- Einhorn (Sternbild)
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Lateinischer Name Monoceros Lateinischer Genitiv Monocerotis Kürzel Mon Rektaszension 5h 55m 52s bis 8h 11m 24s Deklination −11° 22′ 08″ bis +11° 55′ 60″ Fläche 482 deg2
Rang 35Vollständig
sichtbar79° Nord bis 78° Süd Beobachtungszeit
für MitteleuropaWinter Anzahl der Sterne
heller als 3 mag0 Hellster Stern
(Größe)β Monocerotis (3,8) Meteorströme Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)Das Einhorn (griechisch Monoceros) ist ein Sternbild südlich des Himmelsäquators.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Einhorn ist ein relativ unscheinbares Sternbild östlich des markanten Orion und nördlich des hellen Sterns Sirius im Großen Hund. Es enthält lediglich zwei Sterne, die heller als die 4. Größenklasse sind.
Durch das Einhorn zieht sich das Band der Milchstraße, daher enthält es eine Reihe von nebligen Objekten, wie den offenen Sternhaufen M50 und den Rosettennebel.
Geschichte
Das Einhorn gehört nicht zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike.
Es wird dem niederländischen Kartografen Petrus Plancius zugeschrieben, der 1612 einen Himmelsglobus erstellte, auf dem er acht neue Sternbilder abbildete, darunter Monoceros Unicornis.
Jacob Bartsch nahm es 1624 in sein Planisphaerium Stellaris als Unicornus in seine Sternkarten auf und schrieb ihm ein christliches Motiv zu: Das Einhorn wird in der lateinischen Bibel (Vulgata) mehrmals erwähnt (Psalmi iuxta LXX 21:22, 28:6, 91:11; Isaias 34:7); moderne Bibelübersetzungen sprechen hier jedoch von Büffeln. Plancius selbst hinterließ seine Gründe, diese Sternbilder einzuführen, nicht. Im Bestiaire Divin de Guillaume aus dem 13. Jahrhundert steht, dass das Einhorn ruhig liegt und eingefangen werden kann, wenn eine Jungfrau seine Jagdgründe betritt. Das Einhorn soll Jesus Christus darstellen und sein Horn die Göttliche Wahrheit.
Heinrich Wilhelm Olbers und Ludwig Ideler wiesen allerdings darauf hin, dass die Konstellation bereits vor 1564 beschrieben wurde. Nach Joseph Scaliger soll es auf einem antiken persischen Himmelsglobus abgebildet sein.
Himmelsobjekte
Sterne
B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse β 5 3,76m 691 B3 V + B3ne α 26 Lukida, Lucida 3,94m 144 K0 III γ 5 3,99m 645 K3 III δ 22 4,15m ζ 29 4,36m 1853 G2 Ib ε 8 4,39m 128 A5 IV 13 4,47m 1510 A0 Ib 18 4,48m 373 K0 III 15 4,66m 1023 O7 28 4,69m 473 K4 III 17 4,77m 485 K4 III 20 4,91m 211 K0 III 3 4,92m 980 B5 III 27 4,93m 250 K2 III 19 4,99m 1117 B1 V 2 5,04m 328 A6m HR 2205 5,06m 1204 B2 V 10 5,06m 1354 B2 V HR 2508 5,08m 1310 M1 II HR 2395 5,09m 537 B5 Vn 25 5,14m 202 F6 III HR 2334 5,19m 951 K1 II HR 2142 5,19m 919 B2 Vne HR 2469 5,21m 378 M0 III HR 2639 5,22m 682 M2 III HR 2375 5,22m 211 A3 V 7 5,27m 824 B2 V HR 2267 5,36m 511 K1 III HR 2154 5,37m 2132 B5 IV HR 2381 5,43m 870 K2 III HR 2572 5,44m 485 A4 IV 21 5,44m 261 F2 V HR 3014 5,49m 238 K5 III α Monocerotis ist ein 144 Lichtjahre entfernter, orange leuchtender Stern der Spektralklasse K0 III.
γ Monocerotis ist 645 Lichtjahre entfernt und gehört der Spektralklasse B2 IV an.
Mehrfachsterne
System Größen Abstand β 4,5 / 5,4 / 5,6m 7,3 / 2,8" ε 4,4 / 6,7m 13,3" β Monocerotis ist ein Mehrfachsternsystem in 691 Lichtjahren Entfernung. Dabei umkreisen drei Sterne der Spektralklassen B3 ein gemeinsames Zentrum. Da die Sterne in relativ weitem Abstand auseinander stehen, kann man sie bereits mit einem kleinen Teleskop beobachten. Wilhelm Herschel entdeckte das System 1781 und beschrieb es als einen der schönsten Anblicke am Himmel.
