Gäubahn (Eutingen–Freudenstadt)

Gäubahn (Eutingen–Freudenstadt)
Eutingen im Gäu–Freudenstadt Hbf
Strecke der Gäubahn (Eutingen–Freudenstadt)
Kursbuchstrecke (DB): 741
Streckennummer (DB): 4880
Streckenlänge: 29,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: <20 
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Legende
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Gäubahn von Stuttgart
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57,2
0,0
Eutingen im Gäu
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58,5 Eutingen (Württ)
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Gäubahn nach Singen
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1,5 ehem. Anschluß Tanklager Flugplatz Eutingen
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Eutingen im Gäu Nord geplant
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4,7 Hochdorf (b Horb)
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Nagoldtalbahn nach Pforzheim
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Horb-Heiligenfeld geplant
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9,8 Industrieanschluss Heiligenfeld
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12,4 Altheim-Rexingen
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16,6 Bittelbronn
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19,7 Schopfloch (b Freudenstadt)
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Dornstetten Mitte geplant
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24,2 Dornstetten
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unvollendete Strecke nach Pfalzgrafenweiler
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Dornstetten-Aach geplant
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25,3 Kübelbachviadukt (296 m)
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26,1 Stockerbachviadukt (296 m)
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26,8 Freudenstadt-Grüntal geplant
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27,6 Ettenbachviadukt (162 m)
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Murgtalbahn von Rastatt
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29,9 Freudenstadt Hbf
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Kinzigtalbahn nach Hausach

Die Gäubahn EutingenFreudenstadt ist eine Eisenbahnstrecke in Baden-Württemberg, die von der Kulturlandschaft des Gäu bis an den Ostrand des Schwarzwalds führt. Sie ist ein Teilstück der am 1. September 1879 eröffneten Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt.

Die Strecke war das Verbindungsglied von der Landeshauptstadt Stuttgart zur Kinzigtalbahn. Sowohl die Gäubahn als auch die Kinzigtalbahn fungierten bis 1974 als Hauptbahnstrecken. Seit Mitte der 1970er Jahre war die Eisenbahnlinie jedoch immer wieder zeitweilig von der Stilllegung bedroht. Erst 2006 erfolgten im Zuge der Realisierung des Regionalnetzes Freudenstädter Stern umfangreiche Elektrifizierungs- und Sanierungsarbeiten. Schließlich wurde die Strecke in das Karlsruher Stadtbahnnetz integriert und nach über einem Jahrzehnt wieder Direktverbindungen nach Stuttgart eingeführt.

Die von dem Eisenbahningenieur Georg Morlok geplante Gäubahn ist gekennzeichnet durch drei architektonisch anspruchsvolle Eisenbahnviadukte und tiefe Felseinschnitte.

Inhaltsverzeichnis

Begriffsentstehung und -abgrenzung

Verlauf der Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt (hier wird nur der Abschnitt Eutingen–Freudenstadt behandelt)

Die Bezeichnung Gäubahn geht auf den Verlauf der 1879 eröffneten Eisenbahnstrecke Stuttgart–Freudenstadt zurück, welche über Herrenberg und Eutingen durch die Kulturlandschaft des Gäu führt.

Der Begriff dehnte sich jedoch bis in die 1930er Jahre auch auf die nahe gelegene Strecke Eutingen–Horb aus, welche vormals ausschließlich zur Nagoldtalbahn gezählt wurde. Ab den 1950er Jahren bürgerte sich der Ausdruck – freilich geographisch gänzlich unpassend – auch für die Eisenbahnlinie von Horb nach Singen ein.[1] Die Strecke Stuttgart–Singen wird daher heute ebenfalls als Gäubahn bezeichnet.

Somit ist nicht immer zweifelsohne auszumachen, ob die Strecke Stuttgart–Freudenstadt oder die Strecke Stuttgart–Singen mit der Bezeichnung Gäubahn gemeint ist. Im Allgemeinen erschließt sich dies aber aus dem inhaltlichen und regionalen Kontext.

