- Simbach a.Inn
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Rottal-Inn Höhe: 345 m ü. NN Fläche: 47,33 km² Einwohner: 9861 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner je km² Postleitzahl: 84359 Vorwahl: 08571 Kfz-Kennzeichen: PAN Gemeindeschlüssel: 09 2 77 145 Stadtgliederung: 4 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Innstraße 14
84359 Simbach a. InnWebpräsenz: Bürgermeister: Günther Wöhl (UNS) Simbach am Inn (amtlich: Simbach a.Inn) ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn und liegt am Inn, genau gegenüber von Braunau am Inn (Österreich).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Simbach am Inn liegt im Süden Niederbayerns, etwa 15 km östlich des Zusammenflusses von Inn und Salzach. Die natürliche Grenze zum benachbarten Österreich bildet der Inn. Simbach liegt an der B 12, die künftig zur A 94 ausgebaut werden soll, welche ins rund 50 km entfernte Passau und in Gegenrichtung in die 120 km entfernte Landeshauptstadt München führt. Außerdem befindet sich die Stadt 20 km südlich von Pfarrkirchen und 60 km nördlich von Salzburg.
Nachbargemeinden
Die bayerischen Nachbargemeinden sind Kirchdorf a.Inn, Reut, Stubenberg und Wittibreut. Die österreichische Nachbargemeinde ist Braunau am Inn.
Geschichte
Simbach wird als Sunninpah erstmals 927 urkundlich erwähnt. Am Ende des 18. Jahrhunderts 1777/1779 wurde das Innviertel an Österreich abgetreten, dadurch fällt für die Umgebung Simbachs das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum Braunau am Inn weg. Als Reaktion beginnt ab dieser Zeit der wirtschaftliche Aufschwung der Grenzstadt. Das stärkste Wachstum erfährt Simbach nach dem Bau der Bahnlinie München - Simbach - Braunau - Linz - Wien. Der große Grenzbahnhof führt unter anderem zur Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen, z. B. die deutsche Heraklith AG, trotzdem waren die Bahnen beiderseits der Grenze über lange Zeit der weitaus größte Arbeitgeber in Simbach, daher wurde Simbach die "Eisenbahnerstadt" genannt. 1951 wurde Simbach zur Stadt erhoben und ist damit die jüngste Stadt im Landkreis Rottal-Inn.
Ein Baustil dominiert im Stadtkern Simbachs: der Jugendstil. Als markantestes Beispiel dafür gilt das Rathaus. Es wurde in den Jahren 1988/89 renoviert.
Religionen
Die vorherrschende Konfession in Simbach ist die römisch-katholische. Es gibt in Simbach auch eine evangelische Pfarrgemeinde, deren Einzugsbereich sich über den südlichen Teil des Landkreises Rottal-Inn erstreckt.
Eingemeindungen
Im Zuge der bayerischen Gebietsreform 1972 wurden die Gemeinden Kirchberg, Eggstetten und Erlach nach Simbach eingemeindet.
Politik
Stadtrat
Seit der Kommunalwahl 2008 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
Wappen
Die Wellen versinnbildlichen den Inn und den Zusatz zum Gemeindenamen. Die Brücke bezeichnet den wichtigen Übergang über den Fluss nach Österreich. Dem Stammwappen der Grafen von Toerring sind die drei Rosen entlehnt. Das Geschlecht besaß die Hofmarksherrschaft seit 1647; bis 1848 bestand sein patrimoniales Niedergericht. Nach der fast völligen Zerstörung des Ortes in der Schlacht bei Simbach am 9. Mai 1743 sorgten die Toerring für den Wiederaufbau ihrer Anwesen.
Städtepartnerschaften
- Seit 1982 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Simbach und Skipton in England.
