Deutsche Gesellschaft (1990)

Deutsche Gesellschaft (1990)
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Die Deutsche Gesellschaft ist ein Eingetragener Verein zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa. Das gemeinnützige Bildungswerk wurde nach dem Mauerfall am 13. Januar 1990 in der Berliner Nikolaikirche gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1983, als eine Annäherung der beiden deutschen Staaten noch undenkbar schien, versuchten die späteren Gründungsmitglieder um Peter Brandt (Historiker), eine deutsch-deutsche Freundschaftsgesellschaft zu initiieren. Der Versuch scheiterte an ideologischen Ängsten der SED-Funktionäre. Das änderte sich im Herbst 1989 zur Zeit der Montagsdemonstrationen. Innerhalb weniger Monate ließen sich Vertreter der Oppositionsgruppen und viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der DDR für die Idee begeistern. Noch im Dezember 1989 wurde die gemeinsame Satzung erarbeitet. Das Kuratorium konstituierte sich am 12. Januar 1990. Gründungsmitglieder waren der Rechtsanwalt Jürgen Graalfs, Jürgen Tietze (Neues Forum), Willy Brandt, Lothar de Maizière, Wolfgang Thierse, Angela Merkel, Heiner Müller, Johannes Rau, Martin Walser, Günther de Bruyn und Armin Mueller-Stahl. Beim Gründungsakt am nächsten Tag sprachen u. a. Konrad Weiß (Regisseur), Helga Schubert und Eberhard Diepgen.

Wenige Wochen später kam es zum ersten deutsch-deutschen Jugendaustausch. Im Sommer 1990 konnten zweitausend Jugendliche zu Gastfamilien im jeweils anderen Teil Deutschlands vermittelt werden. Zu den Schwerpunkten der politischen Bildungsarbeit zählten alsbald auch Seminare und Konferenzen zur Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion und zu den Auswirkungen des Einigungsvertrages. Bereits ab Januar 1990 wurde diskutiert, welche Beiträge zur Rettung von Kulturgütern in den neuen Ländern geleistet werden konnten.

Vorstand

Stellvertretende Vorsitzende

Beisitzer

Mitglieder des Kuratoriums (Auswahl)

Andreas H. Apelt, Egon Bahr, Arnulf Baring, Sabine Bergmann-Pohl, Wolfgang Bergsdorf, Harald Braun, Günther de Bruyn, Eberhard Diepgen, Gernot Erler, Veronica Ferres, Ulf Fink, Klaus Finkelnburg, Hans-Jürgen Fischbeck, Hans-Dietrich Genscher, Heinz Halbach, Johannes Hähle, Herbert Helmrich, Wolfgang Herber, Klaus Herlitz, Tessen von Heydebreck, Carlo Jordan, Gisela Kallenbach, Peter Kurth, Andreas Lämmel, Henning von der Lancken, Katharina Landgraf, Roland Links, Wolfgang Lüder, Hartmut Marhold, Florian Mausbach, Markus Meckel, Hans-Georg Mehlhorn, Henri Ménudier, Hans-Joachim Otto, Karl-Heinz Paqué, Eva Quistorp, Wolfgang Rauls, Dirk Reimers, Edelbert Richter, Klaus Ring, André Schmitz, Horst Schnellhardt, Friedrich Schorlemmer, Cordula Schubert, Wolfgang Schuller, Christian Schwarz-Schilling, Carl-Christoph Schweitzer , Friede Springer, Ingrid Stahmer, Peter Steinbach (Historiker), Bernhard Steinberger, Karlheinz Steinmüller, Eberhard Stief, Manfred Stolpe, Klaus Sühl, Rudolf von Thadden, Bernhard Töpfer, Gunter Weißgerber, Gert Weisskirchen, Wolfgang Wieland, Oswald Wutzke, Klaus Zeh.

Die Sprecher des Kuratoriums sind zur Zeit Peter Brandt (Historiker) und Alexander von Bismarck.

Initiativen und Projekte

Veranstaltungen

Für Seminare, Lesungen, Ausstellungen, künstlerische Workshops und Festveranstaltungen wird der Europa-Saal des Mosse-Palais beim Potsdamer Platz in Berlin genutzt. Reisen nach Litauen, in die Oblast Kaliningrad, nach Masuren und in die Westukraine werden vor allem vom Bildungswerk Sachsen (Dr. R. Frey) veranstaltet.

Regionale Bildungswerke

  • Bildungswerk Berlin
  • Bildungswerk Sachsen (Leipzig)
  • Bildungswerk Brandenburg (Lübben)

Freundeskreise

Unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft haben sich die Freundeskreise Schlösser und Gärten gebildet, bislang für die Mark Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Zu ihrem Programm gehören Vortragsabende und Exkursionen.

Mitgliedschaften

Die Deutsche Gesellschaft e. V. ist Mitglied im Forum Menschenrechte und im Netzwerk Europäische Bewegung.[1]

Preis der Deutschen Gesellschaft

Seit 2005 verleiht die Deutsche Gesellschaft alljährlich einen Preis an Persönlichkeiten, die sich um die deutsche und europäische Verständigung besondere Verdienste erworben haben.

Preisträger
2005: Angela Merkel und Wolfgang Thierse
2006: Imre Kertész
2007: Wolfgang Schäuble und Klaus Johannis
2008: Wladyslaw Bartoszewski und Egon Bahr
2009: Hans-Dietrich Genscher und die Moderatoren des Runden Tischs Monsignore Dr. Karl Heinz Ducke, Pastor Martin Lange und Martin Ziegler
2010: Martin Walser und Günter de Bruyn

Ehrung

Mit dem Deutschen Nationalpreis würdigte die Deutsche Nationalstiftung am 17. Juni 2008 das jahrelange Engagement der Gesellschaft für die Errichtung eines Freiheits- und Einheitsdenkmals, das an die Wende (DDR) und die Deutsche Wiedervereinigung erinnern soll.

Einzelnachweise

  1. Mitgliedseite im EBD. Abgerufen am 27. Juni 2011.

Weblinks


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