- Laßnitzhöhe
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Laßnitzhöhe Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Graz-Umgebung Kfz-Kennzeichen: GU Fläche: 14,84 km² Koordinaten: 47° 5′ N, 15° 35′ O47.07666666666715.582222222222536Koordinaten: 47° 4′ 36″ N, 15° 34′ 56″ O Höhe: 536 m ü. A. Einwohner: 2.701 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 182,01 Einw. pro km² Postleitzahl: 8301 Vorwahl: 03133 Gemeindekennziffer: 6 06 28 NUTS-Region AT221 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 23
8301 LaßnitzhöheWebsite: Politik Bürgermeister: Bernhard Liebmann (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Laßnitzhöhe im Bezirk Graz-Umgebung (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Laßnitzhöhe ist ein Luftkurort im Bezirk Graz-Umgebung, mit 2701 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im österreichischen Bundesland Steiermark.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Allgemeines und Lage
Laßnitzhöhe, 10 km östlich von Graz, liegt im oststeirischen Hügelland, dem Nordwestteil des Steirischen Hügellands. Sie kann als Kammsiedlung, die dem Riedel Schemmerlrücken in südöstlicher Richtung folgt, bezeichnet werden. Das Gemeindegebiet von Laßnitzhöhe breitet sich in Nord-Süd- sowie in Ost-West-Richtung über jeweils maximal 4 Kilometer aus und nimmt eine Fläche von 14,85 km² ein.
Im Gemeindegebiet entspringt die namensgebende Laßnitz und fließt nach Osten zur Rabnitz, nach Westen, der Mur zu fließend, der Raababach.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Ortsteile Autal, Krachelberg, Moggau, Rastbühel, Wöbling und Oberlaßnitz.
Nachbargemeinden
Kainbach bei Graz Kainbach bei Graz, Höf-Präbach Höf-Präbach Hart bei Graz Nestelbach bei Graz Raaba Vasoldsberg Vasoldsberg Geologie
Laßnitzhöhe liegt im Tertiärriedelland der Oststeiermark, in dem vor allem fluvatile Schotter, Sande, Tegel, aber auch Leithakalk und Kalksandstein sowie Basalte und Tuff anzutreffen sind. Im Großen gesehen zieht der Riedel von Niederschöckl, Eidexberg (585 m) bis zum Sengerberg (510 m) parallel zur Mur und Raab, deren Wasserscheide er bildet.
Klima
Im Gebiet der Wasserscheide zwischen Mur und Raab befindet sich der allmähliche Übergang zw. mittel- und osteuropäischen Klima. Obwohl der Ort ungefähr dieselbe mittlere Jahrestemperatur von 9,2 °C wie das um ca. 200 m tiefer gelegene Graz aufweist, herrschen dort im Gegensatz zu Laßnitzhöhe gemäßigt kalte Winter und heiße Sommer vor.
Die Gemeinde erfreut sich sonnig milder Winter und etwas kühlerer Sommer. Vorherrschend sind warme Südwinde, die im Sommer Aufenthalte im Freien bis spät in die Nacht hinein gestatten. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt um 2 °C höher als für die Höhenlage üblich.
Geschichte
Ortsname
Laßnitz kommt aus dem Slawischen (ursprünglich z. B. Lieznica, Luosniza) und wird mit „Waldbach“ übersetzt.[1] In der Sprachwissenschaft wird für Laßnitz (aus dem Jahr 890: Luonzniza) auch *loNč'nica „Wiesenbach“ diskutiert, als weitere Möglichkeit (aus dem Jahr 1345: Lesniz, Laßnitz bei Murau oder im Jahr 1080 im Paltental Laznich) *laz'nica „Gereutbach“[2] oder „Rodebach“[3]. Einen Hinweis auf den Lauf des Baches in einem Rodungsgebiet enthält auch die Ableitung von *laz/6nica, zu lazъ „Rodung, Gereut, lichte Stelle im Wald“.[4]
Frühgeschichte
Das Gebiet um Laßnitzhöhe war einst Teil des Weströmischen Reiches, nach dessen Zusammenbruch (476 n. Chr.) die provinzialrömische Bevölkerung größtenteils abzog.
Mittelalter
Während große Teile der Oststeiermark schon in der 1. Hälfte des 12.Jahrhunderts mit Dörfern und Siedlungen angereichert waren, erfolgte die Besiedelung im Gebiet von Laßnitzhöhe erst in der 2. Hälfte des Jahrhunderts.
