- Weyerbusch
-
Wappen Deutschlandkarte 50.7158333333337.5555555555555300Koordinaten: 50° 43′ N, 7° 33′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Altenkirchen (Westerwald) Verbandsgemeinde: Altenkirchen (Westerwald) Höhe: 300 m ü. NN Fläche: 4,22 km² Einwohner: 1.391 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 330 Einwohner je km² Postleitzahl: 57635 Vorwahl: 02686 Kfz-Kennzeichen: AK Gemeindeschlüssel: 07 1 32 115 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 AltenkirchenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Manfred Hendricks Lage der Ortsgemeinde Weyerbusch im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Weyerbusch ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.
Weyerbusch ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Weyerbusch liegt im nördlichen Westerwald. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 8, die hier dem Verlauf der historischen Cölnische Hohe Heer- und Geleitstraße von Köln nach Frankfurt entspricht. Etwa sieben Kilometer östlich liegt die Kreisstadt Altenkirchen. Zu Weyerbusch gehören die Ortsteile Hilkhausen, Irlen und Wiesplacken. Höchste Erhebung ist der Asberg mit 334 Meter über NN.
Geschichte
- Weyerbusch
Da Weyerbusch an einer Wasserscheide und nicht, wie die umliegenden Gemeinden, an Fließgewässern liegt, dürfte die Besiedlung erst später (als etwa vom benachbarten Hilkhausen) erfolgt sein. Alte Flurnamen wie „In der Hofwiese“ lassen vermuten, dass ein einzelnes Gehöft Ausgangspunkt der Besiedlung war; namensgebend waren Weiher, die aber alle in späterer Zeit zugeschüttet worden sind. Die weitere Besiedlung orientierte sich an der Durchgangsstraße, wodurch Weyerbusch von Anfang an ein Straßendorf war; Handwerker, Schmiede und Stellmacher siedelten sich an.
Weyerbusch gehörte zum Kirchspiel Birnbach in der Grafschaft Sayn, zuletzt Sayn-Altenkirchen, und wurde erstmals 1593 urkundlich erwähnt.[3] Weyerbusch war eine Poststation derer von Thurn und Taxis auf der seit dem frühen Mittelalter bekannten „Hohen Straße“ von Köln nach Frankfurt.Im Jahre 1578 standen im Ort drei Höfe; nach dem Dreißigjährigen Krieg waren es bereits sieben Höfe. Im Jahr 1793 hatte der Ort lediglich 102 Einwohner, weniger als umliegende Orte wie Hasselbach, Birnbach oder Werkhausen. 1853 zählte man aber bereits 242 Einwohner.
Im Jahre 1806 kam die Grafschaft Sayn-Altenkirchen und damit Weyerbusch zum Herzogtum Nassau und 1815 zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung wurde Weyerbusch 1817 Sitz der Bürgermeisterei Weyerbusch innerhalb des damals neuen Kreises Altenkirchen. Als Nachfolger der Bürgermeisterei bestand ab 1927 das Amt Weyerbusch, aus dem im Rahmen der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz vorübergehend die Verbandsgemeinde Weyerbusch gebildet wurde, die 1970 der Verbandsgemeinde Altenkirchen zugeordnet wurde.Von 1845 bis 1848 war Friedrich Wilhelm Raiffeisen Bürgermeister in Weyerbusch. In dieser Zeit gründete er eine Genossenschaft, aus der die bis heute bestehenden Genossenschaftsbanken entstanden sind. Am 1. Mai 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hilkhausen eingemeindet.[4]
Schon Raiffeisen war bemüht, gemeindeeigenes Land an Bauwillige zu günstigen Preisen zu verkaufen. Diese Politik wurde bis in die heutige Zeit konsequent fortgesetzt, indem die Gemeinde Land aufkaufte, um es als Bauland zu erschließen. So entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg Baugebiete wie „Am Alten Born“ oder „Im Seifen“. Durch das starke Wachstum der Gemeinde verfügt Weyerbusch inzwischen über Arztpraxen, Apotheker, Drogerie, Banken, Gewerbebetriebe, Pensionen, kirchliche Sozialstation und weitere Organisationen, was die Ortsgemeinde die Kriterien einer Mittelpunktgemeinde erfüllen lässt.
- Hilkhausen
Die ehemals selbständige Gemeinde Hilkhausen, deren Namensendung -hausen auf eine frühe Besiedlung im 7. Jahrhundert hinweist, hieß in früheren Zeiten Hylighusen und Hilkenhusen. Der Ort wird erstmals im Mirakelbuch von Hilgenroth 1427 erwähnt. um das Jahr 1600 gab es 13 Feuerstellen (= Häuser); die Zahl der Einwohner stieg um 1800 auf 113, 1840 auf 159, 1871 auf 179, 1939 fiel sie auf 124 und 1950 betrug sie 1966, bedingt durch den Zuzug von Heimatvertriebenen.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 241
- 1835 – 341
- 1871 – 420
- 1905 – 482
- 1939 – 504
- 1950 – 613
- 1961 – 907
- 1970 – 1.078
- 1987 – 1.138
- 2005 – 1.450
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Weyerbusch besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden. Die 16 Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf drei Wählergruppen.[5]
Religionen
Neben den beiden Landeskirchen (Katholische und Evangelische) ist auch eine Freikirchliche Evangelikale Gemeinde vertreten, das Evangeliumschristen-Baptisten Missionswerk e.V.