Dieser Artikel beschränkt sich im Folgenden vornehmlich auf die Beschreibung der Strecke Eutingen–Freudenstadt. Der Abschnitt Stuttgart–Eutingen wird also ausgeklammert. Der Grund ist die Vermeidung von thematischen Überschneidungen mit der Strecke Stuttgart–Singen.

Streckenverlauf

In Eutingen zweigt die Gäubahn Eutingen–Freudenstadt von der Gäubahn Stuttgart–Singen ab, um in westliche Richtung durch die weite Gäuebene zu verlaufen und sich bis Nagold-Hochdorf mit der Nagoldtalbahn zu vereinen. Mit südwestlichem Einschlag werden auf Horber Gemarkung einige kurze Waldstücke und Lichtungen durchfahren bis Bittelbronn erreicht wird. In Richtung Nordwesten weiter verlaufend wird der Ort Schopfloch von der Gäubahn am Rande berührt. Ab hier beginnt die Streckenführung spektakulär zu werden. Mächtige Felseinschnitte und offenliegende Gesteinsformationen charakterisieren den weiteren Verlauf. Kurz vor Dornstetten eröffnet sich eine weite, unversperrte Sicht auf die Ausläufer des Schwarzwaldes. Vorwiegend westwärts führend wird mit der Überquerung dreier großer Viadukte über die Täler bei Dornstetten-Aach, Freudenstadt-Grüntal und Freudenstadt-Wittlensweiler der Freudenstädter Hauptbahnhof im Süden der Stadt erreicht.

Geschichte

Centralbahnhof Stuttgart, Ausgangspunkt der 1879 eröffneten Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt

Die Idee und ihre Umsetzung (1865–1879)

Eine Regierungsvorlage vom 28. April 1865 erwähnt bereits eine „Gäu-Bahn“ Stuttgart–Freudenstadt als zu bauende Strecke. Sie sollte die württembergische Hauptstadt Stuttgart mit dem Schwarzwald und zukünftigen Bahnlinien im Murg- und Kinzigtal verbinden. Etwaige Probleme durch einen 1,56 km langen Verlauf durch hohenzollerisches Gebiet zwischen Bittelbronn und Schopfloch umging man vorausschauend, indem diese Bauoption im Staatsvertrag zwischen Württemberg und Preußen vom 13. März 1865 vereinbart wurde.[2]

Die volkswirtschaftliche Kommission der II. Kammer stellte fest, „daß sich Württemberg [mit der Gäubahn] anschicke, in die Reihe der Konkurrenten [gemeint ist insb. Baden] auf dem Wege zum Skt. Gotthard einzutreten.“ Zudem entstehe mit der Gäubahn eine fast gerade Linie, welche „das Land von dem einen Ende (Freudenstadt) zum anderen (Grenze bei Crailsheim)“ durchschneide. In ihrer 116. und 117. Sitzung beschloss die Kammer den Bau der Bahnstrecke.

Mit der baulichen Leitung der Gäubahn betraute die Regierung den württembergische Architekt und Eisenbahningenieur Georg Morlok. Morlok selbst bezeichnete den notwendigen großflächigen Einschnitt in die versumpften Gesteinsformationen bei Schopfloch sowie den Bau des Ettenbachviaduktes bei Wittlensweiler als besonders heikel, ja gar nach Expertenmeinung für teilweise „nahezu unmöglich“.[2]

Gleichwohl konnten die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen die etwa 88 km lange Gäubahn von Stuttgart über Herrenberg und Eutingen bis Freudenstadt am 1. September 1879 am Stück feierlich eröffnen. Eigens für die Einweihung wurde ein „Gäu-Bahn-Eröffnungsmarsch“ komponiert. Die neue Bahnstrecke stellte im Hauptbahnhof Freudenstadt den Anschluss an die bereits gebaute Kinzigtalbahn her und in Eutingen an die Nagoldtalbahn.

