- Gangkofen
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Wappen Deutschlandkarte 48.43694444444412.563333333333439Koordinaten: 48° 26′ N, 12° 34′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Rottal-Inn Höhe: 439 m ü. NN Fläche: 108,79 km² Einwohner: 6.479 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km² Postleitzahl: 84140 Vorwahlen: 08722, 08735 (Kollbach) Kfz-Kennzeichen: PAN Gemeindeschlüssel: 09 2 77 121 Marktgliederung: 9 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Marktplatz 21/23
84140 GangkofenWebpräsenz: Bürgermeister: Matthäus Mandl (CSU) Lage des Marktes Gangkofen im Landkreis Rottal-Inn Gangkofen ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Gangkofen liegt im sanften Tal der Bina an der B 388, etwa 17 km westlich von Eggenfelden, 26 km südlich von Dingolfing, 40 km südöstlich von Landshut, 25 km nördlich von Mühldorf und 32 km von der Kreisstadt Pfarrkirchen entfernt.
Gangkofen ist die westlichste Gemeinde des Landkreises Rottal-Inn und grenzt im Norden an den Landkreis Dingolfing-Landau, im Süden an den Landkreis Mühldorf und im Westen an den Landkreis Landshut. Gangkofen wird insgesamt der Region Rottal zugerechnet, da der Markt zum Altlandkreis Eggenfelden (im Rottal) gehörte und wirtschaftlich und kulturell eher nach Osten orientiert ist. Die westlicheren Teile der Gemeinde - die ehemaligen Landgemeinden Dirnaich und Hölsbrunn - gehörten ursprünglich zum Altlandkreis Vilsbiburg (im Vilstal), so dass sich deren Einwohner bis heute in diese (westliche) Richtung orientieren.
Die Gemeinde umfasst außer dem Markt folgende Ortsteile: Angerbach, Dirnaich, Engersdorf, Hölsbrunn, Kollbach, Malling, Obertrennbach, Panzing, Radlkofen, Reicheneibach und Seemannshausen.
Geschichte
Gangkofen wird 889 erstmals urkundlich erwähnt. Es soll 1007 bei der Gründung des Bistum Bambergs zu dessen Ausstattungsgut gehört haben. 1279 schenkte Graf Wenhard II. von Leonberg dem Deutschen Orden das Patronatsrecht über die Pfarrei und gründete damit die Deutschordens-Kommende in Gangkofen. Bis zu ihrer Auflösung 1805/06 war sie die einzige Niederlassung des Deutschen Ordens in Niederbayern.
Im Jahr 1379 erhielt Gangkofen das Marktrecht. Das Wappen wurde 1450 von Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut verliehen. Der Aufschwung wurde jedoch von verheerenden Feuersbrünsten (so etwa 1590 und 1666) und Kriegswirren (Einmarsch der Schweden 1632 und 1648), sowie Pestepidemien (1357 und 1649) immer wieder zunichte gemacht.
Der Markt Gangkofen war vor 1803 Pflegamt und gehörte zum Rentamt Landshut des Kurfürstentums Bayern. Die Kommende des Deutschen Ordens, die mit der Edelmannsfreiheit (Hofmarksrecht) begabt war und die Vogtei über ihre einschichtigen (behausten) Güter ausübte, wurde 1806 durch das Königreich Bayern aufgelöst. Gangkofen besaß darüber hinaus ein magistratisches Marktgericht. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 und den Gebietsreformen der 1970er Jahre die heutige Gemeinde.
Am 15. Oktober 1875 erhielt Gangkofen mit Eröffnung der Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting Anschluss an das Eisenbahnnetz. Seit dem 27. September 1970 wird diese Verbindung jedoch nurmehr im Güterverkehr genutzt.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Kollbach Obertrennbach, Panzing, Reicheneibach und Teile von Malling eingegliedert.[2]
Politik
Marktgemeinderat
Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2008 kam es zu folgender Stimmenverteilung:
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Mit 210 Metern Länge und 18 Metern Breite besitzt der 0,6 Hektar große Marktplatz ein annähernd typisches Verhältnis von 1:8. Die Häuser haben teilweise noch die alten Schweifgiebel. Die Pfarrkirche wurde nach dem großen Brand von 1666 bis 1670 neu errichtet, der Kirchturm kam 1695 bis 1697 dazu. Nordwestlich der Kirche liegt die 1691 neu erbaute dreiflügelige Spätbarockanlage der Deutschordens-Kommende.
Medien
Zwei lokale Tageszeitungen zählen Gangkofen zu ihrem Verbreitungsgebiet: Der „Rottaler Anzeiger“ (Regionalausgabe der Passauer Neuen Presse, PNP) hat seinen Redaktionssitz knapp 20 km östlich in Eggenfelden, die Vilsbiburger Zeitung (der Zeitungsgruppe Landshuter Zeitung/Straubinger Tagblatt zugehörig) im etwa 17 km westlich gelegenen Vilsbiburg. Jahrelang entzündete sich dann und wann ein Konkurrenzkampf zwischen den Blättern um die Leserschaft der Marktgemeinde, nun scheinen die Linien abgesteckt und es herrscht Frieden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Ottmar Edenhofer (* 8. Juli 1961), Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
- Rudolf Ratzinger (* 3. Juni 1966), Musiker, gründete das Audioprojekt Wumpscut
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Johann Evangelist Fischer († 1790), Pfarrer, übersetzte eine mehrbändige Geschichte der Christenheit aus dem Französischen
- Franz Seraph Reicheneder (1905–1976), Historiker und Heimatforscher, war von 1933 bis 1936 Kaplan der Gangkofer Kirchgemeinde.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 455
Weblinks
Commons: Gangkofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gangkofen: Wappengeschichte vom HdBG
- Gangkofen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 6, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 893.
- Gangkofen: Amtliche Statistik des LStDV
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