Motoren- und Turbinen-Union

Motoren- und Turbinen-Union
MTU Aero Engines
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A0D9PT
Gründung 1934 (als BMW Flugmotoren GmbH)
Unternehmenssitz München
Unternehmensleitung

Egon Behle, Vorsitzender des Vorstands

Mitarbeiter 7.537 (31. Dezember 2008)
Umsatz 2.724 Mio. € (2008)
Branche Flugzeugbau
Produkte

Triebwerke

Website

www.mtu.de

Die MTU Aero Engines Holding AG mit Sitz in München ist ein börsennotiertes Unternehmen, das sich der Herstellung und Instandhaltung von Triebwerken für die zivile und militärische Luftfahrt widmet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte geht zurück bis in die Anfänge der Fliegerei, als Firmen wie BMW, Daimler-Benz oder MAN in diesem Bereich stärker engagiert waren. Speziell seit den späten 60er Jahren wurde die Marke MTU etabliert, zunächst mit den beiden Standorten Friedrichshafen und München. Später wurden die Aktivitäten konzentriert, in Friedrichshafen auf Kolbenmotoren und Integration stationärer Gasturbinen, in München auf Luftfahrtantriebe.

Siehe auch: Ernst Zimmermann

Die Abkürzung MTU steht ursprünglich für Motoren- und Turbinen-Union, eine Bezeichnung, die heute kaum noch benutzt wird. So war die Firmierung früher als MTU München und MTU Friedrichshafen, wobei letztere eine Tochter der Münchner Mutter war, inzwischen ist es aber eine Tochter der Tognum AG.

Heutiges Aufgabenfeld

Heute ist die MTU Aero Engines an fast jedem modernen Triebwerk in der zivilen Luftfahrt als Partner beteiligt. Auch im militärischen Bereich gibt es auf nationaler Ebene kaum ein bemanntes Fluggerät, an dem die MTU nicht am Antrieb beteiligt ist. Über entsprechende Beteiligungen, bzw Tochterfirmen (MTU Aero Engines North America) ist die MTU mit allen großen Herstellern wie Pratt & Whitney, General Electric, Rolls-Royce, Volvo Aero, Avio oder Snecma eng verbunden.

Auch in dem immer lukrativeren Markt der Instandhaltung ist die MTU mit ihrer Wartungsgruppe und lokalen Standorten in Hannover-Langenhagen, Ludwigsfelde, Vancouver (Kanada) und Zhuhai (Volksrepublik China) führend. Der Standort Hannover repariert und überholt mittlere und große zivile Triebwerke. Derzeit (Nov. 2006) sind es die GE-Antriebe CF6-50 und CF6-80, das PW2000 von Pratt & Whitney, das CFM56-7 von General Electric/Snecma und das Erfolgsmodell für die MTU - das IAE V2500. Beim V2500 ist MTU Hannover weltweit Marktführer. Seit August 2006 ist MTU Hannover Exklusiv-Hersteller des PW6000 für den Airbus A318, welches nach der Endmontage an das Airbus-Werk Hamburg ausgeliefert wird, wo es dann direkt an den A318 montiert wird. Dies wurde auch durch den Hochdruckverdichter der MTU erreicht, der im Jahr 2002 den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft erhalten hat. Außerdem wird für den vierstrahligen Passagierjet A380 die neue Triebwerksserie für Mittel- und Langstreckenflugzeuge GP7000 in Zusammenarbeit u.a mit General Electric und Pratt & Whitney hergestellt.[1]

Besitzverhältnisse

PW305 von MTU / Pratt&Whittney

MTU Aero Engines hatte in den letzten 30 Jahren wechselnde Besitzer. Im Jahr 1985 erwarb die damalige Daimler-Benz AG die noch fehlenden 50 % Anteile von MAN und machte die MTU zu einem Teil der DASA.

Dies entsprach dem damaligen Unternehmensziel von Edzard Reuter, einen Konzern möglichst breit aufzustellen und nicht auf ein einzelnes Kerngeschäft zu konzentrieren. Vorbild für diese Philosophie war General Electric mit John F. Welch an der Spitze.

Weil die MTU Aero Engines ein Triebwerkshersteller und kein Flugzeug- bzw. Raumfahrthersteller ist, wurde sie, als die DASA im Jahr 2000 mit anderen reinen Flugzeug- und Raumfahrtproduzenten zur EADS fusionierte, nicht in das neue europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen integriert. Die MTU blieb deshalb ein Tochterunternehmen des DaimlerChrysler-Konzerns.

Der Nachfolger von Edzard Reuter, Jürgen Schrempp, richtete den Konzern wieder als einen reinen Automobil-Produzenten aus, weshalb schließlich kein Platz mehr für die Luftfahrtsparte der MTU im DaimlerChrysler-Konzern war. Deshalb verkaufte DaimlerChrysler diesen Teil der ursprünglichen MTU im Jahr 2003 als MTU Aero Engines an die amerikanische Private-Equity-Investorengruppe KKR, welche die MTU am 6. Juni 2005 an die Börse gebracht hat. Der Börsengang wurde maßgeblich von Udo Stark begleitet, der den Vorstandsvorsitz zum 31. Dezember 2007 niederlegte. Sein Nachfolger wurde Egon Behle. Die Aktie wurde am 19. September 2005 in den MDAX aufgenommen. Der Investor KKR hat sich im Januar 2006 von seinen Anteilen komplett getrennt.[1] Dadurch befinden sich jetzt 100 % der Aktien im Streubesitz.

Beteiligungen

Da die finanziellen Risiken einer kompletten Triebwerksneuentwicklung immens sind, ist es mittlerweile üblich, dass Hersteller dafür eigenständige Firmen gründen. So ist die MTU Aero Engines an diversen solcher Firmenkonstrukte beteiligt, wie z. B.:

Zivil:

Militär:

Kostensparprogramm

Das Unternehmen gab am 26. September 2008 bekannt, dass es ein Kostensparprogramm mit dem Namen "Challenge 2010" aufgelegt hat. Hierbei sollen bis zum Jahr 2010 bereits 25 bis 30 Millionen Euro eingespart werden und ab dem Jahr 2011 jährlich rund 50 Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Kosteneinsparungen ist auf die gesamte Produktionskette konzentriert. Weiterhin soll bis zum Ende 2009 ein konkreter Fahrplan ausgearbeitet werden.[2][3]

Museum

In einer Presseerklärung vom 19. Januar 2009 gibt MTU bekannt, dass das firmeneigene Museum ab sofort an einigen Tagen im Jahr auch für die Öffentlichkeit geöffnet wird. Im Jahre 2009 bietet sich die Möglichkeit noch an folgenden Tagen: 31. Mai, 26. Juli, 27. September und 29. November jeweils von 13 bis 18 Uhr.

Einzelnachweise

  1. Lukratives Investment - Finanzinvestor KKR verkauft MTU-Beteiligung dpa-AFX: 31. Januar 2006
  2. Handelsblatt:MTU Will weitere Millionen einsparen - 26. September 2008
  3. MTU Pressemitteilung: MTU Aero Engines will Kosten senken: 50 Millionen Euro jährlich -26. September 2008

Weblinks


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