- Andenhausen
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Wappen Deutschlandkarte 50.66861111111110.075833333333560Koordinaten: 50° 40′ N, 10° 5′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Wartburgkreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Oberes Feldatal Höhe: 560 m ü. NN Fläche: 1,54 km² Einwohner: 212 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 138 Einwohner je km² Postleitzahl: 36452 Vorwahl: 036964 Kfz-Kennzeichen: WAK Gemeindeschlüssel: 16 0 63 001 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Kirchberg 5
36452 AndenhausenBürgermeisterin: Petra Dietz (parteilos) Lage der Gemeinde Andenhausen im Wartburgkreis Andenhausen ist eine Gemeinde im Wartburgkreis in Thüringen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde befindet sich im südlichen Teil der Thüringischen Rhön, sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Feldatal an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Kaltennordheim hat. Oberhalb von Andenhausen befindet sich der 628 m hohe Katzenstein mit dem gleichnamigen Berghotel.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden von Andenhausen sind Schleid, Brunnhartshausen, Empfertshausen, Gerstengrund im Wartburgkreis und der Ortsteil Theobaldshof der Stadt Tann (Rhön) im Landkreis Fulda, Hessen.
Geschichte
Schon 1185 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit war es fuldischer Besitz. Von 1274 bis 1583 gehörte Andenhausen zur Grafschaft Henneberg, die Landesherren veranlassten die Einführung der Reformation. Im Ort bestimmten die Herren von der Tann als Grund- und Gerichtsherren. Die evangelische Kirche von Andenhausen wurde 1757 erbaut, sie gehörte als Filial zur Pfarrei Fischbach/Rhön.
Mit großer Not hatten die Bauern wegen der rauen klimatischen Bedingungen häufig zu rechnen, Unwetter und Missernten führten regelmäßig zu Hungersnöten, Andenhausen war auch ein Zentrum der Hexenverfolgung.[2]
Im Dreißigjährigen Krieg fielen die Croaten Isolanis mehrfach plündernd über die wehrlose Bevölkerung der Rhön her, Andenhausen blieb davon meist verschont.[3] Mit dem Aussterben der Henneberger 1583 entspannen sich zwischen den Erbfolgern, den sächsischen Herzögen und der Fürstabtei Fulda, ausgedehnte Streitigkeiten um einige Teile der Vorderrhön, die erst im Jahre 1764 ihren Abschluss fanden. Nach der Auflösung der weltlichen Herrschaft Fuldas im Jahre 1802 und im Ergebnis des Wiener Kongresses 1814/15 wurden die Grenzen zwischen Thüringen, Hessen und Bayern festgelegt. Zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gehörten neben den ehemals hennebergischen Ämtern Kaltennordheim und Lichtenberg auch die vordem fuldaischen Ämter Fischberg und Geisa sowie das zuvor hessische Amt Vacha.[4]
1879 wurden, basierend auf der Volkszählung von 1875 statistische Angaben zum Ort publiziert. Andenhausen hatte in diesem Jahr 53 Wohnhäuser mit 287 Einwohnern. Die Größe der Flur betrug 148,2 ha davon Höfe und Gärten 5,3 ha, Wiesen 41,8 ha, Ackerfläche 69,9 ha. Wald 3,7 ha, Teiche, Bäche und Flüsse 0,02 ha, auf Wege, Triften, Ödland und Obstbauplantagen entfielen 22,2 ha. Das Dorf hatte einen Viehbestand von einem Pferd, 129 Rindern, 81 Schafen, 40 Ziegen und 19 Schweinen. Eine Amtsbeschreibung berichtet schon 1712: Das Dorf hat 12 Wohnhäuser; wegen der steinigen Gegend ist die Flur ziemlich dürr und mager, die Wiesen meistenteils nicht beim besten. Die Mehrzahl der Bewohner war als Korbmacher, Muldenhauer, Holzschuhmacher und Scherenschleifer tätig. Zum Ort gehörte auch die Lättenmühle. [3]
In den 1930er Jahren bemühten sich die Nationalsozialisten auch in der Rhön Einfluss zu gewinnen. Die thüringische Landesregierung wurde beauftragt, durch Arbeitsbeschaffungsprojekte die Not der Bevölkerung zu lindern. Man ließ mit großem propagandistischem Aufwand Wohnsiedlungen anlegen, Zufahrtsstraßen und Feldwege ausbauen, Äcker entsteinen und Wälder aufforsten. Als weithin sichtbares Zeugnis wurde der Burggasthof am Katzenstein 1937, als Schulungsheim errichtet. In unmittelbarer Nähe wurde 1936 der "Burgbauernhof am Katzenstein" zur Versorgung des Hotels mit Lebensmitteln erbaut und im Nachbarort Empfertshausen eine Fachschule für das traditionelle Schnitzer-Handwerk errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Andenhausen als Grenzgemeinde bis zur Wende 1989 im Sperrgebiet und war nur mit Passierschein zu erreichen. Rings um den Ort entstanden Grenzbefestigungsanlagen. Das Hotel am Katzenstein wurde von der DDR-Regierung beschlagnahmt und als Ferienheim der Staatsmacht genutzt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Andenhausen setzt sich aus 6 Einzelbewerbern zusammen. (Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009) [5]
Bürgermeister
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Petra Dietz wurde am 22. August 2010 gewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Evangelische Fachwerkkirche von 1757
- Dorfbackhaus im Oberdorf von 1988.
Gedenkstein
An der Ortsverbindungsstraße Andenhausen-Theobaldshof befindet sich ein Denkmal zur Grenzöffnung am 27. November 1989 und die Gedenkstelle für das hier in den 1960er Jahren zerstörte Bauerngehöft Mückenhof.
Naturdenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Andenhausen ist über die Bundesstraßen Bundesstraße 285 Abzweig Richtung Tann (Rhön), und der Bundesstraße 278 Abzweig Richtung Kaltennordheim zu erreichen. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind: A 71 Meiningen-Süd, A 71 Mellrichstadt, A 4 Eisenach-West, A 7 Hünfeld-Schlitz, A 7 Fulda-Mitte. Die nächsten Bahnhöfe sind Bad Salzungen, Meiningen, Fulda, Hünfeld und Eisenach.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Harry Gerlach: Die Hexenlinde auf der Klingser Hut. In: Das verwunschene Schloss. Heimat- und Sagenbuch der thüringischen Rhön. Meiningen 1987. S.30
- ↑ a b C. Kronfeld, Landeskunde des Großherzogthumes Sachsen-Weimar-Eisenach. Zweiter Teil. Weimar 1879. S.74.
- ↑ Gerd Bergmann Das Eisenacher Land und seine wechselnden Ausdehnungen im Laufe der Zeiten In: EP Report 2 - Heimatblätter des Eisenacher Landes, Marburg 1992, ISBN 3-924269-94-7, S. 60-64.
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 15. Januar 2010.
- ↑ Klaus Schmidt: Der Wartburgkreis. Natur und Landschaft. In: Wartburgkreis (Hrsg.): Naturschutz im Wartburgkreis. 7, Druck und Verlagshaus Frisch, Eisenach und Bad Salzungen 1999, S. 95.
Weblinks
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