Eckstedt

Eckstedt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Eckstedt
Eckstedt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eckstedt hervorgehoben
51.07111111111111.145833333333167
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sömmerda
Verwaltungs-
gemeinschaft:
An der Marke
Höhe: 167 m ü. NN
Fläche: 6,5 km²
Einwohner:

601 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99195
Vorwahl: 036371
Kfz-Kennzeichen: SÖM
Gemeindeschlüssel: 16 0 68 007
Adresse der Verbandsverwaltung: Erfurter Str. 6
99195 Schloßvippach
Webpräsenz: www.eckstedt.de
Bürgermeisterin: Rita Schmidtke (parteilos)
Lage der Gemeinde Eckstedt im Landkreis Sömmerda
Alperstedt Andisleben Beichlingen Bilzingsleben Büchel Buttstädt Buttstädt Eckstedt Ellersleben Elxleben Eßleben-Teutleben Frömmstedt Gangloffsömmern Gebesee Griefstedt Großbrembach Großmölsen Großmonra Großneuhausen Großrudestedt Günstedt Guthmannshausen Hardisleben Haßleben Henschleben Herrnschwende Kannawurf Kindelbrück Kleinbrembach Kleinmölsen Kleinneuhausen Kölleda Mannstedt Markvippach Nöda Olbersleben Ollendorf Ostramondra Rastenberg Riethgen Riethnordhausen (bei Erfurt) Ringleben (bei Gebesee) Rudersdorf Schillingstedt Schloßvippach Schwerstedt Sömmerda Sprötau Straußfurt Udestedt Vogelsberg Walschleben Weißensee Werningshausen Witterda Wundersleben ThüringenKarte
Über dieses Bild

Eckstedt ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft An der Marke an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Schloßvippach hat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Eckstedt liegt im Südosten des Thüringer Beckens.

Geschichte

1191 wurde die Gemeinde erstmalig urkundlich erwähnt. 1279 ist ein Berthold II. Vitzthum von Eckstedt in Urkunden nachweisbar. Im 13. Jahrhundert hat es auch schon eine Burg gegeben, die wieder zerstört wurde. 1342 kaufte der Erzbischof das Vitztumsamt zurück. 1440 wurde eine neue Burg errichtet. 1492 erfolgte der Bau eines Verbindungsgrabens zwischen Eckstedt und dem Schwansee zu dessen Bewässerung. 1525 gab es Auswirkungen des Bauernkrieges auf Erfurts Umgebung. 1556 ließ die Adelsfamilie Vitzthum von Eckstedt das Eckstedter Schloß neu errichten.

Im Dreißigjährigen Krieg hatte Eckstedt schwer zu leiden. 1635 starben 121 Menschen an der Pest. 1640 erfolgten Raub und Verwüstung durch Soldaten des kaiserlichen Heeres. 1641 wütete ein Großbrand im Dorf, nur 6 Häuser blieben stehen. Nach dem Wiederaufbau kam es 1697 zu einem Brand von Pfarre und Schulgebäude, 1719 zu einem Brand der Mühle. 1740 bis 1744 wurde die derzeitige Kirche "St. Stephanus" gebaut. Vor 1780 brannte das Schloss aus, 1860 wurde es abgebrochen. 1882/83 erfolgte der Neubau einer großen, schlossähnlichen Villa mit klassizistischen Elementen. Schloss und Gut hatten häufig wechselnde Besitzer, 1927 wurden sie durch Rudolf Harnisch erworben.

1850 kam es zur Beseitigung der adligen Gerichtsbarkeit. 1862 begann der Bau des neuen Schulgebäudes. 1884 folgte die Errichtung der Eisenbahnlinie Weimar - Großrudestedt.

1905 begann der Bau der ersten Wasserversorgungsleitung, z. T. heute noch in Betrieb, und im Jahre darauf der elektrischen Stromversorgung.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 68 Frauen und Männer aus Polen, Frankreich, Jugoslawien und Italien in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten.[2]

Eckstedt wurde im April 1945 von US-Truppen, Anfang Juli von Roter Armee besetzt. 1945 erfolgte die entschädigungslose Enteignung des Gutsbesitzers Harnisch und die Schaffung von 22 Neubauernstellen. Das Schloss sollte gesprengt werden, das wurde im letzten Moment von der Gemeinde verhindert. In den Bereich der Wirtschaftsgebäude zog MAS/MTS ein, dann bis 1990 der Erfurter Landmaschinen-Reparatur-Betrieb, in das Schloss die Verwaltung und Lehrlinge. 1952 kam im Zuge einer Verwaltungsreform Eckstedt zum Landkreis Erfurt im neugebildeten Bezirk Erfurt. Im selben Jahre war der Bau des Sportplatzes. 1953 erfolgte eine Restaurierung der Kirche.