ε Monocerotis ist ein 128 Lichtjahre entferntes Doppelsternsystem. Die beiden Komponenten gehören den Spektralklassen A5 und F5 an. Das System kann ebenfalls mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.
Veränderlicher Stern
Stern Größe Periode Typ U 5,8 bis 7,2m 92 Tage Halbregelmäßig Veränderlicher T 5,6 bis 6,6m 27,025 Tage Cepheid R 10 bis 12m V838 6,75 bis 15,74m U Monocerotis ist ein 4.000 Lichtjahre entfernter halbregelmäßig veränderlicher Stern, der seine Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 92 Tagen verändert.
T Monocerotis ist 8.000 Lichtjahre entfernt und gehört der leuchtkräftigen Gruppe der Cepheiden an. Seine Helligkeit verändert sich innerhalb eines Zeitraumes von 27 Tagen.
Beide Sterne können während des Helligkeitsmaximums gerade noch mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Zur Beobachtung im Minimum benötigt man ein Fernglas.
R Monocerotis ist ein veränderlicher Stern inmitten des offenen Sternhaufens NGC 2261. Aufgrund seiner geringen Helligkeit von 10 bis 12m braucht man zu seiner Beobachtung ein mittleres Teleskop.
V838 Monocerotis ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt. Im Januar 2002 beobachtete das Hubble-Teleskop einen heftigen Helligkeitsausbruch.
Messier- und NGC-Objekte
Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name 50 2323 7m Offener Sternhaufen 2232 3,9m Offener Sternhaufen 2236 7,5m Offener Sternhaufen 2237 14m Emissionsnebel Rosettennebel 2244 5,8m Offener Sternhaufen 2250 8,9m Offener Sternhaufen 2251 7,3m Offener Sternhaufen 2261 10,0m Offener Sternhaufen 2264 Offener Sternhaufen Weihnachtsbaumnebel 2269 10,0m Offener Sternhaufen 2286 7,5m Offener Sternhaufen 2301 8,0m Offener Sternhaufen 2324 8,5m Offener Sternhaufen 2335 7,2m Offener Sternhaufen 2343 6,7m Offener Sternhaufen 2353 7,1m Offener Sternhaufen M 50 ist ein Offener Sternhaufen in 3.000 Lichtjahren Entfernung. Er enthält etwa 100 Sterne und kann bereits mit einem Prismenfernglas beobachtet werden. Im Teleskop bietet sich ein sehr schöner Anblick.
Der offene Sternhaufen NGC 2244 ist 5.000 Lichtjahre entfernt. Er kann ebenfalls mit dem Fernglas beobachtet werden. Um den Sternhaufen herum liegt NGC 2237, der berühmte Rosettennebel. Die relativ jungen, leuchtkräftigen Sterne des Sternhaufens regen die umliegenden Gaswolken zum Leuchten an. Im Teleskop sind allerdings nur die dichtesten Regionen erkennbar. Erst auf langbelichteten Fotografien werden komplexe Strukturen sichtbar.
NGC 2261 ist 3.000 Lichtjahre entfernt. In größeren Teleskopen erscheint einer seiner Sterne wie ein kleiner Komet. Es handelt sich um einen Reflexionsnebel, der „Hubbles-Veränderlicher-Nebel“ oder Hubble-Nebel genannt wird. Da der anregende Stern ein Veränderlicher ist und sein Licht von umgebenden Staubwolken unterschiedlich durchgelassen wird, verändert sich die Helligkeit und Größe des Nebels über Wochen und Monate.
NGC 2264 ist ein 3.000 Lichtjahre entfernter Sternhaufen. Aufgrund seiner dreieckigen, spitzen Anordnung wird er auch „Weihnachtsbaumsternhaufen“ genannt. Seine Sterne werden von einem Gasnebel umgeben, in dem sich dunkle Wolken aus Staub und Gas befinden. Einer der Dunkelwolken ist der wegen seiner Form so genannte Konusnebel.
NGC 2301 ist 2.500 Lichtjahre entfernt. Um den Sternhaufen aufzulösen, benötigt man ein Teleskop.
NGC 2324 ist ein Sternhaufen in 15.000 Lichtjahre Entfernung. In größeren Teleskopen wird eine Vielzahl von Sternen sichtbar.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Sternbild Einhorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- VISTA enthüllt das Geheimnis des Einhorns — ESO Bildveröffentlichung
- Astronomie.de: Das Sternbild Einhorn
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