- Fliege (Sternbild)
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Lateinischer Name Musca Lateinischer Genitiv Muscae Kürzel Mus Rektaszension 11h 19m 26s bis 13h 51m 08s Deklination −75° 41′ 46″ bis −64° 38′ 17″ Fläche 138 deg2
Rang 77Vollständig
sichtbar14° Nord bis 90° Süd Beobachtungszeit
für Mitteleuropanicht sichtbar Anzahl der Sterne
heller als 3 mag1 Hellster Stern
(Größe)α Mus (2,69) Meteorströme keine
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Die Fliege (lateinisch Musca) ist ein Sternbild des Südhimmels.Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Fliege ist ein kleines, aber deutlich erkennbares Sternbild südlich des Kreuz des Südens. Sie enthält einen auffälligen Stern der 2. Größenklasse.
Durch das Sternbild zieht sich das Band der Milchstraße. Auffällig ist eine ausgedehnte Dunkelwolke, der Kohlensack, dessen südlicher Teil in die Fliege hineinragt. Im Prismenfernglas bietet die Himmelsregion um die Fliege einen prächtigen Anblick.
Geschichte
Die Fliege gehört den zwölf neuen Sternbildern, die Ende des 16. Jahrhunderts von den niederländischen Seefahrern Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman eingeführt wurden. Johann Bayer übernahm sie als Biene (Apis) in seinen 1603 erschienenen Himmelsatlas Uranometria.
1752 benannte sie Nicolas Louis de Lacaille in La Mouche um (Planisphère des Étoiles Australes, datiert 1752, veröffentlicht 1756[1]), latinisiert Musca auf dem Coelum Australe Stelliferum (postum 1763 veröffentlicht). Später heißt sie auch Musca Australis in Abgrenzung zur Musca Borealis im Widder nach Johannes Hevelius (die auf Plancius' Biene zurückgeht).
Nach Johann Elert Bodes Atlanten 1782 hört die Verwendung der nördlichen Fliege aber auf, und heute heißt sie daher wieder kurz und bündig Musca.
Auf alten Sternkarten schnellt die Zunge des benachbarten Chamäleons in Richtung Fliege.
Himmelsobjekte
Sterne
B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse α 2,69m 306 B2 IV-V β 3,04m 311 B2 V δ 3,61m 91 K2 III λ 3,63m 128 A7 III γ 3,84m 324 B5 V ε 4,0 bis 4,3m 302 M5 III μ 4,75m 432 K4 III η 4,79m 406 B8 V HR 5002 4,86m 1186 K2 Ib-II HR 4549 4,89m 338 B4 V HR 4538 4,98m 1456 G5 Ib GT 5,01m 561 G2 III + A ι 5,04m 225 K0 III HR 4401 5,09m 475 B5 ζ2 5,15m HR 4617 5,17m 438 K2 II HR 4604 5,34m 339 A0 V θ 5,44m WC6 + O9 δ Muscae ist ein 91 Lichtjahre entfernter, orange leuchtender Stern der Spektralklasse K2 III.
Bei θ Muscae handelt es sich um den zweithellsten bekannten Wolf-Rayet-Stern.
Doppelsterne
System Größen Abstand α β 3,7 /4,0m 1,3" α Muscae ist ein blauer Überriese in 306 Lichtjahren Entfernung mit der 20.000fachen Leuchtkraft unserer Sonne. In einem Abstand von 2600 AU befindet sich ein lichtschwacher Begleitstern, der ihn in 45.000 Jahren umkreist.
β Muscae ist ein Doppelsternsystem in 311 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten gehören den Spektralklassen B2 und B3 an. Um das System in Einzelsterne aufzulösen benötigt man ein mittleres Teleskop.
Veränderliche Sterne
Objekt Größe Periode Typ α 2,69m 2,2 Stunden Cepheid ε 4,0 bis 4,3m 40 Tage Halbregelmäßig Veränderlicher Der Hauptstern des System α Muscae pulsiert leicht, wobei sich seine Helligkeit sich über einen Zeitraum von 2,2 Stunden um etwa 1 % verändert. Er gehört zu den veränderlichen Sternen vom Typ der Cepheiden.
ε Muscae ist ein 302 Lichtjahre entfernter halbregelmäßig veränderlicher Stern, dessen Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 40 Tagen schwankt. Es handelt sich um einen roten Riesen der Spektralklasse M5 III.
Neblige Objekte
NGC sonstige Größe Typ Name Dunkelwolke Kohlensack 4372 7,8m Kugelsternhaufen 4463 7,2m Offener Sternhaufen 4815 8,6m Offener Sternhaufen 4833 7,4m Kugelsternhaufen 5189 9,7m Planetarischer Nebel Der Kohlensack ist eine ausgedehnte Dunkelwolke in 600 Lichtjahren Entfernung.
NGC 4833 ist ein Kugelsternhaufen in 18.000 Lichtjahren Entfernung. In einem mittleren Teleskop kann der Randbereich in Einzelsterne aufgelöst werden.
Der Planetarische Nebel NGC 5189 ist die abgestoßene Gashülle eines Sterns in einer Entfernung von 2.600 Lichtjahren. Der Nebel besitzt eine ungewöhnliche längliche Form, die bereits in einem kleinen Teleskop erkennbar ist.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Lacaille’s southern planisphere of 1756 – Abbildung in Jan Ridpath's Startales
Weblinks
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