- Friedewald (Westerwald)
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Wappen Deutschlandkarte 50.711457.96117440Koordinaten: 50° 43′ N, 7° 58′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Altenkirchen (Westerwald) Verbandsgemeinde: Daaden Höhe: 440 m ü. NN Fläche: 7,1 km² Einwohner: 1.148 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km² Postleitzahl: 57520 Vorwahl: 02743 Kfz-Kennzeichen: AK Gemeindeschlüssel: 07 1 32 036 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
57567 DaadenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Dieter Seiler Lage der Ortsgemeinde Friedewald im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Friedewald ist eine ehemalige Stadt und heute Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daaden an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Friedewald liegt im nördlichen Rheinland-Pfalz im Hohen Westerwald am Rand des Neunkhausener-Weitefelder Plateaus. Im Norden des Ortes entspringt der Friedewalder Bach, der in Daaden in die Daade mündet. Nördlich von Friedewald liegt der Galgenkopf, nordöstlich der Schimmerich und südlich der Arndtskopf direkt neben der Friedewalder Höhe.
Nachbargemeinden von Friedewald sind Daaden (mit Biersdorf) im Norden, Derschen im Osten, Nisterberg und Lautzenbrücken im Süden, Langenbach bei Kirburg im Südwesten und Weitefeld im Nordwesten.
Geschichte
Friedewald wurde erstmals 1324 urkundlich erwähnt als „Flecken Friedewald“,[2] als Kaiser Ludwig der Bayer dem Grafen Ludwig von Sayn die Erlaubnis erteilte, den Ort zu befestigen. Lange war der Ort Gerichts- und Verwaltungssitz des Amtes Friedewald in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, Kirchspiel war Daaden. Im Jahre 1803 kam Friedewald zum Fürstentum Nassau-Usingen, 1806 zum Herzogtum Nassau und 1815 zum Königreich Preußen. Unter der preußischer Verwaltung wurde Friedewald 1806 der Bürgermeisterei Daaden im Kreis Altenkirchen und dem Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet. 1968 ging der Ort in die Verbandsgemeinde Daaden ein.
Bergbau
Ein inzwischen stillgelegter Basalt-Steinbruch hat sich mit Wasser gefüllt und zu einem unter Naturschutz stehenden Biotop mit Amphibien entwickelt.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1815: 308
- 1835: 341
- 1871: 385
- 1905: 519
- 1939: 647
- 1950: 768
- 1961: 861
- 1965: 941
- 1970: 1004
- 1975: 1034
- 1980: 1058
- 1985: 1068
- 1987: 1072
- 1990: 1107
- 1995: 1179
- 2000: 1238
- 2005: 1211
Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Friedewald besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schloss Friedewald
Mittelpunkt der Gemeinde ist ein Schloss mit Renaissance-Fassade. Friedewald erhielt von Ludwig dem Bayern die gleichen Stadtrechte wie Frankfurt am Main, ist jedoch um einiges kleiner geblieben.
Die Grafen von Sayn konnten erst im 14. Jahrhundert ihre Landeshoheit im Hohen Westerwald und im Daadetal sichern; das in seinen Ursprüngen mittelalterliche Schloss legt von diesem Bemühen Zeugnis ab. Der Ort genoss ab 1324 Stadtrechte, die ihm Graf Gottfried von Sayn erwirkte. Eine wichtige Rolle spielte das Schloss während des Dreißigjährigen Krieges als letzter Zufluchtsort für die Grafschaft. 1671 kam Friedewald zur Reichsgrafschaft Sayn-Altenkirchen, die bis 1791 hier ihren Hauptsitz hatte. Graf Heinrich von Sayn errichtete an Stelle der mittelalterlichen Burg um 1580 ein Renaissanceschloss. Dessen Ruine kaufte 1885 Alexander Graf von Hachenburg (aus dem Adelsgeschlecht Sayn-Wittgenstein) für fünf preußische Taler vom Fiskus, baute sie historisch getreu wieder auf und bezog es zehn Jahre später, das er in den folgenden Jahren noch ausbaute. Nach Dehio gilt das Schloss als „ein besonders markantes Beispiel deutscher Fürstenschlösser des Manierismus“.[4] 1912 verkaufte er das Schloss für 450.000 Mark an Prinz Otto von Sayn-Wittgenstein-Berleburg; die von ihm erbaute Gruft (Grafengruft) oberhalb des Ortes blieb jedoch leer.[5]
Das Schloss wird seit 1949 von der Evangelischen Sozialakademie Friedewald und seit 2004 auch von der Stiftung Sozialer Protestantismus genutzt. Seit etwa Mitte 2000 wird das Schloss als Hotel genutzt, in dessen Kapelle auch Trauungen durchgeführt werden.
Kulturdenkmäler
Liste der Kulturdenkmäler in Friedewald (Westerwald)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Friedewald liegt an den Landesstraßen 285 und 286. Die Buslinien 259 und 455 verbinden Friedewald mit dem Bahnhof Daaden an der Daadetalbahn, sie sind tariflich sowohl dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel als auch dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg zugeordnet.
Personen, die in Friedewald gewirkt haben
- Alexander Graf von Hachenburg, geboren als Graf zu Sayn-Wittgenstein (1847–1940), Autor und Wiedererrichter des Friedewalder Schlosses.
Weblinks
Commons: Friedewald (Westerwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Gemeinde Friedewald
- Friedewald auf der Website der Verbandsgemeinde Daaden
- Friedewald, mit Hinweisen auf Ludwig den Bayern und auf Burg Hohenseelbach (PDF, 0,6 MB, mit vielen Abbildungen)
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Ortsgemeinde Friedewald auf daaden.de
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Hermann Josef Roth: Der Westerwald. DuMont, Köln 1981, ISBN 3-7701-1198-2.
- ↑ Horst G. Koch: Bergland an Sieg, Heller und Wied - Kreis Altenkirchen. Siegen (Selbstverlag), 1977
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