- Büttel (Elbe)
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Wappen Deutschlandkarte 53.9002777777789.22722222222221Koordinaten: 53° 54′ N, 9° 14′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Steinburg Amt: Wilstermarsch Höhe: 1 m ü. NN Fläche: 11,08 km² Einwohner: 39 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 4 Einwohner je km² Postleitzahl: 25572 Vorwahl: 04858 Kfz-Kennzeichen: IZ Gemeindeschlüssel: 01 0 61 020 Adresse der Amtsverwaltung: Kohlmarkt 25
25554 WilsterWebpräsenz: Bürgermeister: Richard Schmidt Lage der Gemeinde Büttel im Kreis Steinburg Die amtsangehörige Gemeinde Büttel liegt im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Büttel liegt etwa 7 km östlich von Brunsbüttel unmittelbar am Elbdeich, der hier etwas landeinwärts verläuft; das unter Naturschutz stehende Land vor dem Deich am Ufer wird schlicht „Außendeich“ oder niederdeutsch „Butendiek“ genannt. Im Außendeich befindet sich mit der "Bösch" eine Erhöhung, die früher als Lotsenstation diente. Der Burg-Kudensee-Kanal fließt durch die Gemeinde. Die Bundesstraße 5 verläuft durch die Gemeinde. Büttel hatte in früherer Zeit einen Hafen mit Zugang zur Elbe. Davon ist heute allerdings nur noch der alte kleine Bütteler Kanal übrig, der auch für Schiffe viel zu eng ist. Der Zugang zur Elbe ist verschlossen. Es erinnert nur noch das alte Schleusengebäude an den einstigen Handelshafen.
Natur
Der Außendeich war in den Jahren 1965 bis 1975 geprägt durch Wiesen mit Kühen. Kiebitze hatten ihre Gelege dort, die von den Kühen nicht zertreten wurden. Störche waren ebenso anzutreffen wie viele (Mehl-)Schwalben, die an den Häusern unter den Dachüberständen ihre Nester hatten. Die Gräben am Deichfuß im Außendeich waren braun von den Wasserflöhen darin. Stichlinge zu Hunderten, Kaulquappen, Sumpfdotterblumen, Sauerampfer wie auch vereinzelt Eidechsen boten eine Vielfalt, wie sie seit etwa 1980 nicht mehr anzutreffen ist. Die Gräben beherbergen jetzt nur noch Braunalgen, die in den überdüngten Gräben überleben konnten.
Um etwa 1970 wurde durch Aufspülung der westliche Teil des Außendeiches (nicht der Deich, sondern das Land) erhöht. In der Elbe wurde im Sommer gebadet. Entweder direkt im kälteren Stromwasser oder bei Flut direkt hinter der Böschung aus Granitsteinen und einer Palisadenwand. Dort befindliches flaches, von der Sonneneinstrahlung erwärmtes Wasser war Lieblingsbadestelle der Kinder und ebenso Aufenthaltsort junger kleiner Fische.
Geschichte
Büttel wird erstmalig 1318 erwähnt, die Siedlung stammt aber wohl schon aus der Frankenzeit. Bei einem Gefecht, dass sich der holsteinische Graf Gerhard III. im Jahr 1331 mit dem dänischen König lieferte, hat ein Bütteler Bürger Gerhard das Leben gerettet, woraufhin dieser den Ort Büttel von der Steuerpflicht befreite. Der Kanal nach Kudensee wurde 1765 fertiggestellt, er diente vor allem dem Transport von Torf, das in Büttel auf Elbschiffe umgeladen wurde. Mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals wurde der Hafen von Büttel aber schnell vom benachbarten Brunsbüttel überflügelt. Dem Ausbau des Brunsbütteler Ostermoors zum Standort der Chemieindustrie mussten bis 1979 750 Bütteler Einwohner weichen, die umgesiedelt wurden. Von über 200 Gebäuden stehen heute in Büttel nur noch 17.
Wirtschaft
Die Gemeinde wandelt sich von einem landwirtschaftlich geprägten Ort, zu einem mit industriellen und gewerblichen Ansiedlungen. Auf der Gemarkung der Gemeinde wurden 13 Windkraftanlagen errichtet, d.h. es kommt eine Anlage auf vier Einwohner.
Der Windpark Büttel-Holstendamm besteht aus fünf Windkraftanlagen vom Typ REpower 5M mit 5 MW Leistung, 126 m Rotordurchmesser und 117 m Nabenhöhe. Die Anlagen wurden vor Ort in einer demontierbaren Montagehalle endgefertigt, um aufwändige Transporte der 400 Tonnen schweren Maschinenhäuser zu vermeiden. Ursprünglich sollte der Windpark vom Errichter REpower direkt betrieben werden, später übernahm der Investor Allianz SE den Betrieb.[2]
Eine weitere Windkraftanlage vom Typ REpower 5M, die der Prototyp dieser Anlagen ist und die noch 3 Meter höher ist als die in Büttel-Holstendamm, befindet sich im nahegelegenen Brunsbüttel.
Nördlich von Büttel befindet sich eine Stromrichterstation in Bau, an der die von den geplanten Offshore-Windparks kommenden HGÜ-Leitungen HelWin 1 und SylWin 1 enden werden und die Einspeisung in das 380 kV-Verbundnetz erfolgen soll.
Politik
Die Gemeinde hat eine Gemeindeversammlung anstelle einer Gemeindevertretung, dieser gehören alle Einwohner der Gemeinde an, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Dies gilt nach § 54 der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung für alle Gemeinden mit weniger als 70 Einwohnern. Die Gemeinde kommt jährlich zwei bis drei Mal zusammen, um kommunale Angelegenheiten zu beraten.
Persönlichkeiten
- Elfriede Kaun (1914–2008), war eine deutsche Leichtathletin
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ https://www.allianz.com/de/presse/newsdossiers/klima_und_energie/news_2007-12-03.html
Weblinks
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