- Kreuzwertheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.7663888888899.515144Koordinaten: 49° 46′ N, 9° 31′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Main-Spessart Verwaltungs-
gemeinschaft:Kreuzwertheim Höhe: 144 m ü. NN Fläche: 20,04 km² Einwohner: 3.706 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 185 Einwohner je km² Postleitzahl: 97892 Vorwahl: 09342 Kfz-Kennzeichen: MSP Gemeindeschlüssel: 09 6 77 151 Marktgliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Lengfurter Str. 8
97892 KreuzwertheimWebpräsenz: Bürgermeister: Horst E. Fuhrmann (CSU) Lage des Marktes Kreuzwertheim im Landkreis Main-Spessart Kreuzwertheim ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kreuzwertheim.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Der Ort liegt im Maintal am Rande des Spessarts gegenüber der baden-württembergischen Stadt Wertheim.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Kreuzwertheim hat 4 amtlich benannte Ortsteile (in Klammern: Jahr der Eingemeindung und Einwohnerzahl)[2]:
- Kreuzwertheim
- Röttbach (1978, etwa 595 Ew.)
- Unterwittbach (1977, etwa 192 Ew.)
- Wiebelbach (1972, etwa 188 Ew.)
Es gibt die Gemarkungen Kreuzwertheim, Röttbach, Unterwittbach und Wiebelbach.
Geschichte
Die Besiedlung der Gemarkung geht bereits bis in die Steinzeit zurück (Steinbeilfunde). Die ersten bekannten Bezeichnungen der Siedlung lauten Werdheim, was soviel bedeutet wie „Heimstatt am sicheren Ufer“, womit auf die Lage am Main hingewiesen wird. Die erste urkundliche Erwähnung fand (sehr wahrscheinlich) bereits um 749 statt (als Streubesitz des Klosters Fulda). Werdheim entwickelte sich zur Urpfarrei des südöstlichen Spessartraumes. Diese unterstand zunächst dem Bischof von Würzburg, und auf ihn ging schließlich auch die Marktrechtsverleihung durch König Heinrich II. vom 22. Oktober 1009 zurück. Zwei steinerne Türme der frühen Ortsbefestigung, ein markantes steinernes Kreuz mit dem irischen Sonnenkranz auf dem Kirch- und Marktplatz und die kleine Wehrkirche, deren Ursprünge bereits in der Zeit der Christianisierung liegen, erinnern noch an diese Zeit. Ab dem frühen 12. Jahrhundert nannte sich ein Zweig des Adelsgeschlechts der Reginbodonen nach Wertheim. Dieses Adelsgeschlecht ließ auf der linken Mainseite eine neue Wehranlage errichten, so dass sich in ihrem Schutz eine neue Ansiedlung entwickelte, die bald die Bezeichnung Werdheim übernahm. 1192 ist die heutige Stadt Wertheim erstmals als Suburbium castri Wertheim erwähnt, um 1200 wird sie als oppidum und 1244 als civitas bezeichnet (Vgl. hierzu auch Wertheim) Seit dieser Zeit finden sich zur besseren Unterscheidung der beiden Siedlungen Ortsnamen, die auf das steinerne Kreuz auf dem Marktplatz Bezug nehmen: Crucwertheim, Heiligen-Creuzeswertheim oder auch einfach Creütz. Diese Bezeichnung ist übrigens bis heute im Volksmund üblich. Nachdem Wertheim 1306 die Stadtrechte verliehen bekam, geriet der alte Siedlungsteil auf der anderen Mainseite endgültig ins Hintertreffen und die alten Marktrechte büßten mehr und mehr an Bedeutung ein. Die Pestepidemien taten ein übriges und Kreuzwertheim verfiel in einen Jahrhunderte andauernden Dornröschenschlaf.
Das ehemalige Amt der Grafen von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg wurde 1806 zugunsten des Fürstentums Aschaffenburg des Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg mediatisiert und fiel mit diesem kurzlebigen Fürstentum (damals Departement Frankfurt) 1814 an Bayern.
Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Lohr am Main – Wertheim wurde am 1. Oktober 1881 der Personen- und Güterverkehr durch die Bayerische Staatsbahn aufgenommen. Der Anschluss an die „große weite Welt“ endete aber mit der Einstellung des Personenverkehrs zwischen Lohr Stadtbahnhof und Wertheim am 30. Mai 1976 schon wieder. Auch die Eisenbahnbrücke über den Main verschwand 1984 von ihrer ursprünglichen Stelle und steht jetzt an der Eisenbahnstrecke Schweinfurt-Kitzingen.
Heute sind vor allem der Kirchplatz mit dem noch immer erhaltenen Marktkreuz (nach Beschädigung 2009 restauriert), die umliegenden Gassen, die alte Wehrkirche, das 1594 erbaute Wohnhaus des Schultheißen (Bürgermeisters) Peter Herrschaft, ein Ziehbrunnen sowie die Reste der alten Ortsbefestigung sehenswert. Darüber hinaus ist das Schloss, ehemals erbaut als Witwensitz und bis heute Wohnsitz der Fürstenfamilie zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, markanter Teil des Ortsbildes.
Im Jahr 2009 feierte Kreuzwertheim sein 1000-jähriges Jubiläum zur Verleihung des Marktrechts. Es wurde ein Denkmalstein am „dicken Turm“, im alten Ortskern Kreuzung Lengfurter Straße-/Hauptstraße, errichtet.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 3.186 Einwohner
- 1987: 3.562 Einwohner
- 2000: 3.850 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Die Bürgermeister seit 1888:
- 1996– : Horst E. Fuhrmann, CSU
- 1984–1996: Christa Schoenberg, CSU
- 1978–1984: Dr. Gerald Amarell, Freie Wählervereinigung
- 1972–1978: Hans Schneider, CSU († 1978)
- 1945–1972: Philipp Günzelmann, SPD
- 1925–1945: Georg Fröber
- 1906–1925: Andreas Dinkel
- 1888–1905: Georg M. Fröber
Marktegemeinderat
Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:
CSU SPD/PLUS Freie Wählervereinigung Gesamt 2008 5 4 7 16 Sitze CSU SPD/PLUS Freie Wählervereinigung Gesamt 2002 6 4 6 16 Sitze Steuern
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2.842.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1.021.000 €.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 1046 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 150 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1434. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 17 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 305 ha, davon waren 295 ha Ackerfläche und 7 ha Dauergrünfläche.
Weinbau
Der Kaffelstein ist die bekannteste Weinlage der Stadt.
Verkehr
Der Main wird bei Kreuzwertheim von zwei Straßenbrücken überspannt. Das sind die westlich gelegene Spessartbrücke und die ältere Mainbrücke Wertheim, die erstmals 1882 dem Verkehr übergeben wurde. Von 1881 bis 1984 gab es noch eine Eisenbahnbrücke, die neben der älteren Straßenbrücke lag.
Eisenbahn: Die Eisenbahnstrecke Lohr am Main – Wertheim wurde am 1. Oktober 1881 durch die Bayerische Staatsbahn aufgenommen, 1,6 km der Strecke lagen auf badischem Gebiet.
Der Personenverkehr wurde aber zwischen Lohr Stadtbahnhof und Wertheim am 30. Mai 1976 eingestellt, die Trasse ist abgebaut worden, auf ihr verläuft zum großen Teil der Maintalradweg.
Die nutzlose Eisenbahnbrücke bei Kreuzwertheim wurde 1984 abgebaut und 175 Kilometer weiter mainaufwärts bei Schweinfurt an der Bahnstrecke Kitzingen-Schweinfurt neu errichtet.
Bildung
- Kindergärten: 3 Kindergärten (150 Kindergartenplätze mit 133 Kindern)
- Grundschule (1.- 4. Klasse) (Die Hauptschule, also die Klassen 5 - 9, wurde mit Verordnung der Regierung von Unterfranken vom 15. Juli 2011 zum 1. August 2011 der Mittelschule Marktheidenfeld eingegliedert.)
Persönlichkeiten
- Johann Georg Fehn (1880–1950), Pfarrer und Politiker (DDP), Landtagsabgeordneter
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111119/205003&attr=OBJ&val=1730
Weblinks
Commons: Kreuzwertheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kreuzwertheim
- Unterwittbach
- Wiebelbach
- Kreuzwertheim: Wappengeschichte vom HdBG
- Kreuzwertheim: Amtliche Statistik des LStDV
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