Steinfeld (Unterfranken)

Steinfeld (Unterfranken)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Steinfeld
Steinfeld (Unterfranken)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinfeld hervorgehoben
49.959.6666666666667277
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Main-Spessart
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Lohr am Main
Höhe: 277 m ü. NN
Fläche: 33,69 km²
Einwohner:

2.245 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97854
Vorwahl: 09359
Kfz-Kennzeichen: MSP
Gemeindeschlüssel: 09 6 77 186
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstr. 16
97854 Steinfeld
Webpräsenz: www.steinfeld-msp.de
Bürgermeister: Matthias Loschert
Lage der Gemeinde Steinfeld im Landkreis Main-Spessart
Hessen Baden-Württemberg Würzburg Landkreis Aschaffenburg Landkreis Miltenberg Landkreis Bad Kissingen Landkreis Kitzingen Landkreis Würzburg Forst Lohrerstraße Gemeindefreies Gebiet Rothenberg Ruppertshüttener Forst Ruppertshüttener Forst Partensteiner Forst Partensteiner Forst Langenprozeltener Forst Herrnwald Haurain Hafenlohr Fürstlich Löwensteinscher Park Frammersbacher Forst Frammersbacher Forst Frammersbacher Forst Forst Aura Forst Aura Gemeindefreies Gebiet Burgjoß Gemeindefreies Gebiet Burgjoß Schollbrunn Bischbrunn Thüngen Partenstein Mittelsinn Hasloch Neuhütten (Unterfranken) Rechtenbach Rechtenbach Hafenlohr Hafenlohr Lohr am Main Lohr am Main Zellingen Wiesthal Urspringen Rothenfels Roden (Unterfranken) Rieneck Retzstadt Obersinn Obersinn Obersinn Neustadt am Main Neuendorf (Unterfranken) Marktheidenfeld Triefenstein Kreuzwertheim Karsbach Karlstadt Karbach (Unterfranken) Himmelstadt Gräfendorf Gössenheim Gemünden am Main Frammersbach Frammersbach Fellen Eußenheim Erlenbach bei Marktheidenfeld Birkenfeld (Unterfranken) Aura im Sinngrund Aura im Sinngrund Arnstein (Unterfranken) Burgsinn Steinfeld (Unterfranken) Landkreis SchweinfurtKarte
Über dieses Bild

Steinfeld ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lohr am Main. Zum Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Hausen und Waldzell. Gesprochen wird ein mainfränkischer Dialekt (laut Sprachatlas der Bayerischen Landesbibliothek: Unterostfränkisch). Die Einheimischen werden in der Umgebung oft Steefld’r Russe genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Steinfeld liegt zwischen Lohr am Main und Karlstadt auf der Fränkischen Platte (Marktheidenfelder Platte). Hier verläuft ein Übergang zwischen rotem Buntsandstein und fränkischem Muschelkalk. Der größere Teil des Gemeindegebietes wird bis heute landwirtschaftlich genutzt; außerdem bewirtschaftet die Gemeinde nennenswerte Waldbestände im sogenannten Würzburger Spessart (äußerste östliche Ausläufer des Mittelgebirges). Die Mehrzahl der Arbeitnehmer pendelt in die umliegenden Städte Lohr und Karlstadt sowie nach Würzburg.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Steinfeld hat drei amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Steinfeld
  • Hausen
  • Waldzell

Es gibt die Gemarkungen: Hausen, Steinfeld und Waldzell.

Geschichte

Steinfeld wurde urkundlich erstmals 812 erwähnt; in Urkunden aus der damaligen Zeit wird es als 'Steinvelt im Waldsassengove' (d. h. Waldsassengau) bezeichnet. Um 1200 war Steinfeld bereits eine eigenständige Pfarrei; das Kloster Neustadt am Main erhob Ansprüche auf den Zehnten. Um 1336 wurde die Pfarrkirche in das Kloster Nuwenstat (Neustadt) integriert.[3] 1614 wurde der Neubau der Pfarrkirche 'Mariä Himmelfahrt' durch Fürstbischof Julius Echter vollendet. Deutliche Hinweise darauf sind u.a. die Bautafel an der Südseite des Längsschiffs und der Turm im typischen 'Echterstil'. 1842 erfolgte eine Erweiterung des Längsschiffs.[4] Als Teil des Hochstiftes Würzburg (Amt Rothenfels) kam Steinfeld im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an die Grafen Löwenstein-Wertheim. 1806 wurde es ein badisches Mediatamt, das 1819 an Österreich abgetreten wurde, welches es Bayern überließ.

Zur Gemeinde gehören heute die beiden Ortsteile Hausen (seit 1972) und Waldzell (seit 1978). Aus dem Ortsteil Hausen, erstmals urkundlich erwähnt um 800, stammt der Bauernführer Kaspar Leyser. Er wurde im Juni 1525 zusammen mit zwei weiteren aufständischen Bauern in Karlstadt enthauptet. Der Ortsteil Waldzell (früher: Cella / Zell) entstand vermutlich ebenfalls im 9. Jahrhundert als Außenstelle des Klosters Neustadt. Es gibt geschichtliche Bezüge zur Hl. Gertraud. Die dortige Gertraudenkapelle wurde über einer ebenso benannten Quelle errichtet[5] (1616 durch Julius Echter, Erweiterung um 1849). Der Bau der heutigen Kirche St. Vitus erfolgte 1612 auf Anordnung von Julius Echter.[6]

Einwohnerentwicklung

  • 1970: 1.991 Einwohner
  • 1987: 2.060 Einwohner
  • 2000: 2.277 Einwohner

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist Matthias Loschert (unterstützt von CSU/Bürgerblock sowie von der Wählergemeinschaft Hausen und der Freien Wählergruppe Waldzell).

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:

2002 2008
CSU/Bürgerblock 4 3
Freie Wähler Dorfgemeinschaft 4 5
Wählergemeinschaft Hausen 3 4
Freie Wählergruppe Waldzell 2 2
SPD 1 n.a.

Gemeindesteuern

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.347.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 476.000 €.

Städtepartnerschaften

Seit 1992 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Chauvigné (Bretagne), die durch Besuche (alle 2 Jahre) gepflegt wird und durch welche auch schon enge deutsch-französische Freundschaften entstanden sind.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 192 und im Bereich Handel und Verkehr 52 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 879. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 77 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1887 ha, davon waren 1666 ha Ackerfläche und 206 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 93 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 7 Lehrern und 124 Schülern

Literatur

  • Karl Josef Barthels: Steinfeld bei Lohr am Main: Beiträge zu einer Chronik - C. Keller, Lohr am Main, 1956-1959 - Hefte 1-3
  • Karl Josef Barthels: Kleine Chronik von Mariabuchen - C. Keller, Lohr am Main, 1954 (u.a. umfangreiche Quellenangaben zur Steinfelder Pfarreigeschichte)
  • Josef Schott: Der Landkreis Lohr und seine Gemeinden - C. Keller, Lohr am Main, 1964 (Seite 111-119, Ortsteile einzeln behandelt, enthält gute Quellenverweise)

Weblinks

 Commons: Steinfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111119/224332&attr=OBJ&val=1746
  3. Karl Barthels, Band I. Seite 18f., zur Incorporation nach Neustadt
  4. Karl Barthels, Band I. Seite 73, zum Neubau der Pfarrkirche Steinfeld
  5. Jubiläums-Gertraudenfest in Waldzell auf mainpost.de
  6. Karl Barthels, Heft 1, S.73 und S.76, zu Kirchenbauten in Waldzell

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