Württembergische F am Gäubahn-Haltepunkt Stuttgart-Heslach (vor 1900)

Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg (1879–1945)

Da man das Gleis der Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt in den damals schon vorhandenen Eutinger Bahnhof an der Nagoldtalbahn einführte, mussten die Züge von Stuttgart nach Freudenstadt in Eutingen Kopf machen. Zunächst verkehrten auf der Strecke nur drei planmäßige Züge pro Tag und die Signale und Weichen wurden von Hand gestellt. Es zeigte sich jedoch schnell, dass dies mit dem zunehmenden Verkehr und den gestiegenen Sicherheitsstandards Probleme verursachte. So wurde bis 1891 ein Stellwerk am Hauptbahnhof Freudenstadt errichtet.

Um 1900 wurde Freudenstadt Ziel des Bäderzuges von Frankfurt und Wiesbaden über Karlsruhe, Pforzheim und Hochdorf.

Ende der 1920er Jahre begann der Bau einer Nebenstrecke zur Gäubahn, die von Dornstetten über Dornstetten-Hallwangen nach Pfalzgrafenweiler führen sollte. Das Projekt wurde aus finanziellen Gründen aber nie vollendet. Umfunktionierte Bahndämme erinnern heute an dieses Kapitel.

Lage des alten und neuen Bahnhofs Eutingen

1933 fand die Verlegung des ursprünglich näher an der Ortsmitte gelegenen Eutinger Bahnhofs an seine heutige Position statt. Zeitgleich entstand eine Verbindungskurve, wodurch für Züge der Relation Stuttgart–Freudenstadt fortan die Notwendigkeit eines Fahrtrichtungswechsels entfiel. Auch begann damals zwischen Eutingen und Hochdorf der zweigleisige Bahnbetrieb. Zuvor hatte ein Gleis der Nagoldtalbahn und eines der Gäubahn gedient.[3]

Wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges und vier Stunden vor dem Einmarsch der französischen Truppen in Freudenstadt sprengte die deutsche Wehrmacht die drei Fachwerkviadukte der Gäubahn sinnlos.[4] Der Bahnbetrieb musste lange Zeit ruhen.

Dampfbetrieb auf dem damals zweigleisigen Abschnitt zwischen Eutingen und Hochdorf 1973

Wiederinbetriebnahme und drohende Stilllegung (1945–1990)

Erst am 1. September 1949 konnte die Strecke, nach Reparatur des letzten Viadukts, wieder befahren werden. Ebenfalls ab September 1949 verkehrte der sogenannte Franzosenzug, ein Eilzug mit dem etwas ungewöhnlichen Laufweg Offenburg–Hausach–Freudenstadt–Horb–Tübingen. Seinen Namen hatte er bekommen, weil er überwiegend dem französischen Militärverkehr diente.

Nach Übernahme der Gäubahn durch die Deutsche Bundesbahn wurde in Freudenstadt ein elektromechanisches Stellwerk gebaut. Es folgte eine Zeit der Blüte für den Tourismus im Schwarzwald, wovon insbesondere Freudenstadt profitierte. Im Jahr 1954 wurde das Wärterstellwerk Hochdorf in Richtung Eutingen außer Betrieb gesetzt und ein Fahrdienstleiter-Mittelstellwerk gebaut. Damit ging eine Vereinfachung des Spurplanes einher.[3]

Unter anderem durch beliebter werdende Fernreiseziele und einer Verlagerung des Verkehrs auf die Straße kam es in den 1960er-Jahren zu einem starken Rückgang der Fahrgastzahlen. Gegen Ende des Jahrzehnts kamen so Überlegungen für eine Streckenstilllegung auf. Durch Zusammenhalt von Kommunalpolitik und Interessenverbänden sowie mit Unterstützung der Bundespolitik konnte dies jedoch abgewendet werden. Dennoch erfolgten lange Zeit kaum Investitionen in Wagenmaterial und Infrastruktur. 1974 wurde die Strecke von einer Hauptbahn zur Nebenbahn herabgestuft, ein Jahr später der Haltepunkt Freudenstadt-Grüntal stillgelegt.[4]

1985 kam es zum Abbau des zweiten Gleises zwischen Eutingen und Hochdorf. Das verbliebene Gleis wird seitdem sowohl von der Gäu- als auch der Nagoldtalbahn genutzt. 1988 wurde die Güterverladung in Hochdorf eingestellt.[3] Ebenfalls 1988 wurde der Bahnhof Eutingen von Eutingen (Württ) nach Eutingen im Gäu umbenannt.

