- Dankmarshausen
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Wappen Deutschlandkarte 50.92583333333310.012777777778209Koordinaten: 50° 56′ N, 10° 1′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Wartburgkreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Berka/Werra Höhe: 209 m ü. NN Fläche: 11,19 km² Einwohner: 1.067 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km² Postleitzahl: 99837 Vorwahl: 036922 Kfz-Kennzeichen: WAK Gemeindeschlüssel: 16 0 63 014 Adresse der Verbandsverwaltung: Lutherstr. 4
99837 Berka/WerraWebpräsenz: Bürgermeister: Manfred Stein (parteilos) Lage der Gemeinde Dankmarshausen im Wartburgkreis Dankmarshausen ist eine Gemeinde im Wartburgkreis in Thüringen. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Berka/Werra an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Berka/Werra hat.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geographische Lage
Dankmarshausen ist ein Haufendorf. Der Ort befindet sich ca. sechs Kilometer südwestlich von Gerstungen und erstreckt sich auf dem linken, westlichen Hochufer der Werra. Naturräumlich liegt die Gemeinde Dankmarshausen im Berka-Gerstunger Becken, mit einer kleinen Nebensenke, dem Obersuhler Becken und der Kleinenseer Bucht. Das weite Becken ist rings von Höhenzügen umgeben: im Südwesten vom Seulingswald, im Süden von den Ausläufern der Vorderröhn, im Osten von den Ausläufern des Thüringer Waldes und im Norden vom Richelsdorfer Gebirge, das auch als Waldhessen bezeichnet wird.
Nachbargemeinden und -städte
Der Ort grenzt im Süden an die hessische Stadt Heringen mit dem Stadtteil Widdershausen, es folgt im Westen der Stadtteil Kleinensee. Noch im Westen führt zur thüringischen Nachbargemeinde Großensee ein nur 600 m breiter Korridor. Nördlich schließen sich die hessischen Ortsteile Bosserode und Obersuhl der Gemeinde Wildeck an. Die thüringische Stadt Berka/Werra und der Nachbarort Dippach folgen im Osten.
Berge und Erhebungen
Höchster Punkt der Gemarkung ist die bewaldete Hornungskuppe (444,2 m ü. NN), erwähnenswert sind auch der Lerchenberg (287,5 m ü. NN), der Weinberg am Ortsrand (254,9 m ü. NN) und der Lindenhauptskopf (225,5 m ü. NN).
Gewässer
Dankmarshausen liegt am linken Ufer der Werra, in der Flussaue entstanden rechts der Werra durch fortgesetzten Kiesabbau zwei Baggerseen. Im Norden der Gemarkung erstreckt sich in Richtung Obersuhl das Naturschutzgebiet Rhäden, eine feuchte Niederung, die durch den Rhedengraben und einmündende Stichgräben be- und entwässert wird. Als Kleiner Graben wird ein zweites System von Entwässerungsgräben bezeichnet, das zur Trockenlegung der Werraaue zwischen Dippach, Widdershausen und Dankmarshausen angelegt wurde und nordöstlich des Ortes in die Werra mündet.
Geologie und Bodenschätze
Geologisch betrachtet liegt der Ort in der geologischen Formation Trias. Untertage befinden sich beträchtliche Kalisalzlagerstätten (Schachtanlagen bei Heringen, Widdershausen, Dankmarshausen, Dippach und Abteroda). Oberirdisch wurden in der Gemarkung an zahlreichen Plätzen hochwertige Kies- und Tonvorkommen abgebaut. [2]
Geschichte
Die Gemeinde wurde erstmals 1302 urkundlich erwähnt.
Dankmarshausen lag im unmittelbaren Grenzgebiet der innerdeutschen Grenze. Von der Stasi als auffällig empfundene Bewohner wurden zwangsumgesiedelt. Nach der deutschen Einheit 1989 schlossen viele Firmen und die Bevölkerung nahm aufgrund der Abwanderung stetig ab.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Dankmarshausen setzt sich aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
- WG Dankmarshausen 7 Sitze
- CDU 5 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[3]
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Manfred Stein wurde am 6. Juni 2010 wiedergewählt.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
Ende September ist Kirmes in der Gemeinde.
Bauwerke
Zahlreiche Bauwerke belegen die wechselvolle Geschichte des Ortes. Kaum Spuren hinterließ die stauferzeitliche Burg Hornsberg, etwa drei Kilometer südwestlich der Ortslage Dankmarshausen auf dem Gipfel der Hornungskuppe gelegen. Dicht neben der heutigen Werrabrücke befinden sich die Reste der im Weltkrieg gesprengten Brücke. Bereits um 1500 soll Dankmarshausen eine erste, noch ganz aus Holz erbaute Brücke besessen haben. Die Kirche ist das ortsbildprägende Bauwerk und Zentrum der historischen Ortslage, ihr benachbart befindet sich das Pfarrhaus - ein markanter Fachwerkbau mit altem Brunnen. Nördlich der Kirche trifft man auf den Anger und ein burgartiges Gehöft - dieser Adelssitz mit steinerner Kemenate soll aus dem 16. Jahrhundert stammen. Das liebevoll eingerichtete Backhaus ist von zahlreichen restaurierten Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert umgeben. Dicht an der Brücke liegt ein auffallend großer Vierseithof - das ehemalige Gut, heute in Privatbesitz. An dieses grenzte zur Werra zu die einstige Werra-Mühle an, nur ein Mühlstein blieb davon erhalten. Südlich der historischen Ortslage trifft man auf die Gleisanlagen mit dem Bahnhof und dem ehemaligen Zechenhaus sowie auf eine ganze Reihe von Wohn- und Geschäftshäusern aus der Zeit um 1900. Nach der Wende entwickelte sich der Ort am östlichen Rand mit einem kleinen Gewerbegebiet an der Finkenliete und mit Wohnsiedlung am Weinberg.