- Eine weitere Partnerschaft besteht mit der italienischen Stadt Tolmezzo.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
Chöre
- Chorgemeinschaft Liederkranz
- Vokalkreis Simbach
- VocalProjekt St. Marien
- Kirchenchor Simbach
- Kinder- und Jugendchor Simbach
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Mariä Empfängnis, 1859-63 nach Plänen von Leonhard Schmidtner (später vereinfachend umgebaut)
Sehenswürdigkeiten
- Schellenberghaus
- Heimatmuseum
- Museum Zollhaus
- Aenus-Denkmal am ehemaligen Grenzübergang an der Innbrücke. Es zeigt den Flussgott Aenus, der auf einem Huchen reitet.
- Kuriosestes Bergwerk Deutschlands bei Hinterholz, das Hühnerfutterbergwerk[1]
Regelmäßige Veranstaltungen
- Pfingstdult, alljährlich stattfindendes Volksfest.
- Stadtfest Bürgerfest, alljährlich am letzten Samstag im Juni
- Advent in Simbach, alljährlich vom ersten Adventswochenende bis zum zweiten Adventssonntag
- Die Örtliche Wasserwacht veranstaltet jedes Jahr am Samstag vor Weihnachten ein Winterschwimmen im Inn
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist mit verschiedenen Bahnstrecken an das Schienennetz angeschlossen. München - Mühldorf am Inn - Simbach (KBS 941) und von Simbach nach Salzburg, sowie mit der Bahnstrecke Simbach - Linz - Wien (Innviertelbahn). Bis 1969 gab es mit der Bahnstrecke Simbach am Inn–Pocking auch eine Bahnstrecke in Richtung Osten nach Pocking.
An das Straßennetz ist Simbach mit der Bundesstraße 12 München - Simbach - Passau, der B 340 zur Bundesgrenze und weiter nach Salzburg oder Linz, nach Straubing, Burghausen und Freilassing über die B 20 angebunden. Es ist geplant die A 94 von München bis nach Simbach und weiter nach Norden zur A 3 zu bauen, diese soll die B 12 ersetzen.
Für Kleinflugzeuge ist Simbach über den nahe gelegenen Flugplatz in Kirchdorf a.Inn erreichbar.
Krankenhaus
Simbach und die Nachbarstadt Braunau versuchen seit kurzem, eine grenzüberschreitende Krankenversorgung zu gewährleisten. Hierzu hat das Krankenhaus Braunau eine leerstehende Etage des Simbacher Kreiskrankenhauses angemietet und betreut dort mit Personal aus Deutschland und Österreich Patienten. Diese Zusammenarbeit fand als "Europakrankenhaus" schon des Öfteren Beachtung in den Medien.
Energieversorgung
Mit der 2005 fertiggestellten Geothermieanlage betreibt Simbach zusammen mit der österreichischen Nachbarstadt Braunau die erste grenzüberschreitende Fernwärmeanlage Europas. Diese Anlage wurde vom Europäischen Städtenetzwerk Klimabündnis mit dem Climate-Star 2004 ausgezeichnet.
Ansässige Unternehmen
- Elektrizitätswerk Hellmannsberger - Strom für Simbach und Umgebung
- Knauf Insulation GmbH & Co. KG (ehemals Deutsche Heraklith AG), Dämmplattenhersteller
- Schütz Gmbh & Co. KG, Metallverarbeiter und Umformer von Kunststoffen
- Erform, Möbelelemente und Postforming
Bildung
Derzeit gibt es in Simbach am Inn folgende Bildungseinrichtungen:
- das Tassilo-Gymnasium Simbach a. Inn
- eine staatliche Realschule mit 568 Schülern
- zwei Volksschulen: eine Grundschule und eine Hauptschule
- die Betty-Greif-Schule
- drei Kindergärten
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Simon Breu (1858–1933), Komponist
- Josef Karl Nerud (* 13. August 1900 in Simbach am Inn; † 9. Juli 1982 in Simbach a. Inn), deutscher Maler der Moderne
- Hans Göttler (* 1953), Germanist
Einzelnachweise
- ↑ http://www.geologie.lfu.bayern.de/geotope/geotopeRechercheSteckbrief.html?id=277G003 Hühnerfutterbergwerk beim Bayerischen Geologischen Landesamt]
Weblinks
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