Karlsruher Stadtbahnnetz

Entwicklung im „Freudenstädter Stern“ (seit 1990)

Mitte der Neunzigerjahre entstanden Pläne für ein Regionalnetz mit dem Namen Freudenstädter Stern. Diese sahen Kostensenkungen durch weitestgehende Rationalisierung bei Personal und Infrastruktur, die Einführung eines integralen Taktfahrplanes und Zugleistungen mindestens im Stundentakt vor.

Große Schritte hin zur Vollendung des Freudenstädter Sterns waren die Elektrifizierung der Murgtalbahn im Zuge der Verlängerung der Linien S 31 und S 41 der Karlsruher Stadtbahn nach Freudenstadt 2003, die Übernahme des Zugbetriebes auf der Kinzigtalbahn durch die Ortenau-S-Bahn (OSB) im Jahr 2005 sowie die Errichtung eines Elektronischen Stellwerks (ESTW) am Hauptbahnhof Freudenstadt.

Eines der letzten Projekte des Regionalnetzes war die Elektrifizierung der Gäubahn 2006 sowie der Neu- bzw. Umbau der Kreuzungsbahnhöfe Schopfloch und Hochdorf. Die Strecke konnte auf diese Weise mit der Linie S 41 ins Karlsruher Stadtbahnnetz eingebunden werden. Mit der Umstellung ging eine starke Zunahme der Fahrgastzahlen einher. Nutzten 2005 nur etwa 500 Fahrgäste pro Tag das Zugangebot auf der Gäubahn, so waren es 2007 bereits 1300 und 2008 1400 Fahrgäste.

Um auch die Bevölkerung des östlichen Landkreises Freudenstadt nach dem Vorbild der Murgtalbahn möglichst gut an die Eisenbahn anzubinden, sind bis 2011 neue Haltepunkte in Freudenstadt-Grüntal, Dornstetten-Aach, Dornstetten Zentrum, Horb-Heiligenfeld und Eutingen geplant. Dornstetten Bahnhof würde dann entfallen. Zusätzlich soll der Haltepunkt Bittelbronn umgestaltet werden.

Bauliche Besonderheiten

Das Kübelbachviadukt bei Dornstetten-Aach vor der Elektrifizierung
der Ettenbachviadukt nach seiner Fertigstellung 1878

Die größte Herausforderung beim Bau der Gäubahn war die Überwindung der Täler bei Aach, Grüntal und Wittlensweiler. Dies erforderte den Bau von drei aufwändigen Fachwerkviadukten:

  • Das Kübelbachviadukt führt nahe dem heutigen Dornstetter Stadtteil Aach über das Tal des Kübelbaches und die Bundesstraße 28. Der Bau erfolgte von 1875 bis 1879. Die Brücke ist 279 Meter lang, hat fünf Öffnungen, vier Mittelpfeiler und ist etwa 45 Meter hoch.[5][6]
  • Das Stockerbachviadukt war früher baugleich mit dem Kübelbachviadukt, wurde jedoch nach seiner Zerstörung in modernerer Bauart wiederhergestellt. Es führt bei Grüntal über den namensgebenden Stockerbach. Die Länge beträgt ebenfalls 279 Meter, die Höhe ca. 43 Meter. Gebaut wurde es zeitgleich mit dem Kübelbachviadukt.[7]
  • Als kleinste der drei Eisenbahnbrücken der Gäubahn bei Freudenstadt führt das 1877–1878 erbaute Ettenbachviadukt im heutigen Freudenstädter Stadtteil Wittlensweiler über den Ettenbach. Es hat eine Länge von 171 Metern, die Höhe beträgt 25 Meter.[8]

Für den Bau wurden große Mengen Stein aus Steinbrüchen der Region verwendet. Die Eisenkonstruktionen wurden aus Horb-Neckarhausen angeliefert.

