- Kellinghusen
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Wappen Deutschlandkarte 53.959.71666666666676Koordinaten: 53° 57′ N, 9° 43′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Steinburg Amt: Kellinghusen Höhe: 6 m ü. NN Fläche: 18,81 km² Einwohner: 7.846 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 417 Einwohner je km² Postleitzahl: 25548 Vorwahl: 04822 Kfz-Kennzeichen: IZ Gemeindeschlüssel: 01 0 61 049 LOCODE: DE KHN NUTS: DEF0E Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 9
25548 KellinghusenWebpräsenz: Bürgermeister: Axel Pietsch (BFK) Lage der Stadt Kellinghusen im Kreis Steinburg Kellinghusen ist eine Stadt im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt liegt nordöstlich von Itzehoe an der B 206. Die nächsten Bahnhöfe sind in Wrist, Itzehoe und Bad Bramstedt. Kellinghusen hat über die Ausfahrt Bad Bramstedt Anschluss an die A 7 und über die Ausfahrten Itzehoe Nord, West und Süd Anschluss an die A 23.
Die A 20 soll nach aktueller Planung südlich an Kellinghusen vorbeiführen, wodurch ein weiterer Anschluss an das deutsche Autobahnnetz zwischen Wrist und Bokel entstehen wird.
Durch Kellinghusen fließt die Stör, deren Wasserstand bis etwas oberhalb von Kellinghusen durch die Gezeiten beeinflusst wird. In Kellinghusen beträgt der Tidenhub etwa 1,50 m, in Itzehoe ca. 2,50 m [2]. Ein bis zweimal im Jahr tritt die Stör so weit über die Ufer, dass einige Straßen gesperrt werden müssen. Durch den nach ihr benannten Kellinghusener Ortsteil Mühlenbek fließt die in die Stör mündende Mühlenbek.
Bis Kellinghusen darf die Stör noch mit Motorfahrzeugen befahren werden, ab etwas oberhalb des Kellinghusener Hafens ist nur noch das Befahren ohne Motor erlaubt. Der Flusslauf ist jedoch an vielen Stellen durch Versandung nicht einmal tief genug für kleine Motorboote.
Kellinghusen liegt am Naturpark Aukrug. Die leicht hügelige Umgebung dieses Naturparks in klimatisch günstiger Lage, bestehend aus Wäldern, Teichen, Moor- und Heideflächen, ist eine beliebte Ferienregion. Ebenfalls in der Nähe sind das Stör- und Bramautal. Im Ortsteil Rensing liegt der Rensinger See.
Geschichte
Der – mit ziemlicher Sicherheit – schon vor der Zeit Karls des Großen (768–814) entstandene Ort ist um das Jahr 1148 erstmals namentlich als Kellinghusen benannt worden („Thoto von Kerlegehuse“). Der Name hat altnordische Wurzeln und lässt sich als „Mit Häusern bebauter Platz der Leute des Karl“ übersetzen, wobei die Leute des Karl keine Franken Karls des Großen, sondern altnordische Gemeindefreie sind. Kellinghusen war zeitweilig Sitz des Goding bzw. Goting der Holsteiner und daher schon in vorchristlicher Zeit ein wichtiger Ort. Die Einwohner waren später vornehmlich Handwerker, Handel- und Gewerbetreibende. Reichliche Tonvorkommen begünstigten die Gründung von Fayence-Fabriken. In der dänischen Zeit stellte Kellinghusen das Geschirr für Dänemark her. Die Stadt wurde damit im 18. Jahrhundert bekannt.
Zur Zeit des Kalten Krieges beherbergte Kellinghusen eine große Garnison der Bundeswehr; hier waren vor allem Artillerie-Einheiten der 6. Panzergrenadierdivision stationiert. Außerdem gab es ein Atomwaffenlager der US-Streitkräfte.
Sehenswürdigkeiten
Die St. Cyriacus-Kirche, das Rathaus sowie der Luisenberger Turm sind markante Wahrzeichen von Kellinghusen, die Besuchern sofort ins Auge fallen.
Die St. Cyriacus-Kirche
1154 wurde die St. Cyriacus-Kirche von Mönchen aus dem von Vizelin gegründeten Kloster in Wippendorf (Neumünster) erbaut.
Rathaus
Das 1906 bis 1908 errichtete Rathaus wurde durch Spenden Kellinghusener Bürger ermöglicht. An der Fassade finden sich Formen des Historismus, sowie Jugendstilelemente. Das Treppenhaus ist mit Buntglasfenstern ausgestattet, die allegorische Motive aus Handel, Industrie, Handwerk und Landwirtschaft zeigen.
An der Fassade des Rathauses sind das Kellinghusener Wappen sowie das Landeswappen von Schleswig-Holstein abgebildet. Beim Landeswappen allerdings stehen im heraldisch rechten Feld (also für den Betrachter links) die beiden blauen übereinander schreitende Löwen nach außen gewandt - also wie die originalen Schleswigschen Löwen und genauso, wie sie der Anekdote nach Bismarck nicht sehen wollte. Diese falsche Darstellung des Landeswappens findet sich recht selten.