1994 erfolgte eine Verwaltungsreform, Eckstedt gehörte damit zum Landkreis Sömmerda. Es erhielt Anschluss an die Ohra-Fernwasserleitung. 1997 kam die Gasversorgung, vorher schon wurden alle Wohnhäuser an das Telefonnetz angeschlossen. Das Schloss (Leerstand von 1992 bis 2002) und Wirtschaftsgebäude gingen 2002 in Privathand über. Letztere werden teilweise zu Wohnzwecken umgebaut.

Kirche St. Stephanus (Lage→51.07032118472211.147459149444)
Schloss (Lage→51.06988971805611.143854260556)

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1994 - 567
  • 1995 - 603
  • 1996 - 620
  • 1997 - 624
  • 1998 - 638
  • 1999 - 646
  • 2000 - 645
  • 2001 - 628
  • 2002 - 629
  • 2003 - 622
  • 2004 - 614
  • 2005 - 609

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Eckstedt setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

Bürgermeister

Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Rita Schmidtke wurde am 26. Juni 2004 gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Silber auf goldenem, grünbortierten Schildfuß zwei grüne Laubbäume, in der Mitte mit einer sechzehnstrahligen Sonne belegt.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Schloss Eckstedt von 1882/83 mit großen Wirtschaftsgebäuden. Der weitläufige Gutspark mit seltenem Baumbestand wurde 1836 als Landschaftspark angelegt. Nach der Wende wurde er renaturiert und der Schlossteich entschlammt.
  • Dorfkirche St. Stephanus: von 1740 bis 1744, wurde auch mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz restauriert

Museen

  • Heimatstuben mit historischen Dokumenten und Bildern von der Geschichte der Gemeinde.

Sport

Eckstedt verfügt über einen Sportplatz mit Großspielfeld und Aschenbahn, Trimm-Dich-Pfad, Volleyballplatz und Streetballanlage sowie ein Sportlerheim.

Regelmäßige Veranstaltungen


Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 280, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks

 Commons: Eckstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eckstedt — Infobox German Location image photo = Wappen = Eckstedtwappen.png lat deg = 51 |lat min = 4 |lat sec = 0 lon deg = 11 |lon min = 7 |lon sec = 0 Lageplan = Bundesland = Thüringen Landkreis = Sömmerda Verwaltungsgemeinschaft = An der Marke Höhe =… …   Wikipedia

  • Eckstedt — Original name in latin Eckstedt Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 51.06667 latitude 11.13333 altitude 165 Population 615 Date 2011 04 25 …   Cities with a population over 1000 database

  • Friedrich Wilhelm Vitzthum von Eckstedt — (* 4. August 1578 in Weimar; † 26. Mai 1637 in Leipzig) war ein deutscher General der Kavallerie im Dreißigjährigen Krieg, Rat in Sachsen Altenburg und Hauptmann der Ämter Saalfeld, Zella und Gräfenthal. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Vitzthum von Eckstedt — (* 1551; † 28. Februar 1605 in Leipzig) war kursächsischer Geheimer Rat und Appellationsrat in Dresden und Hauptmann zu Salza, Thamsbrück und Sachsenburg. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt, war der Sohn des gleichnamigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Vitzthum von Eckstedt — (* 1592; † 1652) war ein kaiserlicher Oberst während des Dreißigjährigen Krieges. Leben und Wirken Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt und war der zweitälteste Sohn des Georg Vitzthum von Eckstedt auf Kannawurf. Nach Ausbruch …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Vitzthum von Eckstedt (1594–1653) — Christoph Vitzthum von Eckstedt (* 25. August 1594 in Quedlinburg; † 29. August 1653 ebenda) war ein kursächsischer Beamter. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt und war kursächsischer Oberst und Stiftshauptmann von… …   Deutsch Wikipedia

  • Dam Vitzthum von Eckstedt — Die Warnemünder Schanze Dam(ian) Vitzthum von Eckstedt (* 10. September 1595; † 12. März 1638) war ein kursächsischer Generalmajor. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt und war der vierte Sohn des Georg Vitzthum von Eckstedt… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Vitzthum von Eckstedt — Johann (Hans) Georg Vitzthum von Eckstedt (* um 1585; † 4. Februar 1641) war Domherr der Stiftskirchen in Halberstadt und Naumburg (Saale). Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt und war der älteste Sohn des Georg Vitzthum von… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Vitzthum von Eckstedt (1552–1599) — Christoph Vitzthum von Eckstedt (* 1552; † 19. Juli 1599) war ein kursächsischer Beamter. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt und war Mitbesitzer der Rittergüter Kannawurf und des Familienstammgutes Eckstedt, dessen Anteil er …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmale in Eckstedt — In der Liste der Kulturdenkmale in Eckstedt sind alle Kulturdenkmale der thüringischen Gemeinde Eckstedt (Landkreis Sömmerda) und ihrer Ortsteile aufgelistet (Stand: 2006). Eckstedt Einzeldenkmale Kirchstraße (?), Kirche mit Ausstattung und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”