- Obererbach (Westerwald)
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Wappen Deutschlandkarte 50.7252777777787.6586111111111260Koordinaten: 50° 44′ N, 7° 40′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Altenkirchen (Westerwald) Verbandsgemeinde: Altenkirchen (Westerwald) Höhe: 260 m ü. NN Fläche: 3,63 km² Einwohner: 569 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 157 Einwohner je km² Postleitzahl: 57612 Vorwahl: 02681 Kfz-Kennzeichen: AK Gemeindeschlüssel: 07 1 32 081 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 AltenkirchenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Erhard Schneider Lage der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald) im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Obererbach (Westerwald) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der namensgebende Hauptort liegt etwa vier Kilometer (der Ortsteil Niedererbach etwa drei Kilometer) nördlich des Zentrums von Altenkirchen an der Straße von Eichelhardt bzw. Mammelzen nach Hilgenroth. Beide Ortsteile liegen auch an der Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen mit Haltepunkt und ehemaligem Bahnhof in Niedererbach; die Ortsteile sind umgeben von Äckern, Wiesen und Mischwald; hindurch fließt der Erbach.
Obererbach besteht aus den Ortsteilen Obererbach, Niedererbach, Hacksen und Koberstein (Hofgut Koberstein und Kobersteiner Mühle).[2]
Geschichte
Die heutige Gemeinde Obererbach wurde erstmals 1358 im Zusammenhang mit einer von den Herren von Koberstein (auch Koverstein) erbauten Burg erwähnt, die bei dem südwestlich von Niedererbach liegenden heutigen Hofgut Koberstein lag.[3]
Obererbach gehörte zum Kirchspiel Altenkirchen, das sowohl den kirchlichen Einzugsbereich wie auch eine der unteren weltlichen Verwaltungseinheiten in der Grafschaft Sayn darstellte. Zusammen mit den heutigen Ortsteilen Niedererbach und Hacksen sowie anderen Ortschaften des Kirchspiels wurde Obererbach um 1610 in den Gerichtsunterlagen des Kirchspielgerichts aufgeführt.[4]
Seit Mitte des 17. Jahrhunderts gehörten die Dörfer Nieder- und Obererbach sowie Hacksen zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen, 1803 kamen diese Orte zusammen mit der Grafschaft zum Fürstentum Nassau-Usingen, 1806 zum Herzogtum Nassau und 1815 zum Königreich Preußen. Von 1816 an wurden die Dörfer eigenständige Gemeinden, die von der seinerzeit neu geschaffenen Bürgermeisterei Altenkirchen im Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Koblenz verwaltet wurden.
- Kirche
Kirchlich gehörten die Dörfer Nieder- und Obererbach sowie Hacksen zur Pfarrei Altenkirchen, die ursprünglich zum Erzbistum Köln gehörte. Die Einwohner der Dörfer waren der Filialkirche in Hilgenroth zugeordnet. Mitte des 16. Jahrhunderts führten die Grafen von Sayn die lutherische und 1605 die reformierte Konfession ein. Auch heute noch sind die Einwohner von Obererbach überwiegend evangelisch.