Politik
Kellinghusen ist Teil und Verwaltungssitz des Amtes Kellinghusen, das am 1. Januar 2008 aus dem alten Amt Kellinghusen-Land, der Stadt Kellinghusen und den Gemeinden Lockstedt und Hohenlockstedt gebildet wurde.
ehrenamtliche Bürgermeister
- 1945–1946 Emil Staben (SPD)
- 1946 Hermann Nau (SPD)
- 1946–1948 Emil Staben (SPD)
- 1948–1950 Otto Staack (DWB)
- seit 2010 Axel Pietsch (BFK)
Stadtdirektoren
- 1945–1947 Albin Strobel
- 1947–1950 Walter Ellerbrock
hauptamtliche Bürgermeister
- 1950–1953 Gerhard Muhs (parteilos)
- 1953–1971 Paul Jeske (parteilos)
- 1971–1976 Herbert Hinz (CDU)
- 1977–1982 Helmut Hagedorn (CDU)
- 1982–1992 Franz-Joseph Kuß (parteilos)
- 1992–2003 Siegfried Kalis (SPD)
- 2004–2010 Helga Maria Nießen (parteilos)
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Gold und Blau. Oben auf grünem Hügel eine rote Burg mit drei schwarz bedachten Zinnentürmen und offenem Tor, unten auf Wellen ein silberner Einmaster mit silbernem Wimpel am Mast.“[3]
Die Stadtverwaltung benutzt dieses Wappen mit einer Mauerkrone auf der Web-Seite als auch auf dem offiziellen Briefkopf.
Ortsteile
- Feldhusen
- Mühlenbek
- Overndorf
- Grönhude
- Rensing
- Vorbrügge
Veranstaltungen
Kellinghusen ist sowohl für seinen Geranienmarkt als auch seinen Töpfermarkt , in der Regel immer am zweiten Augustwochenende, weit über seine Grenzen hinaus bekannt.
Außerdem fand bis vor einigen Jahren über 25 mal der Stör-Pokal, ein internationales Tennisturnier im Rahmen der German Masters Series, statt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Wilhelmine Kähler (1864–1941), Politikerin (SPD), MdR, MdL (Preußen) und Gewerkschafterin
- Detlef Haase (1924–1997), Politiker (SPD), MdL Schleswig-Holstein, MdB, MdEP und Gewerkschafter
- Peter Thießen (1925–2006), Ehrenpräsident des Tennisverbandes Schleswig-Holstein
- Jörn Thießen (* 1961), Politiker (SPD)
- Thorsten Storm (* 1964), ehem. Bundesliga-Handballspieler von SG Weiche-Handewitt und THW Kiel
- Heiner Rickers (* 1966), Landtagsabgeordneter (CDU)
- Rainer Meifert (* 1967), Schauspieler, Sänger und ehemaliges Model
Persönlichkeiten, die mit Kellinghusen verbunden sind
- Der Dichter Detlev von Liliencron war Kirchspielvogt in Kellinghusen
Quellen
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.rish.de/gewaesser/stoer/
- ↑ Landesarchiv Schleswig-Holstein: Kommunale Wappenrolle
Literatur
- Hans-Georg Bluhm: Fayencen aus Kellinghusen. Produkte. Werkstätten. Vertriebswege. Husum Verlag, Husum 2006, ISBN 978-3-89876-290-8
Weblinks
Commons: Kellinghusen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Kreis SteinburgAasbüttel | Aebtissinwisch | Agethorst | Altenmoor | Auufer | Bahrenfleth | Beidenfleth | Bekdorf | Bekmünde | Besdorf | Blomesche Wildnis | Bokelrehm | Bokhorst | Borsfleth | Breitenberg | Breitenburg | Brokdorf | Brokstedt | Büttel | Christinenthal | Dägeling | Dammfleth | Drage | Ecklak | Elskop | Engelbrechtsche Wildnis | Fitzbek | Glückstadt | Grevenkop | Gribbohm | Hadenfeld | Heiligenstedten | Heiligenstedtenerkamp | Hennstedt | Herzhorn | Hingstheide | Hodorf | Hohenaspe | Hohenfelde | Hohenlockstedt | Holstenniendorf | Horst (Holstein) | Huje | Itzehoe | Kaaks | Kaisborstel | Kellinghusen | Kiebitzreihe | Kleve | Kollmar | Kollmoor | Krempdorf | Krempe | Kremperheide | Krempermoor | Kronsmoor | Krummendiek | Kudensee | Lägerdorf | Landrecht | Landscheide | Lockstedt | Lohbarbek | Looft | Mehlbek | Moordiek | Moorhusen | Mühlenbarbek | Münsterdorf | Neuenbrook | Neuendorf b. Elmshorn | Neuendorf-Sachsenbande | Nienbüttel | Nortorf | Nutteln | Oelixdorf | Oeschebüttel | Oldenborstel | Oldendorf | Ottenbüttel | Peissen | Pöschendorf | Poyenberg | Puls | Quarnstedt | Rade | Reher | Rethwisch | Rosdorf | Sankt Margarethen | Sarlhusen | Schenefeld | Schlotfeld | Siezbüttel | Silzen | Sommerland | Stördorf | Störkathen | Süderau | Vaale | Vaalermoor | Wacken | Warringholz | Westermoor | Wewelsfleth | Wiedenborstel | Willenscharen | Wilster | Winseldorf | Wittenbergen | Wrist | Wulfsmoor
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