsbezirkskommando.
- HDv 211/100 – Das Jägerbataillon.
- Übungsgliederungen BLAU der Jahre 1981 und 1986
- Herbert Seifert, Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5: Die Strukturen des Heeres. Bonn 2000.
- Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956 - 1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Ebenhausen 1993.
- Helmut R. Hammerich, Dieter H. Kollmer, Martin Rink, Rudolf Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung. Oldenbourg Verlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6.
Siehe auch
Weblinks
- Bundesarchiv: Heimatschutzkommandos/Heimatschutzbrigaden. 1964-1993.
- Zusammenstellung Jägerbataillone auf www.cold-war.de
- OOB 1989, German Armed Forces Detailed Description
- Chronik Jägerbataillon 42
- Chronik JgBtl 66 Wentorfer Jäger
- Chronik JgBtl 511 Flensburger Jäger
- Chronik der Garnison Northeim incl. JgBtl 521
- Gliederung Territorial Heer
- Gliederungsschema JgBtl 292 DF Brigade
- Traditionsverband Heimatschutzbataillon 763 „Ansbacher Jäger“
Liste der Verbände nach Truppengattungen im deutschen HeerKampftruppen: Panzertruppen: Panzertruppe, Panzergrenadiere | Infanterie: Fallschirmjäger, Gebirgsjäger, Jäger | Spezialkräfte
Kampfunterstützungstruppen: Artillerietruppe | Heeresflugabwehrtruppe | Heeresfliegertruppe | Pioniertruppe | ABC-Abwehrtruppe
Einsatz- und Führungsunterstützungstruppen: Fernmeldetruppe | Heeresaufklärungstruppe | Heereslogistiktruppen: Nachschubtruppe, Instandsetzungstruppe | Militärmusikdienst im Heer | Sanitätsdienst Heer
Aufgelöst, umbenannt oder nicht mehr Teil des Heeres: Feldjäger/Militärpolizei | Feldnachrichtentruppe | Feldzeugtruppe | Fernmeldetruppe EloKa | Fernspäher | Feldnachrichtentruppe|Frontnachrichtentruppe | Gepanzerte Kampftruppen | Transport | Truppe für Operative Information | Panzeraufklärer | Panzerjäger | Psychologische Kriegführung | Psychologische Verteidigung | Quartiermeistertruppe | Technische Truppe | Topographietruppe
Siehe auch: Ehemalige Heeresverbände
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