- Bahnstrecke Regensburg–Passau
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Die Bahnstrecke Regensburg–Passau gehört als Verbindung nach Österreich und weiteren südosteuropäischen Ländern zu den wichtigsten Haupteisenbahnen in Süddeutschland. Sie ist durchgehend zweigleisig und elektrifiziert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bayerische Staat wünschte den Bau dieser Hauptbahn und begann auch mit entsprechenden Planungen; die Ausführung überließ er jedoch aus finanziellen Gründen einem privaten Unternehmen. Die AG der Bayerischen Ostbahnen eröffnete am 12. Dezember 1859 ein erstes Teilstück von Regensburg bis Sünching, das von dort nach Geiselhöring im Tal der Kleinen Laaber abbog, wo die Züge in Richtung Landshut und München weiterfuhren. Züge nach Passau mussten die Richtung wechseln, bevor sie nach Straubing weiterfahren konnten. Von Straubing führte die Strecke, die sich immer mehr der Donau näherte, ab 20. September 1860 weiter über Plattling und Vilshofen bis zur Grenzstadt Passau. Dort fand der Schienenweg am 1. September 1861 seine Fortsetzung durch die österreichische Kaiserin-Elisabeth-Bahn in Richtung Linz und Wien.
Am 1. Juli 1873 wurde eine direkte Strecke von Sünching nach Straubing eröffnet, die den Weg erheblich abkürzte. Ebenso konnten ab 6. August 1873 die Züge von München nach Landshut den kürzeren Weg über Eggmühl und Neufahrn nehmen, der in Obertraubling von der alten Strecke abzweigte. Zwischen 1880 und 1897 legte man zunächst die nun überflüssige Teilstrecke Sünching–Geiselhöring still und später auch Perkam–Straubing, nachdem man ab 30. September 1896 von Perkam her die Verbindung nach Radldorf hergestellt hatte, die dort in die Hauptstrecke einmündete.
Die gesamte Strecke fiel mit dem Übergang der Bayerischen Ostbahnen am 10. Mai 1875 der Bayerischen Staatsbahn zu. Am 1. Juni 1959 wurde der planmäßige elektrische Betrieb aufgenommen.
Streckenbeschreibung
Die Überquerung der Isar bei Plattling war das einzige größere Hindernis auf der geradlinig den Gäuboden durchmessenden Bahnstrecke. Dort baute man eine eiserne Fachwerkbrücke auf Granitpfeilern mit insgesamt 162 Metern Weite. Mit den Flutöffnungen hat die Brücke eine Länge von 318,35 Metern. Durch das fünf Kilometer weite Überschwemmungsgebiet bei Plattling baute man außerdem einen zwei bis drei Meter hohen Bahndamm mit zehn Flutbrücken.
Zwischen Vilshofen und Passau verläuft die Bahnstrecke für gut vier Kilometer auf engstem Raum zwischen Donau und Löwenwand parallel zur Bundesstraße 8. Man führte die Bahn bis zu drei Meter über der Straße und folgte dabei deren Windungen.
1500 Meter weiter Richtung Passau wird die Strecke von der Donaubrücke Schalding überspannt, wo die BAB 3 über die Donau führt.
Betrieb
Zugverkehr heute
Auf dieser Strecke verkehren seit Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 im Zwei-Stundentakt ICE-T-Züge – insgesamt sechs Zugpaare – und ein Intercity-Zugpaar am Tag. Das IC-Zugpaar beginnt bzw. endet in Passau, die ICE-Züge verkehren weiter bis Wien. Fernverkehrshalte sind Regensburg, Plattling und Passau.
Im Nahverkehr fahren zwischen Passau und Plattling Regional-Express-Züge (siehe auch Donau-Isar-Express). Diese halten unterwegs lediglich in Vilshofen und Osterhofen. Die Regional-Express-Züge verkehren ab Plattling direkt weiter nach München. Zwischen Plattling und Regensburg verkehren stündlich Regionalbahnen der Privatbahn agilis, die – am Wochenende nur zweistündlich – bis Neumarkt in der Oberpfalz durchgebunden sind. Auf beiden Linien werden Triebzüge des Typs Lirex eingesetzt.
Sonstiges
Der Streckenabschnitt zwischen Straubing und Plattling wird von DB Systemtechnik für Testfahrten genutzt. Hier werden Störstrommessungen an Bahnfahrzeugen durchgeführt. So kommt es des öfteren vor, dass auf diesem Streckenabschnitt Eisenbahnprototypen unterwegs sind um ihre Zulassung zu erhalten.
Quellen
Literatur
- Arthur von Mayer: Geschichte und Geographie der deutschen Eisenbahnen, Berlin 1891.
- Walther Zeitler: Eisenbahnen im Bayerischen Wald, Verlag Morsak, Grafenau 3. Aufl. 1980.
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