- St. Ulrich (Graz)
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St. Ulrich zu Ulrichsbrunn ist eine dem heiligen Ulrich geweihte Kirche im zwölften Grazer Stadtbezirk Andritz.
Geschichte und Gestaltung
Die Ulrichskirche liegt am Fuße des Reinerkogels in Andritz. Am Straßenrand weist ein Kruzifix den Weg zum versteckt im Wald liegenden Sakralbau. In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich eine Quellgrotte. Solche Orte, Quellheiligtümer genannt, bestehen seit vorchristlicher Zeit. Auch im Christentum stellt die Symbolik der Quelle und des Brunnens eine wichtige Bedeutung dar. St. Ulrich ist dem heiligen Heiligen Ulrich, Bischof von Augsburg geweiht, der zur Zeit der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 955 ein Fischwunder vollbracht haben sollte. Er erhielt dadurch einen Status als Wasserheiligen.
Eine Kapelle an dieser Stelle ist seit 1572 nachweisbar. Heilung suchende Pilger strömten zu dem Ort; deshalb wurde der Bau einer Kirche beschlossen, die 1688 errichtet wurde. Ein Bild des heiligen Ulrich und ein Bassin mit Quellwasser befinden sich am Hochaltar. Durch den Besucheranstieg wurde das Kirchengebäude im Jahr 1736 abermals vergrößert. 1786 beendeten die josephinischen Reformen den Pilgerzustrom und die Ulrichswallfahrt. Die Bevölkerung verhinderte jedoch einen Abbruch des Gebäudes und eine Weiterverwendung als Munitionslager. In weiterer Folge begann eine Parzellierung des Reinerkogels. Ein Bewohner der Grazer Murvorstadt erwarb das Kirchengebäude. Der Wald wurde schließlich abgeholzt und St. Ulrich dem Verfall preisgegeben.
Erst im Jahr 1917 kaufte der Priester Josef Berghold die Kirche einem Weinhändler ab. Nach der Restaurierung wurde eine Marienandachtsstätte nach dem Vorbild von Lourdes errichtet. Die Christkönigsgesellschaft übernahm in weiterer Folge St. Ulrich und erbaute ein Schwestern-Novizitatshaus sowie eine Wärmestube. Seit 1974 gehört Ulrichsbrunn zur Kongregation der Dienerinnen Christi.
Der Kircheninnenraum ist schlicht gehalten. Neben einer Plastik des heiligen Ulrich am Hochaltar aus dem frühen 20. Jahrhundert, befindet sich ein plastisches Vesperbild aus dem Jahr 1515 in den Räumlichkeiten. Das wertvollste Stück der Kirche stellt eine Maria dar, die still um ihren toten Sohn trauert. Der barocke Kirchenbau wird von einem Dachreiter abgeschlossen.
Literatur
- Alois Kölbl und Wiltraud Resch: Wege zu Gott. Die Kirchen und die Synagoge von Graz. Styria Verlag, Graz-Wien 2004, S. 200-202.
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