- Mindelstetten
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Wappen Deutschlandkarte 48.8511.65403Koordinaten: 48° 51′ N, 11° 39′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Eichstätt Verwaltungs-
gemeinschaft:Pförring Höhe: 403 m ü. NN Fläche: 22,72 km² Einwohner: 1.637 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km² Postleitzahl: 93349 Vorwahl: 08404 Kfz-Kennzeichen: EI Gemeindeschlüssel: 09 1 76 147 Gemeindegliederung: 7 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Alleestr. 14
93349 MindelstettenWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Kundler (CSU) Lage der Gemeinde Mindelstetten im Landkreis Eichstätt Mindelstetten ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Pförring.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Mindelstetten liegt in der Region Ingolstadt, in der Hallertau an der Grenze zu Niederbayern. Durch Mindelstetten fließt der Dettenbach. Mindelstetten liegt zwischen dem Bellerberg und Schellerberg.
Gemeindegliederung
Es existieren folgende Ortsteile: Grashausen, Hiendorf, Hüttenhausen, Imbath, Mindelstetten, Offendorf, Stockau, Oberoffendorf, Weiher und Tettenagger.
Geschichte
Der Ort Mindelstetten liegt an der alten Salz- und Eisenstraße Nürnberg-Landshut. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1042 in einer Urkunde des Kolonisationsklosters St. Emmeram in Regensburg; darin schenkt eine Erchantrud dem Kloster ein Gut zu „Mundilstetti“. Im 12. Jahrhundert existierte ein Ortsadel: 1123 tritt ein Tiemo von Mundelstetten als Zeuge auf. Für 1244 ist mit Henricus Plebanus ein erster Pfarrer von Mundilstatt urkundlich erwähnt, beauftragt vom Bischof von Eichstätt. 1408 erwarb die Herren der Althinzenhauser vom Kloster Solnhofen das Dorf Mingelstetten; die Propstei Solnhofen, zum Kloster Fulda gehörend, dürfte bald nach 1100 die Patronatsrechte erhalten haben. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Dorf 1632 schwere Schäden. 1692 suchte eine große Feuersbrunst das Dorf heim. 1860 erwarb Mindelstetten erstmals eine Feuerspritze.
Mindelstetten gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Abensberg des Kurfürstentums Bayern.
Religionen
Auf dem Gemeindegebiet existieren die katholischen Pfarreien Mindelstetten und Offendorf.
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche zum hl. Nikolaus in Mindelstetten
Die erste Ortskirche wurde wohl in der 2. Hälfte des 12. Jahrhundert erbaut; der heutige Turm stammt in seinem Untergeschoss noch aus dieser Zeit. Ob diese Chorturmkirche bereits vom Kloster St. Emmeram oder erst von der Propstei Solnhofen errichtet wurde, ist ungeklärt; jedenfalls war bis 1684 der linke Seitenaltar der Kirche dem Hl. Sola geweiht. Die Kirche wurde um 1400 gotisch umgestaltet (Weihe 1433) und 1692 durch Feuer zerstört. 1707/1711 verlängerte man sie nach Westen und stellte dort barocke Altäre auf. 1736 wurde der Hochaltar konsekriert. 1776 hob ein Sturm die Turmkuppel ab. 1826/27 erhielt die Kirche bei einer großen Renovierung nach Entfernung des baufälligen Gewölbes eine neue Weißdecke; die Altäre wurden wieder nach Osten verlegt. 1846-52 kam auf den Turm mit seinen vier Giebeln ein pyramidenförmiges Spitzhelmdach. 1904/05 wurde die Kirche unter Architekt Heinrich Hauberrisser (Regensburg) im „gotischen Stil einfacher Form“ neu gebaut, wobei der Turm wiederverwendet wurde. Das Pestkreuz stammt von 1580; die 1905 von der Filialkirche Hiendorf erworbene neugotische Kanzel wurde 1928 zurückgegeben und stattdessen 1955 eine Neubarock neubarocke Kanzel eingebaut. Der rechte Seitenaltar zeigt statt eines Altarbildes eine Holzfigur der hl. Barbara, der linke die Holzfigur Maria als Rosenkranzkönigin. Den Kreuzweg malte 1944 Kunstmaler Goß (Ingolstadt). - Ein südlich an die Kirche angrenzender, etwa doppelt so großer Erweiterungsbau wurde 1994/95 von der Architekturfirma Blasch, Regensburg, errichtet, wofür die Südseite der alten Kirche ausgebrochen wurde. Für den Neubau wurde die alte Schule samt Nebengebäuden abgerissen. Für die in den Erweiterungsbau transferierte, um drei auf insgesamt 22 Register erweiterte Orgel wurde 2001 in der alten Kirche eine neue Orgel aufgestellt. Der nach einer Renovierung in den Neubau versetzte Rokoko-Hochaltar beherbergt eine Statue des hl. Nikolaus von 1905. Der