Bahnstrecke Fulda–Göttingen

Bahnstrecke Fulda–Göttingen
Überblick Nord-Süd-Strecke
Legende
Hannover Hauptbahnhof
Bahnhof, Station
Bahnhof Hannover Messe/Laatzen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Bahnhof, Station
Sarstedt
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Hildesheim (–Braunschweig)
Bahnhof, Station
Bahnhof Nordstemmen Keilbahnhof
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
aus Hildesheim Umsteigemöglichkeit in Nordstemmen
Bahnhof, Station
Elze
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Weserbahn nach Hameln
Bahnhof, Station
Alfeld
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
aus Goslar und Salzgitter
Bahnhof, Station
Kreiensen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Südharzstrecke
Bahnhof, Station
Northeim
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Sollingbahn von Ottbergen und Paderborn
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Bahnstrecke Göttingen–Bodenfelde (–Ottbergen)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Bahnhof, Station
Göttingen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Bahnhof, Station
Friedland (Han)
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
Halle-Kasseler Eisenbahn 1945–1990 unterbrochen
Bahnhof, Station
Eichenberg
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Kassel
Bahnhof, Station
Bad Sooden-Allendorf
Bahnhof, Station
Eschwege West
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Kassel
Bahnhof, Station
Bebra
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
nach Eisenach
Bahnhof, Station
Bad Hersfeld
Bahnhof, Station
Hünfeld
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Vogelsbergbahn
Bahnhof, Station
Fulda
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Bahnhof, Station
Flieden
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
Richtung Frankfurt siehe unten
Bahnhof, Station
Elm
Bahnhof, Station
Burgsinn
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
zur Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
Main-Spessart-Bahn nach Aschaffenburg
Bahnhof, Station
Gemünden am Main
Bahnhof, Station
Karlstadt
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Würzburg
Abschnitt Flieden–Frankfurt
Legende
Bahnhof, Station
Flieden
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
nach Elm siehe oben
Bahnhof, Station
Schlüchtern
Bahnhof, Station
Gelnhausen
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
Aschaffenburg und Darmstadt
Bahnhof, Station
Hanau
Bahnhof, Station
Offenbach am Main
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
Mainz und Mannheim
Frankfurt (Main) Hauptbahnhof

Als Nord-Süd-Strecke wird die Eisenbahnstrecke von Hannover über Fulda nach Würzburg bzw. Frankfurt am Main bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Eröffnung der parallelen Neubaustrecke war sie die bedeutendste und meistbefahrene Verbindung der damaligen Deutschen Bundesbahn zwischen Nord- und Süddeutschland. Heutzutage dient sie überwiegend dem Nah- und Güterverkehr, während der Personenfernverkehr weitgehend auf die Schnellfahrstrecke verlagert ist.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung und Betrieb

Bis 1945

Die einzelnen Strecken waren nicht unbedeutend, wohl aber der durchgehende Verkehr Hannover–Fulda–Frankfurt/Würzburg. Der Nord-Süd-Verkehr Hannover–Frankfurt lief zu einem großen Teil über Kassel und die Main-Weser-Bahn, derjenige nach Bayern auch über Leipzig/Halle und die Saalbahn.

1945 bis 1991

Die Nord-Süd-Strecke war einer der wichtigsten Nachschubwege der amerikanischen Truppen von ihrem Seehafen Bremen aus. Südlich von Eichenberg führte die Strecke kurz über thüringisches Gebiet, welches zur sowjetischen Besatzungszone gehörte. Durch das deshalb ausgehandelte Wanfrieder Abkommen lag die gesamte Nord-Süd-Strecke schließlich westlich der innerdeutschen Grenze. Sie war damit eine Westumfahrung der DDR und musste den zuvor über die Saalbahn und andere weiter östlich gelegenen Strecken abgewickelten Verkehr übernehmen, bis hin zu Verbindungen wie KopenhagenWien, die zuvor über Rostock, Dresden und Prag liefen. Die Nord-Süd-Strecke erhielt aufgrund dieses Abkommens in diesem Bereich auch den Namen „Whisky-Wodka-Linie“.

Der Nord-Süd-Verkehr wuchs seit den 50er Jahren stark an.

Die Deutsche Bundesbahn bevorzugte für den Personenfernverkehr zunehmend die schnellere Verbindung Hannover–Fulda–Frankfurt am Main gegenüber der Main-Weser-Bahn, die den Güterverkehr übernahm. Kassel wurde nur noch mit einzelnen D-Zügen und Zubringern nach Göttingen und Bebra angebunden.

Die Verbindung wurde massiv ausgebaut, insbesondere wurde sie 1963 elektrifiziert. Wo es möglich war, wurde die Geschwindigkeit auf bis zu 160 km/h erhöht; zwischen Gelnhausen und Hanau seit 1990er Jahren sogar abschnittsweise auf 200 km/h. An anderen Stellen (Eichenberg, Bebra, …) konnten aber nicht einmal 100 km/h erreicht werden.

