- Antoniuskirche (Graz)
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Die Antoniuskirche ist eine römisch-katholische Kirche im ersten Grazer Gemeindebezirk Innere Stadt. Sie liegt am östlichen Schlossberghang neben dem Steirischen Volkskundemuseum in der Paulustorgasse. Sie ist der Pfarre Graz-Dom unterstellt, die zum Dekanat Graz-Mitte der Stadtkirche Graz gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Gestaltung
Die Kirche gehört zur ersten steirischen Niederlassung der Kapuziner, die 1600–1602[1] errichtet wurde. Auf dem heutigen Standort befand sich in der Erbauungszeit die Paulustorvorstadt. Am 8. August 1600 wurden dort 10.000 protestantische Bücher und Schriften verbrannt. Dieses Ereignis war der Schlusspunkt der Ausweisung von Protestanten aus der Stadt Graz. Nur zwei Tage später stellte der päpstliche Nuntius an jener Stelle ein Holzkreuz auf und legte den Grundstein zum Bau der Antoniuskirche. Die Kirche ist dem heiligen Antonius von Padua geweiht. Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde das Kapuzinerkloster im Jahr 1786 aufgelassen und fortan als psychiatrische Anstalt verwendet. Nach der Errichtung eines Sonderkrankenhauses in Graz-Puntigam zog im Jahr 1913 das Volkskundemuseum in die Räumlichkeiten des ehemaligen Klosters ein. Die Antoniuskirche ist von außen nur durch einen Stiegenaufgang und einer schlichten Giebelfassade mit einem Rundfenster erkennbar.
Gestaltung
Der mittelgroße Rechteckbau besitzt eine glatte Fassade mit einem Dreiecksgiebel, in dessen Mittelachse ein Rundfenster eingelassen ist. Das einschiffige Langhaus besitzt drei Joche.[2] Der Kirchenraum besteht aus einem schlichten Tonnengewölbe mit einem aufwändig gestalteten barocken Hochaltar. Das Altarblatt, 1602 vom Hofkünstler Giovanni Pietro de Pomis – er war der Architekt des Mausoleums und der Katharinenkirche in Graz – gemalt, verherrlicht die Gegenreformation und stellt eine Bitte um den Segen für die Klostergründung dar. Es ist das wertvollste Kunstwerk im Gebäude.
Ein weiteres Bild von De Pomis war ursprünglich für die nicht mehr bestehende Klarisssenkirche bestimmt. Es zeigt die Erzherzogin Maria, die Stifterin des Klarissenklosters im Paradeis. Das Christuskind erhebt segnend, im Schoß seiner Mutter sitzend, seine Hand über der Erzherzogin. Neben einem schlicht gestalteten Gestühl (18. Jahrhundert), zwei Marmor-Weihwasserbecken (17. Jahrhundert) sind noch ein Holzkruzifix von Alexander Silveri, eine Kanzel (um 1775/80) mit geschwungenem Korb und Schalldach, zwei Seitenaltäre, sowie ein spätbarocker Tabernakel im Innenraum enthalten.[3]
Literatur
- Alois Kölbl, Wiltraud Resch: Wege zu Gott. Die Kirchen und die Synagoge von Graz. Styria, Graz/Wien 2004, ISBN 3-222-13105-8, S. 101–103.
- Horst Schweigert: DEHIO Graz. Schroll, Wien 1979, ISBN 3-7031-0475-9, S. 29-30.
Einzelnachweise
- ↑ Pfarre Graz-Dom, katholische-kirche-steiermark.at > Stadtkirche Graz >Dekanat Graz-Mitte
- ↑ Schweigert: Dehio Graz. S. 29.
- ↑ Schweigert: Dehio Graz. S. 30.
Weblinks
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