- Crux (Sternbild)
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Daten des Sternbildes Deutscher Name Kreuz des Südens Lateinischer Name Crux, Crux australis Lateinischer Genitiv Crucis Lateinische Abkürzung Cru Rektaszension 11h 56m bis 12h 58m Deklination -55°40´ bis -64°40´ Fläche 68 Quadratgrad
Rang 88 (kleinstes Sternbild)Sichtbar auf Breitengraden 25° Nord bis 90° Süd Beobachtungszeitraum
für Mitteleuropanicht beobachtbar Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m4 Hellster Stern,
GrößeAcrux (α Crucis)
0,77mMeteorströme Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)Zentaur
FliegeDas Kreuz des Südens (lateinisch Crux) ist ein Sternbild des Südhimmels.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Kreuz des Südens ist ein kleines aber auffälliges und sehr bekanntes Sternbild. Die vier hellsten Sterne bilden ein markantes Kreuz am Himmel. Es liegt inmitten des hellen Bandes der Milchstraße. Südlich ist eine auffällige Dunkelwolke, der „Kohlensack“, zu sehen.
Das Sternbild ist im Osten, Westen und Norden vom ausgedehnten Sternbild Zentaur umgeben.
Von Mitteleuropa aus ist es nicht zu sehen.
Geschichte
Das Kreuz des Südens ist keines der 48 klassischen Sternbilder der Antike. Zur Zeit des antiken Griechenlands war das Sternbild zwar noch am nördlichen Sternenhimmel zu sehen, wurde aber dem Zentauren zugeordnet. Durch die Präzessionsbewegung der Erde hat sich die sichtbare Position des Sternbildes inzwischen nach Süden verschoben.
Als die europäischen Seefahrer im 16. Jahrhundert die südlichen Meere durchfuhren, wurden sie wieder auf das Sternbild aufmerksam, wobei sie darin das Kreuz des christlichen Glaubens sahen. Das Kreuz diente ihnen auch zur Orientierung, da die senkrechte Achse zum südlichen Himmelspol zeigt. Die Sterne des Kreuzes als Orientierungshilfe waren bereits 1501 Amerigo Vespucci bekannt, genauer beschrieben wurden die Positionen von Andrea Corsali 1515. Als Sternbild in seiner heutigen Form wurde es zum ersten Mal 1589 von Petrus Plancius auf einem Globus gezeichnet (auf einem Globus von 1589 befindet es sich noch falsch beim Eridanus).[1] Johann Bayer übernahm es nicht in seinen 1603 erschienenen Sternatlas Uranometria. Es tauchte erst in Hevelius' Atlas Firmamentum Sobiescianum (Uranographia) wieder auf.
Himmelsobjekte
Sterne
B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse α Acrux, Trishanku 0,77m 321 B0 IV + B1V β Becrux, Mimosa 1,25m 353 B0 III γ Gacrux 1,59m 87,9 M4 III + A3 δ Decrux, Delcrux 2,79m 364 B2 IV ε 3,4 bis 4,0m 228 K3 III μ1 4,03m 378 B1 IV ζ 4,06m 361 B2 V η 4,14m 64,2 F2 III θ1 4,32m 230 A λ 4,62m 360 B4 V ι 4,68m 125 K1 III θ2 4,72m 753 B2 IV μ2 5,08m 378 B5 V κ 5,89m 1700 B5 I-a Die hellsten Sterne tragen die Namen Acrux, Becrux, Gacrux und Decrux. Dies sind einfach Kürzel für alpha, beta, gamma und delta in Verbindung mit dem lateinischen Namen Crux.
Doppelsterne
System Größen Abstand α 1,3m/1,7m/4,8m 4,0/90" γ 1,6m/6,4m 128" μ 4,03m/5,08m 34,9" Acrux ist ein Dreifachstern, bestehend aus zwei extrem leuchtstarken Sternen der Spektralklassen B1 und B2 sowie einer etwas schwächeren Komponente der Spektralklasse B4. Schon in einem kleinen Teleskop sind drei weiß leuchtende Sterne sichtbar.
Gacrux ist ein Doppelstern, bestehend aus einem sehr leuchtstarken roten Riesenstern der Spektralklasse M4 und einem schwächeren, weißlichen Begleiter der Spektralklasse A3. Aufgrund seines weiten Winkelabstandes von 128 Bogensekunde kann das System bereits im Fernglas getrennt werden.
Veränderliche Sterne
Stern Größe Periode Typ β 1,25m Beta-Cephei-Stern ε 3,4 bis 4,0m unregelmäßig unregelmäßig veränderlicher Stern Becrux (auch Mimosa genannt) ist ein 353 Lichtjahre entfernter Veränderlicher Stern vom Typ Beta-Cephei.
ε Crucis ist ein unregelmäßig veränderlicher Stern, dessen Helligkeit ohne erkennbare Periode zwischen 3,4 und 4,0m schwankt. Er ist 150 Lichtjahre entfernt und gehört der Spektralklasse K3 an.
NGC-Objekte
NGC sonstige Größe Typ Name 4755 4,2m Offener Sternhaufen Jewelbox (Juwelenschachtel), Schmuckkästchen Dunkelnebel Kohlensack Der Offene Sternhaufen Herschels Schmuckkästchen ist etwa 5.000 Lichtjahre entfernt. Schon mit bloßem Auge ist eine Konzentration von Sternen erkennbar. Im Fernglas und im Teleskop bietet sich ein prächtiger Anblick von bläulichen und orange-roten Sternen.
Südwestlich des Kreuz des Südens befindet sich ein auffälliger Dunkelnebel, der Kohlensack genannt wird. Es handelt sich dabei um eine Materiewolke aus Gas und Staub in 2.000 Lichtjahren Entfernung, die das Licht der dahinter stehenden Sterne absorbiert. Im Fernglas zeigen sich interessante Strukturen.
„Falsches Kreuz des Südens“
Die Sterne δ und κ Velorum zusammen mit ι und ε Carinae, welche ebenfalls am Himmel der Südhemisphäre zu sehen sind, werden manchmal mit dem Kreuz des Südens verwechselt. Diese Sterngruppe wird daher auch als „Falsches Kreuz des Südens“ bezeichnet. (→Sternkarte)
Flaggen mit dem Kreuz des Südens
Die Staaten Australien, Samoa, Neuseeland, Papua-Neuguinea und Brasilien sowie die australischen Bundesstaaten Victoria, Australian Capital Territory, Northern Territory haben das Kreuz des Südens in ihre Flaggen aufgenommen, Australien auch als Motiv auf einer Kursmünze.
Auch die australische Weihnachtsinsel (Liegt im Indischen Ozean und gehört verwaltungstechnisch zum australischen Bundesstaat Western Australia.) hat das Kreuz des Südens in ihre offizielle Flagge aufgenommen. Des Weiteren zeigt die Flagge der südamerikanischen Zollunion Mercosur das Kreuz des Südens.
Als Kreuz des Südens wird auch die Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika bezeichnet. Diese hat aber mit dem Sternbild nichts zu tun.
Flagge der argentinischen Provinz Tierra del Fuego (Feuerland)
Andere Abbildungen
- Die Europäische Südsternwarte trägt das Kreuz des Südens als Zeichen für ihre astronomische Tätigkeit in der südlichen Hemisphere als Logo.
Aborigene mit Sternbild Kreuz des Südens, Kursmünze Australien, 2 Dollars
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Ridpath: Startales.
Weblinks
- Historische Abbildungen
- Hevelius: Uranographia 1690 – Emisfero Sud, Museo Astronomico di Brera
- Johann Bode: Uranographia 1801 – Abbildung in Ridpath: Startales.
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