Seit den 1960er Jahren war klar, dass die bestehenden Strecken dauerhaft zu überlastet und zu langsam sein würden. Mit Einführung des InterCity-Verkehrs im Taktfahrplan ab 1979 verschärften sich die Kapazitätsprobleme. 1988 wurde der Abschnitt FuldaWürzburg, 1991 Hannover–Fulda als Teile der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg eröffnet.

Entwicklung seit 1991

Der ICE-Verkehr nach Würzburg nimmt ab Rethen (Leine) die Schnellfahrstrecke. Die Züge Richtung Frankfurt wechseln in Fulda auf die Altstrecke. Der Abschnitt Bebra–Fulda wird von den ICE-Zügen Dresden–Frankfurt am Main benutzt. Nördlich von Göttingen fahren heute wieder InterCity-Züge, hierbei handelt es sich um ehemalige InterRegio-Züge. Diese halten nunmehr auch in Alfeld, Kreiensen und Northeim, in einzelnen Fällen auch Elze.

Heute wird der Betrieb der Nord-Süd-Strecke vor allem durch den Güterverkehr geprägt.

Verlauf

Die Nord-Süd-Strecke verläuft überwiegend durch die dünn besiedelte Schichtstufenlandschaft, hier bei Friedland
Fernzüge in Bebra Anfang der 90er Jahre

Die Nord-Süd-Strecke fasst mehrere historisch gewachsene Bahnstrecken (oder Teile davon) zusammen. Sie verläuft überwiegend durch die dünn besiedelte mitteldeutsche Schichtstufenlandschaft und folgt dort kurvenreich einigen Flusstälern.

Hannover–Göttingen–Friedland

Hauptartikel: Hannöversche Südbahn

Der Abschnitt nördlich von Göttingen ist 1854 Bestandteil der Hannöverschen Südbahn, einer Verbindung Hannover–Kassel (–MarburgFrankfurt am Main). Wichtige Zwischenstationen sind Alfeld (Leine), Kreiensen und Northeim. 1867 wurde eine Zweigstrecke über Friedland nach Arenshausen gebaut, um die Halle-Kasseler Eisenbahn mit Göttingen und der Südbahn zu verbinden.

Dieser Abschnitt verläuft weitgehend eben im Leinetal.

Friedland–Bebra

Hauptartikel: Bahnstrecke Bebra–Göttingen

Nach der Annexion von Hannover und Kurhessen durch Preußen 1866 baute die Preußische Staatsbahn bis 1876 eine Verbindung zwischen der Hannöverschen Südbahn und der Frankfurt-Bebraer Bahn über Bad Sooden-Allendorf und Eschwege.

Bei Eichenberg und Cornberg waren erhebliche Steigungen zu überwinden, es wurden insgesamt vier Tunnel gebohrt.

Bebra–Fulda–Frankfurt am Main

Hauptartikel: Bahnstrecke Bebra–Fulda und Kinzigtalbahn (Hessen)

Diese Bahnlinie wurde 1868 als Verbindung Frankfurt am Main–EisenachErfurtHalle/Leipzig eröffnet. Zwischen Bad Hersfeld bis Fulda verlässt sie das Tal der Fulda. Ursprünglich führte die Strecke ab Flieden zu einer Spitzkehre nach Elm herauf, und von dort wieder hinab nach Schlüchtern. Dieser Abschnitt wird seit 1914 durch den Distelrasen-Tunnel verkürzt und verbunden. Ab Schlüchtern folgt die Strecke dem Flüsschen Kinzig über Gelnhausen nach Hanau und endet in Frankfurt am Main.

Flieden–Gemünden

Hauptartikel: Bahnstrecke Flieden–Gemünden

Wie die Bahnlinie Göttingen–Bebra ist diese eine erst nach der Reichseinigung (1872) eingefügte Verbindungsstrecke. Sie schließt in Elm an die alte Trasse der Frankfurt-Bebraer Bahn an; heute betrachtet man meistens Flieden–Gemünden als eine Einheit. Zwischen Flieden und Burgsinn wechselt sie mit einer sehr kurven- und tunnelreichen Trassierung vom Tal der Fliede erst in das der Kinzig und dann in das der Sinn. Dieser folgt sie bis zur Mündung in den Main bei Gemünden.

Gemünden–Würzburg

Hauptartikel: Main-Spessart-Bahn

Von Gemünden über Karlstadt bis Würzburg nutzt der Nord-Süd-Verkehr die Main-Spessart-Bahn im Maintal.

Literatur

  • Bundesbahndirektion Hannover: 1843–1983. 140 Jahre Eisenbahndirektion Hannover. Hannover o. J. (1983).

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