Kircheiselfing

Kircheiselfing
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Eiselfing
Eiselfing
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eiselfing hervorgehoben
48.0512.233333333333470Koordinaten: 48° 3′ N, 12° 14′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Rosenheim
Höhe: 470 m ü. NN
Fläche: 34,87 km²
Einwohner: 2933 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km²
Postleitzahl: 83549
Vorwahl: 08071
Kfz-Kennzeichen: RO
Gemeindeschlüssel: 09 1 87 126
Adresse der Gemeindeverwaltung: Am Pfarrstadl 1
83549 Eiselfing
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rupert Oberhuber

Eiselfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Sie entstand am 1. April 1971 durch die Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Gemeinden Aham, Bachmehring, Freiham und Schönberg. Kircheiselfing war bis dahin Hauptort der Gemeinde Bachmehring.

Die Gemeinde liegt etwa 2,5 km südsüdöstlich der Stadt Wasserburg am Inn und gehört seit der Auflösung des Landkreises Wasserburg am Inn am 1. Juni 1972 zum Landkreis Rosenheim.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Das seit 1981 geführte Wappen zeigt im oben geteilten Feld auf silbernem Grund drei durchgehende blaue Rauten und im gespaltenen unteren Feld einen schwarzen Bischofsstab auf goldenem Grund sowie einen auffliegenden goldenen Falken mit schwarzen Halsband auf blauem Grund.

Geografie

Eiselfing liegt östlich des Inn und gehört damit zum Chiemgau sowie zum Alpenvorland. Der Hauptort Kircheiselfing befindet sich nur 3 km südlich der Bundesstraße 304, welche über Ebersberg (26 km) in die rund 60 km entfernte Landeshauptstadt München sowie in Gegenrichtung über Obing (15 km) nach Traunstein (40 km) verläuft. Darüber hinaus sind es jeweils 27 km nach Waldkraiburg und in die Kreisstadt Rosenheim.

Gliederung

Die Gemeinde Eiselfing umfasst folgende Ortschaften:

  • Aham
  • Alteiselfing
  • Bachmering
  • Bergham
  • Breitenbach
  • Dirneck
  • Eichloh
  • Eiselfing
  • Erpertsham
  • Gammersham
  • Gartlach
  • Hafenham
  • Hausmehring
  • Hebertsham
  • Höhfelden
  • Kammerloh
  • Kerschdorf
  • Langgassen
  • Langwied
  • Moos
  • Mühlberg
  • Oberperfall
  • Osenaham
  • Pollersham
  • Praschlmühle
  • Schilchau
  • Spielberg
  • Straß
  • Thalham
  • Weiglham
  • Wimpasing

Geschichte

Erstmalig erwähnt wird der Ort im 9. Jahrhundert als Ysolvingone. Der Name leitet sich vom Personennamen Eiswolf/Eisolf ab. Es wird vermutet, dass der erste Salzburger Bischof, der Hl. Rupert (696–718), Kirche und Pfarrei Eiselfing selbst gegründet hat.

Ein 1969 bei Renovierungsarbeiten in der Eiselfinger Kirche gefundener Grabstein aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts belegt eine römische Besiedelung des Gemeindegebiets.

Die erste Besiedelung liegt aber schon viel weiter in der Vergangenheit zurück, und zwar wird wohl Alteiselfing die ursprüngliche Niederlassung gewesen sein. Einige Aufschluss hierüber geben die prähistorischen Funde im Schwarzmoos (Pfahlbaureste in 3 Meter Tiefe), eine ebenso aus der La-Tene-Zeit (Torfstich des Madlbauern), ebenso die Bronzefunde aus Alteiselfing, die zum Teil in den Besitz des Nationalmuseums gelangt sind (Bronzehalsringe mit Strichornamentik, Orhgehänge, geflämmtes Bronzenschwer, Sichel, Messer).

Die Endsilbe "ing" des Namens deutet auf die Niederlassung eines Alemannen (Sueven, im Gegensatz zum fränkischen Endsilbenbrauch:“heim und ham“ oder zur bojarischen Art: stett, hausen, ach, berg, moos, ried)

Eine Tauschurkunde vom Jahre 927 sagt, dass u. a. Eiselfing (Isolvinga) mit dem Nachbarort Durrhausen (Turinhuja) mit allem Grundbesitz, Gebäuden und Zehnt von Erzbischof Odalbert (Adalbert) von Salzburg an die hochedle Dame (nobiliasima femina) Rihina übergegangen ist. Rihina (Rhini = die Reiche) war die leibliche Schwester des 907 in der verlorenen Ungarnschlacht bei Pressburg gefallenen Markgrafen Luitpold des Schyren, sie war die Ahnfrau des mächtigen Geschlechts der Grafen von Falkenstein (Stammburg in Oberflintsbach am Inn), deren Besitzungen sich einst vom Chiemsee bis zum Tegernsee, von Endorf und Rosenheim bis über Kufstein und Zierl hinaus erstreckten.

Adelbert (Odalbert) wiederum war einer der Mächtigsten an Salzach und Isen. Als Graf Adalbert zum Erzbischof von Salzburg erhoben worden war, vollzog er mit seiner ehemaligen Gemahlin Rihina den oben besagten, großen Gütertausch, der u. a, auch Eiselfing betraf. Welch außerordentliche Bedeutung jener Beurkundung zu kam, bezeugt der Umstand, dass 72 Grafen, Edle und Freie die Urkunde in Rohrdorf, dem vermutlichen Wohnsitz der Rihina, unterzeichneten.

Etwas später erhielt bei einem erneuten Tausch zwischen Adalbert, Rihina und Schwiegersohn Ottakar letzterer Eiselfing mit Kirche, den Zehenten und Gebäulichkeiten. Rihina erhielt Sossau bei Prien. Das Schloß stand 30 Schritte östlich vom Gotteshaus in Eiselfing an der Stelle des heutigen alten Pfarrhofs.

Spätere Urkunden bestätigen noch Eiselfing als Edelsitz durch Benennung von Zeugen:

anno 1150 eines Friedericus de Iselvingen

anno 1180 eines Chonrabu de Isolfingen

anno 1200 eines Comitis Dietrci apud Isovingen

anno 1200 eines Siboto de Isolvingen

Zu Zeiten Friedrich Barbarossas kam Eiselfing wieder unter den Bischofshut von Salzburg (1152 bis 1190), wie und wann ist unbekannt.

Die „urkundlich“ frühesten Pfarrherrn Eiselfings waren:

Cnuonradus plebanus de Isolvingen 1150

Dominus Richerus (plebanus de Isolvingen 1160)

Fridericus (et sozius Choerzinger) de Eisolfingen 1296

Rudolph de Eysolving 1351


Zur Zeit des 30-jährigen Krieges und hernach wütete die Pest in Eiselfing furchtbar, namentlich der Nachbarort Kerschdorf war fast ganz ausgestorben. Anno 1649-1650 starben in der Nachbarpfarrei Babensham 83, in der Pfarrei Eiselfing aber gar 286 Personen.


(nach J. Mayr, Oberinspektor, Wasserburg) in "Wasserburger Zeitung" aus dem Jahre 1927 oder 1928

Weitere Informationen im heimatkundlichen Portal der Gemeinde Eiselfingwiki)

Weblinks


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