Bärenthal

Bärenthal
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Bärenthal
Bärenthal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bärenthal hervorgehoben
48.0736111111118.9277777777778669
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Tuttlingen
Gemeindeverwal-
tungsverband:
Donau-Heuberg
Höhe: 669 m ü. NN
Fläche: 12,69 km²
Einwohner:

439 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78580
Vorwahl: 07466
Kfz-Kennzeichen: TUT
Gemeindeschlüssel: 08 3 27 004
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchstraße 8
78580 Bärenthal
Webpräsenz: www.baerenthal.de
Bürgermeister: Tobias Keller
Lage der Gemeinde Bärenthal im Landkreis Tuttlingen
Landkreis Konstanz Landkreis Rottweil Landkreis Sigmaringen Schwarzwald-Baar-Kreis Zollernalbkreis Aldingen Balgheim Bärenthal Böttingen Bubsheim Buchheim Deilingen Denkingen Dürbheim Durchhausen Egesheim Emmingen-Liptingen Fridingen an der Donau Frittlingen Geisingen Gosheim Gunningen Hausen ob Verena Immendingen Irndorf Königsheim Kolbingen Mahlstetten Mühlheim an der Donau Neuhausen ob Eck Reichenbach am Heuberg Renquishausen Rietheim-Weilheim Seitingen-Oberflacht Spaichingen Talheim (Landkreis Tuttlingen) Trossingen Tuttlingen Wehingen Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen)Karte
Über dieses Bild

Bärenthal ist mit 452 Einwohnern (Stand: 9. September 2011[2]) die kleinste Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Bärenthal

Geographische Lage

Der staatlich anerkannte Erholungsort Bärenthal liegt im Naturpark Obere Donau am Großen Heuberg in 650 bis 950 Meter Höhe. Auf der Gemarkung der Gemeinde vereinigen sich die Obere und Untere Bära zur Bära, die in Fridingen an der Donau in die Donau mündet, und in deren Tal der Ort liegt.

Obwohl die Gesamtgemarkungsfläche der Gemeinde Bärenthal rund 1270 Hektar umfasst, zählen sie aufgrund der geringen Einwohnerzahl zu den kleinsten selbständigen Gemeinden im Lande Baden-Württemberg.

Fast 70 Prozent der Gemeindefläche ist von Wald bedeckt.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Nusplingen im Zollernalbkreis, im Osten an Irndorf, im Süden an Beuron im Landkreis Sigmaringen und Fridingen an der Donau, im Westen an Kolbingen und Renquishausen sowie im Nordwesten an Egesheim.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Bärenthal gehören das Dorf Bärenthal, die Weiler Ensisheim und Gnadenweiler und das Gehöft Karlswahl.[3]

Geschichte

Schon aus der Zeit der Vor- und Frühgeschichte fanden sich auf Bärenthaler Gemarkung Funde von menschlicher Besiedlung. So wurden Ende des 20. Jahrhunderts zwei bronzezeitliche Armringe gefunden. Nach den Kelten kamen die Römer. Das Bärenthal befand sich im Römischen Reich im geschützten Hinterland des Alblimes. Aus dieser Zeit stammen die Funde von römischen Münzen mit der Umschrift des Kaisers Trajan. Diese wurden wiederum von den Alamannen verdrängt. Im Dezember 2007 wurden bei Erschließungsarbeiten im Gewerbegebiet „Eschle“ menschliche Skelette gefunden. Seit 2008 wurden diese rund 100 entdeckten Männer-, Frauen- und Kindergräber archäologisch ergraben (Stand September 2010). Zusammen mit den 1967 bei den Bauarbeiten zur Landesstraße 440 aufgefundenen drei frühmittelalterlichen Eisenschwerter ermöglichen sie Rückschlüsse auf eine größere fränkisch-alamannische Siedlung.[4] Neben den Gräbern fanden sich 2009 Reste einer Steinkirche (Nord-Ost-Ecke), sowie 2010 Reste einer Mörtelmühle, eines Grubenhauses und Pfostenlöcher, die Zeugnis einer Besiedlung zwischen dem 7. und 11. Jahrhundert sind.

Der Ort „Bärenthal“ als solcher wurde erstmals im Jahre 1092 urkundlich erwähnt. Seit dem 14. Jahrhundert erwarb das Kloster Beuron zunehmend Besitz im Bärenthaler Gebiet. 1751 verkauften die Hohenzollern Ensisheim an das Kloster.

