- Bornhöved
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Wappen Deutschlandkarte 54.070610.22843Koordinaten: 54° 4′ N, 10° 14′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Segeberg Amt: Bornhöved Höhe: 43 m ü. NN Fläche: 14,35 km² Einwohner: 3.420 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 238 Einwohner je km² Postleitzahl: 24619 Vorwahl: 04323 Kfz-Kennzeichen: SE Gemeindeschlüssel: 01 0 60 012 LOCODE: DE BNV NUTS: DEF0D Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 3
24610 TrappenkampWebpräsenz: Bürgermeisterin: Helga Hauschildt (CDU) Lage der Gemeinde Bornhöved im Kreis Segeberg Die amtsangehörige Gemeinde Bornhöved liegt im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Bornhöved liegt etwa 20 km östlich von Neumünster am Bornhöveder See in ländlicher Umgebung. Hier kreuzen sich die Autobahn A 21 (früher B 404) und die B 430.
Geschichte
Bornhöved wurde 798 erstmals erwähnt. Der Ort wurde wahrscheinlich von Bischof Vicelin als Kirchdorf gegründet. Die Feldsteinkirche wurde 1150 geweiht.
Von 1299 bis 1426 hatte der Ort lübische Stadtrechte und somit auch einen Bürgermeister und Ratsherren. Außerdem wohnte der Landesältesterr von Holstein im Ort, so dass die Städteversammlung für ganz Holstein bis zum Beginn der Landtage in Kiel im Jahr 1480 in Bornhöved stattfand.
Aufgrund seiner zentralen Lage war der Raum Bornhöved zweimal Ort wichtiger Schlachten: Im Jahre 798 kam es zur Schlacht zwischen den mit Karl dem Großen verbündeten slawischen Abodriten und den Sachsen; und im Jahr 1227 siegte hier Graf Adolf IV. von Schauenburg und Holstein mit seinen Verbündeten (einer Koalition norddeutscher Fürsten und Städte) über das dänische Heer unter Waldemar II.. Mit dieser blutigen Niederlage, einer der letzten großen Ritterschlachten des Mittelalters, endete der Versuch der dänischen Krone, Norddeutschland zu dominieren. In Bornhöved fanden häufig Ständeversammlungen der Ritterschaft von Holstein bzw. später auch von Schleswig-Holstein statt. 1813 schließlich fand hier ein Gefecht zwischen dänischen und schwedisch-russisch-preußischen Truppen statt.
Von 1867 bis 1871 war Bornhöved Sitz eines Amtsgerichts.
Politik
Von den 20 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 acht Sitze, die SPD hat fünf, die Wählergemeinschaft BBI vier und die Wählergemeinschaft WGB drei.
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein freischwebendes holsteinisches Wappenschild (in Rot ein silbernes Nesselblatt), auf dessen oberem Rand ein schwarzes flaches Gefäß (Quelleneinfassung) steht, aus dem nach rechts und links je drei lange Wellenlinien sich an beiden Seiten des Nesselblatts herunterziehen. Über der Quelle ein schwebendes goldgelocktes Menschenhaupt.“[2]
Das 1948 verliehene Wappen wurde im Stile eines Stadtsiegels aus dem 15. Jahrhundert gestaltet.
Wirtschaft
Im Gemeindegebiet, das vorwiegend durch die Wohnnutzung geprägt ist, gibt es mehrere Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe.
Im Jahr 2006 bemüht die Gemeinde sich, durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes die Voraussetzung für die Ansiedlung eines unmittelbar an der Autobahn 21 gelegenen Gewerbegebietes zu schaffen, das eine Fläche von rd. 15 ha umfassen wird. Hier sollen Betriebe fast aller Branchen und Tätigkeitsbereiche auf unterschiedlich großen, individuell zu schneidenden Gewerbegrundstücken, bauen können. Durch die verkehrsgünstige Lage und den Autobahnanschluss sind gute Verbindungen über die A 21, A 20, A 1, A 7 und A 24 sowie B 404, B 430, B 205 und B 206 zu den Nachbarländern und den Großstädten Kiel, Lübeck und Flensburg und den Metropolen Hamburg und Berlin gegeben.
Von 2. Dezember 1911 bis 31. Dezember 1961 war Bornhöved wichtigster Zwischenbahnhof der Kleinbahn Kiel-Segeberg. Hier befand sich auch das Bahnbetriebswerk mit großer Werkstatt.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Bornhöved stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Schulen
Mit der im Landtag beschlossenen Schulreform veränderten sich auch die beiden im Ort ansässigen regionalen Schulen, vorerst nur baulich. Ein großer Neubau entstand auf dem ehemaligen Schulhof der Realschule. Dieser soll die benachbarten beiden Bornhöveder Schulen (Grund- und Hauptschule und Realschule) miteinander vorerst baulich, später zu einer gemeinsamen Gemeinschaftsschule verbinden. Bislang bieten die beiden Schulen ihren Schülern eine offene freiwillige Ganztagsschule. Die Gemeinde Bornhöved stellte zuletzt einen Antrag auf eine Gymnasiale Oberstufe der Offenen Ganztagsschule in Bornhöved an das Bildungsministerium in Kiel.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Otto Berg (1861–1944), evangelischer Kirchenmaler
- Claus Möller (* 1942), Politiker
- Ludwig Ross (1806–1859), Archäologe
Literatur
- Pasche, Georg: Chronik des Kirchspiels Bornhövede. Nach gedruckten und ungedruckten Quellen, Schleswig 1839, Faksimile-Nachdruck. Hrsg. vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, Bornhöved, 1979
- Piening, Adolf: Chronik von Bornhöved, Wäser Bad Segeberg, 1953
- Piening, Adolf: Chronik von Bornhöved. 2. erw. Aufl., erstellt durch einen Arbeitskreis d. Gemeinde Bornhöved. (Mit) Fortschreibung 1953-77, Bornhöved 1977
- Gutsche, Erna, geb. Piening: Die Dorfchronik von Bornhöved (Fortschreibung der Chronik von Adolf Piening). Hrsg. von Erna Gutsche, geb. Piening, Bornhöved Selbstverlag, 1976
- Timmermann, Harald: Bornhöved in alten Ansichten, Zaltbommel, 1987
- Timmermann, Harald: Kennt Ihr sie noch, die alten Bornhöveder, Zaltbommel, 1990
- Timmermann, Harald: Das Amt Bornhöved in alten Ansichten, Zaltbommel, 1995
- Deneke, Klaus: Materialien zur Person von Dr. Gerhard Gerlich, zur Dr.-Gerlich-Schule Trappenkamp und zur Geschichte der Gemeinden Trappenkamp und Bornhöved, Trappenkamp: Sudetendeutsches Kulturwerk Schleswig-Holstein, 2007
Quellen
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Weblinks
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