Geschichtsdenkmale
Auf dem Friedhof erinnert eine Gedenktafel an die 28 Opfer aus mehreren Ländern (unter ihnen zwei Kinder), die unter unmenschlichen Bedingungen auf dem Gelände der zur Wintershall AG gehörenden Schachtanlage Alexandershall Zwangsarbeit verrichten mussten. Über 1.000 Frauen und Männer wurden bei Bau-, Verlade- und Transportarbeiten unter Tage eingesetzt.[5] Neben der Kirche wurde auf einem Vorplatz das Kriegerdenkmal aufgestellt, es ist ein schlichter vierseitiger Obelisk mit den Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege. Ein weiterer Gedenkstein erinnert vor der Heimatstube an die Ersterwähnung des Ortes im Jahre 1302.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bereits nach dem Ersten Weltkrieg war der Aufbau eines Kalischachtes am Ortsrand durch technische Probleme gescheitert. Die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes wurde nach 1945 durch die Randlage an der Staatsgrenze der DDR erheblich behindert. Die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen wurde durch die Deutsche Teilung verhindert. Somit bildet der Abbau von Kies und Baustoffen gegenwärtig noch die wichtigste wirtschaftliche Grundlage. Die Mehrzahl der berufstätigen Einwohner pendelt in die Umlandgemeinden zur Arbeit. Die Infrastruktur, insbesondere das Verkehrsnetz, wurde auf die Bedürfnisse der Kaliindustrie abgestimmt, hierzu besteht ein Gleisnetz (noch in Betrieb) zu den aktiven Schachtanlagen bei Herfa-Neurode.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Brigitte Berendonk (* 2. Mai 1942), ehemalige Leichtathletin
- Gerhard Spaeth (* 14. Dezember 1930), deutscher Geologe und Polarforscher
Verkehr
Straßenverkehr
Die Anschlussstelle 35 (Wildeck-Obersuhl) der A 4 befindet sich im drei Kilometer entfernten Obersuhl. Dankmarshausen ist mit den Nachbarorten Großensee und Dippach über die Landstraße L 2117 verbunden, nach Widdershausen führt die hessische Kreisstraße K 3 ab der Landesgrenze unmittelbar am Ortsrand von Dankmarshausen. [6]
Schienenverkehr
Nördlich der Gemarkung verläuft die Thüringer Bahn Eisenach – Bebra mit den nahen Haltepunkten in Obersuhl, Bosserode und Gerstungen. Diese Bahnstrecke wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Abschnitt Bebra - Gerstungen um zahlreiche Gleisanschlüsse für die im Werratal befindlichen Kaliförderschächte erweitert. Auch Dankmarshausen erhielt so Bahnanschluss an der Bahnstrecke Gerstungen–Vacha, nach Kriegsende erfolgte ein Rückbau der Bahnstrecke zwischen Phillipstal und Vacha. Der Personenverkehr in Dankmarshausen wurde noch bis 1952 aufrechterhalten, seither verkehren nur noch Güterzüge der Kaliindustrie. Heute wird über die Bahnstrecke der komplette Kalitransport des Werra-Revier abgewickelt.
Busverkehr
Nach Dankmarshausen verkehren folgende Buslinien der Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH [7]
Linie Fahrstrecke L-52 Eisenach – Marksuhl – Dippach – Dankmarshausen – Großensee L-61 Bad Salzungen – Dorndorf – Berka/Werra – Dippach – Dankmarshausen L-65 Gerstungen – Berka/Werra – Dippach – Dankmarshausen – Großensee L-68 Gerstungen – Obersuhl – Dankmarshausen – Dippach – Heringen (Werra) Bilder
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Geyer, Jahne, Storch: Geologische Sehenswürdigkeiten des Wartburgkreises und der kreisfreien Stadt Eisenach. In: Landratsamt Wartburgkreis, Untere Naturschutzbehörde (Hrsg.): Naturschutz im Wartburgkreis. Heft 8, Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach und Bad Salzungen 1999, ISBN 3-9806811-1-4, S. 105–108.
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Februar 2010.
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 319, ISBN 3-88864-343-0
- ↑ Thüringer Landesvermessungsamt TK350 Übersichtskarte - Thüringen, Erfurt (ab 1991)
- ↑ Fahrplan der Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH
Literatur
- Ludwig Zimmer; Gemeindeverwaltung Dankmarshausen (Hrsg.): Dankmarshausen. ein Heimatbuch. 2002, S. 265..
- Fritz Kühnlenz: Erlebnisse an der Werra. Heimatgeschichtliche Wanderungen. Greifenverlag, Rudolstadt 1973, S. 323–324.
Weblinks
Commons: Dankmarshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eisenbahngeschichtliches zu Dankmarshausen: http://www.vergessene-bahnen.de/Ex504_1b.htm
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