Im 16. Jahrhundert dürften weite Teile des heutigen Gemeindegebiets durch den Badener Vertrag oder durch Erbfolge dem Deutschen Ritterorden einverleibt worden sein. Der Orden verblieb bis ins Jahr 1848 Grundherr des damals Wöbling genannten Gebiets.
Neuzeit
Nach der Revolution von 1848 kam es in Österreich zu einer Modernisierung des Verwaltungswesens, in dessen Zuge Bezirks- und Gemeindeverwaltungen eingeführt wurden. Diese führten letztlich zur Zusammenlegung zur Großgemeinde Laßnitzhöhe im Jahre 1951.
Seit Oktober 1929 ist Laßnitzhöhe als Luftkurort anerkannt, 1984 zum Heilklimatischen Kurort ernannt worden.
Eisenbahn
Mitte der fünfziger Jahre des 19. Jahrhundert wurde in Graz ein Consortium zur Anlage und zum Bau der damals sogenannten Lokomotiv Eisenbahn, der heutigen steirischen Ostbahn, zwischen Graz und Győr (damals Raab) gegründet.
Drei Trassenführungen wurden in Betracht gezogen:- 1. Graz – Gleisdorf – Ilz – Fürstenfeld – ungarische Grenze
- 2. Graz – Autal – Talschluss Nestelbach – Gleisdorf – Studenzen – Feldbach – Fehring – ungarische Grenze
- 3. Graz – Schemerlberg – Laßnitztal – Gleisdorf – Feldbach – Fehring – ungarische Grenze.
Es wurde anfangs für die Variante 2 entschieden, doch Bauern und Grundeigentümer im Raum Nestelbach legen sich unter anderem mit dem Argument, „die Bahn würde ihre Felder anzünden“ quer und erwirkten eine Umtrassierung auf Variante 3.
Am 1. Mai 1873 erfolgte die Eröffnung der Strecke.
Geschichte als Kurort
Durch die gute Erreichbarkeit entschloss sich der Grazer Arzt Dr. Günther Huber, in Laßnitzhöhe für die Sommerfrische eine Pension und mehrere Villen zu errichten. Um die Jahrhundertwende erwarb eine Genossenschaft die Gebäude und baute sie bis 1901 zu den zu der Zeit modernsten Heilanstalten der Steiermark um. Es erfolgte die Behandlung von „Nervenleiden aller Art“ wie Lähmungen und Krämpfen, sowie Schmerzen wie Migräne und Ischiasbeschwerden.
Nach den Weltkriegen war es für den Kurbetrieb schwer, an die Glanzzeit vor 1914 anzuschließen. Viele Gäste aus den ehemaligen Gebieten der Monarchie fielen weg und es blieben in der Hauptsache Gäste aus Wien und Graz. Nach großangelegten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen wurde die Heilanstalt von 1991 bis 2003 als Sanatorium geführt. Nach einem neuerlichen Umbau ist die ehemalige Heilanstalt, nun als Privatklinik Laßnitzhöhe, eine der modernsten Kliniken Österreichs. Schwerpunkte der Versorgung liegen neben innerer Medizin und Dermatologie in der neurologischen und orthopädischen Rehabilitation.
Jüngste Vergangenheit
Im Jahr 1995 wurde Laßnitzhöhe zum schönsten Blumendorf der Steiermark gewählt und nach der Ernennung zur Marktgemeinde 1999 der Gemeinde der Titel als schönster Blumenmarkt der Steiermark im Jahr 2006 verliehen. Schon 2005 wurde Laßnitzhöhe zweitschönster Blumenmarkt.
2001 feierten Gemeinde und Sportverein ihr 50-jähriges Bestehen und das Kurhaus Laßnitzhöhe das 100 jährige Bestehen. 2002 konnte die Trachtenkapelle auf 50 Jahre seit ihrer Gründung zurückblicken, was mit der Segnung der Fahne für die Kapelle gefeiert wurde. Und auch die Pfarre Laßnitzhöhe konnte die Segnung zwei neuer Kirchenglocken feiern.