Im Zuge der Säkularisation kam das Dorf 1803 zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen und wurde mit diesem 1849 als Teil der Hohenzollernschen Lande preußisch. Ab 1806 gehörte Bärenthal also zunächst zu einem hohenzollerischen Oberamt, dem Obervogteiamt Beuron, das 1830 im Oberamt Wald aufging. Das Oberamt Wald existierte auch noch von 1850 bis 1862 unter preußischer Herrschaft und wurde dann dem Oberamt Sigmaringen eingegliedert, aus dem 1925 der Landkreis Sigmaringen hervorging.

Nach 1945 gehörte der ehemals preußische Landkreis Sigmaringen zum Land Württemberg-Hohenzollern, das 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Bei der Kreisreform in Baden-Württemberg 1973 wurde Bärenthal dann am 1. Januar 1973 dem Landkreis Tuttlingen zu geordnet.

Politik

Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbandes Donau-Heuberg mit Sitz in Fridingen an der Donau.

Bürgermeister

Am 10. Juli 2011 wurde Tobias Keller mit 59,57 Prozent der Stimmen, bei einer Wahlbeteiligung von 78,93 Prozent, zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Bärenthal gewählt. Er löste Roland Ströbele nach 31 Jahren in seinem Amt ab.[5] Seine Amtseinführung erfolgte am 5. September 2011.[6] Er ging nach 51 Jahren im öffentlichen Dienst in den Ruhestand.[2]

  • bis 1980: Karl Franz
  • 1980–2011: Roland Ströbele (CDU)
  • seit 2011: Tobias Keller

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Bärenthal zeigt in geteiltem Schild oben in Gold ein schreitender blauer Bär, unten in Blau der goldene Kleinbuchstabe 'b', dessen Schaft in ein Kreuz ausläuft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.

Bauwerke

Wallfahrtskapelle Maria Mutter Europas auf Gnadenweiler (Bärenthal) am Beuroner Jakobsweg

Die Wallfahrtskapelle Maria Mutter Europas auf dem Gnadenweiler ist ein Sakralbau des 21. Jahrhunderts: Die Grundsteinlegung erfolgte am 3. November 2006, die Weihung des Marienheiligtum erfolgte am 9. Juni 2007.

Naturdenkmäler

Das Naturdenkmal Mondmilchloch bei Bärenthal war steinzeitlicher Lebensraum.

Sport

Die Gemeinden Bärenthal, Irndorf, Nusplingen und Schwenningen schufen im Jahr 2011 ein gemeinsames Loipennetz für Wintersportler. Nachdem der Anschluss der neu geschaffenen Loipe auf Gnadenweiler an das Indorfer Loipennetz geschaffen werden konnte, entstand nunmehr durch den Zusammenschluss mit dem bestehenden Nusplinger und Schwenniger Loipen durch das Irndorfer Hardt ein großflächiges Loipengebiet für den Skilanglauf.[7]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Notker Hiegl (OSB), Ortspfarrer und Geistlicher Rat, „Europäer des Jahres 2007“
  • 2011, 26. Juli: Roland Ströbele (* 1943), Stadtkämmerer und ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Bärenthal (1980–2011), Bürgermeister der Gemeinde Fridingen (1977–1994), Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Tuttlingen/Schwarzwald-Baar (1984–1996) und Ehrenpräsidenten der Euro-Bärentaler (Ernennung Juli 2011).[8]

Siehe auch

Territoriale Besonderheiten in Südwestdeutschland nach 1810

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. a b Hermann-Peter Steinmüller (hps): Vom Kämmerer zum Bürgermeister. In: Südkurier vom 9. September 2011
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 646–647.
  4. Jutta Klug-Treppe, Joachim Wahl: Ein Gewerbegebiet voller Überraschungen – Frühmittelalterlicher Friedhof in Bärenthal, Kreis Tuttlingen. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2008. Theiss, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8062-2257-9, S. 186–191.
  5. Yvonne Havenstein (hav): Tobias Keller wird Bärenthals neuer Bürgermeister. In: Schwäbische Zeitung. 10. Juli 2011
  6. Kurt Loescher (loe): Gemeinderatssitzung. Amtseinsetzung von Tobias Keller. In: Südkurier vom 19. August 2011
  7. Gemeinsame Loipe geschaffen. In: Südkurier. 5. Januar 2011
  8. Wolf-Dieter Bojus: Ein ganz großer Bahnhof. In: Wochenblatt. 28. Juli 2011

Weblinks

 Commons: Bärenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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