- Großer Preis von Schweden 1974
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Großer Preis von Schweden 1974
Renndaten 7. von 15 Rennen der Formel-1-Saison 1974 Name: X Sveriges Grand Prix Datum: 9. Juni 1974 Ort: Anderstorp Kurs: Scandinavian Raceway Länge: 321,44 km in 80 Runden à 4,018 km Wetter: sonnig und warm Pole-Position Fahrer: Patrick Depailler
Tyrrell
Zeit: 1:24,758 min Schnellste Runde Fahrer: Patrick Depailler
Tyrrell
Zeit: 1:27,262 min Podium Erster: Jody Scheckter
Tyrrell
Zweiter: Patrick Depailler
Tyrrell
Dritter: James Hunt
Hesketh
Der Große Preis von Schweden 1974 fand am 9. Juni auf dem Scandinavian Raceway in Anderstorp statt und war das siebte Rennen der Formel-1-Saison 1974.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
Zwei Wochen nachdem der Schwede Ronnie Peterson den Großen Preis von Monaco gewonnen hatte, trat die Formel 1 zum insgesamt zweiten WM-Grand-Prix in dessen Heimatland an.
Aufgrund einer durch den Veranstalter limitierten Teilnehmerzahl umfasste die Meldeliste 27 Fahrzeuge. Hans-Joachim Stuck fehlte verletzungsbedingt und wurde im Werks-March von Reine Wisell vertreten. Da Brian Redman seine Formel-1-Karriere beendet hatte und das zweite Shadow-Cockpit neben Jean-Pierre Jarier somit neu zu besetzen war, ging mit Bertil Roos ein dritter Schwede an den Start. Für ihn war es die erste und einzige Grand-Prix-Teilnahme.
Arturo Merzario trat mit einem gebrochenen Finger, den er sich während eines Sportwagen-Rennens am Wochenende zuvor in Imola zugezogen hatte, zum Training an. Als er merkte, dass ihn diese Verletzung zu sehr behinderte, trat er seinen Wagen zunächst an Richard Robarts ab. Dieser musste das Fahrzeug jedoch nach dem Training dem in der Startaufstellung besser platzierten Tom Belsø überlassen, der sein eigenes Einsatzfahrzeug beschädigt hatte.
Das Team B.R.M. schaffte es nicht, alle drei Werkswagen rechtzeitig für den Schweden-GP zu reparieren, sodass nur zwei Fahrzeuge zur Verfügung standen und François Migault als dritter Werksfahrer das Nachsehen hatte.
Training
Die beiden Tyrrell-Piloten erreichten durch ihre Trainingsleistungen die beiden Plätze in der ersten Startreihe, wobei Patrick Depailler die erste und einzige Pole-Position seiner Grand-Prix-Karriere erzielte. Hinter seinem Teamkollegen Jody Scheckter bildeten die beiden Ferrari 312B3 von Niki Lauda und Clay Regazzoni die zweite Startreihe. Es folgte Lotus-Pilot Ronnie Peterson vor James Hunt und Jacky Ickx im zweiten Lotus 72E, dem man aufgrund der besseren Zuverlässigkeit nach wie vor den Vorzug gegenüber dem neueren Typ 76 gab.
Jean-Pierre Jarier sowie der in der Weltmeisterschaft führende Emerson Fittipaldi und Carlos Reutemann komplettierten die Top Ten.[1]
Rennen
Scheckter übernahm vom zweiten Startplatz aus die Führung, während der von der Pole-Position gestartete Depailler zusätzlich noch von Peterson überholt wurde. Es folgten Lauda, Regazzoni und Reutemann. Bis zur neunten Runde blieb diese Reihenfolge konstant. Dann schied Peterson wegen eines Schadens an der Antriebswelle aus und ermöglichte dadurch eine Tyrrell-Doppelführung.
