- Buxheim (Oberbayern)
-
Wappen Deutschlandkarte 48.80472222222211.291666666667495Koordinaten: 48° 48′ N, 11° 18′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Eichstätt Höhe: 495 m ü. NN Fläche: 22,5 km² Einwohner: 3.559 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner je km² Postleitzahl: 85114 Vorwahl: 08458 Kfz-Kennzeichen: EI Gemeindeschlüssel: 09 1 76 118 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfplatz 2
85114 BuxheimWebpräsenz: Bürgermeister: Peter Doliwa (Parteiloser Block) Lage der Gemeinde Buxheim im Landkreis Eichstätt Buxheim ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Buxheim liegt auf der Südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal im Landkreis Eichstätt, etwa acht Kilometer westlich von Ingolstadt.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Das Gemeindegebiet umfasst die Gemarkung Buxheim mit dem Gemeindehauptort und das Pfarrdorf Buxheim sowie die Einzelhöfe Moosbauer, Moosmühle, Hessenhof und Reinboldsmühle sowie die Gemarkung Tauberfeld mit dem Kirchdorf Tauberfeld.
Nachbargemeinden
Buxheim grenzt im Nordosten an die Gemeinde Hitzhofen, im Osten an die Gemeinde Eitensheim, im Südosten an den Markt Gaimersheim, im Süden an die Kreisfreie Stadt Ingolstadt, im Westen an den Markt Nassenfels sowie im Nordwesten an die Gemeinde Adelschlag.
Geschichte von Buxheim
In der Flur Sandbuck des Ortes wurden mittelsteinzeitliche Funde gemacht. Westlich von Buxheim ist eine römische Siedlung nachgewiesen.
Pussenesheim, ein eichstättisch-bischöflicher Meierhof, ist erstmals in einer Urkunde vom 5. Februar 908 erwähnt und gehörte wohl zur Grundausstattung des um 745 entstandenen Bistums Eichstätt. Für 1179 ist der Ort als Besitz des Eichstätter Domkapitels nachgewiesen, bestätigt in einer Urkunde von Papst Alexander III. Anfang des 12. Jahrhunderts wird der Ort unter Bischof Eberhard bei einem Gütertausch Puhsenshaim genannt. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts gab es einen Ortsadel; so erscheint 1204 ein Sifrit von Bussensheim in einer Urkunde. 1305 wurde der Ort bei dem Streit um das Hirschberger Erbe - das Geschlecht der Eichstätter Schutzvögte war mit Gebhard VII. von Hirschberg ausgestorben - dem Bischof von Eichstätt Konrad II. von Pfeffenhausen zugesprochen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort verwüstet und danach wieder aufgebaut. In weiteren Kriegen wurde Buxheim 1641 und 1704 geplündert.
Buxheim wurde am 1. April 1971 um die Gemeinde Tauberfeld vergrößert.[2] Anlässlich der Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, wechselte der mittelfränkische Landkreis Eichstätt mit Buxheim in den Regierungsbezirk Oberbayern. Im überwiegend landwirtschaftlich orientierten Ort gab es 1983 bei 1752 Einwohnern 41 Vollerwerbs- und 28 Nebenerwerbsbetriebe.
Geschichte von Tauberfeld
Bei dem Ort, der etwa zwei Kilometer nördlich von Buxheim liegt, wurden 15 Grabhügel aus der Hallstattzeit nachgewiesen.
Vor 1144 übergab der Ministeriale Ulrich von Hitzhofen (Udalrich de Hutteshoven) sein Gut Tauberfeld an das Benediktinerinnenkloster St. Walburg in Eichstätt zur Sicherung des Lebensunterhaltes seiner Tochter und Nonne Irmengard. Im 11. Jahrhundert ist ein Adeliger von Tuberuelt nachgewiesen. 1142 bis 1277 gab es einen Tauberfelder Ortsadel, dessen Burg, wenn es sie gab, noch nicht gefunden wurde. 1179 bestätigte Papst Alexander III. dem Eichstätter Domkapitel den Besitz des Meierhofs. 1239 besaß das Augustinerchorherrenstift Rebdorf hier Güter. In der Auseinandersetzung um das Hirschberger Erbe wurde der Ort dem Hochstift Eichstätt zugesprochen.
1870 erhielt der Ort Anschluss an die Bahnlinie Ingolstadt - Treuchtlingen. Am 1. April 1971 wurde Tauberfeld nach Buxheim eingemeindet.[2] Der überwiegend landwirtschaftlich geprägte Ort hatte 1983 bei 678 Einwohnern 40 bäuerliche Vollerwerbs- und neun Nebenerwerbsbetriebe.
Bei Tauberfeld gab es einen Weiler Mossolteshule, 1142 erwähnt, der abgegangen ist.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Buxheim hat 16 Mitglieder.