linke Seitenaltar zeigt als Altarbild Maria Immaculata, der rechte den Erzengel Michael als Drachentöter, beides Nazarenergemälde unbekannter Hand aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. - Am 25. Juli 1972 wurden die Gebeine der am 5. Oktober 1925 als Dulderin im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Anna Schäffer, der „Schreiner Nandl“, im Zuge des Auflassens des alten Friedhofs exhumiert und einen Tag später in einer Gruft im rechten Seitenschiff der Kirche beigesetzt. Am 30. Januar 1999 wurden sie in eine neue Gruft im Mittelgang der nunmehrigen Grabeskirche umgebettet; die Grabplatte schuf der Künstler Alfred Böschl aus Adlhausen. Der Seligsprechungsprozess der Anna Schäffer wurde am 17. März 1973 eingeleitet, die Seligsprechung erfolgte am 7. März 1999. 2004 wurde ein neu errichtetes Pilgerzentrum seiner Bestimmung übergeben; alljährlich besuchen etwa 25 000 Gläubige das Grab der Seligen. - Die Pfarrei Mindelstetten gehört zur Diözese Regensburg.
Altöttinger Kapelle
Die der der Gnadenkapelle in Altötting nachempfundene Altöttiger Kapelle wurde 1834 an der Straßengabelung Neustadt-Vohburg, heute Abzweigung von der B 299 nach Hiendorf im Auftrag des „Straßwirts“ von Mindelstetten erbaut. 1916 wurde sie in eine Kriegergedächtniskapelle umgewandelt.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.273, 1987 dann 1.254 und im Jahr 2000 1.611 Einwohner gezählt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Mindelstetten hat 12 Mitglieder.
- CSU 6 Sitze
- Christliche Wählergemeinschaft 6 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Bürgermeister
Bürgermeister ist Josef Kundler (CSU) Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Emmeram Batz (CSU).
Wappen
Auf dem Wappen ist ein Marder als Gedenk an das Adelsgeschlecht der Muggenthaler, die in Hüttenhausen ihren Sitz hatten, sowie eine Hopfenstaude, da der Hopfen in der Region eine große Rolle spielt. Im Unteren Bereich finden sich ein Dornenkranz und eine Lilie, beides zur Erinnerung an die Selige Anna Schäffer.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Es gibt in Mindelstetten einen Theaterverein Das Geburtshaus von Anna Schäffer befindet sich in der Anna-Schäffer-Straße.
Sport
FC Mindelstetten bietet neben der in der Kreisliga Donau Isar spielenden Fußballabteilung Stockschießen, Damengymnastik und Taekwondo an. Der Tennisclub Mindelstetten spielt auf 3 Sandplätzen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am 2. Wochenende im Oktober wird jedes Jahr der Mindelstettener Markt mit Wahl der Jurahopfenkönigin veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 585 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 77 T€. Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe keine und im Bereich Handel und Verkehr 14 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 27 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 529. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 60 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1186 ha, davon waren 1095 ha Ackerfläche und 91 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Durch Mindelstetten führt die Bundesstraße 299.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2008):
- Kindergärten: 70 Kindergartenplätze mit 60 Kindern in drei Gruppen
- Volksschulen: 1 Grundschule mit 4 Klassen, 6 Lehrern und 88 Schülern
Auf Rektor Peter Ladenburger folgt Lehrer Hans Bayerlein als neuer Schulleiter.
Söhne und Töchter der Stadt
Anna Schäffer (* 18. Februar 1882; † 5. Oktober 1925), Papst Johannes Paul II. sprach Anna Schäffer 1999 selig.
Literatur
- Joh. Rottenkolber: Heimatbuch des Pfarrbezirks Mindelstetten. Eine Heimatgeschichte am Jura-Randgebiet zum Donautal. Hg. vom Kath. Pfarramt Mindelstetten über Kelheim 1964
- Friedrich Hermann Hofmann und Felix Mader: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Bezirksamt Beilngries II. München, Wien: R. Oldenbourg, Nachdruck 1982, S. 84, ISBN 978-3-486-50443-9, siehe [1]
- Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. Eichstätt 1984: Sparkasse, S. 244f. (mit Bibliographie)
- Pfarrkirche St. Nikolaus Mindelstetten 22. Oktober 1995. Festschrift zur Einweihung. (1995)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
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