Als Regazzoni im 24. Umlauf wegen eines Getriebeschadens ausschied, übernahm Hunt, der zuvor Reutemann überholt hatte, den vierten Platz hinter den beiden Tyrrell und Lauda. Reutemann schied in Runde 31 wegen eines Öllecks aus, sodass die beiden McLaren-Piloten Fittipaldi und Denis Hulme die Punkteränge erreichten. Für Hulme dauerte dieser Zustand jedoch nur bis zur 57. Runde an, als er wegen eines Aufhängungsschadens ausfiel. Vittorio Brambilla gelangte dadurch auf den sechsten Rang.
Als Lauda im weiteren Verlauf des Rennens zunehmend technische Probleme bekam, gelang es Hunt nach einem über rund 20 Runden andauernden Duell, im 66. Umlauf an dem Österreicher vorbeizuziehen. Wenige Runden später schied dieser wegen eines Getriebeschadens endgültig aus.
Hunt konnte zwar mit den beiden Tyrrell an der Spitze mithalten, fand jedoch keinen Weg an ihnen vorbei. Somit sicherte sich Jody Scheckter den ersten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.[2]
Durch den Ausfall Vittorio Brambillas kurz vor dem Ende des Rennens rückte Graham Hill auf den sechsten Platz nach vorn und erhielt somit seinen ersten WM-Punkt des Jahres. Brambilla wurde aufgrund seiner zurückgelegten Distanz noch als Zehnter gewertet.
Ensign-Pilot Vern Schuppan erreichte das Ziel, wurde jedoch nach dem Rennen disqualifiziert, da er ohne Zulassung gestartet war.
Die ersten sieben WM-Läufe der Saison hatten sechs unterschiedliche Sieger hervorgebracht. Ein eindeutiger Favorit auf den Gewinn der Weltmeisterschaft war noch nicht erkennbar.
Meldeliste
1 Arturo Merzario trat den Wagen mit der Startnummer 20 während des Trainings an seinen Kollegen Richard Robarts ab.
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start 1 Patrick Depailler
Tyrrell-Ford
1:24,758 170,660 km/h 1 2 Jody Scheckter
Tyrrell-Ford
1:25,076 170,022 km/h 2 3 Niki Lauda
Ferrari
1:25,161 169,852 km/h 3 4 Clay Regazzoni
Ferrari
1:25,276 169,623 km/h 4 5 Ronnie Peterson
Lotus-Ford
1:25,390 169,397 km/h 5 6 James Hunt
Hesketh-Ford
1:25,556 169,068 km/h 6 7 Jacky Ickx
Lotus-Ford
1:25,650 168,883 km/h 7 8 Jean-Pierre Jarier
Shadow-Ford
1:25,725 168,735 km/h 8 9 Emerson Fittipaldi
McLaren-Ford
1:25,938 168,317 km/h 9 10 Carlos Reutemann
Brabham-Ford
1:25,962 168,270 km/h 10 11 Mike Hailwood
McLaren-Ford
1:26,040 168,117 km/h 11 12 Denis Hulme
McLaren-Ford
1:26,480 167,262 km/h 12 13 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
1:26,813 166,620 km/h 13 14 John Watson
Brabham-Ford
1:27,100 166,071 km/h 14 15 Graham Hill
Lola-Ford
1:27,173 165,932 km/h 15 16 Reine Wisell
March-Ford
1:27,382 165,535 km/h 16 17 Vittorio Brambilla
March-Ford
1:27,390 165,520 km/h 17 18 Guy Edwards
Lola-Ford
1:27,407 165,488 km/h 18 19 Henri Pescarolo
B.R.M.