Betrieb

Hauptbahnhof Freudenstadt
Leerer Holzzug aus Horb-Heiligenfeld auf der Gäubahn
RE Freudenstadt–Stuttgart in Eutingen

Allgemein

Die Strecke wird durch die Deutsche Bahn AG betrieben. Zweistündlich verkehrt ein Regionalexpress (RE) von Freudenstadt nach Stuttgart. In den dazwischen liegenden Stunden hat die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Auftrag der Deutschen Bahn die Stadtbahnlinie S 41 Karlsruhe–Freudenstadt bis nach Eutingen verlängert. Dadurch kann Karlsruhe auch von Eutingen aus ohne Umsteigen erreicht werden. In Eutingen besteht mit der Stadtbahn Anschluss an den RE Stuttgart–Singen. Als Zubringer für die S 1 der S-Bahn Stuttgart fährt die S 41 abends auch bis Herrenberg.

In Hochdorf besteht Anschluss an die Regionalbahn (RB) PforzheimHorbTübingen, in Freudenstadt an die Ortenau-S-Bahn nach Offenburg und die Stadtbahnlinien S 31 und S 41 nach Karlsruhe Hbf. bzw. Karlsruhe, Marktplatz.

Im Jahr 2007 errichtete die AVG beim Hauptbahnhof Freudenstadt eine Betriebshalle für Personal und Wagenmaterial. Insgesamt haben hier sechs eigene Fahrzeuge und zwei Triebwagen der Deutschen Bahn eine geschützte Abstellmöglichkeit.

Der Güterverkehr spielt auf der Gäubahn eine abnehmende Rolle. Nur noch im Industriegebiet Horb-Heiligenfeld gibt es eigens für den Güterverkehr vorgesehene Gleise. Letztmalig erfolgte nach den Sturmschäden der Orkane Lothar und Kyrill ein größerer Holztransport. Problematisch beim Güterverkehr ist insbesondere die hohe Auslastung der Gäubahn in dem kurzen Abschnitt zwischen Eutingen und Hochdorf, wo auch Züge der Nagoldtalbahn verkehren.

Gelegentlich finden auf der Gäubahn auch Fahrten mit historischen Dampfloks statt.

Fahrzeuge

  • Als RE Stuttgart–Freudenstadt verkehren Triebwagen der Baureihe 425.
  • Zwischen Eutingen im Gäu und Freudenstadt verkehren im stündlichen Wechsel zu den RE Stadtbahnen des Typs GT8-100D/2S-M.
  • Im Abendverkehr fahren zudem einzelne Stadtbahnen der S 41 bis nach Herrenberg.
  • Auf dem mit der Nagoldtalbahn identischen Streckenabschnitt sind Dieseltriebwagen des Typs Regio-Shuttle RS1 der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) im Einsatz.

Tarife

Neben dem Tarif der Deutschen Bahn sind auf der gesamten Gäubahn Fahrkarten der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt (vgf) gültig. Überdies kann das RegioX-Ticket des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) genutzt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau, Eisenbahn-Kurier, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-88255-763-X.
  • Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst, Eisenbahn-Kurier, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-88255-764-8.
  • Jürgen Gaßebner, Claus-Jürgen Jacobson: Bahnanlagen aus der Luft. Baden-Württemberg. Transpress, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-71098-6.

Weblinks

 Commons: Gäubahn (Eutingen–Freudenstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau, Eisenbahn-Kurier, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-88255-763-X, S. 129.
  2. a b Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau, Eisenbahn-Kurier, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-88255-763-X, S. 131.
  3. a b c Hochdorf special, Geschichte des Bahnhofs Hochdorf. Abgerufen am 30. August 2009.
  4. a b Die Geschichte des heutigen Freudenstädter Stadtteils Grüntal-Frutenhof. Abgerufen am 30. August 2009.
  5. Jörg Schlaich: Ingenieurbauführer Baden-Württemberg. 1. Auflage. Bauwerk, Berlin 1999, ISBN 3-934369-01-4, S. 46-48.
  6. Kübelbachviadukt. In: Structurae.
  7. Stockerbachviadukt. In: Structurae.
  8. Ettenbachviadukt. In: Structurae.
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