Im Sommer 2007 wurde nach kurzer Umbauzeit der neu gestaltete Marktplatz den Bürgern feierlich übergeben. 2008 wurde ein Nahwärme-Netzwerk innerhalb der Gemeinde errichtet. Im April 2009 wurde das Gasthaus Kozian abgerissen und 2010 an selber Stelle ein Gebäude mit Wohnungen mit Tiefgarage und Restaurant sowie Platz für ein neues Gemeindeamt und die örtliche Raiffeisen-Bank und mehrere Geschäfte errichtet.
Bevölkerungsentwicklung[5]Politik
Bürgermeister ist Bernhard Liebmann (ÖVP). Der Gemeinderat setzt sich nach der Gemeinderatswahl 2010 folgendermaßen zusammen:
11 ÖVP, 2 Grüne Laßnitzhöhe, 2 SPÖWappen
Das Gemeindewappen wurde im Jahre 1969 an die Gemeinde verliehen.
Es stellt mit der silbernen Heilschale die heilende Wirkung des milden Klimas dar. Der Dreiberg weist auf die Hügellandschaft, die Fichte auf den Waldreichtum und die Sonne auf die überdurchschnittlich vielen Sonnentage hin. Das Deutschritterordenskreuz erinnert an die seinerzeitigen Grundherren.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Laßnitzhöhe liegt direkt an der Süd Autobahn (A2) und hat eine eigene Anschlussstelle (169) im Süden des Gemeindegebietes.
Der Bahnhof Laßnitzhöhe liegt im Norden der Gemeinde und bietet Zugang zur Steirischen Ostbahn mit stündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Graz und Gleisdorf. Der Bahnhof Laßnitzhöhe wird derzeit umgebaut. Im Gemeindegebiet befindet sich der ca. 750 m lange Laßnitzhöher Tunnel.
Der Flughafen Graz ist ca. 20 km entfernt und über die Süd Autobahn zu erreichen.
Öffentliche Einrichtungen
- Freiwillige Feuerwehr Laßnitzhöhe
- Josef Krainer Haupt- und Realschule Laßnitzhöhe
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Ort:
- Pfarrkirche Laßnitzhöhe Geburt Christi, Bau der Moderne (1960er)
- Villa Lug ins Land
Im Gemeindegebiet:
- Autaler Kirche Hl. Kreuzerhöhung, Bau der Moderne (1930er)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Marktgemeinde:
- Gernot Pachernigg (*1981), österreichischer Sänger und Finalist bei Starmania (3. Staffel), aufgewachsen in Laßnitzhöhe
- Marvin Weinberger (*1989), österreichischer Fußballspieler bei SK Sturm Graz, aufgewachsen in Laßnitzhöhe
Literatur
- Marktgemeinde Laßnitzhöhe und Bgm. Josef Großschädl (Hrsg.): Marktgemeinde Laßnitzhöhe, Ortsgeschichte, Brockamp Verlags-, Presse- und Werbe GmbH, Laßnitzhöhe.
- DEHIO Steiermark (ohne Graz). Bearbeitet von Kurt Woisetschläger und Peter Krenn. Schroll, Wien 1982.
Weblinks
Commons: Laßnitzhöhe – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Deutschlandsberg 1990. Keine ISBN. Seite 40.
- ↑ Manfred Trummer: Slawische Steiermark = Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium „Fremd sein – beinander bleiben. Die slowenische Volksgruppe in Österreich“ im Rahmen der „Slowenischen Tage“ an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 25.–28. März 1996. Aus: Christian Stenner (Hg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Schriftenreihe Zur Kunde Südosteuropas II/23. Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Universität Graz, Abteilung Südosteuropäische Geschichte, Univ.-Prof. Dr. Karl Kaser. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1997, Seiten 15-34 (Beispiele: Seiten 21, 22 und 24). ISBN 3-205-98690-3.
- ↑ Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. Teil I: Die Siedlungsgeschichte Kärntens von der Urzeit bis zur Gegenwart im Spiegel der Namen. Klagenfurt 1956. Herausgegeben vom Geschichtsverein für Kärnten in der Reihe Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Band 50. Abgeleitet aus altslowenisch *lo(n)č(i)níca. Seiten 113, 158. Zitiert nach: Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Stichwort „Lasnitzen“.
- ↑ Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Salzburg 1983. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Kein Verlag, keine ISBN. Stichwort „Lasnitzen“.
- ↑ [http://www.statistik.at/blickgem/vz1/g80301.pdf Bevölkerungszählung 2001] der [[Statistik Austria]].
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