Heute gehören die evangelischen Christen von Obererbach und Hacksen zu der seit 1867 eigenständigen evangelischen Kirchengemeinde Hilgenroth, die evangelischen Christen im Ortsteil Niedererbach zur Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen, die beide der Evangelischen Kirche im Rheinland zugeordnet sind. Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei Marienthal.[5]- Schule
Von der reformierte Kirchengemeinde zu Altenkirchen wurden Mitte des 17. Jahrhunderts die ersten Schritte zur Einrichtung einer Schule in Niedererbach unternommen, welche „zur Ausbildung der Jugend und für kirchliche Aufgaben“ eingerichtet wurde. Vor 1744 wurde das erste Schulhaus in Niedererbach gebaut. Zum Schulbezirk von Niedererbach gehörten ursprünglich die Ortschaften Bachenberg, Dieperzen, Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Volkerzen. 1802 schied Volkerzen aus dem Schulverband aus. Die bis dahin in kirchlicher Trägerschaft stehende evangelische Kirchspielsschule in Niedererbach wurde 1825 auf die Ortsgemeinden des Schulverbandes übertragen. Der Schulverband baute 1839 ein neues Schulgebäude in Niedererbach. In einer Statistik aus dem Jahre 1843 sind für Niedererbach mit 86 Einwohnern und Obererbach mit 39 Einwohnern eigene Schulen verzeichnet. [6] 1912 gründeten die Ortsgemeinden Bachenberg und Dieperzen einen eigenen Schulverband und schieden aus der Zuständigkeit der Niedererbacher Schule aus. Nunmehr bildeten noch Hacksen, Niedererbach und Obererbach einen eigenständigen Schulverband. 1914 bis 1915 wurde in Niedererbach eine neue Schule gebaut. Während des Zweiten Weltkrieges musste Anfang 1945 der Unterricht eingestellt werden und konnte erst nach Kriegsende im Herbst 1945 wieder aufgenommen werden. Da die Schülerzahlen im Laufe der 1950er Jahre enorm stiegen, entschloss sich die Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald) zum Bau eines weiteren Schulgebäudes, das 1961 fertiggestellt wurde. Heute stehen noch drei ehemalige Schulgebäude in der Gemeinde.[7]
- Eingemeindung
Ab 1. April 1939 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Obererbach, Niedererbach und Hacksen zur Gemeinde Obererbach (Westerwald) zusammengeschlossen.[8]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[9]
- 1815 – 138
- 1835 – 198
- 1871 – 258
- 1905 – 351
- 1939 – 446
- 1950 – 521
- 1961 – 483
- 1970 – 524
- 1987 – 457
- 2005 – 573
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Obererbach (Westerwald) besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[10]
Bürgermeister
Seit 1939 sind die Bürgermeister von Obererbach namentlich bekannt:
Amtszeit Name Amtsbezeichnung ?–1926–? Johann Hannappel Bürgermeister 1939–? Alfred Schäfer Bürgermeister ?–1945 Heinrich Hundenbom, Hacksen stellvertretender Bürgermeister 1945–1956 Emil Schüchen, Hacksen Bürgermeister 1956–1964 Wolfgang Danner, Niedererbach Bürgermeister 1964–1983 Werner Burbach, Hacksen Ortsbürgermeister 1983–1999 Willi Eichelhard, Niedererbach Ortsbürgermeister seit 1999 Erhard Schneider, Obererbach Ortsbürgermeister Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In Gold gestützte rote Spitze, bedeckt mit einem Adler in verwechselten Farben“.
Der Adler geht auf das Wappen der Herren von Koberstein zurück, die Mitte des 14. Jahrhunderts an der Stelle, an der sich heute das Hofgut Koberstein befindet, eine Burg errichteten und einen Adler in ihrem Wappen führten. Die Farben Gold und Rot verweisen auf die Farben im Wappen der Grafen von Sayn, die Dreiteilung des Wappens symbolisiert die drei Ortsteile der Gemeinde. Die Genehmigungsurkunde wurde am 21. September 1995 ausgestellt.
Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler
Der ehemalige Bahnhof in Obererbach wurde 1886 erbaut. Der aufwändig mit Werkstein gegliederte Bau besteht aus einem Kleinquadermauerwerk und einem Fachwerkgüterschuppen. Das Gebäude wurde von den jetzigen Besitzern restauriert und wird heute als Wohnhaus genutzt.
→ Liste der Kulturdenkmäler in Obererbach (Westerwald)
Literatur
- Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 2 Bände, Obererbach 2009, ISBN 978-3-00-027494-7.
Weblinks
Commons: Obererbach (Westerwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ortsgemeinde Obererbach auf den Seiten der Verbandsgemeinde Altenkirchen
- Kurzporträt von Obererbach bei SWR3
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 8 (PDF)
- ↑ Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Obererbach 2009, Bd. 1, Seite 14-22.
- ↑ Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1958/1999, Seite 417 , ISBN 3-922244-80-7
- ↑ Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Obererbach 2009, Bd. 2, Seite 631-662.
- ↑ Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, hrsg. von der K. Regierung, 1843, Seite 14
- ↑ Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Obererbach 2009, Bd. 2, Seite 663-714.
- ↑ Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Obererbach 2009, Bd. 1, Seite 368-377.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
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