- Mercedes-Benz W24
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Der Mercedes-Benz 500 K wurde als Nachfolger der Typen SS/SSK im Februar 1934 auf der Berliner Automobilausstellung vorgestellt. Er trägt die interne Baumusterbezeichnung W29.
Inhaltsverzeichnis
Mercedes-Benz 500 K (1934–1936)
Die Wagen waren mit drei verschiedenen Fahrgestellen erhältlich: Das Normal-Fahrgestell hat einen Radstand von 3290 mm, genauso wie das Fahrgestell mit zurückversetztem Motor, bei dem die Antriebseinheit und der Kühler um 185 mm nach hinten versetzt sind. Die Platzverhältnisse des letzteren Fahrgestells entsprechen wiederum denen des Fahrgestells mit kurzem Radstand von 2980 mm. Auf dem Normal-Fahrgestell wurden viertürige Limousinen, zweitürige Tourenwagen und die Cabriolets B und C angeboten, während Cabriolet A, Roadster 2+2, Coupé, Spezial-Roadster und Autobahnkurier das Fahrgestell mit zurückversetztem Motor nutzten. Auf dem kurzen Fahrgestell gab es den Sport-Roadster und das Sport-Coupé.
Alle Wagen sind mit einem Achtzylinder-OHV-Reihenmotor mit 5018 cm³ Hubraum und zuschaltbarem Roots-Gebläse ausgestattet. Die Antriebseinheit liefert 74 kW (100 PS) im Saugbetrieb und 118 kW (160 PS) mit Kompressor. Teilsynchronisierte Vier- oder Fünfganggetriebe leiten die Kraft an die Hinterräder weiter, die an einer schraubengefederten Pendelachse hängen. Auch die Vorderachse hat Schraubenfedern. Alle vier Räder haben hydraulische Bremsen mit Saugluftunterstützung. Die Wagen erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Mercedes-Benz 540 K (1936–1939)
Auf dem Pariser Autosalon im Oktober 1936 wurde der Nachfolger des Typs 500 K vorgestellt. Bei ansonsten gleicher technischer Ausstattung hat der Typ 540 K einen Achtzylinder-OHV-Reihenmotor mit 5401 cm³ und zuschaltbarem Roots-Gebläse. Die Leistung im Saugbetrieb stieg auf 85 kW (115 PS), beim Betrieb mit Kompressor 132 kW (180 PS). Die Höchstgeschwindigkeit stieg auf 170 km/h.
Mercedes-Benz 540 K lang/Gepanzerte Sonderausführung (W24) (1936, 1943/1944)
Neben den vorher erwähnten „normalen“ Typen 540 K auf den drei unterschiedlichen Fahrgestellen entstanden 1936 zwölf Exemplare auf verlängertem Fahrgestell mit 3880 mm Radstand. Alle diese Fahrzeuge wurden als Tourenwagen mit sechs Sitzen ausgeführt und an die deutsche Reichsregierung geliefert oder als Werks-Versuchswagen eingesetzt. Anstatt der Pendelachse haben sie hinten eine De-Dion-Doppelgelenkachse und vorn eine Starrachse. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h.
Nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich in Prag Ende Mai 1942 ordnete die Reichskanzlei die Aktion P an, in der alle Führer befreundeter Mächte und deutsche Statthalter und Gouverneure im Ausland mit gepanzerten Fahrzeugen ausgestattet werden sollten. Neben 20 „Großen Mercedes“, Typ 770, entstanden 1943 und 1944 auch 20 Exemplare des Typs 540 K als zweitürige Limousinen. Ein Exemplar ist bis heute erhalten und im Technischen Museum in Prag ausgestellt.
Die Sonderausführungen des Typs 540 K haben die interne Baumusternummer W24.
Mercedes-Benz 580 K (W129) (1939–1940)
1939 und 1940 wurde der Nachfolger des Typs 540 K erprobt. Der Motorhubraum des Typs 580 K war auf 5800 cm³ gewachsen. Der Motor leistete 96 kW (130 PS) im Saugbetrieb und 147 kW (200 PS) mit Kompressor. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 180 km/h.
Auf dem kurzem Fahrgestell entstanden allerdings nur einige Prototypen als Sport-Coupé und Sport-Roadster. Zu einer Serienfertigung kam es kriegsbedingt nicht mehr.
Die zweisitzigen Spezial-Roadster dieser Baumuster zählen bei vielen Autokennern zu den schönsten jemals gebauten Automobilen und als Ikonen des Automobil-Designs.
Produktionszahlen
Vom Modell 500 K wurden 342 Stück hergestellt, vom (normalen) Modell 540 K 419 Stück. Von beiden Modellen wurden aus Sindelfinger Produktion ausgeliefert:
- 70 Fahrgestelle ohne Aufbauten
- 28 offene Tourenwagen
- 23 Limousinen mit 4 Türen (vornehmlich 500 K)
- 29 Limousinen mit 2 Türen (vornehmlich 540 K)
- 12 Coupés
- 6 Autobahn-Kuriere
- 58 Roadster
- 116 Cabriolets A
- 296 Cabriolets B
- 122 Cabriolets C
Quellen
- Oswald, Werner: Mercedes-Benz Personenwagen 1886-1986, Motorbuch-Verlag Stuttgart 1987, ISBN 3613011336
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