1:27,503 165,306 km/h 19 20 Rikky von Opel
Brabham-Ford
1:27,690 164,954 km/h 20 21 Tom Belsø
Iso-Ford
1:27,889 164,580 km/h 21 22 Jochen Mass
Surtees-Ford
1:28,119 164,151 km/h 22 23 Bertil Roos
Shadow-Ford
1:28,298 163,818 km/h 21 24 Carlos Pace
Surtees-Ford
1:28,574 163,308 km/h 24 25 Richard Robarts
Iso-Ford
1:28,930 162,654 km/h DNS 26 Leo Kinnunen
Surtees-Ford
1:29,387 161,822 km/h 25 27 Vern Schuppan
Ensign-Ford
1:29,480 161,654 km/h 26 28 Arturo Merzario
Iso-Ford
1:53,677 127,245 km/h DNS Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Jody Scheckter
Tyrrell-Ford
80 0 1:58:31,391 2 1:27,470 2 Patrick Depailler
Tyrrell-Ford
80 0 + 0,380 1 1:27,262 3 James Hunt
Hesketh-Ford
80 0 + 3,325 6 1:27,522 4 Emerson Fittipaldi
McLaren-Ford
80 0 + 53,507 9 1:28,394 5 Jean-Pierre Jarier
Shadow-Ford
80 0 + 1:16,403 8 1:28,815 6 Graham Hill
Lola-Ford
79 0 + 1 Runde 15 1:29,646 7 Guy Edwards
Lola-Ford
79 0 + 1 Runde 18 1:28,640 8 Tom Belsø
Iso-Ford
79 0 + 1 Runde 21 1:29,686 9 Rikky von Opel
Brabham-Ford
79 0 + 1 Runde 20 1:29,700 10 Vittorio Brambilla
March-Ford
78 0 DNF 17 1:28,196 Motorschaden 11 John Watson
Brabham-Ford
77 0 + 3 Runden 14 1:28,804 — Vern Schuppan
Ensign-Ford
77 0 DSQ 26 1:30,951 disqualifiziert — Niki Lauda
Ferrari
70 0 DNF 3 1:28,437 Getriebeschaden — Reine Wisell
March-Ford
59 0 DNF 16 1:28,887 Aufhängungsschaden — Denis Hulme
McLaren-Ford
56 0 DNF 12 1:28,334 Aufhängungsschaden — Jochen Mass
Surtees-Ford
53 0 DNF 22 1:30,309 Aufhängungsschaden — Carlos Reutemann
Brabham-Ford
30 0 DNF 10 1:28,687 Ölverlust — Jacky Ickx
Lotus-Ford
27 0 DNF 7 1:29,022 Motorschaden — Clay Regazzoni
Ferrari
24 0 DNF 4 1:28,539 Getriebeschaden — Carlos Pace
Surtees-Ford
15 0 DNF 24 1:30,695 Handlingprobleme — Ronnie Peterson
Lotus-Ford
8 0 DNF 5 1:28,057 defekte Antriebswelle — Leo Kinnunen
Surtees-Ford
8 0 DNF 25 1:30,968 Motorschaden — Mike Hailwood
McLaren-Ford
5 0 DNF 11 1:29,764 undichte Kraftstoffleitung — Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
3 0 DNF 13 Motorschaden — Bertil Roos
Shadow-Ford
2 0 DNF 23 Getriebeschaden — Henri Pescarolo
B.R.M.
0 0 DNF 19 — gebrochene Kraftstoffleitung WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Emerson Fittipaldi
McLaren 27 2 Clay Regazzoni
Ferrari 22 3 Niki Lauda
Ferrari 21 4 Jody Scheckter
Tyrrell 21 5 Denis Hulme
McLaren 11 6 Patrick Depailler
Tyrrell 10 7 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M. 10 8 Ronnie Peterson
Lotus 10 9 Mike Hailwood
McLaren 9 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 10 Carlos Reutemann
Brabham 9 11 Jean-Pierre Jarier
Shadow 6 12 Hans-Joachim Stuck
March 5 13 Jacky Ickx
Lotus 4 14 James Hunt
Hesketh 4 15 Carlos Pace
Surtees 3 16 Arturo Merzario
Iso-Marlboro 1 17 John Watson
Brabham 1 18 Graham Hill
Lola 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 McLaren
40 2 Ferrari
30 3 Tyrrell
25 4 Lotus
13 5 B.R.M.
10 6 Brabham
10 Pos. Konstrukteur Punkte 7 Shadow
6 8 March
5 9 Hesketh
4 10 Surtees
3 11 Lola
1 12 Iso-Marlboro
1 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 13. November 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 13. November 2011)
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 13. November 2011)
Weblinks
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