Wünschendorf (Elster)

Wünschendorf (Elster)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Wünschendorf/Elster
Wünschendorf/Elster
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wünschendorf/Elster hervorgehoben
50.79555555555612.0975216Koordinaten: 50° 48′ N, 12° 6′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Greiz
Höhe: 216 m ü. NN
Fläche: 19,45 km²
Einwohner: 3160 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07570
Vorwahl: 036603
Kfz-Kennzeichen: GRZ
Gemeindeschlüssel: 16 0 76 084
Adresse der Gemeindeverwaltung: Poststraße 8
07570 Wünschendorf/Elster
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jens Auer (parteilos)
Lage der Gemeinde Wünschendorf/Elster im Landkreis Greiz
Karte

Wünschendorf/Elster ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Elstertal oberhalb des Wünschendorfer Märchenwaldes
Pfarrkirche St. Veit

Wünschendorf liegt südlich von Gera im Landkreis Greiz, an der Weißen Elster und markiert den südlichsten Ausdehnungspunkt der Elstereiszeit und gilt als die Pforte zum oberen Elstertal zwischen Wünschendorf und Greiz.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Berga/Elster, Crimla, Endschütz, Teichwitz, die Stadt Weida und Zedlitz im Landkreis Greiz sowie die kreisfreie Stadt Gera.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Veitsberg, Mildenfurth, Cronschwitz, Zschorta, Zossen, Meilitz, Untitz, Pösneck, Mosen und Wünschendorf.

Geschichte

Der Ort und die Pfarrkirche St. Veit wurden um 1100 gegründet. Die Kirche gehört damit zu den ältesten Kirchen des Vogtlandes. Das am Zusammenfluss von Weißer Elster und Weida im heutigen Ostthüringen befindliche Dorf lag am Rand einer slawischen Siedlungskammer um Gera. Darauf weist auch noch der Ortsname hin, der sich von Wendendorf - Windischendorf ableitet. Eine angebliche Gründung von 974, nach der 1974 das eintausendjährige Bestehen der Kirche St. Veit und somit auch der Beginn der Ortsgründung gefeiert wurde, ist nachweislich eine gelehrte Erfindung aus dem 16. Jahrhundert. Ebenso ist eine häufig behauptete Burg an dieser Stelle nicht nachweisbar.

1193 wurde unweit des Ortes das Kloster Mildenfurth durch die Vögte von Weida als Hauskloster gestiftet. Danach ging der ursprüngliche Ortsname Mildenfurth für Wünschendorf (1209: in slavica villa Mildenvorde) allmählich auf das Kloster über. Im Jahr 1238 stiftete Jutta, die Gemahlin Heinrichs IV., Vogt von Weida, mit dem Dominikanerinnenkloster in Cronschwitz ein weiteres Hauskloster für weibliche Familienangehörige und den niederen Adel. Bis heute blieb nur die Ruine der Kirche erhalten.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 15 Frauen und Männer aus der Sowjetunion in einer kriegswichtigen Flugmotorenreparatur-Fabrik Zwangsarbeit leisten.[2]

Am 29. Mai 1999 wurde die Eisenbahnstrecke von Wünschendorf über Teichwolframsdorf nach Werdau stillgelegt.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):

  • 1933: 1606
  • 1939: 1714
  • 1994: 3019
  • 1995: 3299
  • 1996: 3326
  • 1997: 3364
  • 1998: 3381
  • 1999: 3391
  • 2000: 3372
  • 2001: 3352
  • 2002: 3302
  • 2003: 3280
  • 2004: 3221
  • 2005: 3243
  • 2006: 3192
  • 2007: 3160
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Bürgermeister

Der derzeitige Bürgermeister ist Jens Auer.

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 27. Juni 2004 wie folgt zusammen:

  • FWGW: 5 Sitze
  • BGW: 5 Sitze
  • CDU: 2 Sitze
  • OWBF: 2 Sitze
  • HuVWuU: 2 Sitze

Wappen

Das Gemeindewappen, am Rathaus zu betrachten, zeigt eine Pelikangruppe in den Farben Weiß und Rot auf gelbem Grund.

Städtepartnerschaft

Die Partnerstadt von Wünschendorf ist die Stadt Taunusstein im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Historische Holzbrücke aus dem Jahre 1786

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die 1786 errichtete, schindelgedeckte Historische Holzbrücke Wünschendorf über die Weiße Elster (Veitsberg), die über 1000-jährige Kirche St. Veit, das 1193 von Vogt Heinrich II. von Weida gegründete Kloster Mildenfurth und das 1238 gegründete und mittlerweile zur Ruine verkommene Kloster Cronschwitz. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die mit Wasserkraft betriebenen Märchenspiele, weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt als Märchenwald, an dessen Eingang die Ausflugsgaststätte Märchenwaldbaude liegt. Der Märchenwald feierte im Jahr 2007 sein 80-jähriges Bestehen.

Gedenkstätten

  • Eine Grabstätte mit Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof erinnert an zwei KZ-Häftlinge von einem Todesmarsch des KZ Buchenwald, die im Frühjahr 1945 von SS-Männern ermordet wurden.
  • Am Grab mit Grabstein auf dem Friedhof des Ortsteils Zossen gedenkt die Gemeinde eines unbekannten Häftlings aus dem gleichen Todesmarsch.

Persönlichkeiten

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 119, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks



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