- CSU: 6 Sitze
- SPD: 3 Sitze
- Freie Wähler: 5 Sitze
- ÖDP: 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)[3]
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 21. September 1999 Peter Doliwa von den Freien Wählern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Via Nova
Bauwerke
Die Kath. Pfarrkirche St. Michael in der Ortsmitte von Buxheim wurde 1911 durch den Münchener Architekten Hans Schurr in neubarocken Formen errichtet. Erhalten blieb der stattliche Turm der 1629 erbauten Vorgängerkirche, der im Kern aus den Jahren um 1340 stammt und dessen Obergeschosse wohl noch im 17. Jahrhundert nach Plänen des Eichstätter Hofbaumeisters Jakob Engel von Giovanni Battista Camessina errichtet wurden; 1735 wurde die Kuppel repariert. Zur Innenausstattung zählen neben den frühklassizistischen Altären (um 1780, die Figuren wohl von Joseph Anton Breitenauer) eine barocke Kanzel (um 1670/80), eine Schnitzfigurengruppe der Hl. Anna mit Maria (um 1520) sowie zwei Gemälde aus dem säkularisierten Kloster Notre-Dame in Eichstätt von Josef Anton Glanschnig (bezeichnet 1736). Der benachbarte Pfarrhof stammt vom Beginn des 17. Jahrhunderts, das Benefiziatenhaus aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Es befand sich bis um das Jahr 1919/20 eine Brauerei in fürstbischöflichem Besitz in der Ortsmitte von Buxheim. Dazu gehörten ein Brauhaus, mehrere Stadel und landwirtschaftliche Anwesen, sowie großflächiger Grundbesitz. Im Jahre 1918 wurde die Brauerei in private Hände verkauft und um 1919/20 abgebrochen. Letzter Brauereibesitzer war Otto Schanz. Das fürstbischöfliche Steinwappen, dass über dem Torbogen des Brauereigebäudes angebracht war, gilt als letztes Überbleibsel der Brauerei und fand sein Dasein beim Neubau des Gemeindeamtes, eingelassen in die Nordmauer, oberhalb des Haupteinganges. Das Wappen trägt die Inschrift Joannes Anton D. G. Episcopus et 5. R. Imperii Princeps Eystetensis und ist mit der Jahreszahl 1729 versehen.
Im Gemeindeteil Tauberfeld wurde zwischen 1182 und 1189 vom Eichstätter Bischof Otto eine Kirche geweiht. Die heutige Kath. Filialkirche St. Martin stammt von 1629 und wurde 1947/48 nach Plänen des Münchner Architekten Fritz Haindl nach Westen erweitert und der Chor dorthin verlegt. Der Erweiterungsbau hat eine bemalte Holzkassettendecke. Die barocke Ausstattung wurde weitgehend aus dem Vorgängerbau übernommen; die Seitenaltäre von 1650/60 stammen wahrscheinlich aus dem Kloster Rebdorf. Der Hochaltar mit dem Hauptbild "Hl. Martin mit dem Bettler" im Nazarener-Stil ist ein Werk des Spätrokokos (1769). 1767 wurde bei einer Restauration das Deckengemälde "Hl. Martin in der Glorie" mit umgebenden Bildern angebracht. Die begleitenden Medaillons wurden vor 1928 übermalt und 1993 von Stefano Cafaggi (Italien) neu gemalt. Der Turm mit seinen drei Glocken ist im Kern mittelalterlich. Die Kirche birgt ein modernes Kreuz des Eichstätter Bildhauer-Künstlers Raphael Graf.
Persönlichkeiten
- Quirin Schlamp, OSFS, Pfarrer an der St. Judas-Thaddäus-Kirche in der Krim, Wien XIX, * 7. Juni 1918 in Tauberfeld, † 16. Februar 1962 in Wien
Quellenangaben
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 456
- ↑ Kommunalwahl 2008
Literatur
- Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 52 (1937), S. 14, 40, 42; 59 (1961/62), S. 57f.
- Karl Zecherle: Kirchen und Klöster im Kreis Eichstätt', Eichstätt: Landkreis Eichstätt 1983, S. 94f.
- Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart, Eichstätt: Sparkasse Eichstätt, 2. erweiterte Auflage 1984, S. 176-178 (Buxheim), 288 (Tauberfeld)
Weblinks
Commons: Buxheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis EichstättAdelschlag | Altmannstein | Beilngries | Böhmfeld | Buxheim | Denkendorf | Dollnstein | Egweil | Eichstätt | Eitensheim | Gaimersheim | Großmehring | Hepberg | Hitzhofen | Kinding | Kipfenberg | Kösching | Lenting | Mindelstetten | Mörnsheim | Nassenfels | Oberdolling | Pförring | Pollenfeld | Schernfeld | Stammham | Titting | Walting | Wellheim | Wettstetten
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Buxheim — ist der Name folgender Orte: Buxheim (Oberbayern), eine Gemeinde im Landkreis Eichstätt, Bayern Buxheim (Schwaben), eine Gemeinde im Landkreis Unterallgäu, Bayern Siehe auch: Kloster Buxheim Diese … Deutsch Wikipedia
Buxheim (Schwaben) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Buxheim — Infobox German Location Name = Buxheim Wappen = Wappen von Buxheim.png lat deg = 48 |lat min = 47 lon deg = 11 |lon min = 18 Lageplan = Buxheim Lage im Landkreis.png Bundesland = Bayern Regierungsbezirk = Oberbayern Landkreis = Eichstätt Höhe =… … Wikipedia
Denkendorf (Oberbayern) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Города Баварии — … Википедия
Liste der Orte in Bayern — Das deutsche Bundesland Bayern besteht aus insgesamt 2.056 politisch selbstständigen Gemeinden (Stand: 1. September 2008). Diese verteilen sich wie folgt: 315 Städte, darunter 25 kreisfreie Städte, 28 Große Kreisstädte, 385 Märkte und 1.356… … Deutsch Wikipedia
Municipios de Baviera — Anexo:Municipios de Baviera Saltar a navegación, búsqueda El Estado Libre de Baviera ( Freistaat Bayern ) es un Estado federado alemán. Limita al norte con el Estado Libre de Turingia; al este con el Estado Libre de Sajonia y los Países Checos;… … Wikipedia Español
Anexo:Municipios de Baviera — Este artículo o sección sobre geografía necesita ser wikificado con un formato acorde a las convenciones de estilo. Por favor, edítalo para que las cumpla. Mientras tanto, no elimines este aviso puesto el 19 de junio de 2009. También puedes… … Wikipedia Español
Anexo:Municipios de Alemania — Presentación Escudo de armas de Alemania … Wikipedia Español
Kavalier Dallwigk — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia