- Kaschin-Klasse
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Kaschin-Klasse Übersicht Benutzer: UdSSR, Russland Schiffe in dieser Klasse: 14 Stück Technische Daten Typ: Lenkwaffenzerstörer Verdrängung: 3440 t Standard und 4510 t voll beladen Abmessungen: Länge 144 m; Breite 15,8 m; Tiefgang 4,8 m
Antrieb: 2 x COGAG (2 x 2); Vier Gasturbinen mit total 72.000 PS Leistung: 33+ kn Bewaffnung: - 2 Doppelstarter SA-N-1 Wolna
- 2 Zwillingsgeschütze AK-726 (76 mm)
- 2 Zwölfrohrige RBU-6000 Wasserbombenwerfer
- 2 Sechsrohrige RBU-1000 Wasserbombenwerfer
- 1 Fünfrohriger Torpedostarter (533 mm)
Luftgruppe: 1 Kamow Ka-25 Besatzung: 266-320 Mann Die Kaschin-Klasse (NATO-Codename, russische Bezeichnung: Projekt 61) ist eine Klasse von Lenkwaffenzerstörern der sowjetischen und heute russischen Marine.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mit Beginn des Kalten Krieges und der damit verbundenen Entwicklung von neuen, äußerst effektiven Waffensystemen, begann in den 1950ern für die sowjetische Marine der Bedarf nach Eskortschiffen, die diesen Gefahren entgegentreten konnten, stark anzusteigen. Benötigt wurden Schiffe, die sich vor allem gegen die neue Bedrohung durch Atom-U-Boote zur Wehr setzen konnten. Allerdings musste man sich nun auch gegen überschallschnelle Kampfflugzeuge und anfliegende Marschflugkörper verteidigen können. Mitte der 1950er gab die sowjetische Marine den Auftrag zur Entwicklung eines Schiffes, das in der Lage sein sollte, die eigenen Verbände vor solchen Angriffen zu schützen. Dies erforderte unter Anderem hohe Geschwindigkeiten, um mit den Atom-U-Booten überhaupt erst mithalten zu können, effektive Waffen, die auch in der Lage waren, solche Ziele schnell und effizient auszuschalten und Abwehrsysteme gegen anfliegende Flugzeuge und Marschflugkörper. Dies alles sollte in den Schiffen der Kaschin-Klasse vereint werden. Das erste Schiff der Klasse wurde 1964 in Dienst gestellt.
Konstruktion
Bewaffnung
Die Schiffe sind mit 2 Doppelstartern der Marineversion der Issajew S-125 Newa (NATO-Code: SA-3 Goa) ausgerüstet. Die Reichweite der Raketen beträgt etwa 0,1-10 km, mit der modernisierten Variante bis zu 25 km. Eine Besonderheit dieser Raketen ist auch, dass sie wahlweise gegen Luft- wie auch gegen Bodenziele eingesetzt werden können. Auf der Kaschin-Klasse können bis zu 32 dieser Raketen geladen werden.
Die Schiffe verfügen des Weiteren über 2 Zwillingsgeschütze vom Typ AK-726 (76 mm). Die beiden Geschütze sind gut sichtbar am Bug und am Heck platziert. Sie verfügen über eine Maximalreichweite von 15,7 km und eine Kadenz von etwa 100 Schuss pro Minute.
Des weiteren sind 2 zwölfrohrige RBU-6000 und 2 sechsrohrige RBU-1000 zur U-Boot-Abwehr installiert. Die RBU-6000 verfügen über eine Reichweite von 6 km. Das Kaliber beträgt 213 mm, die Geschosse sind ca. 110 kg schwer, der Sprengkopf hat ein Gewicht von 25 kg. Mit dem RBU-6000 können U-Boote in einer Tiefe von 10-500 m bekämpft werden. Auf den Schiffen der Kaschin-Klasse sind für dieses System 192 Geschosse geladen. Die RBU-1000 verfügen über eine Reichweite von 1 km. Das Kaliber beträgt hier aber 300 mm und das Geschossgewicht 195 kg, der Sprengkopf hat ein Gewicht von 95 kg. Für dieses System werden auf der Kaschin-Klasse 48 Geschosse mitgeführt.
Zusätzlich sind für die U-Boot-Bekämpfung 5 Torpedorohre vom Kaliber 533 mm installiert.
Abmessungen und Antrieb
Die Schiffe der Kaschin-Klasse sind 144 m lang, 15,8 m breit und haben einen Tiefgang von 4.8 m. Sie verdrängen bei diesen Massen standardmäßig ca. 3440 t, voll ausgerüstet erreichen sie eine Verdrängung von ca. 4510 t. Die Schiffe der Kaschin-Klasse sind die ersten großen Kriegsschiffe, die mit Gasturbinen angetrieben wurden (COGAG-System). Die Turbinen haben eine Gesamtleistung von 72.000 PS und treiben das Schiff über zwei Wellen mit fixierten Schrauben an. Sie erreichen damit eine Maximalgeschwindigkeit von mehr als 33 Knoten. Bei 18 Knoten Fahrt beträgt die Reichweite der Schiffe 3.500 Seemeilen.