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weyerbusch hat einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler.[6]
- Die ehemalige Raiffeisen-Bürgermeisterei, ein Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert.
- Die Katholische Kirche St. Josef, ein aus Bruchstein errichteter neugotischer Saalbau, gebaut Ende des 19. Jahrhunderts.
- Preußischer Meilenstein an der ehemaligen Fernstraße von Köln nach Frankfurt (heute Bundesstraße 8).
→ Liste der Kulturdenkmäler in Weyerbusch
Bildmaterial
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, Seite 422, ISBN 3-922244-80-7
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 200 (PDF)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Altenkirchen, Seite 21 (PDF)
Weblinks
Commons: Weyerbusch – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)Almersbach | Alsdorf | Altenkirchen (Westerwald) | Bachenberg | Berod bei Hachenburg | Berzhausen | Betzdorf | Birken-Honigsessen | Birkenbeul | Birnbach | Bitzen | Brachbach | Breitscheidt | Bruchertseifen | Bürdenbach | Burglahr | Busenhausen | Daaden | Derschen | Dickendorf | Eichelhardt | Eichen | Elben | Elkenroth | Emmerzhausen | Ersfeld | Etzbach | Eulenberg | Fensdorf | Fiersbach | Flammersfeld | Fluterschen | Forst | Forstmehren | Friedewald | Friesenhagen | Fürthen | Gebhardshain | Gieleroth | Giershausen | Grünebach | Güllesheim | Hamm (Sieg) | Harbach | Hasselbach | Helmenzen | Helmeroth | Hemmelzen | Herdorf | Heupelzen | Hilgenroth | Hirz-Maulsbach | Horhausen (Westerwald) | Hövels | Idelberg | Ingelbach | Isert | Katzwinkel (Sieg) | Kausen | Kescheid | Kettenhausen | Kircheib | Kirchen (Sieg) | Kraam | Krunkel | Malberg | Mammelzen | Mauden | Mehren | Michelbach (Westerwald) | Mittelhof | Molzhain | Mudersbach | Nauroth | Neitersen | Niederdreisbach | Niederfischbach | Niederirsen | Niedersteinebach | Nisterberg | Obererbach (Westerwald) | Oberirsen | Oberlahr | Obernau | Obersteinebach | Oberwambach | Ölsen | Orfgen | Peterslahr | Pleckhausen | Pracht | Racksen | Reiferscheid | Rettersen | Rosenheim (Landkreis Altenkirchen) | Roth | Rott | Scheuerfeld | Schöneberg | Schürdt | Schutzbach | Seelbach (Westerwald) | Seelbach bei Hamm (Sieg) | Seifen | Selbach (Sieg) | Sörth | Steinebach/Sieg | Steineroth | Stürzelbach | Volkerzen | Wallmenroth | Walterschen | Weitefeld | Werkhausen | Weyerbusch | Willroth | Wissen | Wölmersen | Ziegenhain
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Weyerbusch — Weyerbusch … Wikipédia en Français
Weyerbusch — Original name in latin Weyerbusch Name in other language Weyerbusch State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 50.71667 latitude 7.55 altitude 294 Population 1456 Date 2011 04 25 … Cities with a population over 1000 database
Weyerbusch — Infobox Ort in Deutschland Wappen = Wappengröße = lat deg = 50 | lat min = 42 |lat sec = 57 lon deg = 7 | lon min = 33 |lon sec = 20 Lageplan = Lageplanbeschreibung = Bundesland = Rheinland Pfalz Landkreis = Altenkirchen Verbandsgemeinde =… … Wikipedia
Emil Weyerbusch — Emil Hermann Weyerbusch (* 12. November 1846 in Elberfeld; † 9. Januar 1909 in Gardone Riviera) war ein deutscher Industrieller, Mäzen und Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Leben Weyerbusch, Sohn … Deutsch Wikipedia
Bürgermeisterei Weyerbusch — Altes Rathaus von Weyerbusch, jetzt Villa Sonnenhof Die Bürgermeisterei Weyerbusch war eine der neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Coblenz verwaltungsmäßig gliederte. Zur… … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmäler in Weyerbusch — Raiffeisenstraße 4: ehemalige Raiffeisen Bürgermeisterei In der Liste der Kulturdenkmäler in Weyerbusch sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Weyerbusch aufgelistet. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland… … Deutsch Wikipedia
Verbandsgemeinde Altenkirchen — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Ersfeld — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Mehren (Westerwald) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia