Spangdahlem AB

Spangdahlem AB
Spangdahlem Air Base
Kenndaten
ICAO-Code ETAD
Flugplatztyp Militärflugplatz
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 7 km östlich von Speicher
Straße
Basisdaten
Eröffnung 1953
Betreiber United States Air Force
Fläche 6.600 ha
Start- und Landebahn
05/23 3.050 m × 45 m Asphalt
Colonel Darryl Roberson

Die Air Base Spangdahlem ist eine Einrichtung der US-Luftwaffe (US-Air Force) in Rheinland-Pfalz zwischen Bitburg, Trier und Wittlich. Der Name ist von dem angrenzenden Ort Spangdahlem abgeleitet.

Inhaltsverzeichnis

Auftrag und Flugzeuge

Auf der Basis ist das 52nd Fighter Wing (52. Kampfgeschwader) stationiert. Er hat die Aufgabe in Konfliktfällen u. a. sogenannte SEAD-Missionen, auch Wild Weasel genannt, durchzuführen, also die Unterdrückung gegnerischer Luftverteidigung sicherzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, sind in Spangdahlem General Dynamics/Lockheed Martin General Dynamics F-16 Fighting Falcon neuester Generation (F-16CJ/D Block 52) stationiert. Weiterhin sind dort 18 Fairchild-Republic A/OA-10A Thunderbolt II (auch „Warthog“ genannt) beheimatet, mit dem Auftrag Bodentruppen zu unterstützen.

Der 52. FW lässt sich wie folgt aufgliedern:

  • 23rd Fighter Squadron (23. Kampfstaffel) „Fighting Hawks“ (24 F-16CJ/D)
  • 22nd Fighter Squadron „Stingers“ (18 F-16CJ/D)
  • 81st Fighter Squadron „Panthers“ (18 A/OA-10A)
  • 726th Air Mobility Squadron (keine eigenen Flugzeuge)
  • 606th Air Control Squadron (Luftüberwachungsstaffel) (u. a. 2 mobile Radaranlagen TPS-75)

Neben diesen Einheiten gehören noch folgende Unterstützungseinheiten zum 52nd FW:

  • 52nd Maintenance Group (Wartungseinheiten)
  • 52nd Medical Group (medizinische Versorgung)
  • 52nd Mission Support Group (diverse Unterstützungseiheiten für Sicherheit, Logistik usw.)

und die

  • 38th Munitions Support Group. Sie ist u. a. für die Sicherheit amerikanischer Atomwaffen zuständig und hat vier Untereinheiten:
    • 701st Munitions Support Squadron, Kleine Brogel (Belgien), Stützpunkt des belgischen 10. Taktischen Geschwaders mit 72 F-16
    • 702nd Munitions Support Squadron, Büchel (Deutschland), Stützpunkt des deutschen Jagdbombergeschwaders 33 mit Tornados
    • 703rd Munitions Support Squadron, Volkel (Niederlande) Stützpunkt der niederländischen 306., 311., 312. und 313. Staffel mit F-16
    • 704th Munitions Support Squadron, Ghedi (Italien), Stützpunkt der italienischen 154º und 102º Gruppo/6º Stormo mit Tornados

Spangdahlem ist Teil der 3rd Air Force (3. Luftwaffe) mit Sitz in Ramstein Air Base der Kommandeur ist Lieutenant General Philip M. Breedlove, und somit Teil der United States Air Forces in Europe (USAFE) mit dem Hauptquartier ebenfalls auf der Ramstein AB.

Auf der Basis arbeiten ungefähr 5.000 Amerikaner (plus 7.000 Familienangehörige) sowie 800 deutsche Angestellte.

Kommandeur

Kommodore des 52. FW ist Colonel Lee T. Wight. Er übernahm das Amt von Colonel Darryl L. Roberson am 3. Juni 2008.

Infrastruktur

Zu der vorhandenen Infrastruktur zählen unter anderem über 500 Gebäude, eine Start- und Landebahn (23/05) mit den Maßen 61m x 3050m, eine 2461m lange, parallel verlaufende Taxiway (die im Notfall auch als Start- und Landebahn dienen könnte), sowie etwa 90 Flugzeug-Bunker. Ein Überbleibsel aus der Zeit der am 30. September 1994 geschlossenen Bitburg Air Base ist die Bitburger Housing (Bitburg Annex) mit ca. 1200 Wohnungen, welche wahrscheinlich im Rahmen von „Eifel Evolution 2010“ in Spangdahlem ersetzt wird.

Geschichte

Die Geschichte der Spangdahlem AB nimmt ihren Anfang 1951, als französische Besatzungstruppen mit dem Bau eines Flugplatzes beginnen. Erste Landungen wurden schon 1952 verzeichnet, auch wenn der Platz endgültig erst 1953 fertig gestellt wurde. Im gleichen Jahr noch wurde das US-amerikanische 10. Taktische Aufklärergeschwader (10th Tactical Reconnaissance Wing, Abkürzung: 10th TRW) dort stationiert, welches schon 1959 wieder wegverlegt wurde. Gleichzeitig wurde das 49. Taktische Jagdgeschwader (49th Tactical Fighter Wing, Abkürzung: 49th TFW) nach Spangdahlem beordert. 1968 wird auch dieses umstationiert, auf die Holloman Air Force Base, New Mexico. Es folgte eine 3-jährige Übergangszeit, die vom 49. TFW geprägt wurde, bevor 1971 der 52. Tactical Fighter Wing aktiviert wurde. Mit der Schließung der Bitburg Air Base 1994 wurde Spangdahlem bis 1999 die dort stationierte 53. Flugstaffel zugeteilt. Auch die 606. Radarüberwachungseinheit wurde von dort nach Spangdahlem verlegt und hat bis heute Bestand. Der heutige Name 52. „Fighter Wing“ geht auf eine Umbenennung 1991 zurück.

Am 14. September 2006 wurde bei Oberkail eine in Spangdahlem stationierte F-16 kontrolliert zum Absturz gebracht. Laut der Airforce hatte diese beim Start einen Mast gestreift und sich dadurch das Fahrwerk beschädigt. In Folge dessen wurde bekannt, dass die Amerikaner Absturzzonen in der Eifel eingerichtet hatten, um, wie in diesem Fall, Flugzeuge kontrolliert in relativ menschenleeren Gebieten abstürzen zu lassen. Die F-16 schlug nur wenige hundert Meter vom Ort Oberkail auf. Daraufhin einigte man sich mit den deutschen Behörden, zukünftig den Truppenübungsplatz Baumholder als Absturzzone zu nutzen. Ferner wurde die Zusammenarbeit mit der deutschen Feuerwehr und dem THW durch gemeinsame Übungen mit der Flugplatzfeuerwehr verbessert.

Flugzeugtypen in Spangdahlem 1953 bis heute

Landung einer F-117 in Spangdahlem
Nach dem Umbau in Spangdahlem können nun auch die großen Transportmaschinen (C-17 (im Bild) oder C-5) problemlos auf der AirBase landen
Spangdahlem Air Base A-10 Thunderbolt (Open Day 1. Juli 2007)
Spangdahlem Air Base F-16 Fighting Falcon (Open Day 1. Juli 2007)

Einsätze

  • 1991: Desert Storm/Desert Shield (Irak)
  • 1991-2003: Überwachung der nördlichen und südlichen Flugverbotszonen im Irak (Northern- and Southern Watch)
  • 1999: Allied Force (Kosovo/Jugoslawien)
  • 2001-heute: Enduring Freedom (Afghanistan)
  • 2003: Iraqi Freedom (Irak)

Eine Besonderheit stellte dabei die Stationierung von 12 Tarnkappenbombern F-117 Nighthawk von der Holloman AFB im Rahmen der Operation Allied Force für einen relativ kurzen Zeitraum dar.

Zukunft

Aufgrund struktureller Änderungen innerhalb der US-Air Force in Europa (USAFE) verändert sich auch Spangdahlem. Herausragende Bedeutung besitzen hierbei vor allem die Projekte „Eifel Evolution 2010“, bzw. das Verlegungsprogramm (Rhein-Main Transition Program). Nach dem derzeitigen Stationierungskonzept handelt es sich bei der Spangdahlem Air Base um eine Main Operating Base.

Siehe auch

Weblinks


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