Klassifizierung
Allgemein ist man sich bei der Klassifizierung der Kaschin-Klasse nicht ganz einig. Je nach Quelle werden sie als Lenkwaffenzerstörer klassifiziert, in anderen Quellen werden sie wiederum als Raketenfregatten (ASW-Schiffe) oder als ASW-Zerstörer klassifiziert. In der sowjetischen Marine galten sie offiziell als Eskortschiffe (SKR), dann als große ASW-Schiffe (BPK) oder als große Raketenschiffe (BRK). In den sonstigen Ländern werden sie heute standardmäßig als Lenkwaffenzerstörer klassifiziert.
Einsatzbereitschaft
Von den 14 gebauten Schiffen der Kaschin-Klasse befindet sich zur Zeit nur noch eines, die Smetliwy (russisch: Сметливый; dt.: Der Scharfsinnige), im aktiven Dienst. Sie gehört der russischen Schwarzmeerflotte an. Von den 11 gebauten Schiffen der modifizierten Kaschin-Klasse (Projekt 61MP; Nato-Code: Kashin-Mod) befinden sich noch 5 Schiffe im Dienst der indischen Marine. Bei diesen Schiffen handelt es sich aber wahrscheinlich um eine nochmals modifizierte Version (Projekt 61 ME), die ursprünglich wohl ebenfalls bei der sowjetischen Marine hätte in Dienst gestellt werden sollen. Sie wurden jedoch noch während des Baus an die indische Marine verkauft, wo sie als Rapjut-Klasse bekannt sind.
Zwischenfälle
Am 30. August 1974 um 8:55 Uhr stach die Otwaschny (russisch: Отважный; dt.: Der Kühne), welche in der Schwarzmeerflotte in Dienst war, von Sewastopol aus in See. Etwas mehr als eine Stunde später, um 9:58 Uhr, brach auf dem Schiff ein Feuer aus, welches nur wenige Sekunden später zu einer Explosion führte, die 24 Mann (19 Matrosen und 5 Kadetten) das Leben kostete. Nach weiteren fünf Stunden und 49 Minuten, um 15:47, sank das Schiff schließlich nach fehlgeschlagenen Löschversuchen.
Spätere Untersuchungen ergaben, dass wahrscheinlich eine Luftabwehrrakete vom Typ SA-N-1 für den Ausbruch des Feuers verantwortlich war. Zwei Zerstörer stießen kurz vor 13:00 Uhr dazu und versuchten, das brennende Schiff noch zu retten. Während die Mannschaften mit dem Löschen des Feuers beschäftigt waren, wurde das Schiff mit etwa 3 Knoten von einem der beiden Zerstörer abgeschleppt. Die Otwaschny geriet dabei zusehends mehr in Schräglage. Etwa um 14:30 Uhr gab es einen starken Wassereinbruch und 17 Minuten später ereignete sich eine weitere Explosion. Um 15:07 Uhr konnte die Schräglage des Schiffes, welche nunmehr auf 27° angestiegen war, einigermaßen stabilisiert werden. Um 15:12 Uhr wurden die Mannschaften aufgerufen, das sinkende Schiff zu verlassen. Um 15:35 Uhr begann das Heck des Zerstörers zu sinken und um 15:47 Uhr versank dieser gänzlich im Meer.
Weblinks
Commons: Kaschin-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kaschin-Klasse auf fas.org (englisch)
- Kaschin-Klasse auf bsu.by (russisch)
- Kaschin-Mod-Klasse auf warfare.ru (englisch)
Korvetten: 204 Poti-Klasse | 133 Parchim-Klasse | 1124 Grischa-Klasse | 1234 Nanuchka-Klasse | 1239 Bora-Klasse | 1241.1 Tarantul-Klasse | 1241.2 Pauk-Klasse | 20380 Stereguschtschi-Klasse | 21630 Bujan-Klasse
Fregatten: 42 Kola-Klasse | 35 Mirka-Klasse | 50 Riga-Klasse | 159 Petya-Klasse | 1159 Koni-Klasse | 1135 Kriwak-Klasse | 1154 Neustraschimy-Klasse | 1166.1 Gepard-Klasse
Zerstörer: 30bis Skoryy-Klasse | 41 Neustrashimy-Klasse | 56 Kotlin-Klasse | 56-EM Kildin-Klasse | 57A Kanin-Klasse | 61 Kaschin-Klasse | 61MP Kaschin-Mod-Klasse | 956 Sowremenny-Klasse | 1155 Udaloy-Klasse
Kreuzer: 68A Swerdlow-Klasse | 58 Kynda-Klasse | 1134 Kresta-I-Klasse | 1134A Kresta-II-Klasse | 1134B Kara-Klasse | 1164 Slawa-Klasse | 1144 Kirow-Klasse
Flugzeug- und Hubschrauberträger: 1123 Moskwa-Klasse | 1143 Kiew-Klasse | 1143.5 Admiral-Kusnezow-Klasse
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