Mercedes-Benz W116

Mercedes-Benz W116
Mercedes-Benz
W116
Hersteller: Daimler-Benz
Verkaufsbezeichnung: S-Klasse
Produktionszeitraum: 1972–1980
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: verschiedene Otto- und Dieselmotoren
Länge: 4960 (5060) mm
Breite: 1870 mm
Höhe: 1425 mm
Radstand: 2865 (2965) mm
Leergewicht: 1675 (1700) kg
Vorgängermodell: Mercedes-Benz W108
Nachfolgemodell: Mercedes-Benz W126

Der Mercedes W116 ist die erste Oberklassen-Limousine, die unter der Bezeichnung S-Klasse von Mercedes-Benz vorgestellt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Bauzeit

Der W116 kam im September 1972 auf den Markt. Mit dieser Baureihe wurde der Begriff S-Klasse ins Leben gerufen, Daimler-Benz selbst sieht die Vorgänger W108 als eigentliche Geburtsstunde der S-Klasse (Illustrierte Chronik der Daimler-Benz AG, herausgegeben durch das Konzernarchiv). Nachfolgermodell wurde 1979 der W126; einige Modelle des W116 wurden noch bis Juni 1980 weitergebaut.

Innovationen

Mercedes-Benz W116

Hinsichtlich Design und Technik wurden mit dem W116 einige Neuheiten eingeführt. Der 96-Liter Tank wurde kollisionsgeschützt angeordnet, das Vierspeichen-Sicherheitslenkrad war ebenfalls eine wichtige Neuerung. 1978 war der W116 das erste Auto weltweit, bei dem ein vollelektronisch gesteuertes ABS lieferbar war.

Eine bemerkenswerte technische Neuerung war die beim Experimentalfahrzeug Mercedes C 111 erprobte Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung mit Lenkrollradius 0 und Bremsnick-Abstützung durch Achsverschränkung. Die Mehrlenker-Hinterachse des C111 kam beim W116 allerdings nicht zum Einsatz, sondern eine Diagonalpendelachse. Sie entspricht im wesentlichen der Konstruktion, die durch die „Strich-Acht“-Mittelklasse-Typen 1968 eingeführt wurde. Ein dreieckiger Achslenker war mit dem Achsschenkel fest verbunden und mit zwei Gummilagern auf einer diagonalen Linie in der Karosserie gelagert; das äußere Lager weiter vorn als das innere.

Varianten

Cockpitansicht (mit der damals extrem seltenen Klimaautomatik)

Zur Einführung stehen die Varianten 280 S, 280 SE und 350 SE zur Verfügung. Im März 1973 folgen der 450 SE und der 450 SEL; das „L“ steht für einen verlängerten Radstand. Die Top-Modelle 450 SE und SEL verfügen über einen Anfahr-Ausgleich zum Verhindern des Heck-Einsinkens bei starker Beschleunigung. Die SEL-Variante des 350ers wurde Ende 1973, die des 280ers im Frühjahr 1974 eingeführt. Der 280 S wurde nicht mit verlängertem Radstand angeboten.

Im September 1975 wird das Flaggschiff 450 SEL 6.9 vorgestellt. Der Motor ist aus dem 600er Mercedes W100 abgeleitet, dessen heikle und aufwendige Einspritzanlage vereinfacht und dessen Hubraum auf fast sieben Liter vergrößert wurde. Mit den 210 kW (286 PS) und mit dem bis dato höchsten Drehmoment der PKW-Geschichte erreicht die Limousine 225 km/h Spitzengeschwindigkeit und beschleunigt auf 100 km/h in 7,4 s.

Im Mai 1978 wird im Export, hauptsächlich in die USA, mit dem Motor OM617 erstmals ein Dieselmotor als Modell 300 SD in der S-Klasse eingeführt. Der 300 SD ist der weltweit erste Serien-Pkw mit Turbodieselmotor. Damit Mercedes seine Modelle auch weiterhin in die USA exportieren kann, soll der 300 SD helfen, den Flottenverbrauch zu senken. Dies wird notwendig, um die von Präsident Jimmy Carter eingeführte Richtgröße zu erfüllen. Sie besagt, dass der Durchschnittsverbrauch aller Modelle eines Herstellers nicht über eine bestimmte Marke steigen darf.

Der letzte W116 – ein 300 SD – rollt im September 1980 in Sindelfingen vom Band. Gesamtstückzahl: 473.035.

Modell Leistung Motorbauart, Hubraum Höchstgeschw. max. Drehmoment
280 S 122 kW (160 PS)
(1972 bis 1976)
115 kW (156 PS)
(1976 bis 1980)
Sechszylinder M110, 2.746 cm³, Vergaser 190 km/h 223*/226 Nm bei 4.000/min
280 SE/SEL 136 kW (185 PS)
(1972 bis 1976)
125 kW (177 PS)
(1976 bis 1980)
Sechszylinder M110, 2746 cm³, Einspritzer ca. 195 km/h 240 Nm bei 4.500/min
350 SE/SEL 147 kW (200 PS)
(1972 bis 1976)
143 kW (195 PS)
(1976 bis 1978)
151 kW (205 PS)
(1978 bis 1980)
Achtzylinder M116, 3.499 cm³, Einspritzer ca. 205 km/h 285 Nm bei 4.000/min
450 SE/SEL 165 kW (225 PS)
(1973 bis 1976)
160 kW (217 PS)
(1976 bis 1980)
Achtzylinder M117, 4.520 cm³, Einspritzer ca. 210 km/h 370 Nm bei 3.250/min
450 SEL 6,9 210 kW (286 PS)
(1975 bis 1980)
Achtzylinder M100, 6.834 cm³, Einspritzer 225 km/h 550 Nm bei 3.000/min
300 SD 82/89 kW (111/121* PS) Fünfzylinder-Turbodiesel OM 617, 3.005/2.998* cm³ 165/170* km/h 231 Nm bei 2.400/min

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